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St. Lucia.

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Eine fromme Jungfrau zu Syrakus im 3ten Jahrhundert, sollte einen reichen heidnischen Jüngling heirathen, vertheilte aber ihren Brautschatz unter die Armen und verlobte sich Christo allein. Da wurde sie vor Gericht gezogen und als Christin verdammt. Sie sollte in ein gemeines Freudenhaus geschleppt werden, aber keine Pferdegewalt, keine angezogenen Stricke brachten sie von der Stelle. Da schleppte man Holz herbei und umgab sie mit einem Scheiterhaufen, aber das Feuer versehrte sie nicht, und es war, als stünde sie in einem Rosengebüsch. Endlich wurde sie mit dem Degen durchstochen. Der wichtigste Zug in ihrer Legende aber ist, sie soll sich, als ihr der Freier aufgedrungen wurde, ihre Augen, deren Schönheit ihn bezaubert, ausgerissen und ihm dieselben auf einem Teller übersandt haben. Dieser Teller mit den Augen ist daher auch ihr Attribut. Die Mutter Gottes gab ihr dafür neue und noch schönere Augen. Sigebert von Gemblours hat ihre Marter besungen, Dante im 2ten Gesang der Hölle sie zum Träger des himmlischen Lichts oder der Erkenntniss gemacht. Dem entspricht auch ihr Jahrestag (23. Dezember), der finsterste im Jahre, von wo an aber die Tage wieder -länger und heller werden und das Licht des neuen Jahres (in der darauffolgenden Weihnacht) aufbricht. Dem entspricht endlich auch ihr Name, Lucia von lux, Licht. Die Heilige bedeutet aber das geistige Licht, und zwar in seiner Stetigkeit und Unvergänglichkeit, trotz aller Verdunkelungen und Anfechtungen. In dem chron. Zwifaltense der Stuttgarter Bibliothek p. 83. ist sie abgebildet, wie sechs Menschen und sechs Ochsen vergebens an ihr zerren und sie nicht von der Stelle bringen. Ein ähnliches Bild zu Padua, s. Kunstblatt 1838. Nr. 11. Dem entspricht das Sinnbild des Lampenlichts, welches auch im heftigsten Sturme nicht erlischt. Sollte nicht auch der Polarstern gemeint seyn, der am St. Lucientag seinen höchsten Stand am nördlichen Himmel erreicht, und unter den zwölf Ziehenden die Zeichen des Thierkreises?

Christliche Symbolik, Band 2

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