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2 SAM BRAMWELL

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WIR WOHNTEN IN SLIPE HOUSE, Nummer dreizehn im zweiten Stock, in South Crongton, und zwar schon so lange ich zurückdenken konnte. Ich erinnerte mich aber auch, dass Mum mal gesagt hatte, wir hätten eine Weile in einem Heim für misshandelte Frauen verbracht, als ich noch ein Baby war. Aber viel hatte sie mir von damals nicht erzählt.

Meine Schulter pochte und ich fragte mich, ob es auch ein Heim für Teenager gab, die von den Freunden ihrer Mütter geschlagen wurden.

Ich trottete die Betontreppe runter. Sams Mum stand in ihrer Busfahreruniform vor der Tür und guckte argwöhnisch.

»Was ist das da oben für ein Geschrei und Türengeknalle? Alles klar bei dir und Clarrie-May?«

Lorna Bramwell war sieben Jahre älter als meine Mum, aber sie sah viel jünger aus.

»Alles gut«, erwiderte ich. »Ist halt immer dasselbe. Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit Mums Freund.«

Sie kam näher und begutachtete mich, fuhr mir mit einem Finger über die Wange. Ihre bernsteinfarbenen Dreadlocks fielen auf meine Schultern. »Hat er dir was getan, Maureen?«

Ich wollte sagen »Ja«, aber irgendwas hielt mich davon ab.

Es war nicht das erste Mal, dass ich Probleme mit Lloyd hatte. Am vorangegangenen Samstagmorgen war Sam vorbeigekommen und hatte mir Eier, Klöße und Kochbanane zum Frühstück gebraten. Die Reste hatte ich mir für später aufheben wollen – wir waren den ganzen Tag mit Elaine unterwegs gewesen –, und als ich hungrig nach Hause kam und in den Kühlschrank schaute, war kein Krümel mehr da gewesen. Mum hatte Lloyd mein Essen gegeben. Ich hatte geschäumt vor Wut. Mum und ich waren echt heftig aneinandergeraten. Ich schwöre, sie hat mir eine runtergehauen und Lloyd hat es noch schlimmer gemacht, indem er sich eingemischt hat. »Du solltest gegenüber deiner Mutter nicht solche Ausdrücke benutzen«, hatte er fast grinsend gesagt, als würde es ihm Spaß machen, uns streiten zu sehen. Dabei war alles seine Schuld gewesen.

Wütend und hungrig war ich ins Bett gegangen. Später an dem Abend hatte ich Lloyds Real-Madrid-Trikot im Bad entdeckt, wo er’s zum Trocknen hingehängt hatte. Ich hab’s genommen und draufgepisst. Der Fleck war direkt auf der Nummer sieben. Danach hab ich’s zusammengeknüllt und vor Mums Zimmertür geschmissen. Anscheinend hatte Lloyd es gefunden, denn am nächsten Morgen ist er in mein Zimmer gekommen und hat mir eine reingehaun, als ich noch fest geschlafen hab. Er hat so fest zugeschlagen, dass ich aus dem Bett gefallen bin. Meine Nase hat ewig lange geblutet, ich bin den ganzen Vormittag mit Klopapier in den Nasenlöchern rumgelaufen, musste ununterbrochen an die Decke gucken.

Aber das war es wert gewesen. Ich hasse ihn!

»Nein«, beantwortete ich endlich Lornas Frage. »Nein, wenn er auch nur einen Fingernagel gegen mich erhebt, bekommst du’s mit. Ich schrei den ganzen Block zusammen. Das kannst du mir glauben.«

Lorna neigte den Kopf und verengte die Augen. »Sicher?«

»Super sicher.« Ich lächelte. »Alles halb so wild. Mir geht’s gut.«

»Hmmm.«

Ich wollte das Thema wechseln. »Ist Sam schon weg?«

»Vor einer Stunde ist er los. Musste noch Hausaufgaben fertig machen und ein Buch aus der Schulbibliothek besorgen.«

»Ich hole ihn ein«, sagte ich. »Wiedersehen, Lorna.«

»Schönen Tag, Mo.«

Ich flitzte in die Schule, kam aber trotzdem fünfzehn Minuten zu spät. Die Sekretärin schrieb gerade meinen Namen in das Buch der Zuspätkommer dot com, als ich Holman entdeckte. Er trug eine schwarze Krawatte und schwarze Schuhe, die so heftig glänzten, dass sich mein Gesicht drin spiegelte. Er hielt die Hände auf dem Rücken verschränkt und kam auf mich zu. Anscheinend wollte er was sagen, verkniff es sich aber. Er musterte mein Gesicht wie ein Schönheitschirurg das eines alternden Promis.

»Alles klar, Maureen?«, fragte er.

»Ja – wieso nicht?«

»Dir ist klar, dass du erneut zu spät kommst?«

»Natürlich ist mir das klar! Was glauben Sie wohl, warum ich es so eilig habe?«

»Gibt’s … gibt’s was, worüber du mit mir reden möchtest?«

Wartet der jetzt jeden Morgen am Eingang auf mich in der Hoffnung, dass ich ihm meine Probleme anvertraue? Blödmann.

»Nein! Ich will über gar nichts reden. Schieben Sie Ihre Hochglanzschuhe beiseite und lassen Sie mich in meine Klasse gehen.«

Ich wartete Holmans Antwort nicht ab, hatte aber ein schlechtes Gewissen. Ich wusste, dass er’s gut meinte, aber manchmal ging er mir auf den Keks.

Ich setzte mich zu Elaine in den Geschichtsunterricht. Sie trug dicke falsche Wimpern. Als sie mich sah, klimperte sie damit. Ms Gorman fand’s nicht geil, dass ich zu spät kam – sie sagte zwar nichts, folgte mir aber mit strengen Blicken bis zu meinem Platz. Auf eine Leinwand hinter ihr war ein altes Foto in körnigem Schwarz-Weiß geworfen. Irgendwas über den Aufstieg der Nazis.

»Wieso kommst du zu spät?«, fragte Elaine.

»Ist eine lange Geschichte«, erwiderte ich.

»Und was ist mit deinen Haaren passiert? Oder besser gesagt, was ist nicht damit passiert?«

»Hör auf, ich könnte dich auch wegen deiner Wimpern blöd anmachen. Du siehst aus, als hätte dir einer die Tore von Mordor auf die Augen geklebt.«

»Du kannst mich mal!«

»Du mich auch, Bitch!«

»Elaine Jackson und Maureen Baker!«, unterbrach Ms Gorman unseren Flow. »Wenn ihr euch unbedingt beschimpfen müsst, hebt euch das bis nach Unterrichtsende auf.«

Sarkastische Kuh. Gorman hielt sich für so wahnsinnig witzig. Ich nahm mir fest vor, sie irgendwann mal auf ihre Achseln hinzuweisen und ihr zu erklären, dass sie auch trotz ihrer engen Hosen niemals bei Crongtons Top Model würde mitmachen dürfen.

»Und? Kommst du jetzt nach der Schule mit ins Kino?«, flüsterte Elaine.

»Ich kann nicht«, erwiderte ich.

»Wieso nicht?«

»Kein Budget. Ich hab nicht mal Geld für was zu essen.«

»Schon wieder nicht? Keine Sorge. Ich hol dir was vom Chicken Coop.«

Ich nickte. »Wings mit Fritten wären super, kosten auch bloß 1.99.«

»Und ins Kino kriegen wir dich auch.« Elaine grinste. »Wir machen’s wie beim letzten Mal. Also hör auf, über dein Budget zu jammern, und komm mit.«

»Elaine Jackson!«, rief Gorman erneut. »Mir ist bewusst, wie schwer dir das fällt, aber kannst du bitte die Besprechung eurer nachmittäglichen Vorhaben auf die Pause verschieben? Wäre das möglich?«

»Aber ich hab schon alle Hausaufgaben gemacht!«, protestierte Elaine. Sie stand auf, stemmte die Hände in die Hüften und machte diese Bewegung mit dem Kopf, wie türkische Bauchtänzerinnen sie draufhaben – ich hab’s in meinem Schlafzimmer geübt, aber nie richtig hinbekommen. »Der Anführer von den Nazis war so ein hinterhältiger Bruder mit Problembart namens Hitler. Er brauchte jemanden, den er für alles verantwortlich machen konnte, was nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland schiefgelaufen war. Also hatte er’s auf die Juden abgesehen. Und außerdem konnte er einfach nicht genug Land kriegen, weil er wollte, dass sich alle auf diese bescheuerte Art grüßen. Er hat das Nachbarland Polen überfallen, was England nicht so richtig getickt hat, und daraufhin haben wir ihm den Krieg erklärt …«

»Das reicht an Show, Elaine«, unterbrach Gorman sie. »Du kannst dich wieder setzen. Ich bitte dich nur, die anderen nicht in ihrer Konzentration zu stören.«

Elaine setzte sich, drehte sich zu mir um und stellte den Theaterton wieder ab. »Also kommst du mit?«

»Was wollt ihr euch denn ansehen?«

»Weißt nicht – keine Ahnung, was läuft.«

»Mir egal«, sagte ich, »Hauptsache, ich muss nicht nach Hause in die Wohnung.«

Elaine versuchte erneut, was aus mir rauszukriegen. »Was geht denn bei euch ab, Mo?«

»Nichts«, log ich.

Wir schafften es bis zur Pause, ohne dass Gorman uns erneut anmeckerte. Elaine ging zu Ms Crawford, der Theaterlehrerin, und ich suchte Sam – normalerweise spielte er in der ersten Pause immer Tischtennis auf dem Hof, aber da war er nicht. Ich versuchte es in der Bibliothek und da stand sie rum mit ihren Schwimmerinnenbeinen und ihrer Hollyoaks-Visage: Shevray Clarke, Sams neue Freundin. Sie stand mit zwei anderen aus ihrer Crew vor dem Eingang, blockierte den Weg und guckte mich so finster an, als hätte ich gerade eben ihre Katze gefressen und aufs Kissen gekotzt. Als ich durchs Fenster schaute, sah ich Sam auf einen Computerbildschirm starren. Ich beschloss, es auf die höfliche Tour bei Shevray zu versuchen.

»Würdest du mir bitte aus dem Weg gehen?«

Shevray sah erst ihre beiden Freundinnen an, dann bedachte sie mich erneut mit einem bösen Blick. »Kannst du ihn nicht endlich in Ruhe lassen?«, fauchte sie. »Wir wissen alle, dass du was von ihm willst. Aber die Stelle ist besetzt, also hör auf, ihm hinterherzulaufen.«

»Genau!« Eins der anderen Mädchen funkelte mich jetzt ebenfalls an. »Zieh Leine!«

»Shevray, glaub mir«, warnte ich sie. »Ich hab keine gute Woche gehabt, also lad deine Komplexe nicht vor meinen wunden Füßen ab. Ich hab keine Zeit für deinen Scheiß. Sam und ich sind nur Freunde – immer gewesen –, also schieb deinen dürren Arsch aus dem Weg, bevor ich dir die Fresse quadratisch schlage.«

Shevray war nicht dürr. Sie hatte Beine zum Anbeißen. Was mich endlos anpisste.

Sie verschränkte die Arme und versuchte mich niederzustarren. Blöde Bitch. Als ob mir so was Angst machen würde. Ich erwiderte ihren Blick, schob mein Gesicht ganz dicht vor ihres. Sie wich einen Schritt zurück.

»Die ist es nicht wert«, sagte sie zu ihren Schwestern. »Los, wir ziehen ab.«

Shevray und ihre Crew schoben davon. Eine schaute über die Schulter und schenkte mir noch einen Bitch-Blick. An einem anderen Tag hätte ich sie mitsamt ihrem blöden Getue direkt ins Bio-Labor geboxt, aber in diesem Moment konnte ich mich nicht dazu aufraffen. Ich wollte einfach nur zu Sam.

Ich fand ihn drinnen bei den Computern. Auf einer Hälfte seines Kopfes trug er einen Afro und auf der anderen Cornrows. Süß. Als er merkte, dass ich da war, stand er auf und umarmte mich herzlich. War ein gutes Gefühl, seine Arme zu spüren, seine Wange an meiner. Machte mich ganz kribbelig. Versetzte mich zurück in die Zeit, als wir was miteinander hatten. Ich schloss die Augen. Drei Wochen in den Sommerferien hatte es gedauert. Weder seine noch meine Freunde hatten was davon gewusst. Deshalb war’s auch so schön gewesen. Niemand hatte uns in unserem Flow gestört. Verstohlene Küsse in seinem Zimmer, wenn seine Mum arbeiten war. Ständig musste ich ihm sagen, dass er die Finger von meinem Hintern und meiner Brust lassen soll – ich war noch nicht so weit.

Dann musste er mit seiner Mum nach Jamaika, um seine Großmutter zu beerdigen. Vier Wochen lang war er weg. Als er wiederkam, war’s einfach … komisch. Er wollte, dass wir wieder nur Freunde waren. Ich fand die Entscheidung nicht toll. Fand sie sogar richtig scheiße, aber ich musste mitspielen – wir kannten uns, seit ich nullkommanull Jahre alt gewesen bin, und wenn ich mich entscheiden musste, zwischen befreundet sein und für immer verlieren, na ja, dann war das keine Frage. Trotzdem fuchste es mich, ihn mit Shevray zusammen zu sehen. Was zum Kuckuck wollte er von der? Dabei wusste ich sehr genau was. Lange Beine, ein ordentlich kurviges Hinterteil und ein Gesicht wie aus einer Vorabendserie. In der Hölle soll sie schmoren! Ich löste mich aus der Umarmung.

»Lass das bloß Shevray nicht sehen«, lachte ich. »Was machst du da?«

»Ach, ich such ein bisschen Material für den Black History Month«, erwiderte Sam. »Über Mary Seacole und ihre Arbeit als Krankenschwester während des Krimkriegs. Bin bald fertig.«

Sams Black-History-Month-Projekt war beeindruckend bis zum Gehtnichtmehr – Geschichte war sein Ding –, aber ich wollte das Shevray-Thema beackern. Es nervte mich bis zum Herztod. »Deine neue Flamme wollte mich gerade nicht in die Bibliothek lassen. Du wirst mit ihr reden müssen. Glaub mir, wenn die nicht aufhört, muss ich grob werden.«

»Sie ist bloß sauer, weil sie findet, dass wir uns zu oft sehen.«

»Ich kenne dich viel länger als sie«, protestierte ich. »Wir sind zusammen aufgewachsen, wir wohnen in demselben Block, sind in denselben Kindergarten und in dieselbe Grundschule gegangen. Haben uns gegenseitig die Geburtstagskerzen auf den Torten ausgeblasen. Unsere Mums sind mit uns in den Buggys einkaufen gefahren und …«

»Das war früher«, fiel Sam mir ins Wort. »Wir können jetzt nicht mehr so viel Zeit zusammen verbringen, weil …«

»Weil sie dich ranlässt. Gib’s zu. Deshalb warst du scharf auf sie. Und in der kurzen Zeit, die wir hatten … hab ich’s nicht getan.«

»Das ist es nicht.«

»Hör auf zu lügen. Du bist genauso wie die ganzen anderen Brüder in unserem Jahrgang – sobald ein neues Mädchen ein bisschen Haut zeigt, sich Make-up ins Gesicht schmiert und die Möpse hochschnallt, wandert euer ganzes Blut an eine einzige Stelle.«

»Sie hat mehr zu bieten als das«, widersprach Sam. »Sie ist die beste Schwimmerin der Schule. Und schlau.«

»Schlau genug, sich mehrmals am Tag auszuziehen!«

Sam schüttelte den Kopf. »Das ist jetzt echt daneben.«

Es war daneben, aber ich wollte mich über ihn aufregen. »Sie hat dir die Hölle heißgemacht, weil du neulich bei mir warst und Frühstück gemacht hast. Gib’s zu! Wieso hast du’s ihr überhaupt gesagt?«

»Weil’s die Wahrheit war.«

»Das hätte sie gar nicht wissen müssen. Das war unsere Zeit.«

»Sie ist meine Freundin, Mo. Soll ich sie anlügen über das, was ich mache?«

»Was geht sie’s denn an, was du mit mir machst? Wir machen seit Ewigkeiten Sachen zusammen. Als deine Mum keine Arbeit hatte, hab ich euch geholfen – für euch eingekauft – und hab’s auch nicht in der ganzen verdammten Welt rumerzählt.«

Sams Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Hast du die Sachen nicht bei Dagthorn geklaut?« Er fing an zu lachen. O Gott!Ich wünschte, er würde das lassen. Sexier als sexy! Ich kann nicht glauben, dass er dieser arschgesichtigen Shevray die Zunge in den Hals steckt. »Ist dir eigentlich klar, was passiert wäre, wenn meine Mum das rausgekriegt hätte?«

»Na und? Der Gedanke zählt.«

»Hör mal, Mo, ich bin dir dankbar …«

»Nein, jetzt hörst du mir zu«, würgte ich ihn ab. »Wenn dein Mädchen Warzen kotzt, nur weil du hin und wieder bei mir vorbeischaust, dann mach dir nicht die Mühe, noch mal an meine Pforte zu klopfen. Ich mein’s ernst!«

Ich meinte es nicht ernst, aber ich sagte es trotzdem. Scheiße! Er war das einzig Gute in meinem Leben. Als wir klein waren, war er immer mit seinem Vier Gewinnt hochgekommen und wir hatten ewig lange damit gespielt. Aus den Sachen, die seine Mum von der Arbeit mitgebracht hatte, hatte Sam mir Geburtstagskarten gebastelt. Er hatte mich beruhigt, wenn meine Mum und ich Zoff hatten. Immer wenn seine Mum ihm neue Klamotten gekauft hatte, war er erst mal zu mir hochgekommen, um zu checken, ob sie auch cool waren. Sam war derjenige, der mich nach Hause gebracht und meine Wunden versorgt hatte, wenn ich mich in der Schule geprügelt hatte. Und jetzt war er mit ihr zusammen.

»Das muss doch nicht sein, Mo. Wir können doch gute …«

»Sag nicht das F-Wort. Ich hab genug Freunde. Das muss sein. Verschwinde von meinem Radar. Du gehörst jetzt zu ihr.«

Sam schaute mich eindringlich an, konnte nicht ganz glauben, was ich da von mir gab. Aber er musste es doch raushören. Ich halt den Scheiß einfach nicht mehr aus.

»Wenn du’s so haben willst, Mo, ich hab Respekt. Na ja und danke, dass du mir bei der Recherche über Marcus Garvey geholfen hast«, sagte er. Sein Tonfall veränderte sich. »Hat mir viel Zeit erspart.«

Verdammt! Wieso ist er so vernünftig?

»Ich muss Elaine finden«, sagte ich, konnte ihn kaum ansehen. »Schönen Tag noch.«

Bevor Sam irgendwas entgegnen konnte, war ich schon weg. Ich drehte mich nicht noch mal um, rannte aufs Mädchenklo, fand eine Kabine und parkte mich zwanzig Minuten lang auf den Deckel. Ich hielt mir die Hände vors Gesicht und heulte. Ich musste es rauslassen.

Ich schaffte es gerade noch, mich vor der nächsten Stunde wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen. Ms Riddlesworth wusste, dass Mathe mein Ding war, deshalb meckerte sie nie, wenn ich zu spät in den Unterricht kam – als ich mich setzte, lächelte sie mich an.

Wer braucht ein Herz, wenn es gebrochen werden kann

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