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Geschichte der Pflanzen (Der Vierwaldstättersee), Naturgemälde

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Wo das Wasser ein Häufchen Erde zusammenschwemmt da wachsen Pflanzen. So sieht man Inseln von Kräutern auf den unwirtbaren Granitblöcken des Gotthard u[nd] Bernhard, so Inseln mitten in den Eismeeren am Montblanc. Diese Inseln sind mit Flechten, wie mit Korallenriefen [= riffen], umzingelt. Die fruchtbarsten Provinzen waren einst solche Inseln auf der nackten noch unbedeckten Oberfläche des Erdkörpers. Wenn durch das dörrende Laub der Bäume das Häufchen Erde größer wird, da nisten sich Menschen u[nd] siedeln sich an. So haben die Schneewasser am Vierwaldstädter See dicht hinter der Cottesweilder? [Fragezeichen von Humboldt] Platte Erde in einer einzelnen Kluft zwischen zwei Felsen zusammengeschwemmt. In den Ritzen wachsen einzelne Tannen. Der Schauplatz dieser kleinen Schöpfung ist uralt, denn dies und jenseits des Sees haben die Felsschichten einerlei Fallen, also das Tal, jetzt ein See bis zur Meeresteufe angeschnitten, nur als die Erhärtung des Gesteins. Ein dichter Rasen bedeckt die sanftansteigende Fläche mit dicklaubigen Buchen besetzt; sie bilden teils gesellig kleine Gebüsche, teils werfen sie, im letzten zuckenden Strahl der Abendsonne, den langen Schatten auf den Rasen. Einzelne Tannen steigen von den Hochgebirgen bis ans Seeufer herab, wo Felsblöcke zerstreut liegen. Aber dahin, wo die grüne Aue sich gleichsam in die grüne Fläche des Sees verliert, in jene milde Region, bis dahin dringen sie nicht herab. In der Mitte des Tals, so arm auch die Felskluft, dringt ein klares Bächchen herab. An diesem liegt die Kirche. Der Vordergrund ist ohne Bäume, aber hoch über den Gräbern säuselt das Buchenlaub. Hart am See liegen Fischerhäuser. Dort spielen die Knaben am Wasser. Am Ende des Tals, wo die Felsklüfte gegen den Himmel sich [erheben?], ragt ein stilles Bergjoch mit ewigem Schnee bedeckt hervor. Dieser Ort heißt Sisigan [Sisikon].

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