Читать книгу So weit weg uns doch ganz nah - Eomée Wächter - Страница 5

Lieber Leser, liebe Leserin,

Оглавление

du hast zu unserem Buch gefunden, hältst es in der Hand und wunderst dich vielleicht, warum nicht erst das Vorwort kommt sondern ein Gedicht.

Wenn du lieber Leser offen bist für die Wahrheit, die Göttlichkeit, dem Spirit, wirst du gleich verstehen, warum das Gedicht an erster Stelle steht.

Ich schreibe zusammen mit meinem verstorbenen Sohn Timo und der geistigen Welt dieses Buch.

Am Sonntag, den 3.11.13 frühmorgens um 01:20 h wurde ich spontan wach, stieg aus meinem Bett und ging zielgerichtet zum Schreibzimmer meines Kurzimmers in Oberstdorf. Ich nahm ein Blatt Papier, einen Stift und schrieb dieses Gedicht, kein einziges mal musste ich absetzen, es lief, so, als würde man es mir diktieren, was dann letztendlich auch so war. Ich nannte es anfangs „das Nachtgedicht“, weil ich erst erfahren wollte, was es mir sagen will. Die letzten 4 Zeilen kamen erst Minuten später, es war, als ob ich eine Pause einlegen sollte und ich lief im Zimmer nervös hin und her.

Das Gedicht war nicht fertig, ich hatte noch einen kleinen Platz frei auf dem Blatt und es fühlte sich auch nicht stimmig an. Dann plötzlich kam die Eingebung, ich setzte mich erneut auf den Stuhl und schrieb die letzten 4 Zeilen. Dann wusste ich, wie ich das Gedicht nennen werde: „mein heilig Gral“.

Mit diesem Gedicht in der Hand legte ich mich wieder ins Bett, weinte mich in den Schlaf, denn ich habe so etwas noch nie geschrieben. Vielmehr schrieb ich Meditationen jedoch so ein schmerzhaftes tiefgehendes Gedicht war mir fremd und zugleich berührte es mein Herz so sehr, dass ich nur noch weinen konnte. Warum schreibe ich so was mitten in der Nacht?

Am Frühstückstisch erzählte ich meinen Kur-Müttern von diesem Ereignis, sie wollten alle mein Gedicht hören. Somit gingen wir nach dem Frühstück ins Kaminzimmer des Kurhauses, ich zündete intuitiv eine Kerze an, die Mütter setzten sich und hörten mir zu. Alle weinten, waren zutiefst betroffen und konnten sich ebenso nicht erklären, wieso dieses Gedicht in dieser Nacht entstand.

Ich bekam die Antwort Stunden später …

Mein Sohn Timo starb am 3.11.13 frühmorgens gegen 5 Uhr durch ein Zugunfall.

Es stammte von ihm, ein Abschiedsbrief und zugleich ein Dankesbrief an mich, gesandt über den Äther. Im Nachhinein und durch einige Male Durchlesens mit meinen Traumatherapeuten konnte ich zwischen den Zeilen die tiefe Liebe, seine Dankbarkeit mir gegenüber, seine Gefühle und Erlebnisse erkennen und auf einmal spüren und erfühlen. Das traurige Gedicht wandelte sich um in einen Liebesbrief an mich und zuletzt als Botschaft an dich Leser, ja, an dich.

Als ich Monate später mit einem bekannten USA-Medium telefonierte und Micky (das Medium) auf einmal von einem Gedicht sprach, welches 4 Zeilen hätte und sie die deutsche Bezeichnung nicht wusste, schrieb sie es auf ein Blatt Papier und sprach laut: „the holy grail“ … Dann wusste ich, es ist von dir, mein geliebter Sohn. Micky wusste von diesem Gedicht nichts, sie wusste lediglich, dass es um dich Timo geht. Außerdem war sie viel zu weit entfernt, als das sie hätte etwas mitbekommen können von unserem schweren Schicksal. Ein „reines“ Medium will von dir vorerst gar nichts wissen, es will nicht beeinflusst werden, von dem was kommt über den „göttlichen Kanal“. Um so mehr war ich erstaunt, als sie sofort danach fragte, ob ich was geschrieben hätte in letzter Zeit.

Die Botschaft aus der geistigen Welt und der Wunsch meines Sohnes ist, dass das Gedicht als Erstes erscheinen soll, denn dieses Gedicht ist nicht nur für mich gedacht, sondern für alle Mamas und Papas, die ihr Kind verloren haben, auf welche Art und Weise auch immer, der Schmerz bleibt gleich groß und kaum zu erklären für nicht Betroffene. Auch vergessen wir die Geschwisterkinder und näheren Verwandten wie Großeltern aber auch die Freunde; auch sie durchleben einen großen Verlustschmerz, deswegen habe ich mich entschlossen, ein Buch zu schreiben, das eine „Brücke zwischen den zwei Welten“ darstellen soll. Zwischen zwei Welten meine ich nicht, dass es die Welt der Lebenden und Verstorbenen ist. Eine Brücke des Verständnisses und Wiederannäherung, wenn eine Familie einen schweren Verlust zu verzeichnen hat und kein normales Leben, das alt-bekannte und geliebte Leben fortsetzen kann, weil eben ein großes Loch in diese Familie „gesprengt“ wurde, es fehlt plötzlich ein geliebter Mensch.

Wie geht man als Nichtbetroffener damit um, die eigene Ohnmacht, Hilflosigkeit, Schock und Ungewissheit, die richtigen Worte zu finden, lassen einen zurück, auf der anderen Seite. Die Kluft zwischen den vorher gelebten Freundschaften wird immer größer, weil diese Familie, die den schweren Verlust zu verkraften hat auch die Herausforderung bekommt, trotz all dem ein normales Alltagsleben weiter zu führen, was nicht mehr möglich ist.

Alles ist anders. Darauf gehe ich in unserem Buch näher ein.

Dieses Gedicht ist auch der Einstieg zu einer Reise, eine Reise zur inneren Heilung deines Herzens, des Verständnisses von Seelenplänen und Freundschaft schließen mit dem Tod. Ja, du hast richtig gelesen: „Freundschaft schließen mit dem Tod“.

Er wurde zwangsläufig mit deiner Geburt geboren. Nur wollen wir ihn nicht wahrhaben, ihn wegschieben, verdrängen, denn er ist grausam, er nimmt uns unsere Liebsten weg. Und wir können nichts dagegen tun. Auch wird er uns mal holen und da können wir Deals anbieten, was wir wollen, der Tod ist unbestechlich.

Ich schreibe in Kapiteln, welches jedes für sich abgeschlossen ist. Wenn dir danach ist, dann lese das Thema, welches mit dir gerade besonders in Resonanz geht oder lasse dich durch unser Buch führen.

Während ich schreibe, brennt die Taufkerze von dir Timo, getauft wurdest du am 22.7.1995, geboren am 8.9.1994 um 5.55 h frühmorgens, pünktlich zum Schichtwechsel, meinte dankend die Kinderkrankenschwester. Gestorben bist du am 3.11.13 um 5.09 Uhr (da kam der Zug), unweit von deiner Geburtsstätte, der UNI-Klinik in Erlangen entfernt, ca. 500 m Luftlinie. Deine „Bushaltestelle des Lebens“ (das Ankommen hier auf Erden) wurde zu deiner „Bushaltestelle der Wiederheimkehr zum Licht“. Dort zu „sterben“, wo man auch geboren wird, ist sehr interessant. Es hat alles seinen Grund.

Ein Bild von dir, deinem charmanten Lächeln, begleitet mich in meinen Schreibzeiten am PC. Drei glücklich lachende grüne Frösche sitzen davor, geben mir Mut und Kraft, dieses Buch fertig zu schreiben, durch all den großen Schmerz erneut durchzugehen, um in Heilung zu gehen.

Auch das ist deine Botschaft aus der geistigen Welt: „Mum, schreibe das Buch, es wird dein Herz und Schmerz heilen und das vieler Mütter und Väter sowie Brüder und Schwestern“. Ja, und ich tue es, wann es fertig sein wird, kann ich nicht sagen, zu viele Ereignisse und Neuorientierungsphasen quetschen sich durch unser „neues“ Leben, die erst einmal betrachtet werden sollen.

Lieber Leser, komm mit mir auf dein Erfahrungsfeld der Sinne, der Gefühle, Emotionen und Innenschau. Ich nenne dich „Leser“ und meine aber auch dich, Leserin. Um der Einfachheit halber schreibe ich im Maskulinum – dafür bitte ich dich um Verständnis. Letztendlich sind wir alle eins – kommen „aus einem Topf der göttlichen Suppe“.

Ich schreibe das Buch gemeinsam mit meinem Sohn Timo, er hat mit dem Gedicht angefangen, nun liegt es an mir, das Buch mit weiteren Kapitel zu befüllen. Zu deinem besseren Verständnis möchte ich erklären, dass ich selbst ein Medium bin, als Heilerin sowie Klangschalen- und Entspannungs-therapeutin meine Berufung gefunden habe, neben meinen anderen gelernten Berufen wie Zahnarzthelferin und Sekretärin. All diese „Berufsstationen“ machen Sinn, wenn man auf der Suche nach dem „neuen lebbaren Weg“ ist, der sehr schwer am Anfang zu finden ist.

Meine Fähigkeiten der Hellfühligkeit, Empathie und Hellsichtigkeit unterstützen mich auf der Suche danach. Und nicht jeder hat seine Fähigkeiten bis jetzt entdeckt oder glaubt daran. Das ist auch in Ordnung. Doch wenn du mein Buch nun in Händen hältst und es bereits hierher geschafft hast zu lesen, dann freue ich mich, dass du den Mut hast, dich dem allen zu öffnen.

Persönliche Worte an die Betroffenen/Hinterbliebenen:

„Ich bin hunderte Herzinfarkte „gestorben“, mein Herz zeigt Risse, „atmet schwer“ und dennoch lebe ich weiter. Es muss ja einen Sinn ergeben, warum nicht ich sondern Timo in die geistige Welt – in unsere Heimat – zurück gereist ist. Wenn wir immer nur trauern und den Verlust noch mehr Brennstoff geben, werden wir uns im Karussell des Schmerzens finden und nicht mehr herauskommen.

Ja, wir sollen und müssen trauern, damit wir selbst und in uns heilen können. Diesen Schmerz kann uns niemand abnehmen außer wir selbst. Doch ist es auch wichtig, wieder in ein Leben einzutauchen, das für uns neu und noch fremd ist, weil wir das alte verlassen mussten, ohne gefragt zu werden.

Es liegt an uns, dieses Karussell zu verlassen, auszusteigen und die Welt neu zu entdecken mit ihrer Vielfalt, ihrer Liebe, neuen Erkenntnissen und mit unseren Kindern im Herzen. Wenn wir das geschafft haben, werden wir mit unseren Liebsten kommunizieren können, so als wären sie physisch bei uns. Unsere Sternenkinder sind bei uns, sie sind nicht weit weg, sie leben nur ANDERS bei uns. Wenn wir uns dieser Tatsache annähern, sind wir bereits einen Schritt gegangen, auf dem lebbaren Weg.

Jeder von uns hat ein schweres Schicksal zu verarbeiten, niemand außer du selbst kennst es genau, spürst den Schmerz Tag und Nacht, Stunde um Stunde. Du gehst auch mit dem Gedanken an dein Kind ins Bett und schläfst irgendwann mal ein, du wachst mit dem Gedanken an dein Kind auf und versuchst, den frühen Morgen irgendwie zu begrüßen und den Alltag zu überstehen. Doch soll es so weitergehen, dein ganzes Leben lang?

Ich kann dir nur eins sagen: Das wollen unsere Kinder nicht! Auch wenn wir sie nicht mehr sehen und umarmen können, mit ihnen lachen und weinen, streiten und diskutieren, sie sind aber bei UNS und möchten garantiert nicht, dass wir auf dieser Leidensleiter weiter emporsteigen. Sie wollen uns wieder lachen und fröhlich sehen, sie möchten erkennen können, dass du wieder in ein Leben eingetaucht bist, dass für dich annehmbar ist und du deine „Rolle in diesem Leben“ weiterspielen kannst.

Auch du hast deine Aufgaben, deine „To-do-Liste“ mit auf Erden gebracht, einiges steht sicherlich noch drauf, um irgendwann abgehakt zu werden. Lege los step-by-step und sei achtsam und aufmerksam, was das Leben und die Impulse daraus dir zeigen. Unsere Kinder kommunizieren mit uns, wenn wir „frei von negativen Gefühlen„ sind, weil der „Kommunikationskanal“ nur so über den Äther laufen kann. Wenn du negative Gefühle hast, stets nur traurig bist und weinst, kommt „dein Kind nicht bei dir durch“, das ist wie ein Rauschen im Radio, wenn du versuchst, den richtigen Sender einzustellen.

Glaube mir, ich durchlebe es, ich bekomme wunderschöne Impulse von Timo wenn ich mich davon befreit habe. Klar, darf ich weinen und trauern, doch immer nur für eine kurze Zeit, dann tauche ich wieder aus meinem Tränental auf und los geht’s. Ich mache dir Mut, dich zu öffnen, nicht nur den Verstand einzusetzen sondern dein Herz sprechen und fühlen zu lassen. Und wenn du bereit bist, wirst du spüren, wie leicht es ist, den neuen lebbaren Weg zu gehen, mit deinem Kind in deinem Herzen, immer auf „Empfang“ und offen für Impulse von der geistigen Welt. Öffne dich – lebe und liebe dich. Dein Kind will es so!

Was auch immer du jetzt denkst, lasse es zu, verdränge niemals den ersten Gedanken, denn die sind es, die uns mit der Göttlichkeit verbindet, die uns lenken …. Während du liest, empfehle ich dir, einen Block und Stift daneben zu legen, denn du wirst auf Themen in deiner Lebenswelt stoßen, die du verdrängt hast, die angesehen, aufgedeckt und verarbeitet gehören, die dich zum Loslassen anstupsen, um befreit deinen Lebensweg weiter zu gehen. „Wenn du loslässt, hast du beide Hände frei um zu empfangen“.

Ich bin glücklich, dass ich einen Traumatherapeuten gefunden habe, der genau diese hochkommenden Empfindungen mit mir gemeinsam durchleuchtet, den Ursprung erkennt und ich die Chance bekomme, dies alles zu transformieren in Verständnis und Liebe zu verwandeln. Ich stimme dir zu, wenn du dir sagst, dass das eine der schwersten Aufgaben ist in deinem Leben. Aber denke daran, die hast du dir gesetzt, diese Aufgabe steht auf deinem Seelenplan, den du zusammen mit deinem Kind in der geistigen Welt getroffen hast. Es war deine Entscheidung – so schwer das jetzt zu verstehen auch ist.

Öffne dich dem dir Unbekannten, vorurteilsfrei und mit Vertrauen. Vor nicht allzu langer Zeit dachten wir auch noch, die Erde sei eine Scheibe … und die Menschen, die die Erde als rund bezeichneten, wurden als verrückt erklärt. Ich bin gerne mal verrückt, da lebt es sich besser und gelassener. Und bin auch immer noch im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte (das zur Beruhigung für meinen Therapeuten – grins). Und ob die Erde wirklich rund ist, sich in seinem schnellen Spinn auf einer Laufbahn um die Sonne drehen soll, darf sich jeder selbst beantworten. Allein bei dem Gedanken wird mir schon schlecht, da ich auch seekrank bin. Zu diesem Thema ergänzend: ich habe mich immer gefragt, wieso ich jeden Abend das gleiche Sternenbild sehe, wenn ich mit Mutter Erde so eine große Reise um die Sonne mache. Da müssten sich doch andere Sternenkonstellationen zeigen. Na ja, ich bin weiterhin offen für das facettenreiche Leben und deren Darbietungen.

Ja, mein altes Leben existiert nicht mehr. Ich habe einen Weg gefunden, es liebevoll in meine Schatztruhe abzulegen und mich dem Neuen aufzuschließen, zu vertrauen. Ein neues Leben entsteht und ich fühle, dass du, mein geliebter Sohn Timo, immer bei mir bist, mich inspirierst, die leeren Seiten des Buches zu befüllen für die Menschen, die ebenso einen neuen Weg finden müssen, weil der alte versperrt wurde, nicht mehr existiert.

Ich nehme meinen irdischen Sohn Robin an die Hand und wir beide versuchen, uns gegenseitig zu stützen, uns Freiraum zu lassen für unserer Trauerarbeit, die doch so verschieden ist. Jeder trauert anders und das mussten wir auch erst erkennen. Das Reden ist von großer Bedeutung aber auch das Schweigen, wenn es der eine wünscht. Ich nehme die Minuten wahr, die Robin mit mir verbringen will in einem Gespräch oder auch nur zum gemeinsamen Abendessen. Es ist ein Seiltanz der Gefühlswallungen und Robin versteht langsam, dass ich keinen Groll gegen ihn hege, wenn ich mit einem „zerknitterten“ Gesicht herumlaufe, die Augen geschwollen vom zu vielen Weinen. Wir sagen es uns, wenn es dem einen nicht gut geht und er eine „Auszeit“ braucht.

Auch bin ich mir sicher, wenn du Leser die Zeilen liest, nie allein sein wirst. Dein Kind in der geistigen Welt wird mit dir lesen, denn du hast unser Buch gefunden, du wurdest dorthin geführt, weil du das gleiche Thema hast.

In tiefer Verbundenheit und dem großen Wunsch, dass du lieber Leser einen Weg finden wirst, deine Trauer so zu verwandeln, dass du wieder ein Lächeln aufbringen kannst, wenn die Sonne scheint, den frühen Vogel zuhörst, wenn er dich mit seinem Gesang weckt oder ein Eichhörnchen im Wald gerade den Baum hochklettert und du es mit einer tiefen Freude beobachtest. Solche kleine Glücksmomente mögen deinen neuen Lebensweg zieren. Öffne dich diesen.

Herzlichst

Eomée mit Timo im Herzen

So weit weg uns doch ganz nah

Подняться наверх