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Geschlechtsneutrale Erziehung?

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Ich habe das Glück mehrere Kinder zu haben, sowohl Mädchen als auch Jungs, und dass ich in einer großen Familie aufgewachsen bin, zusammen mit über 30 Geschwistern.

Als mein erster Sohn geboren wurde, entschieden wir uns ihm neutrales Spielzeug zu schenken, bzw. sowohl Autos als auch Puppen. Dies kam durch den Einfluss seiner politisch links-alternativen Mutter. Ich stimmte zu und unterstützte das Vorhaben. Obwohl er im Alter von ein paar Monaten noch keinen Kontakt zu anderen Kindern hatte, um zu lernen, dass Jungs lieber mit Autos spielen und Mädchen mit Puppen und Kochtöpfen, nahm er die Puppen kaum in die Hand, aber Legofiguren wie den Baumeister sofort.

Als ich mit einer anderen Frau unsere Tochter bekam, entschieden wir uns, auch sie geschlechtsneutral zu erziehen, mit Spielzeug aller Art. Es zeigte sich: Sobald sie etwas halten und sich für etwas interessieren konnte, berührte sie niemals Autos und nahm immer nur Puppen in die Hand.

Ähnliche Beobachtungen schildern mir viele Eltern. Ich weiß, dass es unterschiedliche Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen dazu gibt, aber viele Väter und Mütter werden bestätigen, dass die Tendenz klar ist. Ist das nun sozial oder biologisch bedingt?

Unabhängig von der Antwort auf diese Frage spielt die Weiblichkeit eine wichtige Rolle im Leben einer Frau, für ihre Identität und für ihr Selbstbewusstsein. Die Frage ist für mich daher weniger, was Weiblichkeit ist, sondern welche weiblichen Attribute Frauen heutzutage erfolgreich machen und sie dabei glücklich, gelassen und entspannt sein lassen?


Welche Eigenschaften bringen Frauen dazu sich selbst zu lieben, ihren Körper zu lieben, den Kontakt mit sich selbst herzustellen und auf ihre Weiblichkeit stolz zu sein, ohne in die alte Rolle der Frau zu verfallen, als Frau im Dienste der Männer?


Ich definiere Weiblichkeit hier in einer pragmatischen, fortschrittlichen und modernen Weise. Das bedeutet, alles zusammengenommen: Attribute, Eigenschaften, Werte und Charakterzüge, seien sie biologischer oder sozialer Natur. Alles was dazu führt, dass eine Frau eine innige Verbindung zum eigenen Körper und der eignen Seele herstellt, dass sie sich von innen spürt und dies nach außen zeigt, dass sie sich als Frau wohlfühlt, dass sie sich so akzeptiert wie sie ist, dass sie sich liebt und selbstbewusst und selbstbestimmt ihre Ziele nach ihren Vorstellungen und Fähigkeiten erreicht. Ohne sich Männereigenschaften zu stark anzueignen, ohne sich den Vorgaben des Männergeschmacks unterzuordnen.

Es geht letztendlich darum, dass eine Frau ihr Frausein und sich akzeptiert, mit sich selbst versöhnt ist und in Frieden lebt, ohne dass sie dazu etwas von außen braucht. Das nenne ich: glücklich sein. Egal ob sie schlank, korpulent, klein, groß, geschminkt oder ungeschminkt ist, Jeans oder Röcke anzieht. Egal, ob sie homo- oder heterosexuell ist. Keiner dieser Aspekte definiert Weiblichkeit, denn korpulente Frauen können weniger weiblich sein als flache, schlanke Frauen und lesbische Frauen weiblicher als heterosexuelle Frauen.


Weiblichkeit ist die Urkraft und die Power der Frauen. Frauen tragen den Keim ihres Erfolgs in sich und dieser ist ihre Weiblichkeit!

Es ist sehr wichtig zu erwähnen, dass sowohl die jeweilige Definition von Weiblichkeit als auch das Schönheitsideal natürlich stark kulturell geprägt sind. Während zum Beispiel in vielen afrikanischen Ländern das ideale Frauenbild eher muskulös, mit festem, knackigem, rundem Po, nicht zu großem Busen und vollen Unterschenkeln ist, zählen in Europa andere Schönheitsmerkmale wie ein eher kleiner, flacher Hintern, ein dicker und praller Busen und schlanke Beine.

Dieses Bild ist gerade in Europa zu stark geprägt von medialen Darstellungen in Werbung, Zeitschriften, dem Fernsehen und auf allen social media Kanälen, was Frauen sehr unter Druck setzt. Dieses Medienbild der Frau ist oft unrealistisch und unerreichbar, denn die weiblichen Hormone haben andere Pläne. Ist das vielleicht eine Erklärung, warum europäische Frauen sehr viel härter und strenger zu ihrem Körper sind als Afrikanerinnen, die im Allgemeinen zufriedener damit sind, wie sie sind? Jede Frau hat naturbedingt (bzw. genetisch bedingt) Weiblichkeit in sich. Nur der Grad der Weiblichkeit unterscheidet sich von einer Frau zur anderen.

Wir sind Frauen!

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