Читать книгу Eine mörderisch gute Schule - Birgit Rüsch-Neuhaus - Страница 7

So schwarz wie die Nacht

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„Junge, wir hätten reden sollen“, sagte der hochgewachsene Mann neben mir. Die Verzweiflung hatte jeden Klang aus seiner Stimme gesogen.

Ich kriegte kein Wort heraus. Ich ergriff nur grimmig die Schaufel, die Lennys Vater eben mit einem scharfen „Scht!“ in den blechernen Eimer mit grobem Sand gesteckt hatte. Drei Schaufeln Sand - und eine gelbe Teerose, frisch aus dem Treibhaus des weltberühmten Rosenzüchters aus dem Nachbarort - das war alles, was ich ihm jetzt noch mitgeben durfte.

Meine linke Hand umschloss krampfhaft die Dose mit dem grünen Spray, das ich in der linken Jackentasche aufbewahrte. Ich hatte es extra für heute gekauft, für Lenny. Ich hatte mir vorgenommen, seine letzte Botschaft auf seinen Sarg zu sprayen - in Grün, der Farbe für Leben, der Farbe, die er so geliebt hatte. „Grrr!“, das wäre die Botschaft gewesen - Ausdruck all seines Grolls, seines Hasses - und all seiner Hoffnung.

Aber jetzt, in diesem fürchterlichen Augenblick, war ich zu feige dazu. Ich fühlte mich total verlassen, einsam, schwach. Und das lag nicht daran, dass kein einziger anderer Schüler aus unserer Schule hier war, es war einfach die graue Einsamkeit in mir drin.

Die Worte, die ich Lenny noch hatte sagen wollen, brachte ich auch nicht über die Lippen. Ich hatte sie aufgeschrieben, hatte sie auswendig gelernt, aber jetzt blieben sie mir alle im Halse stecken. Meine Kehle war wie zugeschnürt und sie brannte wie Feuer.

Ich ließ die Spraydose los, um mich an dem Letzten festzuhalten, was mir von Lenny geblieben war. Das kühle Metall des Ringes erdete mich ein bisschen.

Aber dennoch verschwamm das weiße Blumenbukett auf dem hellen Eichensarg immer mehr vor meinen Augen, und meine Knie wurden weich.

Gerade noch rechtzeitig ergriff jemand meine Schulter und zog mich sanft, aber bestimmt von dem offenen Grab zurück. Seit Lennys Tod passte Sascha auch ein bisschen auf mich auf, und heute war ich ihm beinahe dankbar dafür.

***

Der Unterricht an unserer Schule wurde vor Weihnachten nicht wieder aufgenommen. Im Schulgebäude ging jetzt die Kripo ihrer Arbeit nach; sie sicherte die Spuren, die Lennys blutige Tat hinterlassen hatte.

Es stand ohnehin niemandem der Sinn nach Lernen. Unsere Klasse hatte ein Drittel ihrer Schülerschaft verloren, fast alles Mädchen. Margaux war die Erste in unserer Klasse gewesen, die Lenny gerichtet hatte. Danach hatte er eiskalt auf ihre spitzzüngigen Freundinnen gezielt.

Ein Heer von Psychologen und Seelsorgern war in unsere Kleinstadt eingezogen, um Schüler, Lehrer, Hinterbliebene an sicheren Orten zu betreuen. Draußen wurde die Zeit eingefroren: Der Bürgermeister ließ die Weihnachtsbeleuchtung in der Fußgängerzone abmontieren, die Buden des Adventsmarktes um die kleine Kirche abbauen - Weihnachten würde es hier frühestens im nächsten Jahr wieder geben.

Unter den Leuten gab es seither irgendwie zwei Lager. Die eine Hälfte - und das waren die, die mit Schule zu tun hatten - war noch immer wie gelähmt vor Entsetzen; die andere Hälfte gierte unverhohlen nach spektakulären Infos über dieses unglaubliche Verbrechen in ihrer sonst so beschaulichen und langweiligen Kleinstadt, die ihre goldenen Zeiten längst hinter sich hatte.

Die Web-Zeitung Südholstein nahm sich der Begierigen nur allzu gerne an: Sie berichtete in aller Ausführlichkeit über das schreckliche Geschehen und veröffentlichte gnadenlos die neueste Ranking List der Gymnasien im Land. Danach hatte unsere Schule quasi über Nacht ihren guten Ruf eingebüßt; sie war auf den vorletzten Platz abgestürzt. Nur bei dem Amoklauf vom vorigen März in irgendeiner Großstadt waren noch mehr Menschen getötet worden...

Unser Direktor war für kein TV-Interview zu gewinnen; es hieß, er sei zur Kur in den Alpen. Dem Konrektor, vorerst unser neuer Chef, entlockte ein Reporter irgendwann die Wahrheit: Tinnitus-Klinik um die Ecke! Burn-out!

Darüber hinaus kursierten alle möglichen Gerüchte. Am hartnäckigsten hielt sich das über Lennys angebliche nächtliche Schießübungen auf dem Schießstand der örtlichen Schützengilde. Das war natürlich Quatsch; ich wusste das. Ich wusste aber auch, dass Lenny in mehr als einem Frankreich-Urlaub seine Erfahrungen beim Gotcha gesammelt hatte... und dass er seit mindestens einem Jahr die Nächte am PC durchgespielt hatte, weil er schon lange nicht mehr hatte schlafen können. Und auch, dass er deswegen bei einem Psychiater in Hamburg gewesen war, der ihm Pillen gegeben hatte - gegen Depressionen.

Ich kannte ihn, den stillen, unheimlich traurigen Lenny: den Lenny, der sich frühmorgens beim ersten Sonnenstrahl in seinen eigenen Kleiderschrank verkroch, um die Schule zu schwänzen. Der mich dann aus dem vertrauten Dunkel per SMS fragte, ob ich ihn am Abend auf der Schlossinsel treffen wolle. Der dann blass und dünn und überpünktlich an der Fischtreppe auftauchte, um mir von seiner Mutter zu erzählen. Stundenlang hatten wir in fast heiliger Zweisamkeit auf unserer Bank unter der mächtigen Trauerweide gehockt. Jedes Mal hatte Lenny mir dieselben Geschichten zu denselben alten Fotos erzählt:

Seine Mutter war Opernsängerin gewesen. Sie war sehr schön gewesen. Sie war sehr erfolgreich gewesen. Und sie war viel zu früh gestorben! Vor ein paar Wochen hatte er mir erzählt, dass sein Vater eine neue Freundin habe, wieder eine

Sängerin, der er seit geraumer Zeit von Engagement zu Engagement nachreise.

Für Lenny war da wenig Zeit geblieben...

***

Nach der Beerdigung schloss ich mich in meinem Zimmer ein. Ich versuchte zu schlafen, aber es ging nicht. Lenny spukte andauernd durch mein Hirn. Ich wurde das Bild von dem schwarzen Schatten einfach nicht mehr los. Mich quälte der Gedanke, dass ich alles vielleicht noch hätte verhindern können: Ich hätte von der Treppe aus nur seinen Namen zu rufen brauchen; dann wäre er vielleicht umgekehrt!

Ich wälzte mich auf meinem Bett hin und her. Die Matratze hatte schon seit zwei, drei Jahren eine tiefe Kuhle, aber früher hatte mich das nie besonders gestört. (Mum gegenüber hatte ich es nicht einmal erwähnt; für so was war sowieso kein Geld da, wir brauchten anderes nötiger.) Aber heute brachte mich das Teil zur Verzweiflung, wann immer ich in das Loch rollte.

Schließlich schickte ich Steffi eine SMS: „Komm mal kurz. Bring die kleinen Freunde mit. Urgent! LG Juli“

Steffis Okay kam unmittelbar danach, als hätte sie auf eine Nachricht von mir gelauert.

Ich passte Steffi an der Wohnungstür ab, kaum dass sie geklingelt hatte. Ich war sogar noch schneller als Sascha, der regelrecht aus dem Wohnzimmer geschossen kam. Wahrscheinlich hatten er und Mum da die ganze Zeit mit bangem Herzen gehockt und darauf gewartet, dass ich endlich wieder aus meinem Zimmer herauskriechen würde.

„Ist schon gut, nur eine Freundin“, murmelte ich.

Zum Glück gab er sich damit zufrieden und ersparte mir weitere Erklärungen.

„Wie viele kann ich haben?“, wollte ich sofort wissen, nachdem ich meine Zimmertür von innen abgeschlossen hatte.

Steffi runzelte die Stirn. „Glaubst du etwa, dass du dich damit umbringen kannst? Du, die funktionieren anders.“

„Weiß ich doch, bin ja nicht blöd! Außerdem will ich mich nicht umbringen; ich brauch was, um weitermachen zu können. Du erzählst doch dauernd, dass sie dich fit und wach und glücklich machen. Genau das brauch ich jetzt. Ich will nicht in meinen eigenen Tränen ersaufen. Außerdem muss ich mal wieder Omi besuchen - donnerstags, nach x Stunden Schule. Da muss ich mich dann noch auf ’n Alzi einstellen, da kann ich nicht ’rumheulen!“

Ich sah, dass Steffi schluckte und dass ihre Pupillen unnatürlich weit waren.

„Wie viele nimmst du - ich meine, am Tag?“

„Am Tag?“, sie schien zu überlegen. „Drei... , eher vier“, gab sie schließlich zu und fing sofort an, sich zu rechtfertigen. „Weil wir so viele Tests hatten, für die ich lernen musste... und das Referat in Geschichte... und das Jugend forscht’- Projekt in Chemie - G8 ist hammerhart, weißt du doch!“

„Das ist teuer - oder?“, fragte ich nun stirnrunzelnd zurück.

„Ach was!“, antwortete sie zu meinem Erstaunen. „Das Problem liegt woanders: bei der doppelten Verschreibung, die musst du erst mal kriegen!“

„Aber du hast doch... “

„Ich hab einen Onkel, der ist Arzt, und zwei kleine Brüder, die haben ADHS. Mein Onkel verschreibt denen andauernd dieses Zeug gegen ihre Zappeligkeit. Wir müssen in der Apotheke nicht mal zuzahlen.“

„Dann nimmst du also einfach ihre Pillen?“

Steffi grinste. „Merkt keiner. Ab und zu tausche ich ihre Pillen durch Vitaminpillen aus, die genauso aussehen. Und wenn die lieben Kleinen daraufhin mal wieder komplett abdrehen, schmeiß ich vor ihren Augen ein ganzes Glas Vitaminpillen ins Klo. Sie rennen dann sofort zu unseren Eltern und jammern, dass sie neue Droge brauchen.“

„Also, wie viele?“

„Du musst mit einer anfangen“, erklärte Steffi, „sonst drehst du ab.“

***

Ich drehte nicht ab, denn ich hielt mich streng an Steffis Anweisung: Morgens nach dem Frühstück eine Pille. Die Wirkung war verblüffend: Schlagartig war meine düstere Stimmung verflogen, meine geistige Trägheit dahin. Der Himmel war wieder blau. Ich sah wieder klar, wusste, worauf es ankam. Ich konnte wieder denken, mich vernünftig mit Mum und Sascha unterhalten. Ich konnte jeden Donnerstag Omi im Heim besuchen - nach der Schule, nach x Stunden Unterricht - und dazu ein fröhliches Gesicht machen. Ich konnte sogar auf sie eingehen und sie mit echtem Interesse nach ihren Lieblingsbeschäftigungen fragen. Die Pflegerin staunte nicht schlecht, als sie uns einmal kurz nach dem Abendbrot beim Singen erwischte: Da saßen wir nebeneinander auf Omis Bettkannte und sagen aus voller Brust: „Alle Vögel sind schon da“.

Für die Schule war das erst recht gut: Ich konnte wieder lesen - und was das Tollste war, ich konnte mir sogar merken, was ich gerade gelesen hatte!

Drei Wochen lang ging das so. Wenn mir während dieser Zeit jemand gesagt hätte, ich sei auf „Katastrophenflug Juli“, dann hätte ich ihn ausgelacht. Ich kam locker auch noch durch die vierte Woche.

Am Sonntag darauf fühlte ich mich so stark, dass ich Lenny auf dem Friedhof besuchte. An seinem Grab zog ich den silbernen Ring vom Finger, hielt ihn in die gleißend weiße Wintersonne und kriegte sogar ein Lächeln hin: „Glaub mir, Lenny, es wird immer so bleiben: Lenny & Juli - friends forever!“

Binnen Sekunden holte mich alles wieder ein. Der schwarze Schatten sprang mir eiskalt ins Genick. Zu Hause brauchte ich zum ersten Male eine zweite Pille.

Als die Schule wieder anfing - es war inzwischen Ende Januar und alles renoviert worden, was im Dezember oberflächlich Schaden genommen hatte - ging der Stress wieder los: Zuerst drückte man mir ein mittelmäßiges Halbjahreszeugnis in die Hand. Dann folgten zwei Sporttage, in denen ich mit meiner höchstens drittklassigen körperlichen Kondition konfrontiert wurde. Danach machte der Findling genau wie alle anderen Lehrkräfte weiter wie immer: scheinbar freundlich, sogar mit offenem Unterricht, selbstverantwortlichem Lernen - und hinterher Testen, die uns an die Spitze von PISA treiben sollten. Wir krochen auf dem Zahnfleisch, mein Pillenkonsum stieg binnen eines Monats auf vier pro Tag.

Am 21. März, es war Frühlingsanfang, aber dennoch ein kühler, fahler Wintermorgen, da geschah es: Ich hatte eben mein Rad aus dem Schuppen geholt und war auf dem Weg zum Gartentor, da war es, als löse sich alles um mich herum in Luft auf. Ich merkte gerade noch, dass das Teil mir unter dem Hintern wegrutschte...

Ein gleichförmiges, hohes Piepen war des erste, was ich irgendwann viel, viel später hörte. Es klang orange; ich fühlte es wie Nadelstiche durch die Schale einer reifen Apfelsine. Mühsam schlug ich die Augen auf: Ringsherum war alles weiß, steril - Krankenhaus!

„Mein Gott, Juli!“, hauchte meine Mutter und ergriff meine Hand.

Sie saß auf meiner Bettkante - gerade in dem Moment, als ich aufwachte. Eine Mischung aus Erleichterung und banger Erwartung stand ihr ins Gesicht geschrieben; ihre Augen pendelten unruhig hin und her und ihr Make up konnte die hektischen Flecken auf ihren Wangen nicht kaschieren.

„Ist alles wieder gut?“

Während ich noch in meinem Gedächtnis angestrengt nach einer Antwort kramte, die mir geeignet schien, meine Mum nicht allzu sehr zu beunruhigen, tippte die bereits ziemlich hektisch eine SMS in ihr himmelblaues Handy. „Ich muss los - zu Omi, ist ja Donnerstag.“

Donnerstag - der öde, lange, zähe, schokoladenbraune Donnerstag! Und Omi!

Die Heimleitung wartete darauf, dass jemand um fünf kam; das war so abgemacht. Mum musste mich vertreten. Eigentlich müsste das ja er machen, schoss es mir durch den Kopf; es war ja schließlich seine Mutter. Aber das stand wohl nicht zur Debatte, und ich war auch zu schwach um nachzufragen.

Mum stand auf, gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. „Na ja, erstmal bist du in Sicherheit! Und die ,Grünen Damen’ werden sich ab jetzt bestimmt rührend um dich kümmern.“

Mein Kopf schwirrte wie von tausend Flügeln. Wo war ich überhaupt?

Die Antwort auf meine Frage bekam ich erst, als ich zum zweiten Male aufwachte: Da saß mein Vater auf der Bettkante.

Über seiner Nasenwurzel stand eine tiefe senkrechte Falte, seine graublauen Augen sahen heute mausgrau aus, die Pupillen waren weit und schimmerten schwarzsilbern wie Kanonenkugeln; er hatte wohl stundenlang neben meinem Bett gewacht, komplett gestresst. Entsprechend misstrauisch klang seine erste Frage an mich:

„Bist du wieder klar?“

„Glaub’ schon“, murmelte ich und versuchte mich aufzurichten, aber ein paar dünne Schläuche waren irgendwie im Wege.

„Warte, ich helf dir.“

Er rollte den piepsenden Monitor näher an mein Bett. Die orangefarbenen Stiche wurden lauter. Dann zog er meinen Körper behutsam in Richtung Kopfende. „So, jetzt fahr ich das Kopfende hoch. Sag Bescheid, wenn es genug ist!“ Er drückte einen Knopf der Fernbedienung, die neben dem Bett baumelte. Gleich darauf saß ich beinahe aufrecht und konnte ihn ohne allzu große Anstrengung ansehen. Aber die Stiche taten weh.

„So geht das nicht weiter, Juli!“

„Klar“, antwortete ich. Nicken mochte ich nicht; dafür war mein Kopf zu schwer. Diskutieren wollte ich auch nicht; dafür war ich zu müde. Aber wissen wollte ich zwei Dinge: Wo war ich? Und wo war mein Ring?

„Elmshorn“, sagte mein Vater tonlos, „Krankenhaus.“

Klar, logisch: Man hatte mich in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Bei Notfällen war das so, ein Automatismus sozusagen. Also war ich „ein Notfall“ gewesen! Ich fragte nicht weiter nach; denn darüber wollte ich auf keinen Fall diskutieren. Dass sie mich nicht in die Psychiatrie gebracht hatten, beruhigte mich allerdings ein bisschen: Sie stuften mich also nicht als Selbstmordkandidatin ein. Gut so!

Mein Ring fand sich mit Dads Hilfe in der Schublade des Nachttischchens. Als ich ihn überstreifte, wunderte ich mich nur, wie leicht das ging.

„Abgemagert bist du auch noch“, stellte mein Vater unverblümt fest; es klang beinahe verärgert. „Du musst schleunigst raus aus dem Laden, darüber sind wir uns doch wohl hoffentlich einig?!“

Ich überlegte: Wenn er mit „dem Laden“ die Schule meinte, hatte er vermutlich Recht und ich war auch nicht dagegen.

Aber als er weiterredete, musste ich schlucken.

„...diese Leute sind Gift für dich. Am besten, du gehst gar nicht erst wieder zu deiner Mutter zurück“, schlug er vor. „Die hat schon genug mit ihren diversen Hobbys zu tun.“

(Ja, so kann das gehen: Kaum machst du eine kapitale Dummheit, da tritt nach geschlagenen drei Jahren der Funkstille plötzlich dein Erzeuger wieder auf den Plan und macht deiner Mutter aus Sorge um das halbwüchsige Kind die Hölle heiß!)

„Ihr Studium?“

„Wenn’s nur das wäre“, brummte er. „Sie ist ja wohl dabei, die Familie zu vergrößern, einen passenden... äh... Lover hat sie ja schon... “

„Jedenfalls ziehst du bis zum Sommer zu mir!“, sagte mein Vater energisch. „Danach geht’s auf ein Internat in der Schweiz - Abi machen.“

„Mich nimmt kein Internat, ich schaff den Schnitt für die Oberstufe gar nicht“, winkte ich ab.

„Wenn du erst den Crashkurs an der ,Heimberg School’ hinter dir hast, dann klappt das schon mit dem Schnitt“, hielt er dagegen.

„’Heimberg School’?“

Er legte zwei knallbunte Flyer auf meine Bettdecke: „Heimberg, die neue blühende Metropole Europas“ und „’Heimberg School’ - mit Sicherheit zum Schulerfolg“.

***

Gleich nach Ostern zog ich um nach Heimberg, in die brandneue Großstadt südlich der Elbe, junge Schwesterstadt der traditionsreichen Freien und Hansestadt Hamburg.

Mein Vater hatte alles Notwendige für mich arrangiert. Noch flügellahm wie ich war, durfte ich mich quasi ins gemachte Nest setzen: Die Tage des Phönix waren gekommen!

Eine mörderisch gute Schule

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