Читать книгу Fakt und Fiktion - Wolfgang Bader Hrsg. - Страница 5

2. KREATIVITÄT „Bevor man etwas aufbaut, muss einem etwas einfallen.“Erhard Horst Bellermann 2.1 Wie Sie das Tagträumen wieder erlernen Oft steht der Wunsch, ein Buch zu schreiben, weit vor einer Idee. Das Wissen um die Lust, die Begabung und die Leidenschaft zum Schreiben mögen zwar vorhanden sein, doch das bedeutet nicht, dass es auch die Geschichten schon sind. Insbesondere in einerWelt der ständigen Bespielung durch Streamingdienste und Social Media scheint unsere Kreativität schleichend zu verkümmern. Unsere Fantasie hat sich daran gewöhnt, kontinuierlich mit neuen Impulsen versorgt zu werden. Das Vorstellungsvermögen wird nicht mehr gefordert. Die Ideen schlafen ein. Und selbst das Tagträumen fällt schwer. Doch auch, wenn es Ihnen schwerfällt, Ideen zu skizzieren, sollten Sie sich nicht entmutigen lassen. Das Schöne an der Kreativität ist, dass sie sich erlernen und wiedererlernen lässt. Dazu haben wir einige Praxisübungen für Sie zusammengetragen. Übrigens ist das Trainieren der Kreativität erst die Vorstufe zur Formulierung erster Ideen. Denn nur, wenn es Ihnen gelingt, Ihren Geist zu entfesseln, können Sie sich an die Konzeption einer konkreten Geschichte machen. Vergessen Sie nicht, dass Ihr Buch sich zwar im Kern auf eine Idee, eine Geschichte konzentriert, aber auch die Nebenschauplätze nach Substanz verlangen. 2.2 Schreibwerkstatt: Workout für Ihre Kreativität Mit einer Idee, mag sie auch noch so golden sein, ist die Arbeit nicht getan. Bedenken Sie, dass jede Figur eine eigene Biografie, dass jedes Kapitel eine eigene Kulisse braucht. Bevor Sie sich also ans Schreiben machen, sollten Sie sichergehen, dass Ihre Kreativität entgrenzt ist. Folgende Ansätze können Sie zur vollen Entfaltung Ihrer Kreativität verfolgen: 2.2.1 Morgenseiten: Weckruf für die Kreativität Die Methode der sogenannten „Morgenseiten“, die von Julia Cameron entwickelt wurde, basiert auf den Prinzipien des Intuitionsschreibens. Die Technik der US-amerikanischen Journalistin, Filmemacherin und Buchautorin wird unter Künstlern als eher spiritueller Zugang gehandelt. Doch wer jetzt an Esoterik und Quacksalberei denkt, wird dem Konzept der „Morgenseiten“ nicht gerecht. Denn im Wesentlichen beseitigen die „Morgenseiten“, im englischen Original auch „Morning Pages“ genannt, nicht nur Blockaden, sondern fördern auch den freien Fluss der Kreativität. Konkret geht es darum, das innere Korrektiv auszuschalten. Zu diesem Zweck sollen jeden Morgen, unmittelbar nach dem Aufstehen, noch bevor der Verstand vom Alltagstrott verklärt ist, drei Seiten Papier mit ungefiltertem Gedankenstrom gefüllt werden. Wichtig ist, dass Sie nicht nachdenken, worüber Sie schreiben. Weder Stil noch Inhalt spielen eine Rolle für Ihre spontanen Satzkonstrukte. Dringen Sie tief in Ihren Bewusstseinsstrom ein und zapfen Sie Ihr Unterbewusstsein an. Sie werden staunen, was Sie alles finden werden. Essenziell für die Umsetzung ist übrigens, dass Sie die „Morgenseiten“ ausschließlich mit der Hand verfassen. Laut ihrer Erfinderin gibt Ihnen nur die handschriftliche Niederschrift Zeit,sich in Ihr Werk zu vertiefen. Die Technik ist überdies eine Übung in Selbstdisziplin, einem neben der Kreativität ebenfalls wesentlichen Werkzeug eines erfolgreichen Schriftstellers. Schließlich und endlich sollen die „Morgenseiten“ nicht weniger als drei Monate lang praktiziert werden. Dabei sind sie Teil eines deutlich umfangreicheren Programms, das Künstlermentorin Julia Cameron in ihrem Werk „Der Weg des Künstlers“ (Originaltitel „The Artist’s Way“) beschreibt. Versuchen Sie sich ruhig unvoreingenommen in dieser doch unkonventionellen Methodik. Am Ende werden Sie womöglich nicht nur mit enthemmter Kreativität, sondern auch gleich noch mit einer Idee für Ihr Buch belohnt. 2.2.2 Spielen Sie mit Sprichwörtern Kreatives Intervalltraining bietet auch die folgende Praxisübung von Otto Schumann, dem Herausgeber des viel zitierten Grundlagenwerks „Schreibkunst. Handbuch für Schriftsteller, Redakteure und angehende Autoren“. Denken Sie an ein mehr oder minder bekanntes Sprichwort, eine Redewendung oder auch eine Lebensweisheit und erfinden Sie eine Geschichte dazu. „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ oder auch „Aus einer Mücke einen Elefanten machen“ bieten zum Beispiel reichlich Stoff für kreative Gedankenexperimente. Es reicht, wenn Sie diese Geschichten in Ihre Tagträume einbetten. Sie aufzuschreiben ist nicht zwingend notwendig. Diese Taktik wirkt trivial auf Sie? Dann sollten Sie vielleicht einen präziseren Blick auf die Weltlektüre werfen. Als vollendete Form des Sprichworts „Rache ist süß“ könnte wohl Dumas’ berühmter Roman „Der Graf von Monte Christo“ gelten. Der simple Spruch „Unverhofft kommt oft“ war wohl schon häufig ein Leitmotiv des Märchens. Und sowohl Molières Don Juan als auch Mozarts Don Giovanni hatten mit Sicherheit „mehrere Eisen im Feuer“.Viele Sprichwörter, die uns auf den ersten Blick wie Binsenweisheiten erscheinen, sind klassische Themen der Komparatistik. Greifen Sie sie auf, spinnen Sie sie weiter und verfolgen Sie sie. Schon bald wird Ihr Gedankenkonstrukt Sie nicht mehr loslassen. Sollte Sie der Schwierigkeitsgrad dieser Technik unterfordern, so gehen Sie noch einen Schritt weiter. Rufen Sie sich eine alltägliche Aussage ins Gedächtnis und stellen Sie ihr eine konträre gegenüber. Dies könnte etwa so aussehen: „Alte Liebe rostet nicht. Doch neue Liebe schillert so schön.“ Kommt Ihnen dieses Thema bekannt vor? Wahrscheinlich ist es Ihnen schon mehrmals begegnet, zum Beispiel im Film „Eine verhängnisvolle Affäre“ mit Michael Douglas in der Hauptrolle. Oder etwa: „Übung macht den Meister. Doch manchmal fällt ein Meister einfach so vom Himmel.“ Um dieses Motiv spinnen sich die Handlungsstränge zahlreicher Dramen. Leidenschaft alleine reicht nicht aus, wenn nicht auch eine gewisse Begabung vorhanden ist. Manche, wie zum Beispiel Mozart, sind mit einer solchen gesegnet, während ihre ewigen Gegenspieler, wie etwa der Hofkomponist Salieri, ihr Niveau nie erreichen werden. Das Potenzial dieser Übung steckt übrigens nicht nur in ihrer Ausführung, sondern auch in ihrer Ausformung. Entwerfen Sie sowohl Übungen als auch die dazu passenden Handlungen, Figuren und Schauplätze. Schulen Sie Ihr Gehirn im kreativen Denken. Schon bald werden Sie mehr Geschichten als Zeit haben, um sie niederzuschreiben. 2.2.3 Schauen Sie genau Die begabtesten Schriftsteller waren zugleich auch begnadete Beobachter. Ihre Umwelt betrachten Schriftsteller in der Regel wie ein Ornithologe ein Vogelnest. Hermann Hesse sei hier nur als eines von vielen Beispielen genannt. Bei Werken wie „Narziß und Goldmund“ oder auch „Der Steppenwolf“ handelt es sich, kurz gegriffen, um zu Büchern gebundene Persönlichkeitsprofile. Keineswegs beschreibt Hesse in seinen Werken nur sein Spiegelbild. Narziß etwa, einer jener zwei Hauptprotagonisten, um die sich die Geschichte von „Narziß und Goldmund“ spannt, ist rational, praktisch und pragmatisch. Demgegenüber steht die fein gesponnene Künstlerseele Goldmunds, die Hesse, selbst eine sensible Seele, zu beschreiben wesentlich leichter gefallen sein wird. Woher aber nimmt Hesse den Stoff, um Narziß, eine ihm selbst so gegensätzliche Persönlichkeit, zu konstruieren? Er rekonstruiert sie. Denn Hesse blickt selbst auf eine Vergangenheit als Schüler einer Klosterschule in Maulbronn, Baden-Württemberg, zurück. Nirgendwo sonst hätte Hesse die Persönlichkeit des Theologen, des Theoretikers und reinen Geistmenschen besser studieren können als in ihrer Gebärstätte selbst. Es ist die Beobachtung seiner Umwelt, die Hesse zu deren empirischer Beschreibung befähigt. Je mehr Eindrücke und Erlebnisse, je mehr Welten ein Autor sammelt, desto mehr Stoff gewinnt er für seine Geschichten. Auch das Reisen hatte Hermann Hesse mit seinen großen Vorvätern, zum Beispiel Goethe, gemeinsam. „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen“, sagte Goethe. Verlassen Sie also Ihre vier Wände, studieren Sie die Welt und entfachen Sie Ihre Kreativität: Die Inspiration liegt auf der Straße. Sie müssen nur genau hinschauen. 2.3 Autoreninterview mit Nathalie Karré Nathalie Karré, gefragte Expertin für Potenzialentfaltung, Change sowie Organisations- und Führungskräfteentwicklung, begleitet seit mehr als zwei Jahrzehnten Menschen in Veränderungsprozessen auf der Reise zu einem erfolgreichen, glücklichen Leben. Sie beschreitet dabei stets unkonventionelle Wege, zum Beispiel mit „Transformation Journeys“ zu außergewöhnlichen Persönlichkeiten wie André Heller oder Gottfried Helnwein. Ihr erstes Buch, „Der Jungbrunnen-Effekt. Wie 16 Stunden Fasten Ihr Leben verändert“, in dem sie als Co-Autorin mitwirkte, etablierte sich schnell in der Bestsellerlandschaft. www.jungbrunneneffekt.com Frau Karré, Sie blicken auf eine erfolgreiche Karriere als Grün­de­rin, Trainerin, Coachin und nicht zuletzt Bestseller­autorin zurück. Der beharrliche Wille zu Weiterentwicklung, Veränderung und Wachstum ist in Ihrem Wirkungsbereich essenziell. Woraus beziehen Sie Ihre unerschöpfliche Energie? Ich denke, es ist vor allem das inhaltliche Interesse, das mich treibt. Wie kann eine bestimmte Fragestellung gelöst werden? Gerade in der Unternehmensberatung und Führungskräfteentwicklung habe ich ständig mit schwierigen oder scheinbar unlösbaren Problemen zu tun. Um diese zu meistern, muss man flexibel denken und sich laufend mit vielen neuen Informationen versorgen. Auch im Executive Coaching ist es wichtig, sich ständig weiterzuentwickeln. Als externer Berater und Begleiter ist es genau deine Aufgabe, neue Impulse in Unternehmen zu bringen. So kommen stets zusätzliche Themenfelder und Wissensgebiete dazu – und es macht mir auch Spaß, in den eigenen Fachgebieten dazuzulernen und zu wachsen. Eine zweite Energiequelle ist sicher mein Lebensstil. Vieles davon habe ich als Co-Autorin auch in unserem Buch „Der Jungbrunnen-Effekt. Wie 16 Stunden Fasten Ihr Leben verändert“ beschrieben: Täglicher Sport, so oft als möglich in der Natur zu sein, eine sinn- und genussvolle Ernährung, aber auch gute Mentaltechniken und sich geistig zu fordern geben eine gute Grundenergie. Eine weitere große Kraftquelle ist die Zeit mit Familie und Freunden. All das ist mir sehr wichtig und ich achte darauf, diese Elemente aktiv zu leben. Unter anderem unterstützen Sie Ihre Kunden auch bei deren individueller Potenzialentfaltung. Was darf man sich darunter vorstellen? Im Wesentlichen bedeutet es, Menschen und Organisationen in Veränderungsprozessen zu begleiten. In beiden Fällen geht es darum, einen Entwicklungswunsch zu unterstützen: Neue Wege zu erschließen, Zusammenarbeit zu fördern, Ergebnisse schneller zu erreichen, die eigene Effizienz zu steigern, eigene Energieressourcen zu managen oder herausfordernde Situationen zu meistern sind nur einige Methoden dazu. Oft geht es auch um etwas ganz Neues. Neue Unternehmenszweige zu erschließen, neue Unternehmen zu gründen oder auch neue Wege zu finden, wenn das Potenzial eines Menschen im aktuellen Unternehmens- oder Berufsfeld nicht ausgelebt werden kann. Wenn Menschen an so eine Weichenstellung des Lebens gelangen, sind das schon herausfordernde Momente bzw. Zeiten für die betroffene Person. Häufig hat man sich schon vieles aufgebaut, und plötzlich spürt man, dass man alles loslassen muss, um eine neue Richtung im Leben einzuschlagen, die üblicherweise nicht mit der gleichen finanziellen Sicherheit einhergeht und oft auch große Auswirkungen auf die Familie und das nahe Umfeld hat. Hier gilt es herauszuarbeiten, welche Potenziale sich entfalten wollen, wohin der neue Weg gehen kann und wie das alles mit dem bisherigen Leben vereinbar ist. Ein- bis zweimal jährlich gehen wir mit Menschen, die genau an so einem Punkt stehen, auf „Transformation Journey“, eine Reise zu inspirierenden Persönlichkeiten wie André Heller oder Gottfried Helnwein, um mit ihnen gemeinsam an genau dieser Frage zu arbeiten: Wie kann ich meine Potenziale entfalten und große Träume in meinem Leben realisieren? Verborgene Potenziale kann man zum Vorschein bringen. Wie verhält es sich aber mit deren praktischer Anwendung? Ist Kreativität ebenfalls eine Eigenschaft, die sich durch Methodik erschließen lässt? Um genau diese praktische Anwendung geht es in der Potenzialentfaltung. Im ersten Schritt sind diese Potenziale aufzuspüren und im zweiten Schritt Wege zu entwickeln, wie sie zur Wirkung kommen können. Diese zu finden ist ein sehr spannender, hochindividueller und auch sehr freudvoller Prozess. Kreativität hat wie fast alle Eigenschaften oder Kompetenzen eine eigene Logik und Methodik und lässt sich auch gut erschließen. Steckt Kreativität in jedem Menschen? Ja. Haben Sie schon mal ein unkreatives Kind erlebt? Ich nicht. Und ich frage mich, wohin diese Kreativität verschwinden sollte. Manche Menschen glauben, sich im Berufsleben vor allem durch Kompetenz und Ernsthaftigkeit Respekt verschaffen zu müssen. Das ist aber ein Irrglaube. Spätestens, wenn wir in Innovationsprozessen oder anderen Management-Seminaren mit „Lego Serious Play“ arbeiten, zeigt sich sehr schnell, wie viel Kreativität und Spielfreude in jedem Managementteam steckt. Als Co-Autorin des Buchs „Der Jungbrunneneffekt“, einem Ratgeber zum Intervallfasten mit ganzheitlichem Ansatz, haben Sie an einem Beststeller mitgewirkt. Wie entstand die Idee zu diesem Werk? Diese „Idee“ ist weniger der Kreativität als vielmehr der Spontanität geschuldet. Eine Verlagsmitarbeiterin, mit der ich im Management Development arbeite, wusste, dass die Autoren, P. A. Straubinger, Margit Fensl und ich, gemeinsam Seminare zu Intervallfasten, gesunder Ernährung, Meditation und Mentaltechniken veranstalten. Sie fragte uns, ob wir Lust hätten, ein Buch über diese Themen zu schreiben – es müsse nur in fünf Monaten fertig sein. Wir hatten. Und die kurze Zeitspanne beflügelte wahrscheinlich unsere Kreativität. Dass das Buch über fast sechs Monate die Bestsellerlisten anführte, das meistverkaufte Buch Österreichs war und wir damit den Health und Fit Award gewonnen haben, hat uns alle mehr als überrascht. Und natürlich auch riesig gefreut. Glauben Sie, dass man den Prozess der Ideenfindung bewusst steuern kann, oder sind Ideen kognitive Impulse, die sich unserer Kontrolle entziehen? Ja, kann man. Es gibt ausreichend Kreativitätstechniken, die es ermöglichen, strukturiert vorzugehen. Neben vielen Klassikern wie „Mindmapping“, der „635-Methode“ oder der „Umkehr-Technik“ gibt es zahllose weitere innovative Ansätze, zum Beispiel die „Walt-Disney-“ oder die „Blue-Ocean-Strategie“. Daneben existieren auch viele Anregungen aus der agilen Welt, zum Beispiel „Design Thinking“, eine tolle Kombination aus Prozessvorgabe und Kreativelementen. Bei dieser Methode werden auch User bzw. Kunden einbezogen – auch das gibt der Ideenfindung neue Blickwinkel. Und natürlich gibt es auch die kognitiven Impulse, die sprichwörtlich unter der Dusche oder beim Morgenlauf kommen und einfach da sind. In irgendeiner Form entstehen sie aber immer aus dem, womit wir unseren Geist davor – bewusst oder unbewusst – gefüttert haben. Für das bewusste Steuern der Ideenfindung ist es wichtig, Kreativitätstechniken zu kennen und anwenden zu können. Für die kognitiven Impulse ist es relevant, arbeitstechnische und digitale „Aus-Zeiten“ und damit Freiräume für den Geist zu schaffen. Meditation ist übrigens auch eine Methode, die bei regelmäßiger Anwendung Kreativität und Ideenfindung fördert. Welche Blockaden gibt es, die den Ideen- und Kreativitätsfluss zum Stocken bringen? Die größte Blockade ist der Glaube daran, nicht kreativ zu sein. Menschen, die von sich behaupten, nicht kreativ zu sein, werden sich immer selbst darin bestätigen. Kreativitätstechniken sind ein wunderbares Handwerkszeug. Falsche Glaubenssätze sind aber stärker und werden beweisen, dass die jeweiligen Kreativitätstechniken nicht funktionieren. Unsere Glaubenssätze und Wirklichkeitskonstruktionen sind unsere größten Einschränkungen, aber auch unser größter Triebmotor. Hier können Persönlichkeitsentwicklung, Coaching oder Menschen, die in der Potenzialentfaltung begleiten, sehr hilfreich sein. Was ist Ihr persönlicher Schlüssel für Kreativität auf lange Sicht? Interessiert zu bleiben an der Welt und die Lust am Neuen zu kultivieren: Viel zu reisen, zu lesen und neue Informationen aufzunehmen. Auch die Neugier am Austausch mit Menschen sollte bestehen bleiben – vor allem mit Menschen, die anders sind als man selbst. Im Austausch mit Menschen anderen Alters oder Milieus ist außerdem eine fragende, offene Haltung entscheidend. Es geht nicht darum, wer Recht hat, sondern darum, möglichst viele Sichten der Welt nebeneinanderzustellen und deren jeweilige Vorteile gemeinsam zu erkennen. So kann man unglaublich viel entdecken und auch die eigene Kreativität beflügeln. Und natürlich hilft es, sich selbst immer wieder zu hinterfragen, und vor allem nie zu glauben, man wüsste schon alles. Am gefährlichsten ist es, wenn man Experte in einem bestimmten Gebiet ist – hier kann man leicht mal der „Ich-weiß-schon-alles-Fantasie“ verfallen. Sie ist der Tod jeglicher Entwicklung und Kreativität. Welche Botschaft können Sie Autoren mitgeben, die noch an ihrem Potenzial bzw. an ihrer Befähigung zweifeln?

Оглавление

1 Einfach hinsetzen und schreiben. Wenn Sie die Energie, die Sie fürs Zweifeln aufwenden, ins Schreiben investieren, haben Sie schon eine große Triebkraft.

2 Denken Sie an Dinge oder Menschen, die Sie glücklich machen. Viele Studien haben gezeigt, dass Menschen, die sich selbst gute Gefühle erzeugen, disziplinierter, motivierter und auch kreativer sind als Menschen, die an etwas Negatives denken.

Fakt und Fiktion

Подняться наверх