Читать книгу Die besten Geheimnisromane März 2022: Romantic Thriller Sammelband 6 Romane - Alfred Bekker - Страница 30

23

Оглавление

Maureen keuchte, während sie in die Dunkelheit hinein hetzte.

Hinter sich wusste sie den maskierten Reiter, der ihr dicht auf den Fersen war. Er hatte keine Eile, denn er wusste, dass die Flüchtende nicht den Hauch einer Chance hatte. Maureen sah ihn ihn kurz aus den Augenwinkeln heraus, wie er sich gegen das Mondlicht abhob und den Säbel durch die Luft sirren ließ.

Das Pferd schnaubte dicht hinter ihr und sie fühlte blanke Panik in sich aufsteigen.

"Ann!", klang es dumpf unter der schwarzen Maske hervor.

"Ann, du bist mein!"

Der grasbewachsene Boden war weich. Maureen blieb mit einem Schuh stecken und verlor ihn. Sie strauchelte etwas, blieb auf den Beinen und hetzte weiter. Von irgendwoher drang ein Geräusch an ihre Ohren, das sie im ersten Moment nicht so recht einzuschätzen wusste. Dann trat sie in ein Erdloch, stolperte und fiel der Länge nach ins Gras. Augenblicklich rollte sie sich herum und blickte dann zu dem unheimlichen Reiter empor, der sein Pferd gezügelt hatte.

Es ist aus!, dachte Maureen unwillkürlich.

Dann wurde sie plötzlich durch einen grellen Lichtschein geblendet. Ein Wagen kam heran. Der Reiter wirbelte im Sattel herum, während sich sein Pferd aufbäumte und wiehernd auf die Hinterhand stellte.

Der Fahrer des Wagens ließ den Motor aufheulen und stoppte erst im letzten Moment, aber da war es für den Reiter bereits zu spät. Er konnte sich nicht mehr halten und stürzte zu Boden, während das Pferd wiehernd davonstob.

Maureen hatte sich indessen aufgerappelt. Sie sah den maskierten Reiter sich am Boden wälzen. Offenbar hatte er sich bei dem Sturz verletzt. Der Säbel lag ein paar Meter von ihm entfernt. Maureen machte einige Schritt nach vorn und nahm die Waffe an sich.

Der Maskierte konnte es nicht verhindern. Er versuchte, sich zu erheben, sank aber ächzend zurück.

Ein Mann stieg inzwischen aus dem Wagen.

Maureen erkannte ihn sofort und war sehr erleichtert.

"Jim!"

Er lief zu ihr ihr hin. "Maureen! Alles in Ordnung?"

Sie nickte.

"Ja. Es ist noch einmal gutgegangen."

Er nahm sie in die Arme. "Ich hätte vielleicht mehr Vertrauen zu dir haben sollen", murmelte er dann. "Ich habe versucht, dich von unterwegs aus anzurufen, aber..."

"...die Leitung war tot", ergänzte Maureen.

Jim nickte.

"So war es. Und dann sah ich in der Ferne einen Reiter über die Hügel jagen. Nur ganz kurz hob er sich gegen das Mondlicht ab..."

"Du hast gedacht, dass ich mir alles nur einbilde, nicht wahr?"

"Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel", gab er zurück.

Sie strich sich die durcheinandergebrachten Haare aus dem Gesicht und ließ ein mattes, aber glückliches lächeln über ihre Lippen huschen. "Das ist doch jetzt nicht mehr wichtig", meinte sie.

Jim löste sich von ihr und wandte sich dem am Boden Liegenden zu, der sich das Bein hielt.

Der Arzt trat näher, dann griff er zu und riss dem Mann die Maske vom Gesicht.

"Mister Cormick!", entfuhr es Maureen.

"Ann", murmelte Cormick.

"Ich bin nicht, Ann!", erwiderte sie.

Er schien gar nicht zuzuhören.

"Es hat keinen Sinn, Maureen", stellte Jim fest, während er sich um Cormicks Bein kümmerte und es notdürftig versorgte.

"Er ist seiner Wahnwelt gefangen."

Über das Funktelefon, das Jim Anderson in seinem Wagen hatte, wurde Sergeant Knowland informiert, der bald darauf mit einem Kollegen am Ort des Geschehens eintraf und den völlig verwirrt wirkenden Cormick in Gewahrsam nahm. Später sollte er behaupten, dass der Geist des toten Lord Kavanaugh von ihm Besitz ergriffen hätte, woraufhin man ihn mit der Diagnose einer schweren Schizophrenie in eine psychiatrische Klinik einwies.

Ein paar Tage später saßen Jim und Maureen bei Kerzenschein, Wein und einem guten Essen zusammen. Jim hatte selbst gekocht - und gar nicht mal übel, wie Maureen fand.

Der Abend war schon etwas fortgeschritten und während Maureen an ihrem Glas nippte, drang Jims Stimme in ihre Gedanken.

"So nachdenklich?", fragte er.

Sie lächelte.

"Ich habe nur daran gedacht, dass nicht viel gefehlt hätte, und nicht Jason Cormick, sondern ich wäre jetzt ein Fall für den Nervenarzt."

"Das ist ja nun alles vorbei", lächelte Jim.

"Er hat mich sogar dazu gebracht, zu glauben, dass du vielleicht der Jenseits-Reiter wärst!" Sie zuckte die Schultern.

Jim griff nach ihrer Hand und einen Augenblick später stellte Maureen fest, dass er ihr etwas gegeben hatte. Ein kleines Kästchen.

"Was ist das?", fragte sie, obwohl sie es ahnte. Sie öffnete das Kästchen, und holte einen Ring heraus.

"Ein kleines Zeichen meiner Liebe" erwiderte er. "Und vielleicht ein zusätzliches Argument für dich, diesem einsamen Nest namens Dunmoore doch nicht so schnell wie möglich wieder den Rücken zu kehren."

ENDE

Die besten Geheimnisromane März 2022: Romantic Thriller Sammelband 6 Romane

Подняться наверх