Читать книгу Geheimnisse des Sieges - Zac Poonen - Страница 6
4. Gottes ganzes Handeln geschieht in Liebe
ОглавлениеGott hat vom Menschen immer Gehorsam verlangt. Unter dem Alten Bund erhielten die Israeliten Gebote, denen sie gehorchen sollten. Aber sie stellten fest, dass sie Gottes Gesetze nicht vollkommen halten konnten.
Unter dem Neuen Bund verheißt Gott, seine Gesetze in unser Herz und in unseren Sinn zu schreiben, sodass wir ihm nicht nur gehorchen, sondern es lieben, ihm zu gehorchen. „Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun“ (Hes 36,27).
Nur durch den Gehorsam gegenüber seinen Geboten können wir Gemeinschaft mit Gott haben.
Gehorsam ist jedoch etwas, was viele Christen nicht verstanden haben. Die meisten Gläubigen haben „Gnade“ so falsch verstanden, dass sie Gehorsam für ein alttestamentliches Erfordernis halten. In der Folge werden Gottes Gebote als eine schwere Bürde angesehen. Das ist eine satanische Verführung. Es ist die Folge einer Ignoranz von Gottes Liebe. Alle Gebote Gottes sind zu unserem Besten und dazu bestimmt, uns zu befreien. Sie haben ihren Ursprung alle im Herzen eines Gottes, der uns vollkommen liebt.
Mose sagte (in Bezug auf Gott, der Israel seine Gesetze am Berg Sinai gab): „Zur Rechten Gottes war ein feuriges Gesetz für sein Volk – das beweist in der Tat, dass er sein Volk liebt“ (5Mo 33,2-3). Die Tatsache, dass Gott uns seine Gesetze gibt, ist ein Beweis seiner intensiven Liebe für uns.
Einige der Gebote Gottes mögen von uns Selbstverleugnung verlangen. Aber langfristig gesehen werden wir feststellen, dass sie zu unserem Besten sind. Ein Vater gibt seinen Kindern keine Gebote, um sie zu beschweren oder ihnen zu schaden – sondern nur, um ihnen zu helfen. Auf diese Weise müssen wir auch die Gebote sehen, die Gott uns gibt. Glauben zu haben bedeutet an einen Gott zu glauben, der vollkommene Liebe ist. Wenn wir einen solchen Glauben haben, werden wir Freude daran haben, Gottes Gebote zu halten, koste es, was es wolle.
Hier liegt der Grund für einen Großteil unserer Niederlagen. Der Teufel hat Menschen überzeugt, dass Gottes Gebote entweder unnötig oder eine Bürde sind. Wenn wir nicht verstehen, warum Gott uns etwas zu tun aufträgt, beweist das bloß unsere eigene Unreife. Eines Tages, wenn wir etwas reifer werden, werden wir es verstehen.
Wenn Kinder gezwungen werden, in die Schule zu gehen, mögen sie nicht verstehen, warum ihre Eltern ihnen nicht erlauben, zu Hause zu bleiben und zu spielen. Sie mögen denken, dass ihre Eltern ihnen gegenüber zu hart sind. Aber es ist Liebe, die diese Eltern dazu bringt, die Kinder zu zwingen, eine Ausbildung zu erhalten.
Wie diese kleinen Kinder verstehen auch wir oft Gottes Wege nicht. Aber wenn wir an seine Liebe glaubten, würden wir all seinen Worten gehorchen und uns ohne zu fragen seinem gesamten Handeln unterordnen.
Betrachte die Frage von Leid. Warum erlaubt ein Gott der Liebe, dass wir Leid durchmachen? Der Grund ist, dass Leiden ein Teil des Lehrplanes unserer geistlichen Ausbildung ist. Durch Leiden führt uns Gott hin zur Reife. Wenn du nicht genügend Gelegenheit zum Leiden gehabt hättest, hättest du im Leben nicht viel von dem, was geistlichen Wert hat, lernen können.
Vielleicht hast du das letzte Mal, als du Leid erfuhrst, so viel gemurrt und geklagt, dass Gott dir jetzt erlaubt, deinen eigenen Weg zu gehen. Das ist traurig, wenn Gott dich jetzt auf diese Weise auf ein Abstellgleis stellt. Ich würde lieber jeden Tag meines Lebens Leid ertragen, als von Gott auf ein Abstellgleis gestellt zu werden.
Es ist töricht, uns mit anderen zu vergleichen, wenn Gott uns durch Leiden führt. Das wäre so ähnlich, als wenn dich deine Kinder fragen würden, warum sie zur Schule gehen müssen, während die armen Kinder in den Slums den ganzen Tag im Dreck spielen können. Das gesamte Handeln Gottes an uns geschieht in vollkommener Liebe. Er möchte, dass wir glücklich sind – nicht mit dem oberflächlichen, frivolen Glück der Welt, sondern mit dem tiefen, ewigen Glück, das aus der Heiligkeit des Lebens resultiert. Und es gibt einfach keinen anderen Weg, heilig zu werden, außer durch Leiden.
„Er züchtigt uns zu unserem Besten, damit wir an seiner Heiligkeit Anteil erlangen“ (Hebr 12,10).
Jesus war der glücklichste Mensch, der jemals auf dieser Erde gelebt hat. Doch er war derjenige, der am meisten litt. Sein Glück kam daher, dass er den Willen des Vaters tat – nicht indem er leichten Weges durchs Leben ging. Er kannte seinen Vater als vollkommene Liebe und daher unterstellte er sich freudig allem, was er in sein Leben kommen ließ. Das war das Geheimnis seines Lebens.