Читать книгу Die ultimative QNAP NAS Bibel - Das Praxisbuch - mit vielen Insider Tipps und Tricks - komplett in Farbe - Wolfram Gieseke - Страница 34
Desktop-Festplatten vs. NAS-Festplatten
ОглавлениеPrinzipiell haben alle SATA-Festplatten dieselben Anschlüsse und Abmessungen (in zwei Standardgrößen). Technisch kann man also jede SATA-Festplatte in ein NAS einsetzen. Gerade wenn man eine große Speicherkapazität benötigt, ist es deshalb naheliegend, möglichst preisgünstige Modelle zu wählen, wie sie auch in PCs zum Einsatz kommen, sogenannte Desktop-Festplatten. Meine Empfehlung ist allerdings, spezielle NAS-Festplatten zu verwenden, die für diesen Einsatzzweck optimiert sind. Diese sind zwar etwas teurer, haben aber wesentliche Vorteile für diesen Verwendungszweck:
•Desktop-Festplatten sind für eine typische Einsatzzeit von 2.400 Stunden pro Jahr ausgelegt (im Schnitt 300 Arbeitstage zu acht Stunden). In einem NAS laufen die Platten aber typischerweise rund um die Uhr, also bis zu 8.760 Stunden (ohne Energiemanagement). NAS-Festplatten sind speziell für solche Laufzeiten konstruiert.
•Ebenso sind Desktop-Festplatten für eine typische Menge an Lese-/Schreibzugriffen ausgelegt. Der Hersteller Seagate etwa schreibt in seinen Garantiebedingungen maximal 55 TByte pro Jahr vor. Bei den NAS-Modellen erlaubt er hingegen 180 TByte bzw. für spezielle Pro-Modelle sogar 300 TByte.
•Für spezielle NAS-Modelle bieten die meisten Hersteller dementsprechend auch längere Garantiefristen bis zu fünf Jahren an.
•NAS-Festplatten bieten spezielle Funktionen wie etwa Vibrationssensoren, mit denen sie typische Störungen durch andere Festplatten in der unmittelbaren Umgebung (was in NAS üblicherweise der Fall ist) selbst erkennen und kompensieren können.
•Ebenso können NAS-Festplatten fehlerhafte Sektoren selbst erkennen und an den RAID-Controller melden, der dann darauf reagieren kann.
Es gibt also gute Gründe, ein NAS mit speziell dafür geeigneten Festplatten zu versehen. Die etwas höheren Ausgaben dürften sich in der Regel durch längere Lebensdauer und weniger Störungen ausgleichen. Mehrere Anbieter haben spezielle NAS-Modelle im Angebot, unter anderem:
•Seagate mit den Serien IronWolf NAS und IronWolf NAS Pro
•Western Digital (WD) mit den Serien Red bzw. Red Pro
•Toshiba mit der Serie N300
NAS-Pro-Festplatten
Neben den »normalen« NAS-Modellen bieten Seagate und WD jeweils noch eine Pro-Variante an. Diese bieten eine längere Garantie und für den Fall eines Defekts meist das kostenlose Inanspruchnehmen eines Datenrettungsdienstes. Für den typischen Heimanwender sind die Mehrkosten eher nicht nötig. Allerdings schrumpft der Preisunterschied mit steigender Kapazität der Laufwerke immer weiter zusammen, sodass die zusätzliche Sicherheit den Aufpreis wert sein mag.