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März

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Ein wichtiges Fest im März waren die Liberalia, das Fest zu Ehren von Gott Bacchus, der auch Liber oder Liber Pater genannt wurde, und dessen weiblichem Gegenstück, Libera. Das Fest fand am 17. März statt, an dem efeubekränzte Liber-Priesterinnen überall in der Stadt Honigkuchen (liba) darboten. In ländlichen Gebieten wurde (zumindest in der Zeit der Republik) anlässlich dieses Festes ein großer hölzerner Phallus auf einem Wagen durch die Gegend gezogen, nach dem Vorbild der griechischen Dionysien-Prozession.

Liber, vor deiner Geburt waren die Altäre ohne Gaben,

und Gras überwuchte die kalten Feuerstellen.

Nachdem du den Ganges und den ganzen Osten unterwarfst,

so sagt man, legtest du die erste Ernte für Jupiter beiseite.

Als Erster gabst du uns aus diesen Ländern Zimt und Weihrauch

sowie gebratene Eingeweide triumphaler Ochsen

und Libationen, die ihren Namen vom Urheber haben, wie auch

der Kuchen, von dem ein Teil auf dem heiligen Herd angeboten wird.

Liba wird für den Gott gebacken, weil er sich an Süßem

erfreut – schließlich sagt man, Bacchus habe den Honig entdeckt.

(Ovid, fast. 3.727ff.)

Eigentlich jedoch war der März (Martius) der Monat des Gottes Mars. Direkt am 1. März erneuerte man in einer Zeremonie das immerwährende Feuer im Tempel der Vesta und schmückte diverse Gebäude mit (dem Mars geweihtem) Lorbeer. Am fünften Tag nach den Iden des März, also am 19. März, feierte man die Quinquatria zu Ehren des Mars, wobei die Salier, die Marspriester und die Militärtribune auftraten und (symbolisch) Schilde gereinigt wurden. Das Fest wurde im Laufe der römischen Geschichte bis auf fünf Tage ausgedehnt. In der Kaiserzeit wurde aus dem ursprünglichen Mars-Fest ein Fest für die Göttin Minerva.

Kaiser Domitian (51–96 n. Chr.) war dafür bekannt, prächtige öffentliche Spiele zu veranstalten. Und er war ein großer Anhänger der Göttin Minerva – sogar eine von ihm eingerichtete Legion taufte er Minervia. Kein Wunder, dass er die Quinquatria (die zu seiner Zeit bereits der Minerva galten und nicht mehr dem Mars) in besonders großem Stil feierte.

Er feierte jedes Jahr die Quinquatria zu Ehren von Minerva in seiner Albaner Villa, und er richtete eigens ein Priester-Kollegium für das Fest ein, dessen Mitglieder per Los bestimmt wurden; diese organisierten großartige Spiele mit wilden Tieren und Theaterstücken sowie Wettbewerbe in der Rede- wie in der Dichtkunst.

(Sueton, Dom. 4)

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