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Dunkle Wolken am Himmel

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Zurück auf ihrem Zimmer wählte sie sofort die angegebene Nummer und wurde mit dem Anwalt ihrer Eltern verbunden.

„Gut, dass Sie anrufen Farina. Es ist etwas Schreckliches passiert“, begann Dr. Wolters. Farina ahnte, etwas Schlimmes musste sich ereignet haben und sie fühlte ihr Herz bis zum Hals klopfen:

„Aber was ist denn los, Dr. Wolters“, begann sie ängstlich.

„Sie müssen sofort zurückkommen, Ihre Eltern…Ihre Eltern sind verunglückt…sie…sie sind tödlich verunglückt - es tut mir so leid Farina!“ Farina musste sich setzen, alles Blut wich aus ihrem Gesicht. Tot? Ihre Eltern sollen tot sein? Nein…niemals!

„Farina, sind Sie noch da?“ Dr. Wolters war besorgt, kannte er Farina doch schon als kleines Kind.

„Ja…ja ich bin noch da, Dr. Wolters. Ich komme so schnell ich kann…bis dann!“ Sie beendete das Gespräch und ging hinüber ins Bad. Ein blasses Gesicht schaute ihr aus dem Spiegel entgegen. Sah so eine Waise aus? Sie war jetzt alleine, keine Eltern mehr…keine Geschwister. Verwandte gab es nur sehr weit verstreut…sie kannte sie noch nicht einmal. „Was wird jetzt aus mir?“ Doch das Gesicht im Spiegel konnte ihr auch keine Antwort geben. Traurig packte sie all ihre Sachen zusammen und ging hinunter an die Rezeption.

„Es tut mir leid, aber ich muss abreisen…persönliche Gründe!“

„Es ist bereits alles bezahlt, das haben Ihre Eltern schon erledigt.“ Farina musste schlucken, drehte sich um und verließ das Hotel. Sie holte ihren kleinen Wagen aus der Garage und machte sich auf die Heimfahrt. Viele Dinge gingen ihr durch den Kopf. Was sollte sie jetzt machen? Was wird aus der Firma der Eltern? Das große Möbelgeschäft der Eltern hatte zwar einen erstklassigen Geschäftsführer, aber würde er es alleine weiterführen können und auch wollen? Sie selber verstand überhaupt nichts vom Verkauf, war eine leidenschaftliche Fotografin. Fragen über Fragen und sie hoffte, Dr. Wolters konnte weiterhelfen. Nach Stunden kam sie in Köln an und parkte ihr Auto vor der großen Villa. Alles war so ruhig und mit beklemmendem Gefühl betrat sie das große Haus. Mit Tränen in den Augen ging sie langsam durch alle Räume, betrat auch das Büro ihres Vaters. Leicht fuhr ihre Hand über den Lehnstuhl in dem ihr Vater so gerne saß und seine Pfeife rauchte. Nie wieder würde sie sein liebevolles „Schneewittchen“ hören wie er sie so gerne nannte. Nie wieder…!

Auch im Salon ihrer Mutter war alles so wie immer. Wie gerne hatte Farinas Mutter ihr hier das lange, schwarze Haar gebürstet…bis es glänzte. Aufschluchzend verließ sie den Salon ihrer Mutter und lief auf ihr Zimmer. Von dort rief sie Dr. Wolters an und er versprach, sofort zu kommen. Kurze Zeit später war er da und nahm Farina fest in den Arm:

„Ich werde immer für Sie da sein, Farina…Sie können sich immer auf mich verlassen!“ Farina war froh eine Schulter zum Anlehnen zu haben.

„Wenn Sie es möchten, werde ich mich um alle Angelegenheiten kümmern…die Beerdigung…die Bekanntgabe des Todes ihrer Eltern. Ihre Eltern waren sehr beliebt wie Sie wissen!“ Farina nickte:

„Erzählen Sie mir bitte was überhaupt passiert ist, Dr. Wolters!“

„Ja, Ihre Eltern haben während Ihrer Abwesenheit einen Kurzurlaub in Holland gemacht. Auf der Rückfahrt ist es dann passiert…auf der Autobahn…ein Geisterfahrer…es war nichts mehr zu machen. Tut mir wirklich leid, Farina!“ Ein Geisterfahrer, dachte sie und alles ist vorbei…einfach so!! Mit traurigen Augen sah sie Dr. Wolters an:

„Der Geisterfahrer…was ist mit ihm?“

„Er hat den Unfall auch nicht überlebt!“

„Was soll denn nun werden? Was wird aus der Firma meiner Eltern?“

„Da haben Ihre Eltern vorgesorgt. Wenn Sie nicht verkaufen, wird der Geschäftsführer die Firma leiten. Aber natürlich können Sie auch verkaufen…Ihre Eltern wussten ja, dass Ihre Leidenschaft der Fotografie gehört!“

„Verkaufen? Ich weiß es noch nicht…es ist noch viel zu früh darüber nachzudenken. Später vielleicht…!“

„Finanziell sind Sie natürlich auch abgesichert…das ganze Vermögen geht an Sie da Sie keine Geschwister haben!“ „Was nützt mir das Geld…meine Eltern wären mir wichtiger!“ Dr. Wolters nickte verständnisvoll:

„Das glaube ich Ihnen gerne…aber wir müssen jetzt den Tatsachen ins Auge sehen!“ Er verabschiedete sich um alle Dinge in die Wege zu leiten die jetzt anstanden.

Farina fühlte sich in dem großen Haus überhaupt nicht wohl, die Stille machte ihr Angst. Sie rief ihre Freundin Eva an und bat sie, vorbeizukommen. Eva kannte sie schon aus dem Sandkasten und es verband sie eine innige Freundschaft.

„Hallo, Schneewittchen…du bist ja schon zurück…!“ Eva stürmte wie ein Wirbelwind durch die Türe und fiel ihrer Freundin um den Hals.

„Du siehst aber gar nicht erholt aus…!“ stellte sie fest. Farina zog sie ins Wohnzimmer und sah Eva mit großen Augen an:

„Meine Eltern sind tot, Eva!“

„Wie… tot. Was sagst du denn da, Farina…!“ Eva verstand gar nichts mehr.

„Sie sind mit dem Auto verunglückt…jetzt bin ich ganz alleine auf der Welt!“ Eva umarmte Farina:

„Du bist nicht alleine…du hast doch mich!“ Farina ließ sich in Evas Armen fallen und brach weinend zusammen. Lange Zeit saßen sie so still beieinander, trösteten sich gegenseitig. Es war Farina, die sich wieder gefangen hatte, sie richtete sich auf:

„Es ist schön, dich als Freundin zu haben, Eva!“

„Du kannst immer auf mich zählen, Schneewittchen!“ Auch sie war sehr traurig über den Tod von Farinas Eltern, schließlich ist sie fast mit ihnen großgeworden.

Geheimnisvolle Botschaften

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