Читать книгу Praxishandbuch Büro - Christoph Störkle - Страница 6

Оглавление

1 Organisationsformen in Unternehmen

„Alles im Leben ist Organisation.“

Wilhelm von Humboldt; deutscher Gelehrter und Staatsmann

In Unternehmen sind heute die unterschiedlichsten Organisationsformen vorzufinden. Das folgende Kapitel zeigt, welche Organisationsformen zumeist umgesetzt werden und wieso.

1.1 Funktionale Organisation

Die funktionale Organisation (auch Einlinienorganisation oder Trennaufbauorganisation) basiert auf einem Verrichtungsprinzip. Die Aufgabenverteilung ist relativ überschaubar und homogen und ist daher besonders für kleine und mittlere Unternehmen geeignet.

Vorteile:

- Begrenzter Bedarf an fachlich spezialisierten Führungskräften

- Bündelung des Wissens

- Effekt der Spezialisierung wird ausgenutzt

- Eindeutige und klar abgrenzbare Aufgabenbereiche, Kommunikationsbeziehungen und Hierarchie

- Wenig Aufwand

Nachteile:

- Beitrag zum Gesamtergebnis der einzelnen Bereiche / Mitarbeiter teilweise schwer ersichtlich

- Erschwerte Koordination und Kommunikation zwischen den Bereichen

- Fehlende Generalisierung

- Führungsaufgaben werden weitgehend von der Unternehmensspitze übernommen

- Gefahr der Überlastung bzw. Leerzeiten

- Mangelnde Gesamtsicht und fehlendes Verständnis für andere Bereiche (Ressortegoismus)

- Mögliche Informationsfilterung


1.2 Gebietsorientierte Organisation

Die Organisationsstruktur orientiert sich an (Absatz-)Gebieten (Städte, Länder, Kontinente, …). Dabei ist wichtig, dass die Gebiete eindeutig abgrenzbar sind. Vor allem Unternehmen mit einer großen Anzahl von Standardprodukten können diese Organisationsstruktur einsetzen.

Vorteile:

- Die Bearbeitung des Markts kann individuell angepasst werden

- Relativ einfach und eindeutig

- Spezifische Ausrichtung auf das Gebiet möglich

Nachteile:

- Die langfristige Strategie leidet unter Umständen

- Möglichkeit einer unterschiedlichen Marktpolitik

- Schwierige Koordination zwischen den Bereichen


1.3 Kundenorientierte Organisation

Ausgehend von den Kunden, werden hier die verschiedenen Bereiche zusammengefasst. Diese Organisationsform ist lediglich anwendbar bei einer überschaubaren Anzahl von Kunden.

Vorteile:

- Auf spezifische Kundenanforderungen kann gezielt eingegangen werden

- Enge Kundenbeziehungen

- Spezialisierung auf Kunden

Nachteile:

- Hohe Kosten

- Mögliche Kompetenzprobleme unter den Mitarbeitern

- Spezialisierte Mitarbeiter notwendig


1.4 Produktorientierte Organisation

Die Orientierung der Organisation basiert auf den Produkten bzw. Produktgruppen. Sie wird meist von Unternehmen eingesetzt, deren Produkte stark unterschiedlich sind.

Vorteile:

- Flexible Marktanpassungen möglich

- Hohe Motivation der Bereiche

- Klare Zuordnung von Leistungsbeiträgen

- Starke Marketingorientierung bzw. Marktorientierung

- Zugang zu neuen Märkten

Nachteile:

- Aufwendig

- Internes Konkurrenzdenken

- Mögliche Kompetenzkonflikte

- Nur begrenzte Zusammenarbeit

- Spezialisierte Mitarbeiter notwendig


1.5 Matrix Organisation

Ist ein Unternehmen nach mehreren Kriterien strukturiert (Kunden, Gebiete, Produkte, Projekte, …), kommt eine Matrix Organisation zum Einsatz.

Vorteile:

- Innovationsförderung

- Keine einseitigen Entscheidungen

- Schnelligkeit und Flexibilität

- Spezialisierung

- Starke Marktorientierung

Nachteile:

- Häufige Kompromisslösungen

- Hoher Kommunikationsbedarf

- Kompetenzüberschneidungen

- Mehrfache Unterstellung der einzelnen Mitarbeiter

- Schwierige Koordination

- Tendenz zur Bürokratie

- Viele Führungskräfte notwendig


1.6 Arbeitsplatzorganisation (Ergonomie)

Mithilfe von Ergonomie sollen die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter verbessert werden. Dabei gilt es ein optimales Arbeitsergebnis zu erreichen, welches für den Mitarbeiter nicht ermüdend bzw. gesundheitsschädlich ist.

Checkliste Bildschirmarbeitsplatz

• Die Raumtemperatur sollte 21-22°C betragen.

• Kann der Lichteinfall gedämpft werden?

• Abstand der Augen vom Bildschirm etwa 50cm?

• Liegt die oberste Bildschirmzeile auf Augenhöhe oder etwas darunter?

• Steht der Bildschirm frontal zur Tastatur und parallel zur Tischkante?

• Möglichst viel Bewegung / Positionsänderungen. Beispielsweise: Telefonieren im Stehen, Nutzung der Treppe anstelle des Aufzugs, Drucken auf weit entfernten Drucker, …

• Ausreichende Bewegungsfreiheit? Die unverstellte Fläche um den Arbeitsplatz sollte min. 1,5m2 betragen. Die Beinfreiheit sollte 65cm hoch, 85cm breit und 70cm tief sein.

• Ist der Stuhl auf die Köpergröße eingestellt? Ober- und Unterarme sollten einen 90°-Winkel zum Tisch bilden. Ober- und Unterschenkel einen 90°-Winkel zum Boden.

Praxishandbuch Büro

Подняться наверх