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Wohin mit der Frustration?

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Stunden später kam Julian aus dem Stall. Seine Kleider waren mittlerweile trocken aber sie standen vor Dreck. Er hatte Samurai und die anderen beiden Pferde trocken gerieben, nach den Wildpferden gesehen und Futter für die Tiere bereitgestellt, bevor er sich auf den Weg zur Unterkunft der Arbeiter machte. Julian war schon fast in seinem alten Zimmer, als die Tür aufflog und Matt darin stand.

„Julian! Charlie hat hohes Fieber und sie ruft immer wieder nach dir“.

Da sein Bein mittlerweile wieder vollständig belastbar war, konnte er wieder rennen. Er trug nur so einen Schuh, damit es stabilisiert war und der Bruch richtig verheilte. Auch an seinem Arm war wieder alles in Ordnung. Julian trug nur noch eine Schiene. Aber seine Rippen taten noch immer weh und der Arzt hatte ihm auch gesagt, dass er diese Schmerzen noch einige Zeit haben würde. Als er am Hauptgebäude ankam, sah er schon den Wagen der Ambulanz. Sie hatten also den Arzt gerufen. Immerhin etwas. Julian bahnte sich ein Weg durch das Haus bis in Charlies Schlafzimmer. Sie lag auf dem Bett, als ob sie tot wäre. Ihr Gesicht war schweißnass und Jack saß neben ihr und tupfte ihr immer wieder mit einem Lappen den Schweiß von der Stirn.

„Matt! Warst du zu langsam? Hat sie eine Lungenentzündung?“

„Nein, Mister Gates. Sie hat nur sehr hohes Fieber. Es ist eine Abwehrreaktion. Überlegen Sie mal. In Deutschland musste sie diese Arbeit, die sie hier schon seit Wochen macht nicht tätigen. Kein Wunder, das ihr Körper sich wehrt.“

„Julian! Julian!“ rief Charlie immer wieder.- „Halt mich fest, ich falle, nicht loslassen“.

„Ich bin hier“, sagte er zu ihr und griff nach ihrer Hand.- „Alles wird wieder gut.“ Versprach er ihr und nahm ihr Hand.

„Danke“, antwortete Charlie noch, als sie einschlief. Julian saß noch ein paar Minuten an ihrem Bett, bevor er wieder nach unten ging. Kurze Zeit später kam auch Jack runter und Julian und er unterhielten sich in aller Ruhe über die momentane Situation. Und wie Julian damit klarkam, dass Charlie hier war. Er erzählte ihm von seinen Gefühlen für seine Enkelin und dass er sich unschlüssig war ob er ihr sagen sollte, dass er sie liebte.

„Julian, ich kann dir leider nicht sagen was du tun oder lassen sollst. Du bist alt genug, aber ich kenne dich seit du ein Baby warst. Du bist ein guter Mensch und wenn ich mir einen Mann für meine Enkelin wünschen könnte, dann wünschte ich es wäre einer wie du“, sagte Jack zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter. - „Aber das muss Charlie entscheiden“.

„Danke. Ich … ich geh spazieren“, sagte Julian und wandte sich zum Gehen, bevor er sich noch mal umdrehte. - „Ich würde sie nicht enttäuschen“, sagte er noch und ging.

„Ich weiß“.

Charlies Fieber war über Nacht gesunken und es ging ihr besser. Vorsichtig stand sie am nächsten Morgen auf, um das Frühstück für die Mannschaft zu machen. Gerade als sie fertig damit war, kam Julian rein gestürmt warf seinen Hut auf den Tisch und wollte an die Kaffeemaschine. Es sah aus als ob er an diesem Morgen, das Frühstück zubereiten wollte. Er hatte die Hand schon nach der Kanne ausgestreckt als er Charlie in ihrem viel zu kurzen T-Shirt und einem Slip in der Küche stehen sah. In ihren sonstigen Kleidern, konnte man nie sehen, was für eine atemberaubende Figur sie hatte. Julian blieb die Spucke weg, als er sie ansah. Scharf zog er die Luft ein.

„Ach herrje“.

„Ist was?“ fragte sie. - „Alles ok.“ Doch als er nicht reagierte, stemmte sie die Hände in die Hüften und rief seinen Namen.

„Entschuldige“, sagte er und schluckte. -„Ich wusste nicht das du hier bist. Wie … wie geht es dir?“

„Danke, besser. War nur ein Schwächeanfall. Es kann nicht schaden ein wenig aufzustehen und … - Was starrst du mich denn schon wieder so an?“

Julian nahm seinen Hut vom Tisch und setzte ihn sich lächelnd auf.

„Ich kann nichts dazu, aber wenn du hier so sexy rum läufst. Ich werde jetzt gehen bevor ich mich vergesse … Oh Mann“, murmelte er noch beim Hinausgehen und griff an seinen Schritt um alles wieder in Position zu setzen.

„Aber, das Frühstück“, rief sie ihm noch nach doch vergebens. Julian war nicht mehr hungrig, zumindest nicht auf Frühstück.

Sechs Wochen waren vergangen seit Charlie auf die Ranch gekommen war und in diesen sechs Wochen gab es mehr Streit zwischen ihr und Julian Gates, als ihr lieb war. Charlie kam gerade aus dem Haupthaus als Julian an ihr vorbei ritt. Seine Schienen an bein und Arm waren mittlerweile weg und auch seine Rippen machten ihm keine Probleme mehr.

„Hallo. Weißt du, wo Granpa ist?“, fragte sie ihn höflich.

„Nein, wieso?“

„Weil ich in die Stadt zum Einkaufen will und ich ihn nicht finden kann. Hör zu … Kannst du ihm sagen, dass ich weg bin und in einer, maximal zwei Stunden wieder hier bin.“

Julian blickte sie an und sagte dann zu ihr: - „Denkst du wirklich, dass ich das hin bekomme?“

„Julian was soll diese Bemerkung denn schon wieder?“

„Vergiss es. Ich sag es ihm“.

„Julian, wenn du denkst, dass du mich mit deinen Beleidigungen eher loswirst, dann irrst du dich. Ich lass mich nicht vertreiben, auch von dir nicht. Du kannst mich hassen, wie du willst. Ich bleibe hier. Zumindest noch zwei Wochen.“

Mit diesen Worten stieg sie in den Pick-up und brauste davon.

„Wenn du wüsstest, wie du mich quälst, Süße“, murmelte er und ritt davon.

Wohin mein Herz uns führt

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