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Vorwort

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Elf Dimensionen, ging es mir durch den Kopf, als ich vom Ida aus – meinem Lieblingsplatz – thronend auf die Welt herabschaute, auf der die Irdlinge seit geraumer Zeit wandeln, sich nach wie vor gegenseitig abschlachten, wohl nicht mehr an mich glauben, demnach mir auch nicht mehr huldigen, mich nur noch als toten, antiquierten Gott verkennen, aber trotz alledem anderen Göttern ihre Gunst erweisen – Götter brauchen die Sterblichen wohl nach wie vor, um nicht in ein Loch, wohl hoffentlich kein Schwarzes, zu fallen – die moderner, gütlicher, gerechter oder weiß Uranos besser sein sollen als ich, nicht nur zehn. Meine Laune besserte sich wieder etwas, da diese Erkenntnis zur Klärung des kosmogonischen Grundproblems beitragen könnte, an der ich durchaus interessiert bin.

Der Irdling Edward Witten hätte dies wohl mathematisch bewiesen, hieß es in dem wissenschaftlichen Journal, das ich regelmäßig lese, wenn ich im Wartezimmer meines Psychologen auf meine Behandlung warte, die meine schizophrenen Neigungen lindern soll. (Ich verwandel mich schon mal gerne in einen Schwan, Stier oder Ähnliches; was meine Frau wiederum nicht so toll findet, weshalb sie mich dazu gedrängt hat, mich behandeln zu lassen, was mir wiederum nichts ausmacht, da sich der Arzt als eine recht niedliche, weibliche Person entpuppte.)

Da ich mich nicht gerade als mathematisches Genie bezeichnen würde, nehme ich einfach mal an, dass der Beweis Wittens richtig ist und die Stringtheorie also nicht auf zehn, sondern auf elf Dimensionen zurückgreifen muss, um auf mathematischer Ebene Bestand zu haben. Der bisherige Ansatz, dass unsere Welt aus zehn Dimensionen besteht – sechs aufgewickelte und vier nicht aufgewickelte – führte zu mathematischen Problemen und war deswegen offenkundig falsch. Witten fügte dem Model der Welt noch eine Dimension hinzu und siehe da: das Problem war – mathematisch zumindest – gelöst.

Dies ist insofern bemerkenswert, als sich die Wissenschaft durch stringtheoretische Ansätze eine Erklärung zur Entstehung des Chaos, also der Entstehung des Kosmos verspricht, wobei natürlich die richtige Reihenfolge zu beachten ist.

Wenn ich richtig informiert bin, bezeichnen die Irdlinge den Anfang des Chaos wohl als Urknall, wobei sie versuchen, den Zustand vor diesem Knall – den sie bis dato für eine undefinierbare Singularität halten – sich als einen Ort unvorstellbar hoher Temperatur vorstellen, an dem sämtliche Energie des Universums, entmaterialisiert, auf einen unendlich kleinen Punkt komprimiert sei.

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