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Vorworte

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Vorwort des Herausgebers

Fünfzehn: In diesem Alter starten wir ins Leben. Lehre, Berufsschule, Oberstufe, die erste Liebe, die Entdeckung unserer wunderbaren Welt, all das steht uns offen und wir müssen nur zugreifen.

Mein Vater wurde im Dezember 1929 geboren. Er wurde gerade rechtzeitig fünfzehn um für den „Endsieg“ eines kranken Regimes zu verbluten. Die nächsten drei Jahre verbrachte er in russischen Arbeitslagern, mit dem Wiederaufbau der angeschlagenen Sowjetunion. Entgegen aller Erwartungen hat er überlebt und das alleine war schon beeindruckend – oder auch nur sehr viel Glück.

Noch mehr beeindrucken mich allerdings seine Kraft, seine Liebe zu den Menschen und seine positive Einstellung zum Leben.

Gerhard Kunit

Vorwort des Autors

Die meisten Menschen, die mich kennen, Familie, Freunde, Bekannte, wissen, dass ich in russischer Gefangenschaft war. Doch was bedeutet „russische Gefangenschaft“. Kaum jemand, der so etwas nicht selbst erleben musste, kann sich auch nur annähernd vorstellen, was das bedeutet. Und davon erzählen kann ich heute noch nicht, ohne sofort in Tränen auszubrechen. So habe ich mich sechzig Jahre nach Beginn dieser Leidenszeit entschlossen, für alle Menschen, die mir lieb sind, die damaligen Ereignisse aufzuzeichnen. Vieles mag Euch entsetzlich vorkommen, aber ich habe diese Zeit mit viel Kraft und Überlebenswillen überstanden und bin heute glücklicher, als die meisten Menschen, die nur gute Zeiten erlebt haben. Eine große Erkenntnis ist mir bewusst geworden: Nur wer schon auf Erden durch die Hölle gegangen ist weiß, dass es auch – schon – den Himmel auf Erden gibt! Man muss ihn nur genau so bewusst erleben, wie man auch die Hölle durchleben musste.

Meine Erlebnisse sollen Euch lehren, dass man die Hoffnung selbst in der schlimmsten Lage nicht aufgeben darf. Gerade dann soll man seine ganze Kraft aufbieten und durchhalten – es kommen sicher wieder schöne Zeiten, in denen man besonders glücklich ist. Und sollte es für Euch einmal besonders schlimm werden, so denkt an mich und meine Worte.

Alfred Kunit

Wer nie sein Brot mit Tränen aß ... Erinnerungen eines Fünfzehnjährigen an Krieg und Gefangenschaft

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