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Part I: Maniacs Track 1 The Beginning

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SAMSTAG »Die Antilope ist im Curry«. Mit diesem vollkommen unwissenschaftlichen und themenfremden Zitat aus The Big Bang Theory beendete Larry seinen Text. Nachdem er weder als Fotograf noch als Gelegenheitskünstler Aufträge bekam, wechselte er ins journalistische Metier. Vor ein paar Jahren hatte er begonnen sich intensiv mit Volkswirtschaft zu beschäf­tigen und bekam nun ab und an kleinere Aufträge für Essays und Kommentare. Zusammen mit ein paar Euro Aufstockung ermöglichte es ihm ein bescheidenes Auskommen. Gerade schrieb er einen Gastartikel zur Europa-Krise für einen kleinen aber recht renommierten Wirt­schafts­blog. Unbezahlt, aber vielleicht eine gute PR für ihn, um auch überregional ins bezahlte Geschäft zu kommen.

Larry klappte den Laptop-Deckel hinunter, nahm die E-Zigarette vom Ladegerät, füllte etwas Liquid Geschmacksnote US-Tobacco nach und griff nach seiner Lederjacke. Dann ging er hinaus in die laue Sommer­nacht.

Im Club gab's ein Konzert der The Toilette Dog Fuckers. Sie spielten eine Mixtur aus Old-School-Punk und ElectroClash. Trisha Petting, die Sängerin, hatte struppiges schulterlanges schwarzes Haar mit ein paar roten Strähnen. Sie war groß gewach­sen mit breiten Hüften, sehr sexy. Mit ihr auf der Bühne standen Linda Lamenie, die kleine dunkelhaarige Bassistin, Stock Le Stock an der Gitarre und Carl Krauss-Levins­ky, der unscheinbar wirkende Programmer an den Drum- und Loop-Machines. Für ihren sehr minimalistischen Sound war er vollkommen überinstrumentiert, und auch visuell passte seine Technikverliebtheit nicht so wirklich zum Rest der Band, die doch eher einen rauen und dreckigen Sound bevorzugte.

Larry nahm sich vor, Trisha auf eine Fotoses­sion anzusprechen. Wieder einmal, zwei Anläufe hatte er schon gestartet; jedes mal fand sie seine Ideen gut und versprach sich zu melden; aber nichts in der Art ge­schah. Trotzdem wollte er es noch einmal ver­su­chen; sie gefiel ihm irgendwie. Sie war aufgedreht, agil und immer unter­wegs, und damit eigentlich so gar nicht Larrys bevorzugter Frauentyp, aber, wie gesagt, irgendwas an ihr faszinierte ihn. Und ge­mein­same Fotoshootings waren immer eine gute Gelegenheit, einer Frau etwas näher zu kommen.

Dann betrat Murka den Club. Blonde, ge­lockte Haare, hellblaue Bluse, grüne Hot­pants. Sie begrüßten sich herzlich, aber wie immer von ihrer Seite auch leicht dis­tanziert; von ihr ging sofort eine bis-hier­hin-und-nicht-weiter-Grenze aus. Vor ei­ni­gen Wochen hatte Larry allen Mut zu­sam­men genom­men und sie angebaggert. Sie mochte ihn, aber eben auch nicht mehr, er war für sie kein Kandidat für ei­nen OneNighter. Sie tranken zusammen 'ne Diet Coke, Murka gönnte sich einen kleinen Absinth dazu. Larry hingegen hatte im Laufe der Jahre jeglichem Alkohol voll­kommen abgeschworen. Gesund­heit­lich konnte er sich das alles auch nicht mehr erlauben. Auch so fielen ihm die gele­gent­lichen Abstecher ins Nachtleben immer schwerer.

Sie setzten sich an einen kleinen Tisch und sprachen über dies, über jenes. Nach einer Weile betrat Steve den Club und setzte sich zu ihnen. Er legte in verschiedenen Läden dieser Stadt auf und genoss dem­ent­sprechend einen hohen Bekannt­heits­grad. Murka schwärmte für ihn und begann sofort mit ihm zu flirten. Larry hingegen verfluchte ihn in diesem Moment. Er be­stellte eine weitere Diet Coke. Einige Small­Talk-Runden später musste er aufs Klo.

Auf dem Rückweg kam ihm Trisha entgegen getorkelt. Sie stolperte und fiel ihm in die Arme:

»Du willst mich fotografieren? Hast Du eine Kamera einstecken?«. Larry hatte; trotzdem fühlte er sicher­heits­halber an die entsprechende Tasche der Lederjacke, in der er immer eine kleine Kompaktkamera mit sich führte, und nickte ihr zu.

»Komm mit«,

flüsterte sie. Durch das Kellerlager und den Hinteraus­gang verließen sie den Club. Draußen angekommen steuerte sie zügig und wortlos auf einen grünen Kleinwagen zu. Larry kannte sich nicht mit Autos aus. Ob das also ein Ford, ein Opel oder was auch immer war, entzog sich seiner Kenntnis. Mittels einer einladenden Geste signa­li­sier­te sie ihm einzu­stei­gen.

Der Motor heulte auf und unbeholfen legte Trisha den Gang ein. Sie gab Gas. Wortlos raste sie Rich­tung Stadtausgang. Ihr Torkeln vorhin und ihr Fahrstil jetzt, Larry fühlte sich unbehaglich angesichts dessen, neben einer vermeintlich volltrunkenen Fahrerin zu sit­zen. Sie redete kein Wort mit ihm, statt­dessen schimpfte und fluchte sie über so ziemlich jedes andere Auto, das gerade unterwegs war. Eini­ge Minuten außerhalb bog sie mit quietschenden Reifen in einen Waldweg ein. Hundert Meter weiter stopp­te sie und schnaufte tief durch. Die Innen­be­leuchtung des Wagens ging an. Sie lächel­te ihn ver­führerisch an, beugte sich zu ihm rüber und küsste ihn. Nur kurz, aber in­ten­siv. Larry, voll­kom­men über­rascht, wollte sie gerade umarmen, als sie sich ihm wieder entzog.

»Der Kuss sollte Dir nur bewei­sen, das ich nicht betrunken bin, wie Du vermutlich annimmst. Du wirst bemerkt haben, das ich keine Fah­ne habe«.

Wofür gibt's Wodka, grinste Larry in sich hinein. Aber in der Tat wirkte sie mit einem Mal kühl und tatsächlich nüchtern. Sie schauten sich einige Sekunden an. Sie zog sie ihren Rock hoch und streif­te einen weißen Slip über ihre Schenkel hinab und zog ihn aus. Dabei schaute sie ihn ernst an.

Trisha spreizte die Beine, so gut es auf dem Fahrersitz des kleinen Wagens ging. Sie hatte unterschied­liche Tattoos, überwie­gend Motive aus Flora, Fauna und Mystik, wie Larry vermutete. Auf der Innen­seite ihres rechten Oberschenkels, ganz nah an ihrer Muschi war jedoch ein Tattoo von erstaunlicher geometrischer Regelmäßig­keit. Es bestand nur aus Rechtecken, und die Farbintensität ließ Larry vermuten, dass es ziemlich frisch war. Und genau auf dieses Tattoo zeigte sind nun: »Fotografier es, bitte«. Das bitte sagte sie mit sehr leiser Stimme einige Sekunden später. Larry be­schloss, erst mal nicht nachzufragen und zog die Kamera aus der Jackentasche. Er wählte eine der nicht allzu hellen Innenbe­leuch­tung angemessene Verschlusszeit und beug­te sich zu ihr rüber. Er legte seine Hand mit der Kamera auf ihren rechten Schenkel und fixierte das Motiv an. Kaum hatte er dreimal den Auslöser betätigt, zog sie sanft seine Hand beiseite, schloss die Beine und zog den Rock hinunter.

»Übermorgen ist Montag. Wenn Du dann mit mir vögeln willst, und ich weiß dass Du scharf auf mich bist, finde heraus, was das Motiv bedeutet. Ich weiß nur soviel: es ist vielleicht das Logo einer Firma oder so, mehr kann ich Dir nicht sagen«.

Sie startete den Motor.

»Ich setze Dich jetzt an der Auto­bahn­auffahrt ab. Dort ist eine Bus­hal­te­stelle, von da kommst Du in die City zu­rück. Wenn Du es raus gefunden hast, und nur dann, schreib mir auf Facebook, wo ich Dich Montag abend abholen kann«.

Larry wollte gerade zu einer Frage ansetzen.

»Und stell jetzt keine Fragen. Halt einfach die Klap­pe«,

herrschte sie ihn an. Fünf Sekun­den darauf ein leises »Bitte«.

Wenige Minuten später stoppte sie an derer Abzweigung, Larry stieg aus. Trisha fuhr los, und stoppte nach einigen Metern. Das Bei­fahrerfenster ging auf. Sie schien etwas sagen zu wollen, aber beließ es dann doch bei einem kurzen Lächeln. Und dann war sie schon Richtung Autobahn ver­schwun­den.

Zurück im Club. Murka saß noch immer an dem kleinen Tisch. Sie war alleine, und so setzte sich Larry zu ihr.

»Wo warst Du?«

fragte sie ihn.

»Hättest Dich ruhig abmelden können«.

Larry fiel nur ein etwas mürrisches

»Erzähl ich Dir nachher!«

dazu ein. Er bestellte eine Diet Coke.

»Hat Dich Steve nicht unter­hal­ten?«

Ihre Blicke waren eindeutig ge­nervt.

»Ich muss kurz nach Hause. Bist Du in einer halben Stunde noch da?«

Mehr als ein gelangweiltes Achselzucken bekam er nicht zur Antwort.

Zuhause lud er die Fotos von Trishas Tattoo auf den Laptop. Er stellte das Motiv frei und machte einen Ausdruck, den er zweimal faltete und in der Innentasche seiner Leder­jacke verstaute. Er machte sich auf den Weg zurück zum Club. Murka war gegangen. Doch im Moment war das Larry sogar recht, seine Gedanken waren sowieso woanders. Der Wirt stellte ihm eine Diet Coke hin. "Steht hier schon seit 'ner halben Stunde für Dich." "Danke". Larry suchte einen freien Hocker und nahm den gefalteten Ausdruck aus der Jacke, doch hier brauchte er sicher­lich niemanden zu fragen, was es mit dem Logo auf sich hatte. So trank er schnell aus und machte sich wieder auf den Heimweg.

SONNTAG Gegen Mittag erwachte Larry; er war ausge­schlafen, das Wetter angenehm. Neben dem Bett der Laptop, auf dem Screen das Foto mit Trishas Tattoo, und ihrer Pussy. Larry musste sich zwingen den Laptop zuzu­klappen und aufzustehen. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er vorgehen sollte. Und er hatte noch weniger Ahnung, warum Trisha überhaupt ihm diese Aufgabe gestellt hatte. Seit dem gestrigen Erlebnis wollte er nur eins: mit Trisha vögeln. Nach einer kur­zen Dusche ging er Baguette und Kaffee kau­fen; dann frühstückte er. Er las ein paar neue Artikel der wichtigsten Wirtschaftsblogs.

Eine gute Stunde später machte er sich an die Recherche. Larry benutzte dazu gerne einen Fake-Account bei Facebook und anderen Social-Media-Diensten wie tumblr oder Instagram. Sein Kalkül lautete, das bear­bei­tete Foto mit dem Logo in möglichst vielen Facebook-Gruppen kommentarlos zu posten und schauen was passiert. Sollte es sich dabei um das Logo einer Firma oder Gruppierung handeln, die öfters unan­ge­nehm auffiel, so würde sich Larry den Unmut der Gruppenteilnehmer auf sich ziehen, und was viel wichtiger war, erregte Kommentare ernten, in denen jemand den Namen des Logo erwähnen würde.

Larry benötigte rund vier Stunden, um das Foto in rund 100 deutsch- und englisch­sprachigen Seiten zu Wirtschaft, Politik, Philosophie, Zeitgeschehen, Sport und an­de­res zu verstreuen. Doch während die­ser Zeit gab es keine einzige Reaktion; auch hatte ihn kein Gruppenadmin rausge­schmis­sen. Seltsam, selbst Geheimbünde und kri­mi­nelle Organisationen, über die man an­sonsten nichts wusste, hatten in der Regel ein Logo, das zumindest Insidern bekannt war.

Während des gesamten Nachmittags ging ihm Trisha nicht aus dem Kopf. Vor ein paar Wochen hatte er sie mal in der Wohnung eines Freundes getroffen. Sie tauchte plötz­lich dort auf, stellte wie ein Wirbelwind alles auf den Kopf, amüsierte sich. Er kam, außer ein paar Worten Smalltalk nicht dazu, mit ihr zu sprechen. Aber, obwohl er sie flüchtig schon seit Jahren kannte, hatte sie ihn an diesem Tag irgendwie angetriggert. Er hatte seitdem sehr häufig an sie denken müssen. Vielleicht nicht häufiger als an Murka, die er vergebens versuchte zu verführen. Seit dem gestrigen Abend war nun Trisha omniprä­sent in seinem Kopf. "... und ich weiß, das Du scharf auf mich bist ..." lauteten ihre Worte. Wusste sie es wirklich, oder war es nur ein Spruch, um ihn zu ködern. Warum überhaupt er? Wie kam sie darauf, das er in der Lage sei, das Geheimnis dieses Logos zu lösen? Warum trug sie dieses Logo? Wurde es ihr gegen ihren Willen eintätowiert? Viele Fragen, zu viele Fragen.

Das Dilemma war, hier ging es nicht um einen blöden Auftrag, um ein paar Euros, um irgendwas, was einen nicht ärgern muss­te, wenn es nicht hinhaute. Zuge­ge­ben, er mochte solche Rätsel, aber vor allem war er jetzt wirklich scharf auf Trisha. Und, wenn er es nicht hinbekam, würde sie ihm bestimmt keine zweite Chance geben. Ein innerer Druck baute sich auf. Larry musste sich hinlegen. Er onanierte.

Am Abend versuchte er sich vor dem Fern­seher mit dem neuen Tatort abzulenken. Von seinem Bett aus hatte er sowohl den Fernseher als auch seine Rechner gut im Blick. Auf den beiden Laptopbild­schirmen war Facebook geöffnet, auf dem linken sein normaler Account, auf dem rechten sein Fake­zugang. Den Krimi und die parallele Diskussion im Freundeskreis über diese Episode nahm er kaum wahr; auf eine Reaktion auf sein Logo-Posting wartete er vergebens.

Larry schaltete den Fernseher aus und ging in den Club. Er hoffte auf laute Musik, die sein Hirn etwas zudröhnen könnte. Der DJ tat ihm ungefragt diesen Gefallen.

Später zuhause immer noch keine Reaktion. Mehr aus Verzweiflung postete Larry das Foto auf seinem öffentlichen Account und hoffte, daraufhin keine unangenehmen Fragen beantworten zu müssen.

MONTAG Larry erwachte gegen zehn. Erstaunlicher­weise hatte er gut durchgeschlafen, das ge­lang ihm in letzter Zeit eher selten. Sofort schweifte sein Blick zu den Rech­nern. Erste Enttäuschung, immer noch keine Reaktion in seinem Fake-Account. Auf dem anderen Laptop sah er zunächst in seine Emails, dann auf Facebook. Er hat­te diverse Rück­meldungen zu Kommen­ta­ren und Postings, und siehe da, auch eine auf das Foto mit dem Logo. Sie kam von Angela, einer Freun­din aus früheren Zei­ten, die schon seit vie­len Jahren in Neu­see­land lebte. Sie schrieb: »Hey, das sieht aus wie die Schmierereien von den Maniacs aus meiner Nachbar­schaft.« Larry war enttäuscht. Das Posting hatte sie gerade vor zehn Minuten geschrie­ben, und so chattete er sie an. In Neusee­land war es bereits abend. Er fragte »Wie meinst Du das mit den Schmiere­rei­en?« Sie erzählte ihm von nervigen Rich Kids, die eine Art eine Industrial-Label in ihrer Nachbarschaft betrieben, mit 3-4 Bands, die in der Regel vor höchstens 20 Zuschau­ern auftraten. Gegen all das hatte sie auch gar nichts, sie störte nur, dass sie wohl überaus penetrant überall ihr Logo hin sprühten. Das ganze Viertel sei damit über­sät. Sie schrieb sich fast in Rage, an welchen möglichen und unmöglichen Orten sie das Logo schon gesichtet hatte. Und endete mit den Worten »Und jetzt geh ich tanzen. Hier ist ein Link zu deren Website, falls es Dich aus irgend­welchen Gründen interessieren könnte.« Larry wünschte ihr viel Spaß. Er ging duschen. Graffiti-lie­bende verwöhnte Teenager aus Neuseeland, na klasse. Das war wohl so ziemlich das absurdeste, was er Trisha erzählen könnte. So konnte das mit dem versprochenen Fick nichts werden.

Nach dem Frühstück warf er trotzdem einen Blick auf die Seite des Labels. Seine Hoffnung war, dass sie vielleicht einen be­stimmten Bezug zu dem Logo hatten, was ihn weiter­bringen könnte. Aber die Seite war ziemlich langweilig gestaltet, das Logo prangte fett auf jeder einzelnen Seite. Zum Schluss klickte er auf Concerts. Und staunte. Eine der Bands gastierte gerade in Deutschland. Binnen 3 Wochen hatten sie vier Auftritte, je einen in Frankfurt, Hanno­ver und zwei weitere in Berlin. Drei der Clubs kannte Larry, es waren kleine Schuppen, in denen man auf Eintritt spielte. Dies waren keine profes­sio­nellen Musiker, vielleicht hatten ihnen die Eltern einen Deutschland-Trip zum Schulab­schluss ge­schenkt und mit dem Exoten-Bonus Neuseeland hatten sie sich die Gigs organisiert. Larry sah sich ihr Demo­video an und fand seine Einschät­zung bestätigt. Eine Mixtur mit Anklängen an 80er-Industrial, ein bisschen weichgespült, mit zeitgenössischen Beats unterlegt.

Was sollten die mit Trisha zu tun haben? Seinen Wissens nach stand sie nicht auf Industrial, erst recht keinen hippiesk weich­gespülten Industrial. Aber sie waren in Frank­furt gewesen vor einer Woche. Und da war Trisha wohl durchaus öfters. Waren sie sich irgendwo in einem anderen Club be­geg­net? Die Neuseeländer hatten in einem kleinen studentischen Club gespielt, den Larry eher als Location für Songwriter und ähnliches einordnete. Dort wäre Trisha be­stimmt nie hingegangen. Aber wenn, hatte sie sich auf einen von ihnen eingelassen? Gerüchteweise stand sie ja auf jüngere Män­ner. Eifersucht stieg in Larry empor. Aber wieso wusste sie von alldem nichts mehr? Wurde sie von ihnen verge­wal­tigt?

Larry öffnete die Webseite der The Toilette Dog Fuckers. Und in der Tat hatten sie am gleichen Abend wie die Neuseeländer in Frankfurt gespielt. Zwar im Ostviertel und damit recht weit entfernt von den Neusee­ländern, aber ... Mit einem Mal hatte Larry das Gefühl auf der richtigen Spur zu sein. Und auch wenn ihm klar wurde, das er die wahre Geschichte lieber nicht hören wollte, konnte er sich nun auf die Begeg­nung mit Trisha freuen. Er schrieb ihr ganz kurz: "Hol mich um acht vorm Club ab!!!"

MONTAG ABEND Pünktlich um acht kam sie mit quiet­schenden Reifen um die Ecke. Larry stieg ein. Sie fragte »Hast Du was für mich?«. »Ich kann Dir eine absurde Geschichte er­zählen.« »Na dann.« Sie sprach während der Fahrt nicht mehr, in Anbetracht ihres Fahr­stils war das Larry auch ganz recht. Sie hatte eine kleine Wohnung am Stadtrand. Ein langhaariges, vierbeiniges Monstrum kam auf Larry zugelaufen und sprang schwanz­we­delnd freudig an ihm hoch. Trisha zeigte ihm das das Wohnzimmer. Auf einem klei­nen Tisch standen Cola-LIght, zuckerhaltige Cola und eine Schale mit Keksen. »Leg los!«, forderte sie ihn auf. Larry erzählte von den Neuseeländern. Trisha hörte schweigend zu, an ihrer Mimik und in ihren Augen las er, dass er die richtige Geschichte erzählte, und das sie zwischen Wut und Traurigkeit schwank­te. Als er fertig war verschwand sie im Bad. Er vernahm Geräusche zwischen Würgen oder Kotzen. Nach einer längeren Weile, während der er mit ihrem Hund spielte, kam sie zurück. "Steh auf!" Larry erhob sich. Sie stand vor ihm, schaute ihm in die Augen. Nach einer kurzen Weile, die Larry unendlich lang vorkam, huschte der Ansatz eines Lächelns über ihre Lippen. Trisha umarmte seinen Hals und küsste ihn.

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Larry Rottan - The Trisha Trilogy

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