Seit Jahrtausenden leben sie mitten unter uns, die Toten. Sie gelten als mörderische Bedrohung, wie die südosteuropäischen Vampire. Sie sind aber auch einflussreiche Mitglieder ozeanischer Gemeinschaften. Die Vorstellung von Verstorbenen als Wiedergänger, als leibhaftige Tote, die in ganz unterschiedlicher Weise in das Schicksal der Lebenden eingreifen, scheint fester Bestandteil der menschlichen Kultur zu sein. Nicht zufällig haben Vampire, Wiedergänger und Untote spätestens seit Bram Stokers «Dracula» in ganz neuer gesellschaftlicher Funktion längst auch unsere moderne Welt erobert. Der Autor begibt sich mit seinem Streifzug durch die Kulturgeschichte auf die Spur der lebenden Toten. Von den omnipräsenten Ahnen im vorzeitlichen «Wohnzimmer» über wilde Trinkgelage verstorbener Fürsten in bronzezeitlichen Hügelgräbern bis(s) zum Vampirhype unserer Zeit. Dabei begegnet der Leser nicht nur den klassischen Vampiren und Wiedergängern, sondern auch reisenden Mumien oder Dr. Frankenstein und seinen modernen Erben.
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Wolfgang Schwerdt. Vampire, Wiedergänger und Untote
Vorbemerkung: Die unheilige Gesellschaft
Die Entdeckung der Vampire
Das Wesen des Vampirglaubens
Archäologischer Aberglaube und die europäischen Vampirkollegen
Leben mit den Toten –Ahnen, Mumien, Schrumpfköpfe
Austausch zwischen den Welten: das Totenreich vor der Haustür
Heilige und unheilige Untote –der kleine Unterschied
Die schwarze Romantik und das lange 19. Jahrhundert
Die Untoten des 20. und 21. Jahrhunderts
Vampire, Wiedergänger und Untote –Schlussfolgerungen
Anhang
Anmerkungen
Abbildungsverzeichnis
Отрывок из книги
Vampire, Wiedergänger und Untote
Auf der Spur der lebenden Toten
.....
Anhang
»Abarten des Vampirs sind: der Nachzehrer der Mark, der Blutsauger in Preußen und der Gierfraß in Pommern; die Wilis oder Willis, vor der Hochzeit gestorbene Bräute, die jungen Burschen erscheinen, sie zum endlosen Tanz verlocken, bis sie tot hinstürzen. Alle diese Sagen haben sich wohl aus den klassischen Gestalten der Lamien und Empusen (s. d.) entwickelt.«
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