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PROLOG

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Waren die Uffizien schon immer so hoch gewesen? Theresa drückte sich an die kühle Mauer und starrte in die Tiefe. Das Adrenalin brachte ihre Schläfen zum Pochen. Die Schritte wurden lauter. Er kam näher, bald würde er hinter ihr stehen. Sie sah auf die andere Seite. Wie klein Dino wirkte! Er konnte es schaffen, musste es schaffen! Dafür würde sie sorgen. Wenn nötig, mit ihrem eigenen Körper als Schutzschild. Sie begann zu balancieren. Vorsichtig. Einen Fuß vor den anderen. Nicht nach unten sehen. Nur nach vorne.

Hastig blickte Theresa zu ihrem Sohn hinüber. Endlich war er angekommen und stand sicher auf dem kleinen Steinbalkon. Gott sei Dank! … Gott sei Dank? Sie schnaubte verächtlich und musste plötzlich an den Freund ihres Vaters denken, der aus Dankbarkeit für seine Lebensrettung nach Lourdes gepilgert war. Um dort vom erstbesten Kreuz, vor dem er niederkniete, erschlagen zu werden! Diese Geschichte ließ sie stark an der Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen zweifeln. Eher schien er ein Liebhaber schwarzen Humors zu sein. Jemand, der amüsiert zusah, wenn ein Mörder mit entsicherter Waffe …

Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Sie spürte, wie ihr Verfolger hinter ihr ans Fenster trat, wie er den Finger auf den Abzug legte und zielte. Gleich würde ein Schuss die Stille zerreißen. Sie schwankte, sah sich fallen. Hätte sie dieses verfluchte Bild doch nie von der Wand genommen!

Die Kunstjägerin

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