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Die Prinzessin der gelben Rosenelfen

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Feuerrose hockte versteckt zwischen Blättern auf einem Zweig der alten Eiche und ruhte sich aus. Die roten Rosenelfen spielten immer noch Nachfliegen und schwirrten wie wild durcheinander.

Am anderen Ende der Wiese, nicht weit vom Teich, entdeckte Feuerrose einen Rosenstrauch, der fast so aussah wie ihrer, nur dass er gelbe Blüten hatte. Sie wurde neugierig: Ob es dort auch Elfen, Nektar und Blütenstaub gab?

Verstohlen schaute sie sich um. Bloß nicht, dass die anderen glaubten, sie wollte wieder Nachfliegen spielen!

Als gerade niemand hinschaute, flog sie schnell – oder zumindest ziemlich schnell - zum gelben Rosenstock hinüber. Niemand war zu sehen. Doch dann hörte Feuerrose etwas. Sie ließ sich auf dem Rand der Rose nieder, aus der das Geräusch kam. Eine Elfe in einem duftigen, gelben Tüllkleid hob erschrocken den Kopf. Tränen liefen ihr über das Gesicht.

„Ich bin Feuerrose, die Prinzessin der roten Rosenelfen“, stellte Feuerrose sich vor.

„Und ich bin Honigrose“, schluchzte die Elfe, „die Prinzessin der gelben Rosenelfen.“

„Warum weinst du?“

Honigrose schlug die Hände vors Gesicht. „Alle anderen Elfen sind zum Spielen weggeflogen. Sie sind dort hinten beim Teich, unter den Bäumen.“

Feuerrose kniff die Augen zusammen. Die Sonnenstrahlen, die durch das Laub fielen, ließen immer wieder gelbe Punkte aufleuchten, die hin- und herflitzten.

„Sie spielen ‚Die Reise nach Elfenland’“, erklärte Honigrose. „Eine Elfe singt das Elfenlied. Das geht so: Ich lache und singe, tanze und ...“

„Das Lied kenne ich“, unterbrach Feuerrose sie. „Ich bin ja auch eine Elfe. Und weiter?“

„Wenn sie aufhört zu singen, müssen sich alle so schnell wie möglich auf einen Ast setzen. Und der Letzte muss ausscheiden.“

„Hört sich lustig an“, meinte Feuerrose. „Aber warum bist du so traurig?“

„Weil sie mich nicht mitmachen lassen.“

„Warum nicht?“

„Weil ich die Prinzessin bin.“

„Na und?“

„Sie sagen, eine Prinzessin darf nicht mit anderen Elfen spielen. Weil sie was Besseres ist.“ Honigrose begann wieder zu weinen. „Dabei will ich gar nichts Besseres sein. Ich will nur mitspielen.“

Feuerrose seufzte. „Mir geht es ähnlich. Blütelia und Duftine faseln auch dauernd davon, dass ich die Prinzessin bin. Trotzdem hast du es gut. Die roten Rosenelfen verlangen, dass ich mitspiele. Ich würde viel lieber nur zugucken.“

„Was?“, rief Honigrose verblüfft. „Nur zugucken, das ist doch langweilig!“

„Vielleicht“, gab Feuerrose zu. „Aber Mitspielen ist anstrengend. Und peinlich. Ich bin nämlich ziemlich langsam. Bei der Reise nach Elfenland würde ich bestimmt als Erste ausscheiden.“

Honigrose überlegte. „Sollen wir beide zusammen spielen?“

„Ich glaube, wenn ich nachdenke, könnte ich eine bessere Idee haben“, erwiderte Feuerrose. „Allerdings kann ich im Augenblick nicht richtig nachdenken, weil ich hungrig bin.“

Sofort brachte Honigrose ihr etwas zu essen.

Feuerrose kostete. „Dieser Blütenstaub schmeckt ein bisschen anders als unserer“, stellte sie fest. „Irgendwie milder und süßer, so wie ... wie ...“

„Honig?“, schlug Honigrose vor.

„Genau! Wirklich sehr, sehr lecker! Und jetzt weiß ich auch, woher die Prinzessin der gelben Rosenelfen ihren Namen hat.“

Zum ersten Mal lächelte Honigrose. „Demnächst probiere ich euren Blütenstaub. Mal sehen, ob er so feurig ist wie dein Name.“

Prinzessin Feuerrose und die Honigrosenelfen

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