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Einleitung

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Mit dieser Textsammlung soll das Wirken eines deutschen evangelischen Marineseelsorgers im Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden beleuchtet werden. Sie enthält rund 120 Briefe, zwei Predigten, drei Vorträge sowie Texte zu Liederheften, die der Cuxhavener Pfarrer und Dichter Arno Pötzsch (1900–1956) während oder unmittelbar nach seiner Dienstzeit 1940 bis 1945 in Holland geschrieben hat. Die meisten werden hier zum ersten Mal dokumentiert.

Die Edition ist für kirchen-, zeit- und militärgeschichtlich interessierte Leserinnen und Leser bestimmt. Sie trägt einmal zur Aufarbeitung eines Desiderats historischer Forschung bei, insofern das Gebiet der Marineseelsorge bisher kaum näher untersucht wurde, und zeigt an einem historischen Beispiel, wie ein Marineseelsorger seine Aufgabe im nationalsozialistischen Herrschaftssystem während des Zweiten Weltkriegs wahrgenommen hat.1 Zum anderen hat das Beispiel des Marinepfarrers Arno Pötzsch Bedeutung für die Geschichte der Beziehungen von Deutschen und Niederländern. Es verdeutlicht, wie aus der Perspektive niederländischer Christen ein „Feind“ zum „Freund“ und „Bruder“ werden konnte.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Pötzsch über seine Gemeinde hinaus weiteren Kreisen in Deutschland durch seine geistlichen Gedichte und Lieder bekannt. Heute begegnet man seinem Namen am ehesten, wenn man das Evangelische Gesangbuch (EG) oder die Herrnhuter Losungen aufschlägt. Im Stammteil des EG finden sich drei Lieder von Pötzsch: das Abendmahlslied „Du hast zu deinem Abendmahl/als Gäste uns geladen“ (EG 224), „Meinem Gott gehört die Welt“ (EG 408) und „Du kannst nicht tiefer fallen/als nur in Gottes Hand“ (EG 533). Das zuletzt genannte Lied wurde vor allem bekannt durch die Trauerfeier für den Nationaltorwart Robert Enke 2009, der sich im Alter von 32 Jahren das Leben genommen hatte, und Margot Käßmanns öffentliche Erklärung 2010, mit der sie ihren Rücktritt als Bischöfin der Hannoverschen Landeskirche und EKDRatsvorsitzende begründete.

Die Regionalteile des EG enthalten drei weitere Pötzsch-Lieder:„Es ist ein Wort ergangen“(EG Rheinland-Westfalen-Lippe/reformierte Kirche 590; EG Baden/Elsass-Lothringen/Pfalz 586; EG Württemberg S. 1055 nur Text), „Nun ist vorbei die finstre Nacht“(EG Hessen 644) und „Herr Gott, gib uns das täglich Brot“ (EG Niedersachen/Bremen 633).

Aber auch in den Herrnhuter Losungen trifft man öfter auf den Namen Arno Pötzsch in Verbindung mit einer Lied- oder Gedichtstrophe. Eine erste Erklärung dafür liefert das EG. Es vermerkt in seiner Liederkunde (EG 957) knapp: „Pötzsch, Arno, geb. 1900 in Leipzig, Erzieher und Fürsorger in den Brüdergemeinen Kleinwelka und Herrnhut, Pfarrer in Wiederau bei Rochlitz (Sachsen), Marinepfarrer in Cuxhaven und Helgoland, Pfarrer in Cuxhaven; dort gest. 1956.“

Die wenigen Stichworte verweisen auf ein schweres Leben, über das Schwerste schweigen sie.

Arno Pötzsch

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