Читать книгу Die neun - Zbigniew Georg - Страница 44

Qori interessiert es nicht.

Оглавление

Die Maschine wird neu justiert. Mehrmals haben sie den Zeitpunkt auf die Sekunde genau überprüft. Es gibt keine Abweichung und es darf auch keine geben. Sie dürfen keine Aufmerksamkeit erregen. Noch nicht.

Das Brummen vergeht zu einem leisen Summen. Die Ringe verlieren ihre Farbenpracht.

Kalter Stahl, dem man nicht ansieht, zu was er fähig ist.

Pria geht zögernd auf die Ringe zu. In ihren Händen hält sie behutsam eine Miniaturausfertigung der Säule aus dem Palmenhain. In ihr ihrer aller Hoffnung. Prias Schritte werden langsamer, stocken. Noch einmal blickt sie zu Qori hoch.

Sie hat Angst, erkennt Qori voller Zärtlichkeit. Wer hätte sie nicht? Geh mit dem Göttlichen, mein Engel, und pass gut auf unseren Boten auf ...

Pria nickt ihm zu. Sie hat seine Worte verstanden. Noch einmal atmet sie tief durch, dann nimmt sie ihren Platz zwischen den Ringen ein.

Der Projektleiter blickt hinauf zum Professor. Dessen Nicken ist kaum zu erkennen, doch ist es das Signal für alle. Klare Anweisungen erschallen im unteren Teil der Zentrale. Jeder kennt seinen Posten, jeder weiß, was er zu tun hat. Kein Fehler darf ihnen jetzt noch unterlaufen.

Ruhe breitet sich unter den arbeitenden Menschen aus. Routine. Sie haben gelernt, jeden anderen Gedanken zu verdrängen, sich ganz auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Prias Leben hängt davon ab. Und auch das des kleinen Lebens, das ihrer aller Leben so nachhaltig verändern soll.

„Geht mit dem Göttlichen Segen“, flüstert Miguel neben Qori, der mit versteinerten Zügen den starren Blick nicht von Pria lässt.

Miguel spürt die starken Energiewellen, die Qori ihr schickt, und macht einen behutsamen Schritt zur Seite, um Qori mehr Raum zu geben. Aus seiner Aura zu treten, damit sein eigenes Energiefeld sich nicht mit deren vermischt.

Pria blickt auf die Säule in ihrer Hand, als das gleißende Licht der energetisch geladenen Ringe Tränen in ihre Augen treibt. Ihr letzter Blick flüchtet sich hilfesuchend zu Qori, noch bevor ihr der reißende Schmerz der Entmaterialisierung einen grauenvollen Schrei von den Lippen lockt, der jedem, der ihn hört, das Blut in den Adern stocken lässt.

Als das Licht vergeht, ist auch Pria fort. Sie starren auf die Stelle, an der sie eben noch stand.

Fort. Einfach fort ... Über Qoris Wangen laufen Tränen. Tränen des Schmerzes. Der Angst.

Der Hoffnung. Er lässt sie laufen. Er spürt sie nicht einmal.

Sie hat Angst. Sie spürt die Freude. Den Schmerz. Das Leid. Liebe. Das allumfassende

Die neun

Подняться наверх