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Das moderne Dartsboard

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The London Board

Heutzutage spielt man auf einem London Board, Typ Bristle. Ein solches Board besteht aus Millionen von Sisalfasern, die parallel zusammengebunden und von einem Metallring außen zusammengepresst werden. Die Längsfasern des ca. einen Meter hohen Stammes der Sisal-Agave werden sonst für die Produktion von Tauen, Seilen und Garnen verwendet. Für Dartboards sind sie auf zwei cm gekürzt und gebündelt.

Man wirft seine Darts folglich in eine Art Bürste (engl. bristle), in der die hauchdünnen Borsten unglaublich eng aneinander gepresst sind. Immer wieder finde ich es großartig, wie technisch ideal und langlebig Naturprodukte sind.


Bristle heißt doch Bürste?

Ein Board hat im Gesamten einen Durchmesser von 45 cm – hier ist auch ein großzügiger Bereich um die äußeren Double-Felder mit inbegriffen. Auch dieser Bereich, der glücklicherweise nicht zählt, hat im Spiel ums Finish eine entscheidende Bedeutung. Er trägt auch den Metallring mit den Punktbezeichnungen.


Die Dimensionen des Boards

Die »echten« Felder entstehen durch 20 unterteilte Kreissektoren mit einem grünen oder roten, äußeren Ring – den Double-Segmenten, und einem grünen oder roten, inneren Ring – den Triple-Segmenten.

Die äußeren und inneren Single-Felder sind schwarz oder weiß. Die Dimensionen sind besser grafisch dargestellt, als lang erklärt (siehe Zeichnung).

Zunächst möchte ich die von mir benutzten (und allgemein gängigen) Abkürzungen erklären:

T steht für Triple oder Treble,

D für Doppel oder Double,

S für Single,

S25 für das einfache Bull (outer bull, auch SB),

D25 für das Bullseye (inner bull, auch DB).

Das Bullseye (oder Double Bull) zählt 50 Punkte und ist damit nur das fünfthöchste Feld des Boards nach T20 (60 Punkte), T19 (57 Punkte), T18 (54 Punkte) und T17 (51 Punkte). Es ist ein Double-Feld (D25). Mit 12,7 mm Durchmesser ist die Fläche (knapp 127 mm² oder 1,27 cm²) doch deutlich kleiner als die eines Triple-Feldes.

Das Single Bull zählt 25 Punkte. Mit 31,8 mm Durchmesser (abzüglich des Bullseye 667 mm² oder 6,67 cm²) ist es gut fünfmal so groß wie das Bullseye.

Das äußere (Double) Feld zählt den doppelten Punktwert, der im Metallring angegeben ist. Es misst acht mm in der Höhe, woraus sich eine Fläche von 417 mm² errechnet; es passen also gut drei Bullseyes in ein Double.

Das innere (Triple) Feld zählt den dreifachen Punktwert, der im Metallring angegeben ist. Wie das Double misst es acht mm Höhe, ist aber deutlich enger. Es ergibt sich eine Fläche von 254 mm², doppelt so groß wie das Bullseye. Das äußere Single ist mit 2323 mm² (also 23,2 cm²) vergleichsweise riesig.

Diese Dimensionen veranschaulichen, wie unterschiedlich schwer es ist, Ziele zu treffen, und man kann das auch an der eigenen Entwicklung sehr gut nachvollziehen. Der Anfänger wird bald einmal drei Darts in einem Single vereinen können, das nächste große Erfolgserlebnis werden drei Darts im Single Bull sein; dann wird es aber lange dauern, bis er die erste 180 (3 × T20) werfen wird.


Zwei Bullseyes passen in ein Triple.

Die oben angegebenen Dimensionen stimmen eigentlich nicht mehr. Diese Angaben gelten nämlich für die traditionelle Spider. Das ist das Drahtgeflecht aus rundem Draht, das ein Jahrhundert lang gute Dienste geleistet hat, wobei der Draht etwa einen Millimeter dick ist. Die modernen Boards (und damit auch die Turnierboards) haben ein in die Sisalfasern eingelassenes »blade wire system«, also schmale »Klingen«. Die Breite der Doubles und Triples beträgt demnach heutzutage eigentlich fast neun mm.


Das Blade Model gibt mehr Platz her.

Wenn man nun hoch scoren will, zählt die T20 nicht nur mehr als das D25, auch ist die Chance 60 mit T20 zu treffen doppelt so groß als 50 mit dem Bullseye. Aber: Wenn man die T20 verfehlt schreibt man im nahen Umfeld im besten Fall S20 und mit abnehmendem Glück T5, S5, T1 oder sogar nur bittere 1 auf der S1. Wenn man hingegen das D25 verfehlt, schreibt man, wenn man gut ist, S25; sonst eine Zahl von 1 bis 20 (S1-S20) – durchschnittlich also 10,5 Punkte.

Nun ist die Punktevergabe rund um den Kreis aber nicht nur zufällig verteilt – an die höchsten Werte grenzen gern die niedrigsten an. Wer auf die 20 geht läuft Gefahr auf 1 oder 5 zu landen, wer auf die 19 geht auf 3 oder 7, um die 18 liegen 1 und 4, um die 17 liegen 2 und 3.

Der Legende nach wurde 1896 die Anordnung der Zahlen von Brian Gamlin aus Lancashire festgelegt und danach nicht mehr verändert. (Diese Legende hielt über 100 Jahre. Heute nimmt man an, dass es in Wirklichkeit ein gewisser Thomas William Buckle war; warum er jedoch diese Anordnung getroffen hat, wissen wir weiterhin nicht.)

Wenn man nun die Klasse eines Spielers betrachtet, ergibt sich aufgrund der Anordnung der Zahlen als Wurfempfehlung für einen optimalen Punktegewinn daraus folgendes:

•Ein guter Spieler geht auf T20. Die paar Darts, die in der 1 oder 5 landen (S oder T), werden mit dem hohen Score von T20 leicht kompensiert.

•Wenn man etwas schwächelt, zielt man etwas über und links von der T20 – bringt mehr S20, T5 und S5, aber leider auch weniger T20 und hoffentlich weniger S/T1.

•Ein etwas schwächerer Spieler ist am besten beraten, auf die T19 zu gehen. Hier hat er mit 7 und 3 etwas besser zählende Ausreißer.

•Ein Anfänger sucht sich am besten einen Zielbereich, der links neben/unter dem Bull liegt. Die 16 hat mit 7 und 8 akzeptable Nachbarn. Die 14 grenzt an 11 und 9.


Wurfempehlungen nach spielerischem Niveau.

Ein Wurf auf S20, S1 und S5, der 26 Punkte zählt, wird traditionell als »Chips« bezeichnet (von »Fish and Chips«, manchmal auch »Bed and Breakfast« genannt. Diese beiden britischen Spezialitäten kosteten wohl früher einmal Two Shillings and Sixpence – eine Anlehnung an die 26 Punkte).

So wie »Chips« um die 20 26 Punkte macht, ergibt ein »Chips«-Bild um die 19 analog 29 Punkte, 18-»Chips« 24, 17-»Chips« 22, 16-»Chips« 31, 15-»Chips« 27 und 14-»Chips« gar 34.

À la longue macht das Scoren aber nur auf T20 mit Wechsel auf T19 oder T 18, wenn T20 »verbaut« oder einem einfach danach ist, wirklich Sinn und Spaß.

Zumeist liegt übrigens eine gerade Zahl neben einer ungeraden – aber nicht immer. Dieses Detail ist im Finish nicht unwesentlich. Wir werden später darauf zu sprechen kommen.

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