Читать книгу Gottzentriertes Gebet - Zac Poonen - Страница 4

1. Wie man nicht beten soll

Оглавление

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. Darum sollt ihr so beten:

Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben“ (Mt 6,5-15).

Das ist das einzige Gebet, das Jesus seine Jünger jemals gelehrt hat. Daher muss es für uns bestimmt sehr nützlich sein, es richtig zu verstehen.

Jesus sagte, dass wir jedes Mal, wenn wir beten, auf diese Weise beten sollten (V. 9). Das bedeutet nicht, dass wir dieses Gebet jedes Mal, wenn wir beten, wiederholen müssen. Aber es bedeutet, dass alle unsere Gebete diesem Muster folgen sollten.

Es schadet nicht, wenn wir dieses Gebet sprechen, wenn wir jeden Satz davon auch wirklich so meinen. Aber das ist nicht leicht, wie wir gleich sehen werden.

Bevor Jesus seine Jünger lehrte, wie man betet, lehrte er sie zuerst, wie sie NICHT beten sollten.

Nicht wie die Heuchler

Das Erste, was Jesus bezüglich der Art und Weise, wie wir NICHT beten sollten, sagte war, dass wir nicht wie die Heuchler beten sollten (V. 5-6).

Wenn du die Evangelien liest, wirst du feststellen, dass Jesus über Heuchelei eine Menge zu sagen hat. Er verurteilte die Pharisäer klar und deutlich, weil sie Heuchler waren. Die Pharisäer hatten viele gute Punkte. Sie beteten jeden Tag. Sie fasteten zweimal die Woche. Sie gaben nicht nur von ihrem Geld den Zehnten, sondern auch von Dill und Kümmel, die in ihrem Gemüsegarten wuchsen. Sie waren äußerst vorsichtig, den kleinen Details dessen, was sie als Gottes Gesetze verstanden, zu folgen. Äußerlich waren sie sehr moralisch und aufrichtig. Sie verpassten niemals eine Sabbatversammlung in der Synagoge. Sie waren in der Heiligen Schrift gründlich geschult. Doch Jesus verurteilte sie, weil ihre Taten in erster Linie darauf ausgerichtet waren, um von ihren Mitmenschen Ehre zu erhalten. „Sie hatten lieber die Ehre bei den Menschen als bei Gott“ (Joh 12,43).

Die Nachfolger der Pharisäer – diejenigen, die das Lob ihrer Leiter und anderer Menschen mehr als das Lob von Gott lieben – leben nun inmitten jeder Gemeinde und Gemeinschaft in der Welt.

Das Wort „Heuchler“ stammt von einem griechischen Wort, das „Schauspieler“ bedeutet. Denke an einen Mann, der in einem Hollywood-Film die Rolle von Johannes dem Täufer spielt. Im wahren Leben mag er ein Trunkenbold und Verführer sein, der bereits zwei oder drei Scheidungen hinter sich hat. Aber im Film spielt er seine Rolle als heiliger Prophet Gottes. Das macht einen Heuchler aus – jemand, der vor den Menschen eine Rolle spielt, der aber im wahren Leben tatsächlich etwas ganz anderes ist.

Ein Heuchler mag vor anderen Gläubigen eine Rolle als völlig ergebener Christ spielen. Aber wenn du sähest, wie er zuhause seine Frau behandelt, wie er mit Leuten im Büro umgeht, würdest du eine völlig andere Person sehen. Warum? Er schauspielert dort nicht. Zuhause und im Büro ist er die Person, die er wirklich ist. Er ist ein religiöser, kein geistlicher Mensch.

Ein Schauspieler möchte, dass seine Zuschauer die Art und Weise, wie er seine Rolle spielt, wertschätzen. Das trifft auch auf alle Heuchler zu. So war es bei den Pharisäern im ersten Jahrhundert und so ist es mit den Pharisäern im 20./21. Jahrhundert. Was immer sie tun, sogar wenn es eine so heilige Aktivität wie beten ist, möchten sie von Menschen Wertschätzung erhalten. Sie mögen schön beten – aber mit der Absicht, dass die Leute von ihnen Notiz nehmen.

Wenn wir ehrlich sind, werden wir bekennen müssen, dass wir oft wie die Pharisäer gebetet haben – mehr darauf bedacht, dass Menschen, statt Gott uns zuhören. Vielleicht müssen wir dem Herrn bekennen, dass wir, wenn wir in der Öffentlichkeit beten, nicht auf dieselbe Weise beten wie wenn wir allein sind. Vielleicht verwenden wir bei unserem öffentlichen Gebet blumige und inbrünstige Sprache, um Menschen zu beeindrucken. Jesus warnte uns davor, auf diese Weise zu beten, denn diese Art von Gebet erreicht Gott überhaupt nicht.

Wenn wir von Heuchelei befreit werden wollen, sei es nun in unseren Predigten oder in unserem Leben oder in unserem Gebet, dann müssen wir Gott bitten, uns eine solche Furcht vor ihm zu geben, dass wir mehr auf sein Lob als auf das Lob von Menschen bedacht sind. Bis wir lernen, Gott richtig zu fürchten, werden wir weiter Schauspieler sein, die vor den Menschen in allen Bereichen ihres Lebens ihre Rolle spielen.

Jesus verdammte Heuchelei mehr als jede andere Sünde.

Keinen falschen Eindruck erwecken

Die erste Sünde, von der wir in der Frühkirche lesen war Heuchelei. In Apostelgeschichte 5 lesen wir von Hananias und Saphira.

Was war ihre Sünde?

Lag sie darin, dass sie nicht das ganze Geld, das sie aus dem Grundstücksverkauf erlösten, brachten und es Gott gaben? Nein. Wenn du dein Grundstück für 100.000 Rupien verkaufst und dich entscheidest, nur 50.000 Rupien Gott zu geben, ist das keine Sünde. Auch wenn du dich entscheidest, Gott nichts zu geben, ist das keine Sünde. Das ist wirklich deine eigene Sache, wie viel du ihm gibst. Gott liebt einen fröhlichen Geber; und wenn du nicht fröhlich gibst, kannst du genauso gut nichts geben. Gott braucht dein Geld nicht. Er hat mehr als genug an Silber und Gold!

Warum sind dann Hananias und Saphira gestorben? Der Grund war folgender: Hananias gab vor, dass das, was er den Aposteln zu Füßen legte, der ganze Betrag vom Verkauf war. Mit einem heiligen, frommen Blick auf seinem Gesicht schaute Hananias genauso geweiht aus wie die anderen. Er war ein Schauspieler, ein Heuchler.

Aber Petrus war ein Mann Gottes und ließ sich nicht täuschen. Gott gab ihm Unterscheidungsvermögen, um die Hohlheit der Hingabe von Hananias zu sehen. Er sagte: „Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen hast?“ (Apg 5,3).

Welche Lüge hatte Hananias erzählt? Er hatte seinen Mund nicht aufgetan.

Was bedeutet es, eine Lüge zu erzählen? Es bedeutet, einen falschen Eindruck zu geben; du kannst einen falschen Eindruck geben, ohne überhaupt deinen Mund aufzutun.

Genau das tat Hananias. Er wollte den Beifall anderer erhalten, dass auch er ein voll hingegebener Jünger war. Aber er war es nicht. Er hatte etwas für sich zurückbehalten. Wie ich sagte, war das keine Sünde. Wenn er bloß gesagt hätte: „Bruder Petrus, ich habe meinen Acker verkauft. Aber ich fühle mich nicht danach, dass ich den gesamten Verkaufserlös Gott geben sollte, so wie es die anderen tun. Hier ist ein Teil meines Geldes“ – wenn er das gesagt hätte, wäre er nicht gestorben. Das wäre ehrlich gewesen und Gott hätte das geschätzt.

Aber er täuschte etwas vor. Das war seine Sünde und das war der Grund, warum er starb. Kurze Zeit später kam seine Frau herein und auch sie spielte ihre Rolle gut! Auch sie hatte so getan, als ob sie alles geben würde. Und auch sie starb.

Diese Heuchelei war wie ein wenig Sauerteig, der in die Frühkirche gekommen war; und Gott wusste, wenn er nicht sofort entfernt würde, würde bald die ganze Gemeinde verdorben werden. Aus diesem Grunde tötete er sie umgehend.

Wenn du dich nicht vor Heuchelei in jedem Bereich deines Lebens in Acht nimmst, wirst du nie in der Lage sein, in deinem Gebetsleben Heuchelei zu überwinden. Wenn du betest, damit andere Menschen dich schätzen mögen, dann sagt Jesus zu dir: „Du hast deinen Lohn schon gehabt“ (Mt 6,2). Dein Verlangen ist es dann nicht, dass Gott durch dein Gebet verherrlicht werden möge, sondern dass andere Menschen wissen sollten, wie gut du betest. Dann wirst du diese Belohnung erhalten.

Aber das ist alles, was du bekommst. Das war es, was du wolltest und das ist es, was du bekommen wirst.

Das ist ein Prinzip im christlichen Leben, dass wir das bekommen, wonach wir von ganzem Herzen verlangen, und nicht das, was wir mit unseren Lippen erbitten. Erbitte, und du wirst herausfinden, wonach du wirklich trachtest!

Wenn wir vor dem Richterstuhl Christi stehen, wird all unsere äußere Fassade abgestreift werden. Dort werden wir nicht mehr länger als Schauspieler gesehen werden, sondern so wie wir wirklich sind. Deswegen sagt uns die Bibel, dass wir Acht geben sollten, wie wir heute wandeln, damit wir nicht eines Tages entblößt, nackt und beschämt dastehen.

In 1. Johannes 2,28 heißt es: „Und nun Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er offenbart wird, Zuversicht haben und nicht zuschanden werden vor ihm.“ Die Menschen, die an diesem Tag zuschanden werden sind diejenigen, die ihr Leben hier auf Erden als Schauspieler gelebt haben.

Ich spreche jetzt zu Christen. Für wen wurde die „Bergpredigt“ gehalten? Wenn du Matthäus 5,1-2 aufschlägst, wirst du feststellen, dass Jesus diese Worte an seine Jünger richtete. Es waren seine Jünger, zu denen er sprach: „Habt Acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten“ (Mt 6,1). Zu seinen Jüngern sagte er: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das ist die Heuchelei“ (Lk 12,1).

Im Licht wandeln

Die Bibel sagt in 1. Johannes 1,7, dass wir keine Gemeinschaft mit Gott haben können, wenn wir nicht im Licht wandeln. Wenn wir im Licht wandeln, können wir gewiss nichts verbergen, denn das Licht deckt alles auf. Der Mensch, der in der Finsternis wandelt, ist derjenige, der in seinem Leben etwas zu verbergen hat. Wenn wir im Licht wandeln, ist unser Leben wie ein offenes Buch. Wir können dann Menschen einladen, unser Privatleben zu untersuchen, unsere Bankkonten und alles andere. Es gibt nichts, was wir verstecken möchten. Das bedeutet nicht, dass wir vollkommen sein müssen. Nein, es bedeutet nur, dass wir ehrlich sind.

Das Erste, was Gott von uns verlangt ist Ehrlichkeit – absolute Ehrlichkeit. Wenn wir zuerst bereit sind, ehrlich zu sein, werden viele unserer Probleme schnell gelöst werden. Wir werden in unserem Leben sprunghaft Fortschritte machen, wenn wir nach dieser grundlegenden Regel der Ehrlichkeit vor Gott und den Menschen leben.

Aber du wirst feststellen, dass es ein Kampf ist. Du magst sagen: „Ich werde diese Ermahnung wirklich ernst nehmen. Ich werde von jetzt an ehrlich sein.“ Aber du wirst vor dem Ende dieser Woche feststellen, dass du erneut versucht wirst, ein Schauspieler zu sein und das Lob von Menschen, statt das Lob Gottes zu suchen. So musst du den Entschluss fassen, diesen Kampf zu führen und zu gewinnen.

Es ist für Gott ein großer Kummer, dass es heute so viele Christen gibt, die vor 20, 30 oder vierzig Jahren wiedergeboren wurden, die aber keinen geistlichen Fortschritt gemacht haben, weil sie diese grundlegende Lektion, ehrlich zu sein, nicht gelernt haben. Wir können keinen Fortschritt machen, wenn es in unserem Leben Heuchelei gibt. Unsere Gebete werden nicht erhört werden. Wir können die ganze Nacht über Gebetstreffen haben, aber wir verschwenden unsere Zeit. Unsere Gebete werden nicht erhört werden, wenn wir nicht zuvor unsere Heuchelei loswerden.

Wir müssen anerkennen, dass unser wahrer geistlicher Wert darin besteht, was wir vor Gott sind, und weiter nichts. Unser geistlicher Zustand wird weder durch unser Bibelwissen, noch dadurch, wie viel wir beten, noch durch die Anzahl der Versammlungen, die wir besuchen, noch dadurch, was die Ältesten oder die anderen in der Gemeinde über uns denken, bestimmt. Im Gegenteil, stelle dir selber die Frage: „Was denkt Gott von mir, der jeden Bereich meines Lebens sehen kann?“ Die Antwort darauf zeigt das wahre Maß, wie geistlich du bist. Wir müssen uns täglich daran erinnern oder wir werden sonst feststellen, dass wir erneut Schauspieler werden.

Ich liebe jene Worte, die Jesus über Nathanael gesagt hat: „Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist“ (Joh 1,47). Wenn Jesus das über dich und mich sagen könnte, wäre das ein größeres Lob als sonst etwas. Nathanael war nicht perfekt – er war unvollkommen. Aber er war in Bezug auf seine Unvollkommenheiten ehrlich. Er gab nicht vor, etwas zu sein, was er nicht war. In diesem Punkt war er anders als Hananias und Saphira.

Keine bedeutungslosen Wiederholungen

Ein zweiter Punkt, vor dem Jesus uns warnte, war die Verwendung von bedeutungslosen Wiederholungen beim Gebet, so wie es die Heiden tun, wenn sie beten.

Es sind nicht so sehr die Anzahl der Worte, die wir benutzen, die Gott sieht, sondern vielmehr das Verlangen unseres Herzens. Echtes Gebet ist das Verlangen des Herzens. Das Verlangen steigt auf zu Gott und erhält eine Antwort.

Die Wiederholung von Worten ist in Ordnung, wenn du meinst, was du sagst. Im Garten Gethsemane betete Jesus dreimal mit denselben Worten (Mt 26,44). Aber seine Worte waren keine inhaltsleere Wiederholung. Jedes Mal, wenn er betete, kamen die Worte mit einer Bürde aus seinem Herzen. Du kannst zehnmal am Tag mit denselben Worten beten, und Gott wird dich erhören, wenn du jedes Mal von Herzen aufrichtig betest.

Christen sind schuldig, sonntags mehr Lügen zu erzählen als an irgendeinem anderen Tag in der Woche. Weißt du warum? Weil sie sonntags so viele Kirchenlieder wie, „Ich gebe Jesus alles hin“, „Nimm mein Silber und Gold, kein Scherflein halte ich zurück“ usw. singen.

Du magst diese Worte singen, weil sie in einem Gesangbuch stehen. Aber du meinst sie nicht wirklich. Und du erkennst nicht, dass du direkt zu Gott redest, wenn du solche Lieder singst. Vielleicht bist du dir mehr der Melodie als der Worte bewusst. Aber du erzählst Gott dabei eine Lüge.

Jesus sagte, dass wir am Tage des Gerichts für jedes nichtsnutzige Wort, das wir geredet haben, Rechenschaft abgeben müssen (Mt 12,36). Weil wir in einer Generation von Christen leben, die Gott nicht fürchten, werden solche Warnungen unseres Herrn nicht ernst genommen.

Leere Wiederholungen sind das Kennzeichen der Heiden, die leichtsinnig in Gottes Gegenwart kommen und Dinge sagen, die sie nicht meinen. Das sollte bei unserem Gebet und in unserem Gesang niemals der Fall sein.

Kein Vertrauen in lange Gebete

Jesus sagte auch, dass die Heiden dachten, dass sie wegen ihrer vielen Worte erhört werden würden.

Einige Christen meinen, dass, wenn sie die ganze Nacht über eine Gebetsversammlung abhalten, Gott gebunden ist, ihnen zu antworten, bloß weil sie so lange gebetet haben. Diese Art von Gebet ist für die Heiden charakteristisch.

Du erinnerst dich an die Zeit auf dem Berg Karmel, als Elia auf der einen Seite und 450 Propheten des heidnischen Gottes Baal auf der anderen Seite standen, und wie beide versuchten, Feuer vom Himmel herabzurufen, um herauszufinden, wer der wahre Gott war. Die Propheten Baals hatten ein langes Gebetstreffen. Sie beteten und beteten und beteten; und dann hüpften und tanzten und schrien sie laut. Aber es kam kein Feuer. Gott sah ihre Herzen und er war von ihren Gefühlsausbrüchen und ihrem Lärm nicht beeindruckt (1Kön 18,20-29).

Es gibt auch Christen, die auf diese Weise beten! Sie glauben, dass Gott sie wegen all ihren Gefühlen und ihrem Schreien hören wird.

Dann betete Elia. Sein Gebet dauerte weniger als eine Minute, aber es brachte das Feuer vom Himmel. Das ist der Test – nicht ob du eine Minute lang oder die ganze Nacht über betest, sondern ob Gott antwortet oder nicht!

Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an“ (1Sam 16,7).

Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist“ (Jak 5,16). Jakobus fährt fort, indem er dort das Beispiel von Elia erwähnt. Elias Gebet wurde erhört, nicht weil er so viele Stunden zu Gott schrie, sondern weil er ein gerechter Mann war. Es ist das Leben hinter dem Gebet, welches das Gebet wirksam macht. Das sollten wir nie vergessen.

Das sind einige der grundlegenden Lektionen, die Jesus seinen Jüngern beibrachte, bevor er sie lehrte, wie sie beten sollten. Wir können nie lernen, richtig zu beten, wenn wir nicht zuerst lernen, wie wir nicht beten sollten.

Ich möchte hier ein letztes Wort hinzufügen, um nicht missverstanden zu werden.

Eine Gebetsversammlung abzuhalten, die die ganze Nacht dauert, ist gewiss nicht falsch. Bei einem bestimmten Anlass betete Jesus selbst die ganze Nacht (Lk 6,12). Was Jesus verurteilte war nicht, dass man lange betet, sondern dass man auf viele Worte vertraut. Es gibt einen großen Unterschied zwischen vielen Worten und viel Gebet. Wenn unser Gebet nur viele Worte sind, dann ist es eine Zeitverschwendung. Jesus konnte eine ganze Nacht über wirksam beten, weil sein Herz aufrichtig war und weil er eine gottgegebene Bürde hatte.

Es ist jedoch nicht die Länge der Zeit, die man im Gebet verbringt, die bestimmt, ob Gott antwortet oder nicht. Es ist das Leben des Menschen, der betet, das bestimmt, ob ein Gebet erhört wird oder nicht.

Gottzentriertes Gebet

Подняться наверх