Читать книгу Bis dein Herz zerbricht - Abbi Doris - Страница 6

Prolog

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Ein Geräusch ließ Amanda hochschrecken. War da nicht was? Amanda war sich sicher, etwas gehört zu haben. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Panik kroch in ihr hoch, denn es war dunkel im Schafzimmer. Wieder dieses Klopfen. Da war doch jemand in der Küche. Vorsichtig tastete sie zu ihm hinüber. Er war da und atmete ruhig und gleichmäßig. Erleichtert ließ sie sich zurück in ihr Kopfkissen sinken. Wieder dieses Geräusch. Wieder saß sie aufrecht in ihrem Bett. Das Geräusch hörte sich an, als würde jemand....

Langsam ließ sich Amanda aus dem Bett gleiten und schlich auf Zehenspitzen Richtung Küche, aus der das Geräusch zu kommen schien. Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spalt und spähte hinein. Sie wusste, sie brauchte nur zu schreien, dann würde er sofort neben ihr stehen. Doch niemand war zu sehen. Nur die aufgehende Sonne schickte einen breiten gelben Kegel durch das Fenster, direkt auf den Küchenboden. Mitten darin saß Minzi, ihre Maine Coon. Sie leckte gerade ihr rotes Fell, und sah sie aus ihren grünen Augen erstaunt an, wobei ihre Zungenspitze noch aus dem Mäulchen ragte. Im Licht der Sonne schien ihr Fell fast zu glühen. Ein leichter Wind bewegt die Rosen vor dem Fenster und der Fensterladen schlug leicht gegen die Hauswand. Das also war das Geräusch. Erleichtert und tief durchatmend betrat Amanda die Küche, öffnete das Küchenfenster und arretierte den Fensterladen. Minzi indes forderte mit einem energischem Gurren ihre Streicheleinheiten ein und umgarnte ihre nackten Füße mit hoch aufgerichtetem Schwanz. Amanda nahm sie hoch und schmuste ausgiebig mit ihr. Nur widerwillig ließ sich Minzi wieder zurück auf den Boden setzen und protestierte lautstark. Amanda drückte zwei Knöpfe auf der Kaffeemaschine und nur Sekunden später hielt sie eine heiße Tasse Kaffee in der Hand, setzte sich auf den Tisch am Fenster, lehnte sich an die Fensterbrüstung und zog die Füße an ihre Hüfte. Minzi sprang auch auf den Tisch und setzte sich auf die Fensterbank. Genüsslich trank Amanda den ersten Schluck Kaffee und schaute hinaus in den Garten. Es war der erste Tag im August und es sah so aus, als würde es ein sehr schöner Tag werden. Die Rosen, die sie vor einem Jahr mit viel Liebe gepflanzt hatte, schienen sich in ihrer Farbenpracht gegenseitig übertreffen zu wollen und reckten ihre Blüten der Sonne entgegen. Es schien fast, dass man ihren Duft bis in die Küche wahrnehmen konnte. Besonders eine Sorte der roten Rosen mochte Amanda besonders. Es war die Sorte Rosen, mit der er ihr damals den Heiratsantrag gemacht hatte. Sie dufteten einfach herrlich, und ließen jeden Träumen, der diesen Duft einmal in der Nase hatte. Daneben hatte sie noch gelbe, weiße und hellrote Rosen gepflanzt. In der Zeit war daraus eine richtige Rosenrabatte geworden. Mitten darin, auf einem kleinen Stück Rasen, steht eine weiße Rattan-Bank mit hoher Rückenlehne. Sie hatte sie an der Hauswand, direkt unter dem Küchenfenster platziert. Hier war ihr Lieblingsplatz. Mit einem Buch, oder einem Drink in der Hand verbrachte sie oft viele Stunden hier und träumte. Unten auf der Wiese standen die vier braunen Ziegen des Nachbarn und ließen sich das Gras schmecken. Amanda hatte ihm erlaubt, die Ziegen auf ihrem Grundstück grasen zu lassen. Damit schlug sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Das Gras wurde kurz gehalten und sie bekam ab und zu einen schmackhaften Ziegenkäse geschenkt. Amanda lächelte und ließ sich weiter ihren Kaffee schmecken. Ein wohliger Schauer lief über ihren Rücken. Sie war glücklich und genoss diesen ruhigen, magischen Moment. Denn es war nicht immer so ruhig in ihrem Leben.....

Es gab gute Zeiten und es gab schlechte Zeiten. Es gab Tage, an denen ihr die Sonne ins Gesicht schien und Tage, an die sie sich nicht so gern erinnerte. Amanda hatte, so weit sie sich erinnern konnte, nie besonders viel Glück in ihrem Leben gehabt. Nichts floss ihr von alleine zu. Alles musste sie sich hart erarbeiten. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass Schicksal wollte sie damit auf die Probe stellen. Von ihrer Familie, also von dem, was sie im allgemeinen als Familie bezeichnen würde, konnte sie in all der Zeit keine Hilfe erwarten. Ihre Mutter war eine notorische Ehebrecherin und ließ von jedem Vögeln, der halbwegs wie ein Mann aussah. Ihr Vater, deswegen dem Alkohol verfallen, dämmerte nur noch so dahin und hatte für nichts mehr Interesse. Amanda hatte zudem keine Geschwister, und war daher schon von Kindesbeinen an auf sich allein gestellt. Sie hatte damals Niemanden. Niemanden, an den sie sich anlehnen konnte, niemanden, der ihr die Tränen trocknete. Sie hatte nur ihren Körper und das, was sie im Kopf hatte. Aber sie hatte den eisernen Willen, der Tristesse ihres Daseins irgendwie zu entfliehen. Schon als Kind war ihr bewusst, dass nur sie allein die Verantwortung für ihr Leben hatte. Und sie hatte damals noch etwas, nämlich ein sehr gespanntes Verhältnis zu Männern. Daran war nicht zuletzt ihre Mutter schuld. Nur einmal hatte sie ihre Mutter dabei beobachtet, wie sie von einem Mann im Gartenhäuschen von hinten gevögelt wurde. Damals konnte sie sich damals keinen Reim darauf machen, warum ihre Mutter so komische Geräusche machte, während der Mann ihr offensichtlich den Hintern versohlte. Sie stöhnte und schrie heiser, während der Mann schnaufte und grunzte wie ein Schwein. Es war einfach nur widerwärtig und abstoßend, die beiden so zu sehen. Sein nicht gerader kleiner Bauch klatschte gehen ihren Arsch und seine Hoden schwangen dabei wie Schiffschaukeln hin und her. Nach vielen heftigen Stößen zog er seinen Schwanz heraus, und spritzte ihrer Mutter mit einem heiserem Röcheln so etwas wie Joghurt auf den Rücken. Ihre Mutter wand sich dabei wie eine Schlange und keuchte aufgeregt, als er den Joghurt mit den Händen auf ihrem Rücken verteilte. Dann drehte sich ihre Mutter um, ging in die Knie und lutschte den Schwanz des Mannes wie ein Eis am Stiel. Sein Kopf fiel dabei in den Nacken, er brummte wie ein Bär, während ihm seine Zunge triefend aus dem Maul hing. Seine Beine zuckten, während er den Kopf ihrer Mutter hin und her zerrte. Ihre Mutter saugte und schmatzte dabei, als wenn es ihr besonders gut schmecken würde. Amanda war noch ein Teenager und wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie wusste nur, dass es ekelhaft und abstoßen war. Nie würde sie es jemanden erlauben, so etwas mit ihr zu machen.

Amanda musste wieder lächeln und nahm einen weiteren Schluck Kaffee. Sie musste daran denken, wie sich seit damals alles entwickelt hatte. Denn es war eine recht seltsame Geschichte, die sie bis hierher führte. Zwei Männer kreuzten damals ihren Weg. Aber in ihrem Herzen war nur Platz für einen. Alles begann mit einem Job, der sie von Berlin nach Brüssel in die höchsten Finanzkreise führte......

Bis dein Herz zerbricht

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