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Kapitel 6: Arbeit bei Isabel

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Im Kopf bei Isabel radelte er am nächsten Tag von der Schule nachhause. Ob sie schon angerufen hat. Auf die Antwort musste er nicht lange warten. Direkt nachdem er seine Mutter mit einem schlichten „Hallo“ begrüßt hatte, teilte sie ihm mit, dass Frau Gander von der Boutique Isabel seine Hilfe brauchen könnte.

Was?, fragte er.

Frau Gander suche einen kräftigen jungen Mann, der ihr helfe, das Lager umzuräumen.

Ziemlich schäbig kam er sich vor, als er mit dem von Isabel vorgeschlagenen Satz, er werde darüber nachdenken, antwortete.

Was es da nachzudenken gebe, fragte die Mama. Frau Gander sei eine gute Kundin, der er ruhig einen Gefallen tun könne. Es handle sich ja bloß um sechs Stunden in der Woche, abends.

Er habe auch noch andere Interessen, erwiderte Siegfried.

Das Gesicht seiner Mutter verfinsterte sich. Weshalb er sich so anstelle, fragte sie. Frau Gander werde ihn bestimmt gut bezahlen. Er klage doch immer über zu wenig Taschengeld.

Schließlich sagte er okay, er werde am Abend in die Boutique gehen und sich anhören, was er tun solle.

Warum erst am Abend?

Er müsse für die Klassenarbeit in Englisch pauken, und Gitarre üben wolle er auch.

Vom ersten Abend bei Isabel kam Siegfried erschöpft nach Hause und wollte nur noch ins Bett.

Ob die Arbeit bei Frau Gander zu schwer für ihn sei, fragte seine Mutter.

Ein bisschen anstrengend sei es schon gewesen, antwortete er; diese Art von Arbeit sei er nicht gewohnt.

Was er tun musste, wollte die Mama wissen.

Da er seiner Mutter nicht erzählen konnte, was er tun durfte, vertröstete er sie auf morgen und ging in sein Zimmer. Im Bett dachte er an Isabel und die drei Orgasmen, die ihn durchgerüttelt hatten. Den ersten bekam er unter der Dusche, während sie seinen Penis einseifte, den zweiten zusammen mit ihr auf einem Hocker in ihrem Schlafzimmer, und den dritten in der Missionarsstellung auf dem Fußboden im Wohnzimmer.

Auf dem Weg zu Isabel hatte er sich überlegt, was er ihr Nettes sagen könnte. Jeden Abend wollte er ihr ein anderes Kompliment machen. Heute lobte er ihre großen braunen Augen. So schöne Augen habe er noch nie gesehen.

Sie lachte, sagte dann, danke, er sei süß, und gab ihm einen Kuss.

Sie fielen sich in die Arme, drückten sich aneinander und küssten sich; sie berührte ihn zärtlich an seinem Hals; er streichelte ihre Ohrläppchen. Nach der Begrüßung im Laden stiegen sie hoch in ihre Wohnung. Auf der Treppe traute er sich an ihren Hintern zu grapschen.

Lachend bat sie ihn um etwas Geduld. Sie wolle zuerst ein Glas Sekt trinken und danach mit ihm unter die Dusche springen. Ob er mit ihr anstoße.

Ja, gerne, aber mit Mineralwasser, Alkohol sei nicht sein Ding.

Sie zog ihn hinter sich her in die Küche, zu ihrem Kühlschrank, in dem Sekt und Mineralwasser darauf warteten in Gläser gefüllt zu werden. Nach dem ersten Schluck, den sie auf dem Küchentisch sitzend trank, fragte sie ihn, ob er ihr noch etwas Nettes sagen könne.

Ja, das falle ihm nicht schwer. Er sei verrückt nach ihren Lippen; die seien so … traumhaft weich. Am liebsten würde er sie ständig küssen.

Mit ihm habe sie den Fang ihres Lebens gemacht, sagte sie. Danach trank sie ihr Glas aus und forderte ihn auf ihr zu folgen.

In ihrem Schlafzimmer zogen sie sich aus. Nackt vor den Spiegeltüren ließ er noch ein Kompliment fallen: Sie habe eine Figur wie die Schauspielerin Jeanne Tripplehorn.

Lachend sagte sie, er solle nicht übertreiben.

Doch, da sei er sich sicher.

Wo er diese Schauspielerin nackt gesehen habe, fragte sie.

In dem Film Basic Instinct; der sei vor ein paar Tagen im Fernsehen gelaufen.

So, so, sagte sie schmunzelnd. Jeanne Tripplehorn sei doch größer als sie.

Das könne sein, aber die Proportionen seien die Gleichen.

Mit Küssen und zärtlichen Berührungen bewegten sie sich zur Dusche; dort machten sie genauso weiter. Kein Wunder, dass er gleich explodierte. Verschämt gab er ein ‚sorry‘ von sich.

Lächelnd sagte sie, das sei kein Problem.

Zeit sich zu erholen, gab sie ihm nicht. Nachdem sie sich trockengerubbelt hatten, verpasste sie ihm ein Kondom. Vor den Spiegeln in ihrem Schlafzimmer drückte sie ihn auf einen Hocker und setzte sich auf ihn. Grandiose Bilder steigerten seine Lust. Den genauen Ablauf des Akts konnte er später nicht rekonstruieren. Er erinnerte sich an ihre Schreie, die ihn mitrissen und in den Himmel schleuderten. Irgendwann lagen sie eng umschlungen auf ihrem Bett.

Ein zweites Kondom bekam er später auf dem Fußboden in ihrem Wohnzimmer übergestülpt. Küssen, streicheln, vögeln - all das fühlte sich wundervoll an. Für ihn begann eine aufregende Zeit.

Isabel dachte weiter; sie schlug Siegfried vor, was er auf Fragen seiner Mutter antworten könne. Wenn sie frage, was er gearbeitet habe, solle er sagen, es gebe viel zu schleppen vom Laden in das Lager im Keller. Dort müsse er Regale zusammenbauen. Und wenn sie frage, wieviel er bezahlt bekommen habe, solle er antworten, fünfundzwanzig Euro, zehn Euro in der Stunde. Nach diesem Satz griff sie nach ihrer Geldbörse und nahm fünfundzwanzig Euro heraus. Die solle er ihr irgendwann zurückgeben; für seine Liebesdienste wolle sie ihn nicht bezahlen. Dafür wäre dieser Betrag auch viel zu klein.

Er lachte, nahm sie in den Arm und sagte danke.

Nach einem letzten Kuss schob sie ihn aus ihrer Wohnung.

In dieser Nacht schlief er tief und fest, sechs Stunden am Stück. Gut erholt erschien er am Frühstückstisch und grüßte seine Mutter mit einem freundlichen ‚guten Morgen‘. Sie freute sich über seine gute Laune, wünschte ihm auch einen guten Morgen, kam aber gleich auf ihre Frage von gestern Abend zurück: Was er bei Frau Gander gearbeitet habe. Darauf gab er fast wörtlich die von Isabel vorgeschlagene Antwort von sich. Obwohl seine Mutter ihn nicht nach seinem Lohn fragte, nannte er freimütig den Betrag, den er erhalten hatte. Dann fügte er noch hinzu, er sei froh, dass er erst morgen Abend wieder in der Boutique arbeiten müsse. Heute Abend gehe er zum Training; am Sonntag kickten sie gegen die A-Jugend der Nachbargemeinde.

Ob man es ihm ansah, dass er gestern Abend drei Orgasmen hatte, fragte er sich, als er auf seine Klassenkameraden traf. Uschi und Martin schauten ihn blöd an. Was hatte das zu bedeuten? Weil alle anderen sich so wie immer verhielten, vergaß er diese Frage.

Im Unterricht konnte er sich heute schlecht konzentrieren. Isabel auszublenden gelang ihm noch einigermaßen bei der Englischarbeit, doch in den Fächern Geschichte, Mathematik und Kunst flogen seine Gedanken zu ihr. Er dachte an ihre Haut, ihre zarte Haut, die weiche Haut an ihrem Busen, die warme Haut an der Innenseite ihrer Schenkel, die Schweißperlen auf heißer Haut.

Er hätte gerne mit jemand über seinen himmlischen Sex mit Isabel geredet, hatte aber niemand. Der Einzige, dem er von seiner Liebe zu einer erwachsenen Frau hätte erzählen können, war sein Freund Oliver. Doch den bat er schon vor zwei Wochen um ein Alibi für seine Schäferbesuche mit Gitarre. Vertraulich teilte er ihm mit, er würde sich mit Erika, der Schwester von Mamas Friseurgehilfin Anja, treffen.

Am Nachmittag versuchte er die Hausaufgabe in Mathematik zu lösen, kam aber nicht voran. Ständig turnte Isabel mit ihren weiblichen Attributen durch sein Gehirn und bescherte ihm einen Ständer. Es war kaum auszuhalten. Wenn er nicht zum Fußball gehen müsste, würde er sich jetzt einen reiben. Diesen Gedanken vergaß er schnell. Vor dem Training onanierte er nicht. Schlapp über den Rasen zu schleichen, wäre gegenüber seinen Kameraden unfair. Und der Trainer würde einen Schlaffi aus der Mannschaft für das Spiel am Sonntag streichen.

Der nächste Tag verlief schleppend langsam. Zwar konnte er sich in der Schule besser konzentrieren als am Tag zuvor, doch nachmittags zuhause hatte er zu nichts Lust. Eigentlich sollte er Gitarre üben, den Song Blowin‘ in the Wind von Bob Dylan, den er zusammen mit Oliver beim Schulfest in knapp drei Wochen zum Besten geben wollte. Heute lief nichts. Nach den ersten Tönen stellte er die Gitarre zur Seite. Seine Musik kam ihm so schwerfällig vor, dass er jede Hoffnung aufgab bei dem Fest den Durchbruch zu schaffen. Es sei denn, Oliver würde ihn mitreißen. Morgen wollten sie zusammen üben, hier bei ihm.

Der nahende Abend befreite ihn von seiner Trägheit. Auf dem Weg nach draußen, schaute er in den Friseursalon zu seiner Mutter und sagte, er gehe arbeiten.

Er solle sich nicht überanstrengen, riet ihm die Mama.

Isabel empfing ihn in einem naturseidenen Wickelkleid, das mit abstrakten Motiven in violetter Farbe bedruckt war. Das Kleid betonte den wundervollen Körper, der darunter steckte. Ihre Brustwarzen bildeten sich deutlich ab. Als sie sich aneinander drückten und er ihre Brust spürte, sagte er, ihr zarter Busen sei ein Traum, der ihm nicht aus dem Kopf gehe.

Lächelnd bedankte sie sich für dieses Kompliment. Sie habe schon geduscht, sagte sie; zusammen mit ihm werde sie später duschen, nicht dass er wieder in ihre Duschkabine spritze.

Mit traurigem Blick gab er ein ‚sorry‘ von sich. Er könne doch nichts dafür, wenn sie ihn wahnsinnig geil mache.

Das sei ein Scherz gewesen, sagte sie. Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, fragte sie ihn, wie ihm ihr Kleid gefalle.

Ein schwaches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Super, wie für sie entworfen sehe es aus.

Er sei ein Schatz, sagte sie. Dieses Kleid habe sie selbst entworfen und auch selbst geschneidert.

Das Wort genial, platzte aus ihm heraus. Sie sei eine Künstlerin. Wo sie das gelernt habe.

In der Akademie für Mode und Design. Den Stoff habe sie von einer Reise nach Indien mitgebracht.

Ob sie noch andere Kleider entworfen hätte, fragte er interessiert.

Ja, einige; die zeige sie ihm ein andermal. Sie zog ihre linke Augenbraue nach oben und sagte, er solle mit ihr kommen.

Lächelnd folgte er ihr ins Schlafzimmer. Während sie sich küssten und drückten, und er eine Hand über ihren Rücken und weiter zu ihrem Po gleiten ließ, fühlte er, dass sie unter dem Kleid nackt war. Ob er das Kleid öffnen dürfe, fragte er.

Ja, aber zuerst solle er sich ausziehen.

Ruckzuck streifte er Jeans, Retroshorts, Pulli und Socken ab. Schüchtern trat er näher und versuchte ihr Kleid zu öffnen. Sie half ihm, die Schleife und die darunter liegenden Häkchen zu lösen. Nackt fielen sie sich in die Arme, küssten und streichelten sich. Ihre Haut fühlte sich warm und weich an, und sie roch gut. Er solle sie zum Bett tragen, sagte sie. Das tat er gerne; mit beiden Händen griff er fest an ihren Po und hob seine Liebste hoch in seine Taille. Sie lachte. Nach ein paar Schritten legte er sie sanft auf ihrem Bett ab. Heute bekam er eine Lektion in Streicheln. Sie zeigte ihm, wo sie zärtlich berührt werden wolle, und wo er kräftig zupacken könne. Die Schultern seien ihre Problemzone, sagte sie. Wenn er mit seinen magischen Händen ihre Verspannung löse, hätte er einen Wunsch frei.

Okay, damit war er einverstanden. Im nächsten Moment dämmerte es ihm, dass er noch nie einer Frau die Schultern massiert hatte. Bevor Isabel sich auf den Bauch drehte, reichte sie ihm eine Flasche mit Massageöl und ein Handtuch. Breitbeinig auf ihrem Po sitzend öffnete er die Flasche, verteilte ein paar Tropfen Öl in seinen Handflächen und bearbeitete sanft ihre Schultern. Ob es so gut sei, fragte er.

Sie lachte. Das sei eine Wohlfühlmassage. Er solle ihre Muskeln kräftig durchkneten.

Okay, wenn sie wolle, dass er ihr wehtue, werde er den Druck erhöhen.

Ja, so sei es besser, sagte sie; danach gab sie manches „Ah“ und „Oh“ von sich. Ihr Stöhnen spornte ihn an. Er knetete, bis er von ihr das Wort „danke“ hörte.

Sie drehte sich zu ihm um und lachte ihn an. Dann fragte sie ihn, was er sich wünsche. Weil von ihm nichts kam, zählte sie auf, wo und wie sie sich lieben könnten: Sitzend, stehend oder liegend, sie oben oder unten, von vorne, hinten oder seitlich, auf dem Bett, dem Boden, einem Stuhl oder einem Tisch. Sie wolle alles mit ihm ausprobieren; nicht alles heute, scherzte sie.

Die vielen Möglichkeiten verwirrten Siegfried so sehr, dass er nur die zuletzt genannte Stellung im Kopf behielt: ‚Auf einem Tisch‘ würde ihm gefallen, sagte er, wenngleich er keine Ahnung hatte, wie das gehen sollte.

Mit einem Päckchen Kondome und einer Schachtel mit weichen Papiertüchern ging sie voran zum Esstisch im Wohnzimmer. Sie räumte die Blumenvase und die Tischdecke ab, nahm ein großes Kissen vom Sofa und platzierte es auf dem Tisch. Ehe sie sich mit dem Rücken auf das Kissen legte, rollte sie ein Kondom über seinen Penis. Er solle sich an den Tischrand stellen und ihre Beine halten, sagte sie. Als er zu ihr kam, zog sie einen Seidenschal über ihr Gesicht. Sie wollte nicht, dass er sah, wie ihr Gesicht sich verzerrte, wenn die Lust sie zum Schreien brachte.

Die Schreie ließen nicht lange auf sich warten. Er treibe sie in den Wahnsinn, behauptete sie.

Sie ihn auch. Tief atmend setzte er hinzu, er sei fix und fertig, ob sie sich ein paar Minuten auf ihr Bett legen könnten.

Ja, aber zuerst wolle sie ihn von dem Kondom befreien.

Das könne er auch selbst, sagte er.

Nein, das wolle sie machen; Sperma gebe hässliche Flecken auf dem Teppich. Sie führte ihn ins Badezimmer. Nach einem Kuss zog sie das Kondom von seinem Penis und verknotete das offene Ende. Mit einem feuchten Tuch, wusch sie zuerst sich, dann ihn. Jetzt aber ab ins Bett.

Eng umschlungen lagen sie beieinander; er legte eine Hand auf ihre Brust; sie drückte ihren Po an ihn. Die wohlige Ruhe tat beiden gut. Vollkommen entspannt begann Siegfried zu schnarchen. Isabel lachte. Sie drehte sich um und gab ihm ein Küsschen auf die Stirn. Er müsse allmählich aufbrechen, sagte sie, Alma wolle später zu ihr kommen. Okay; schnell schlüpfte er in seine Kleider. Isabel brachte ihn zur Tür. Nach einer Umarmung und einem letzten Kuss verließ er sie. Ciao bis morgen.

Samenraub und wahre Liebe

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