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Vorwort

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Eine Erhellung der neutestamentlichen Zeitgeschichte hat das antike Weltgeschehen zum Gegenstand, das in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht den Hintergrund des Auftretens Jesu bildete und die Lebenswelt des Urchristentums bestimmte. Entscheidenden Anteil daran, dass die „Neutestamentliche Zeitgeschichte“ eine seit langem fest etablierte Disziplin der Bibelwissenschaft darstellt, hat der große Leipziger und Göttinger Gelehrte Emil Schürer. Seine dreibändige „Geschichte des jüdischen Volkes im Zeit alter Jesu Christi“ (1886–1890), die in neu bearbeiteter und erweiterter Form als „The History of the Jewish People in the Age of Jesus Christ“ (1973–1987) bis heute das Standardwerk schlechthin zur Thematik darstellt, erblickte 1874 als „Lehrbuch der neutestamentlichen Zeitgeschichte“ das Licht der Welt.

Mit diesem opus magnum kann und will sich meine Einführung in die neutestamentliche Zeitgeschichte nicht messen. Sie verfolgt das bescheidenere Ziel, einen knappen, aber instruktiven Einblick in die geschichtlichen Entwicklungen von Alexander dem Großen bis Hadrian zu bieten, soweit sie sich für das Verständnis des Neuen Testaments als bedeutsam erweisen. Dabei soll dem aktuellen Forschungsstand in der Theologie, der Judaistik und den Altertumswissenschaften Rechnung getragen werden. Zumindest am Rande kommen auch die religiösen und philosophischen Strömungen in der Umwelt des Neuen Testaments in den Blick. Das Werk richtet sich nicht allein an ein Fachpublikum, sondern hat einen breiteren Kreis von Leserinnen und Lesern im Blick, die an biblisch-theologischen wie geschichtlichen Fragen interessiert sind. Im Anhang finden sich Hinweise auf weiterführende Literatur und zentrale Quellentexte zu den einzelnen Kapiteln, die eine tiefer gehende Beschäftigung mit der Thematik ermöglichen. In besonderer Weise eignet sich dazu die Lektüre von Flavius Josephus. Seine Schriften sind in der immer wieder nachgedruckten Übersetzung von H. Clementz, die zwar strengen wissenschaftlichen Maßstäben nicht mehr genügen kann, aber nach wie vor gute Dienste leistet, bequem zugänglich. Unterhaltsame, wenn auch mit der geschichtlichen Wahrheit recht frei umgehende Zugänge zur neutestamentlichen Zeitgeschichte bieten zudem zahlreiche Monumentalfilme wie „Cleopatra“, „Ben Hur“ oder „Quo Vadis“.

Mein Dank geht an alle, die in unterschiedlicher Weise zur Entstehung des vorliegenden Buches beigetragen haben. Der Grundstock wurde in einem Forschungsfreisemester gelegt, das mir die Universität Siegen im Winter 2003/2004 gewährte. Daniel Löttgers und in der Endphase Lili Löwen haben mich durch unermüdliche Literaturbeschaffung unterstützt. Marion Kielmann hielt mir durch gewohnt zuverlässige Erledigung der Alltagsgeschäfte im Sekretariat den Rücken frei. Mein Siegener Kollege Richard Schantz hat den Abschnitt über die philosophischen Strömungen im neutestamentlichen Zeitalter gegengelesen. Manfred Clauss (Frankfurt), aus dessen Publikationen ich viel gelernt habe, bin ich für eine kritische Kommentierung des gesamten Manuskriptes zu ganz besonderem Dank verpflichtet. Gewidmet ist das Buch dem Andenken meines verehrten Lehrers Hartmut Stegemann, dessen Studien zu den Schriftrollen von Qumran maßgeblich zum besseren Verständnis eines wichtigen Teilbereichs der neutestamentlichen Zeitgeschichte beigetragen haben.

Siegen, im November 2005 Bernd Kollmann
Einführung in die Neutestamentliche Zeitgeschichte

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