Читать книгу Die verstörende Lebensgeschichte des Julian M - Günter Scholtes - Страница 9

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Der Beginn des Sündenfalls.

Unser aller Leben ist durch Zufälle bestimmt, nur schwer zu planen, noch seltener zu korrigieren. Julian traf, eben rein zufällig, einen älteren Herrn, der wie er aus dem gleichen unsäglichen Dorf stammte. Der ältere Herr hatte keine Berührungsängste bei Julian, so entschlossen sie sich, in ein kleines Café in Saarbrücken zu gehen. Bei mehreren Tassen Kaffee und etlichem Kuchen, natürlich mit Sahne und das nicht zu knapp, wurden die Neuigkeiten und der allgemein übliche Tratsch ausgetauscht. Der in die Jahre gekommene Herr war Arzt in der nächsten Kleinstadt. Eigentlich hätte er es nicht tun dürfen, denn auch dies gehört zu einem Arztgeheimnis und unterliegt der Schweigepflicht, aber er tat es dennoch. Er erzählte Julian eine tragische Geschichte von einer jungen Patientin, die beide kannten und die aus ihrem gemeinsamen Heimatort stammte. Das junge Mädchen war 16 Jahre alt und sah nicht nur gut aus, sondern sehr gut, eine wahre Schönheit. Julians Gesprächspartner, der Arzt, hatte das besondere Vergnügen gehabt, die junge Dame schon öfters nackt zu sehen. „Faszinierend schönes Gesicht, tadellose Figur“, sagte er und gebrauchte dabei die Hände, um die junge Frau besser beschreiben zu können. Dann beschrieb er bis ins Detail den wunderschönen Busen seiner ehemaligen Patientin, auch die Vagina und die Schamlippen sehr detailliert. Selbstverständlich, und das gehörte dazu, den wohl geformte Popo, sehr detailgenau. Selbst die Klitoris, die etwas größer war als bei den meisten Frauen, aber durchaus noch in der Norm lag, wurde von ihm genauestens beschrieben. Wenn auch verboten, ist dies durchaus üblich bei den Herren der Medizin. Natürlich heute noch, besonders in den Krankenhäusern. Soweit die ausführliche, qualitative Beschreibung der jungen Dame und ihrer körperlichen Vorzüge. Der Bekannte von Julian seufzte tief, trank ein wenig Kaffee, schüttelte den Kopf und sagte dann: „Leider ist die junge Dame verstorben, plötzlich und völlig unerwartet. Vermutlich an einer Lungenembolie, ach wie schade, sehr schade für das schöne Kind. Sie ist gestern gestorben und liegt neben dem kleinen Krankenhaus im Leichenhäuschen, das ein Stück abseits in einem kleinen Park steht.“ Julian kannte das junge Mädchen gleichfalls und das schon als kleines Kind. „Traurig“ bestätigte Julian, „sehr traurig sogar bei dieser schönen Frau“, ergänzte der Arzt. Ein paar alltägliche Dinge und der neueste Tratsch aus diesem „Negerdorf“, wie der ältere Herr zu sagen pflegte, folgten. Nach einer Stunde schüttelte man sich die Hände, verabschiedete sich und jeder ging wieder seines Weges. Damit wäre eigentlich die Angelegenheit für alle Beteiligten erledigt gewesen. Für den Arzt war es so. Für Julian nicht.

Zum ersten Mal kam Julian die Idee, sich die junge Frau einmal anzusehen, und vielleicht auch den schönen Busen. Mit Sicherheit müsste es möglich sein, diesen einmal zu berühren. Vielleicht auch zu streicheln oder sogar zu küssen. Ob das im Bereich des Möglichen wäre? Eventuell sogar die Geschlechtsteile und die bemerkenswerte Klitoris, ja, diese im Besonderen!

Julian fuhr nicht nach Hause, sondern direkt in sein altes Heimatdorf. Er kannte den Weg, und man übertreibt nicht, wenn man behauptet, wie im Schlaf. Das Leichenhäuschen in dem kleinen Park, das von großen alten Bäumen und auch einigen Hecken umgeben ist, war ihm ebenfalls sehr vertraut. Nachdem er sein Auto irgendwo in der Nähe geparkt hatte, ging er auf dem direkten Weg zu dem gesuchten Gebäude. Es sah genauso aus, wie es schon vor ewigen Zeiten ausgesehen hatte. Selbst die Bäume und das Buschwerk waren noch unverändert an ihren alten Plätzen.

Unauffällig schlenderte er an dem kleinen Gebäude vorbei, dann schaute er rechts und links und hinter sich. Kein Mensch zu sehen, weit und breit nichts. Unauffällig ging er den gerade gekommenen Weg zurück, er drückte er den Türgriff an der großen, zweiflügeligen Tür nieder, die zu dem Häuschen gehörte und in das Innere führte. Die Türe öffnete sich und so fand er sich, noch einmal nach allen Seiten sichernd, in einen dämmrigen Raum wieder. Einige Sekunden später hatte es sich an diese leicht trüben Lichtverhältnisse gewöhnt.

Der Raum, in dem sich Julian jetzt umsah, hatte vielleicht achtzig oder neunzig Quadratmeter Fläche. Vier Kerzen spendeten ein trübes, hüpfendes Licht. In deren Schein konnte er nun den ganzen Innenraum in Augenschein nehmen. Zunächst fiel ihm auf, dass vier Kerzen auf hohen Ständern um einen Sarg platziert waren. Des Weiteren sah er einen weißen Sarg, in dem eine tote Gestalt lag. Julian trat näher an das weiße Möbelstück, das der Mensch als Letztes mit auf seinen Weg nimmt. Vor seinen Augen lag die Leiche einer ungewöhnlich schönen jungen Frau, die er zunächst nicht erkannte. Erst beim genauen Hinsehen bemerkte er, dass es genau die junge Frau war, die der Arzt ihm in sehr indiskreter und strafbarer Weise beschrieben und deren körperliche Vorzüge er plastisch hervorgehoben hatte. Er kannte diese Tote nur als Kind. Nun lag vor ihm eine schöne Tote, die ihn nur ganz entfernt an das bekannte Gesicht von damals erinnerte. Aber kein Zweifel: Sie war es! Das bedauernswerte Geschöpf, das vor ihm in dieser weißen Kiste lag, war nicht mehr das Kind von damals, sondern eine fast schmerzhaft schöne junge Frau, aber leider, leider tot.

Einen unwiderstehlichen Drang, die junge Frau zu berühren, verspürte Julian plötzlich in sich. Vorsichtig streichelte er das ebenmäßige, makellose Gesicht des selbst im Tod noch wunderschönen Mädchens, mehr zunächst nicht. Gern hätte er sie überall dort berührt, wo ein Mann eine Frau gerne fühlt. Nur seine Vorsicht und bisherige Lebenserfahrung hielten ihn vom Letzten ab, eine Unvorsichtigkeit oder gar einen Fehler wollte und konnte er sich auf keinen Fall leisten. In seiner Fantasie malte er sich aus, wie es wäre, mit der Toten bis zum Letzten, dem Geschlechtsverkehr, zu gehen. Gedanken sind frei, und Julian ließ seinen Gedanken freien Lauf. In seinem Gehirn reifte in Minutenschnelle ein Plan heran, wie aus seiner Fantasie Wirklichkeit werden könnte. Vorsichtig öffnete er die Tür, durch die er gerade erst gekommen war, nur einen kleinen Spalt. Er schaute nach allen Seiten, um eventuellen Überraschungen durch unerwartete Besucher vorzubeugen. Niemand weit und breit zu sehen … Nun schloss er die Tür wieder hinter sich und untersuchte den Innenraum etwas genauer. Sechs runde Fenster, etwa mit einem Durchmesser von 80 cm, spendeten ein eher spärliches Licht. Von den sechs Fenstern waren nur zwei von Innen zu öffnen, alle anderen waren fest installiert, ein Öffnen war nicht möglich, aber bei zweien umso leichter. Zwei kleine Riegel hielten jedes Fenster von innen verschlossen. Julian entriegelte beide Fenster und verschaffte sich so die Möglichkeit eines Zuganges von außen in das Gebäude. Sein Plan stand fest: In der kommenden Nacht wollte er dem Gebäude einen Besuch abstatten. Nein, nicht dem Gebäude, aber der Leiche. Denn ihr galt sein Begehren.

Julian wusste, dass er sich beeilen musste. Am folgenden Tag, so war es üblich, wurden Leichen mittags gegen 15:00 Uhr zu Grabe getragen. Also war Eile geboten.

Zuständig war dafür Schubert, der Totengräber. Julian kannte Schubert, den Totengräber, sehr gut, er war fast mit ihm befreundet. Schubert trug nicht nur einen großen und berühmten Namen, nein, er furzte auch noch wie ein großer Künstler. Bei diesem Flatulenzkonzert, also wenn Schubert furzte, pflegte er zu sagen: „Ein Blaskonzert von Schubert, komponiert von Schubert, und aufgeführt und geblasen von Schubert.“ Diese Aufführungen von Schuberts Furzkonzerten waren mehrmals am Tage zu genießen, niemand nahm Anstoß daran. Schubert war halt so, er war hier eine Institution und man tolerierte seine Marotten klaglos.

Ja, und von Schubert wusste Julian folgende Geschichte, die sich in seinem ehemaligen Heimatort zugetragen hatte. Tatsächlich, Schubert hatte sie ihm selbst erzählt.

Vor einigen Jahren hatte Schubert den Auftrag, ein altes Grab, das schon circa 70 Jahre der ewigen Ruhe eines Menschen diente, für eine neue Belegung vorzubereiten. Das heißt also, die eventuellen menschlichen Überreste mussten aus dem Grab entfernt werden. Eine neue Leiche sollte zur ewigen Ruhe, die heute nur noch wenige Jahrzehnte dauert, hinein gebettet werden. Es heißt zwar immer ewige Ruhe, aber in manchen Gegenden Europas, zum Beispiel in Rumänien, heißt ewige Ruhe nur sieben Jahre und dann ist Schluss mit dem kurzen Schlaf. Und das, was von einem ganzen Menschenleben übrigblieb, kommt auf den Müll. Manch einer nimmt die Knochen von Oma und Opa mit nach Hause, und was dann damit geschieht, sei jedermanns Fantasie überlassen.

Schubert, der Biogasbläser, grub also ein neues Grab und stieß dabei noch auf die Überreste einer männlichen Leiche, deren Namen Schubert, dem Arschtrompeter, nur noch allzu gegenwärtig war. Auch noch nach über 70 Jahren war die spezielle Geschichte dieses Toten in diesem Grab bei einzelnen Personen immer noch in Erinnerung.

Ein junger Mann hatte eine junge Frau geheiratet, was bis hierhin ja nichts Ungewöhnliches ist. Ungewöhnlich war jedoch, die junge Frau hatte eine sehr weit reichende Auffassung von Sitte, Anstand und Moral. Die eheliche Treue existierte bei ihr nicht, keine Spur davon. Nicht nur für Geld, manchmal auch ohne Bezahlung, durfte der eine oder andere Mann mit seinem besten Stück die Dame beglücken, manchmal waren es auch zwei zur gleichen Zeit. Lästermäuler im Dorf spotteten immer, bei der Dame herrsche reger Betrieb dort, wo die Beine am dicksten seien. Jeder wusste davon im Dorf, nur der Ehemann, der in der ortsansässigen Fabrik arbeitete, wusste von alledem nichts. Irgendwann wurde die Sache doch ruchbar, und der Ehemann inszenierte den erwarteten Aufstand.

Erstaunlich für alle im Dorf Wohnenden (vielleicht auch nicht, schon gar nicht bei allen), der gesunde junge Mann dieser leichtlebigen Frau lag eines Morgens tot im häufig fremd genutzten Ehebett. Sofort ging das Getuschel los und man munkelte selbstverständlich, dass der Mann keines natürlichen Todes gestorben sein konnte. Äußerst unzulänglich waren um 1870 die Untersuchungsmethoden bei einem Todesfall. Noch etwas flüchtiger und oberflächlicher soll der Dorfarzt die Leichenschau durchgeführt haben. Vielleicht hatte auch der Arzt des Dorfes, der die Leiche untersuchte, vaginalen Kontakt mit und zu der leicht zugänglichen Dame gepflegt? Die Vermutung lag nahe, dass alles irgendwie zusammenhing. Nun gut, damals wurde die Leiche begraben und damit war der Fall erledigt. Zunächst schon, aber nicht ganz und auch nicht für immer!

70 Jahre später, Schubert grub und grub dort, wo der junge Mann einst seine ewige Ruhe gefunden hatte. Erstaunlicherweise war der Körper bereits völlig zerfallen, der Schädel jedoch befand sich in einem nahezu unversehrten Zustand. Die Haare, die fleischlichen Anteile, sogar noch die Kopfbedeckung waren völlig erhalten geblieben über die Jahrzehnte hinweg. Schubert, das arschblasende Genie, warf die wenigen verbliebenen Gebeine über den Rand des Grabes hinaus. Er betrachtete verwundert das unversehrte Gesicht des so jung verstorbenen Mannes eine Weile. Dann warf er auch diesen unversehrten Schädel mit viel Schwung und ohne jegliche Pietät in einem hohen Bogen aus dem Grab heraus. Der so achtlos aus der Versenkung beförderte Schädel flog in einem weiten und hohen Bogen aus der Grube. In seinem unkontrollierten Flug hat das menschliche Überbleibsel nun doch fast den zufällig vorbeikommenden Dorfpolizisten, ebenfalls am Schädel, getroffen. Nur um Haaresbreite hat er den Beamten verfehlt, ohne ihn zu erlegen. Verärgert hob der Polizist den Schädel auf, um nun seinerseits dem Schubert den Marsch zu blasen, aber anständig. Seinem immer misstrauischen Blick fiel sofort auf, dass der Schädel ungewöhnlich gut erhalten und dass im Besonderen dort, wo die Wirbelsäule normalerweise sitzt, jetzt ein großes Loch zu sehen war. Dies ist aber normal und somit auch für den Dorfpolizisten zunächst nichts Verwunderliches. Doch dann, als er den unverwesten Schädel Schubert genauso respektlos wieder zurück in das ausgehobene Grab werfen wollte, am besten ihm direkt an den Kopf, sah er rein zufällig durch das Loch, wo normalerweise die Wirbelsäule bei einem lebenden Menschen sitzt. Er bemerkte, und das erschreckte ihn sehr, dort blitzte etwas verdächtig Helles. Als altgedientem Polizisten fiel im dieser blinkende Gegenstand sofort ins Auge und seine Neugierde war geweckt. Ein langer nadelartiger Gegenstand ragte circa 15 cm durch die Schädeldecke hindurch in das Innere des Schädels! Ihm war sofort klar, dass diesem Manne noch zu Lebzeiten eine große silberne Hutnadel durch die Schädeldecke in das Gehirn getrieben worden war, was zu seinem jähen Ende geführt haben musste. Man kann es auch vereinfacht ausdrücken: Der Mann wurde ermordet! In der feuchten Erde gab die silberne Hutnadel ihre Silberionen an die Umgebung ab und verursachte so, dass der Schädel, in Kombination mit dem fehlenden Sauerstoff, vollkommen erhalten blieb. Schubert in seinem tiefen Grab war nicht weniger erstaunt als der Dorfpolizist, der ihm umgehend von seiner Feststellung berichtete. Er, der Totengräber, kannte jedoch, im Gegensatz zu dem Hüter des Gesetzes, die Geschichte von dem jungen Mann und dessen frühem Tod. Auch war ihm bekannt, dass die Frau des Toten noch unter den Lebenden weilte und immer einen sehr lockeren Lebenswandel geführt hatte. Schubert und dem Dorfpolizisten waren sofort die Zusammenhänge klar: „Die Alte hat ihren Mann umgebracht“, sagte Schubert, und der Polizist konnte nur zustimmend nicken. Die nun bereits sehr alte Dame und ehemalige Ehefrau des Toten wurde verhört, und sie gestand ohne Umschweifen die Tat. Sie zeigt auch keinerlei Reue, absolut nicht, ganz im Gegenteil. Die damals junge Witwe mit den der Allgemeinheit zugänglichen Geschlechtsteilen hatte zwei wesentliche Vorteile auf ihrer Seite. Wegen ihres hohen Alters und angegriffenen Gesundheit blieb sie von allen rechtlichen Konsequenzen verschont, das war die eine Seite der Medaille. Auch über die zweite Seite der gleichen Münze war die biblisch alte Dame bestens informiert. Bis 1969 war Mord spätestens war nach 20 Jahren verjährt. Amen. So ungerecht, wie das Leben nun einmal ist, der Alten ist nichts, absolut nichts geschehen. Der Volksmund sagt immer: „Unrecht Gut gedeiht nicht.“ Welch ein Irrtum! Die Mörderin wurde über 110 Jahre alt. Nun, Unrecht gedeiht doch gut, nur gerecht ist das nicht.

Julian hatte in diesem, seinem, Dorf mit ganz bestimmten Leuten, von der Allgemeinheit hoch verehrt, keine guten Erfahrungen gemacht. Zum Beispiel gab es in diesem Ort 4000 Einwohner. Zu diesem Ort gehörte auch ein kleines Krankenhaus, in dem alles und jedes operiert wurde. Ob die Herren Operateure es konnten oder nicht, ob es notwendig war oder nicht, es spielte alles keine Rolle, es wurde operiert. In vielen deutschen Krankenhäusern geht es immer noch genauso zu. Nur der Profit zählt, der Kranke ist egal.

Zu diesem Krankenhaus gehört ein kleines Leichenhäuschen, und warum wohl? Nun, die Erklärung ist einfach. Es gibt Ärzte, die benötigen ihren eigenen Friedhof, den sie dann ordentlich bestücken.

Der Schwester eines ehemaligen Ministerpräsidenten, die Ärztin war, wurde dieses auch nachgesagt. Ob dies der Wahrheit entspricht, kann ich nicht sagen. (könnte ich schon) Nein, dazu möchte ich nichts sagen. Aus eigener Erfahrung weiß ich jedoch, dass die Dame bei Gott alles andere war, nur keine Dame, auch mit ihrer ärztlichen Kunst war da nix. Die Grundregeln des Anstandes und der Umgangsformen waren dieser Frau und Ärztin wohl schon in ihrer Jugend abhandengekommen. Diese „Ärztin“ hatte immer geschrien wie Roland Freisler am Volksgerichtshof in Berlin. Diesem Richter haben wenigstens die Alliierten eine Bombe auf sein arisches Haupt geworfen und damit war Freisler als Schandfleck der Menschheit von der Erde getilgt. Nur dieser Frau, diesem Schandfleck der Medizin, hatte niemand eine Bombe an den Kopf oder sonst wohin geworfen.

Wie bereits erwähnt, wurde damals gemunkelt, die Dame hätte den Friedhof immer gut mit Nachschub versorgt. Diesbezüglich pflegte ein ehemaliger Mitarbeiter zu sagen: „Ein bisschen Schwund gibt es immer unter den Patienten.“ Es mag zwar zynisch klingen, aber er hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Nun lässt sich unschwer der Zusammenhang zwischen Krankenhaus und die Nähe der Leichenhalle so dicht am Krankenhaus und dem Friedhof erklären.

Auf keinen Fall darf man vergessen, dass es dort in diesem christlichen Dorf auch einen Kindergarten gab. Dieser wurde von gar nicht lieben Nonnen betrieben. Eben diese Nonnen hatten ihre ganz besonderen Erziehungsmethoden, heute nennt man so etwas Schwarze Pädagogik. Das Tun der Nonnen lässt sich kaum in Worte fassen. Bei diesen heiligen Schwestern war der Sadismus sehr ausgeprägt. Sie quälten in unsäglicher Weise die ihnen anvertrauten Kinder. Julian hatte davon öfters eine Kostprobe nehmen dürfen. Dürfen? Nein – müssen, man hatte ihn nicht gefragt, man hat ihn nur gequält, ohne zu fragen. Ihr reichhaltiges, christliches Repertoire in punkto Sadismus und Schikane war wahrlich unerschöpflich. Wer dies in Zweifel zieht, braucht nur das Internet zu bemühen. Viele der Nonnen waren nicht nur Sadisten, sondern auch noch pädophil. Genau aus diesem Grunde betrieben sie einen Kindergarten und ein entsprechendes Kinderheim, man brauchte ja ständig Nachschub. Weit ins Jahr 2015 hinein gab es allein im Saarland noch mindestens sieben bekannte Priester, die pädophil sind. Selbst der amtierende Papst schweigt, sodass sogar der „Spiegel“ ihn als Lügner bezichtigen darf.

Julian kannte die schwarzen Teufel, auch er war ihren pädophilen und sadistischen Gelüsten ausgesetzt. Mittlerweile dürften diese christlichen Erziehungsmethoden Allgemeinwissen sein und die Schwarze Pädagogik auch, nur, es tut sich nichts. Von Irland bis Sizilien zieht sich dies wie ein roter Faden quer durch Europa, und nichts ist geschehen. Doch, ein bisschen schon, ein kleinwenig Augenwischerei, mehr nicht. Damit auch hier, Amen!

Ähnliche Zustände herrschten in der Odenwaldschule vor. Hier ist natürlich die Bezeichnung der Schule falsch. Odenwaldschule dürfte sie eigentlich nicht heißen, sondern „Hodenwaldschule“, das wäre wohl die bessere Bezeichnung für diese Bildungsstätte, aber sie ist in guter Gesellschaft mit anderen pädagogischen Einrichtungen.

Was Julian alles schon erlebt hatte in diesem seinem Heimatdorf, unglaublich, unfassbar. So war er sich sicher, dass sein Vorhaben in der kommenden Nacht, wenn auch strafbar, ein Nichts sein würde gegen das, was in den vorgenannt beschrieben Institutionen getrieben wurde. Ein kleines Lichtlein war er nur dagegen mit seiner geplanten Schandtat.

Man bedenke, der nekrophile Psychopath fügt niemandem Schaden oder Schmerzen zu. Sein Lustobjekt merkt schließlich nichts von allem. Wer mag da ernsthaft widersprechen, wenn Julian zu solchen Überlegungen gekommen ist? Er war sich durchaus bewusst, dass er eine strafbare Handlung begehen würde, die jedoch ein nichts gegen das war, was ihm angetan wurde.

Kurz nach Mitternacht war Julian wieder in seinem Heimatort, sein Auto hatte er am Ortseingang, abseits in einem Kornfeld, versteckt. Auf Schleichwegen näherte er sich der kleinen Leichenhalle, in der die junge Frau aufgebahrt lag. Vorsichtig observierte er das kleine Gebäude ausgiebig und von allen Seiten. Nichts Verdächtiges, nichts zu sehen, alles vollkommen ruhig. Was will ein Nekrophiler mehr!

Die Nacht war zwar dunkel, aber das zarte Licht, das die Sterne spendeten, reichte ihm völlig zu seiner Orientierung. Er näherte sich von hinten dem Gebäude, an dem die bereits erwähnten, runden Fenster eingelassen waren. Julian versuchte, ein von ihm selbst entriegeltes Fenster zu öffnen, allerdings ohne Erfolg. Das Fenster war von irgendjemandem wieder verschlossen worden. Welch ein Fehlschlag bei der Premiere seiner zukünftigen sexuellen Laufbahn. Jetzt stand Julian nur noch ein einziges Fenster zur Verfügung, das er zuvor geöffnet hatte. Tatsächlich, das Fenster ließ sich öffnen, doch Glück gehabt, dachte er und deutete es als gutes Zeichen. Es hat sich erneut bewährt, für einen doppelten Zugang zu sorgen, nach dem Motto: Doppelt genäht hält besser.

160 cm in etwa waren die Fenster vom Boden aus in der Mauer eingelassen und somit einigermaßen gut zugänglich. Julian war sportlich, gut durchtrainiert und so stellten Fenster und Höhe kein wirkliches Hindernis für ihn dar. Entschlossen schritt er zur Tat.

Die Kerzen vom Tag brannten immer noch und spendeten ausreichendes Licht für sein grausiges Vorhaben. War es ein Verbrechen? Ist kleine Mädchen vergewaltigen und kleine Jungs ebenso nicht eine weitaus schlimmere Schandtat als das, was Julian vorhatte? Im Zweifel für Julian, er wollte niemandem physisch und psychisch Schaden zufügen, die anderen ihm schon und dies mit vollem Vorsatz. Damit nicht genug, alle Angesprochenen taten es über Jahre, welch ein gigantisches Verbrechen an Leib und Seele der geschändeten und missbrauchten Kinder, es ist und bleibt Mord der Kinderseele. Aber wen kümmerte es!

Sehr schnell hatte sich Julian in dem Raum orientiert. Der Sarg und darin die junge Frau standen noch unverändert am selben Ort wie am Tage vorgefunden. Julian war stark erregt, so wie er es nie zuvor in seinem Leben gekannt hatte. Sofort begann er sich an der Leiche zu schaffen zu machen. Er küsste sie auf den Mund und auf die Brüste. Auch den Vaginalbereich ließ Julian nicht aus. Er wunderte sich lediglich, dass die Brüste der jungen Frau sich ganz normal anfühlten und nicht wie erwartet hart und steif. Ebenso ließen sich die Extremitäten der Leiche problemlos bewegen, er hatte eigentlich eine brettharte Leiche erwartet und nun das. Er bewegte die Arme, dann die Beine, und auch diese ließen sich ganz normal bewegen. Alles wie bei einem lebenden Menschen, nur eben kalt und, was besonders wichtig für ihn war, völlig willen- und widerstandslos.

Mit einem Blick stellte Julian fest, der weiße Sarg stand auf zwei hölzernen Böcken, wie sie auch Handwerker üblicherweise benutzen. Darauf waren zwei dicke Bohlen gelegt und alles mit einem schwarzen Tuch mit Goldrand und Fransen bis zum Boden zugedeckt. Somit konnten die Trauernden und Besucher nicht sehen, wie der Sarg aufgestellt war und worauf. Auf dieser Konstruktion und der schwarzen Samtdecke stand nun der weiße Sarg mit der schönen Toten. Julian war umsichtig in seinem Handeln. Um vor Überraschungen sicher zu sein, stellte er einen der mehreren vorhandenen Stühle mit der Rückenlehne unter die Türklinken der Doppeltür. Die beiden einzigen zu öffnenden Fenster verschloss er gewissenhaft von innen.

Durch seine vorhergegangenen Manipulationen war Julian in höchster Erregung. Ohne seine Handlungen und deren Abläufe zu bedenken, stürzte er sich nun förmlich über die Leiche und vollzog an dieser den Geschlechtsverkehr. Julian war eigentlich ein sehr rational denkender Mensch, aber in diesem Zustand war mit seiner Ratio wenig anzufangen. Wie ein Irrer benahm er sich, und das war er wohl auch in seinem Ausnahmezustand. Er praktizierte alles mit der Leiche, was man mit einer lebenden Frau auch tun kann. Aber mit einer Leiche kann man wesentlich mehr anstellen als mit dem lebenden Gegenstück, sie wehrt sich ja nicht. Julian vollzog an der Leiche all das, was er wusste und ihm einfiel. Von oral bis vaginal und auch noch anal, nichts ließ Julian aus. Trotz seiner Gier hatte er die Leiche vorher völlig entkleidet und die Decke, die über der jungen Frau lag, achtlos auf den Boden geworfen. Jeder vernünftig denkende Mensch hätte aus nahe liegenden Gründen sein Lustobjekt aus dem weißen Erdmöbel herausgehoben, auf den Boden gelegt und erst dann die sexuellen Handlungen an dieser vorgenommen. Nicht so Julian. In dem schmalen Sarg ging er seiner Triebbefriedigung nach, wie oft, dass wusste er nicht einmal selbst, aber er hatte alle Register gezogen. Noch einmal, bevor er nachhause gehen wollte, noch einmal wollte er den Akt ausüben, indem er sich die Beine der jungen Frau über die Schulter hing. Er tat es, aber er hätte es besser nicht getan. Leider gelangte er zu spät zu dieser Einsicht. Während er wie wild in dieser Position die Frau missbrauchte, gab einer der Böcke und deren instabile Konstruktion nach, es kippte alles krachend um. Das Resultat, Julian landet auf dem Steinboden. Er fiel zwar weich auf die Leiche, aber der Sarg schlug mit einer Kante ihm auf die Schulter, präzise gesagt, auf das Schlüsselbein. Ein brennender Schmerz signalisierte Julian, dass wohl hier eine Fraktur seines Schlüsselbeins zu befürchten war. Der fürchterliche Schmerz raubte ihm jegliche Standfestigkeit, das sexuelle Abenteuer war schlagartig zu Ende.

Überstürzt suchte er seine Kleider zusammen und zog sich unter fürchterlichen Schmerzen wieder an. Den linken Arm konnte er fast nicht bewegen, die Schmerzen brachten ihn fast um den Verstand und er befürchtete das Schlimmste. Nicht zu Unrecht …

In dem Kerzenlicht konnte Julian deutlich die Verwüstung sehen, die er angerichtet hatte. Die tote junge Frau lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Die Beine waren angezogen, so dass ihr Hinterteil in die Luft ragte. Der Sarg lag schräg über ihr. Kleider und sonstiger Inhalt waren in der Gegend verstreut. So sehr sich Julian auch bemühte, es gelang ihm nicht, den Sarg an seinen vorherigen Platz zu heben, geschweige dann, die Leiche wieder hinein zu platzieren. Julian entschloss sich, alles so herzurichten, soweit es seine Kräfte und Verletzung zuließen, um den Anschein zu erwecken, als wäre die ganze Konstruktion ohne ein fremdes Zutun zusammengebrochen.

Nach quälend endlos scheinender Zeit hatte er alles so drapiert wie gedacht. Der Unterbau unter dem Sarg hatte seinen Dienst versagt, so sollte es aussehen, und das tat es tatsächlich.

Julian war mit seinem Werk zufrieden und wollte sich unverzüglich auf den Heimweg machen. Der Wille war vorhanden, aber da war ja nun ein neues Hindernis – seine Claviculafraktur. Wäre es nicht Nacht gewesen, er hätte vor Schmerzen geschrien bei dem Versuch, durch das kleine Fenster zu klettern. Es tat höllisch weh, aber Julian hatte keine andere Wahl, er musste. Nach unendlichen Mühen gelang ihm die Durchquerung des Fensters und er stand vor Schmerz gekrümmt darunter. Die Schweißperlen standen ihm vor Pein auf der Stirn. Zusätzlich zu dem Nachthimmel tanzten noch unzählige Sterne vor seinen Augen, die aber nicht zur Milchstraße gehörten. Zwar stand Julian nun draußen in der Freiheit, aber seinen Autoschlüssel konnte er nicht finden. Daraus schlussfolgerte Julian, er muss wohl noch im Inneren des Gebäudes irgendwo auf dem Boden liegen. Ein zweiter gravierender und verräterischer Fehler war ihm zusätzlich unterlaufen. Er hatte vergessen, den Stuhl, den er zu seiner Sicherung gebraucht hatte, unter der Türklinke zu entfernen und an seinem alten Platz zu stellen. Welch ein eklatanter, welch unverzeihlicher Fehler! Erneut unter höllischen Schmerzen durch das enge Fenster, das nun auch noch, mit der Verletzung, fast zu hoch angebracht war. Julian hat es nur unter höllischen Schmerzen geschafft, aber er hat es und darauf kam es an. Gewissenhaft stellte er den Stuhl und alles andere alles wieder an seinen alten Platz. Ein letzter prüfender Blick bestätigte ihm eine ordentliche Arbeit. Nun wieder den leidvollen Weg zurück. Als er endlich wieder im Freien unter dem Fenster stand, musste er sich minutenlang hinlegen, bis der rasende Schmerz nachließ.

Instinktiv nahm er eine für seine Verletzung typische Schonhaltung ein, die ihn den Schmerz einigermaßen ertragen ließ. Die Qual ließ nach und so machte sich Julian schleunigst auf den Nachhauseweg. Sein Domizil lag nicht allzu weit von seinem ehemaligen Heimatort entfernt, fünfundvierzig Minuten jedoch brauchte er, bis er zuhause angekommen war. Eine Höllenfahrt mit diesen Schmerzen!

80 Tropfen Tilidin bescherten ihm völlige Schmerzfreiheit, und er legte sich nun ungewaschen und ohne weitere Hygienemaßnahmen in sein Bett und schlief sofort erschöpft ein. Sechs Stunden hatte Julian geschlafen, bis dieses opiathaltige Medikament in seiner Wirkung nachließ. Er suchte, von Schmerz getrieben, das nächstgelegene Krankenhaus auf.

Das Schlüsselbein war zwar frakturiert, aber es stand, wenn auch nicht ganz ideal, so doch ausreichend gut. Eine Operation war nicht vonnöten, nur ein spezieller Verband, und der Arm war ruhiggestellt. Der Schmerz wurde erträglich. Ordentlich mit dem Schmerzmittel Novalgin versorgt, machte sich Julian auf den Heimweg. 40 Tropfen von dem vorgenannten Medikament sorgten nun für völlige Schmerzfreiheit. Julian, das Opfer seiner eigenen Tat, war zufrieden, er hatte noch einmal Glück gehabt. Er hatte den Sex seines Lebens erlebt, und zwar so, wie er sich ihn in seiner Fantasie immer gewünscht hatte. Die körperlichen Blessuren, die er davongetragen hat, nahm er dafür gerne in Kauf. Es hatte sich für ihn gelohnt, der Meinung war er.

Da Julian wusste, dass sein Lustobjekt, das Opfer seines Tuns, heute um 15:00 Uhr beerdigt würde, wollte er ihr trotzdem noch das letzte Geleit geben. So machte er sich gegen 14:00 Uhr auf den Weg und war bereits vor Beginn der Beerdigung an dem kleinen Leichenhaus. Die Tür war verschlossen. Niemand war da, auch keine trauernden Angehörigen.

Julian musste nicht lange warten, dann kam Schubert, der Totengräber, auf seinem Fahrrad an. Er begrüßte Julian, den alten Bekannten, fragte ihn einige belanglose Sachen und nach seiner offensichtlichen Verletzung. Die Tür zuhause war schuld, wer denn sonst? Der Totengräber gab sich damit zufrieden, im Prinzip hat es ihn auch nicht besonders interessiert. Er hatte dafür zu sorgen, dass die Leiche pünktlich auf dem Friedhof angeliefert wurde, der Rest musste ihm egal sein. Es war ja schließlich sein Job und seine Arbeit, der er schon seit ewigen Zeiten und weit über das Rentenalter hinaus nachging. Auch steht der Herr Pastor zum festgesetzten Termin am geöffneten Grab und den Herrn konnte man nicht warten lassen. Die engsten Angehörigen waren kein Problem, die hatten sich zu fügen, aber niemals unser Herr, niemals. Schubert schloss die Flügeltür auf, öffnete sie und betrat das Innere der Leichenhalle. Sekunden später war ein lautes Fluchen und Schimpfen zu vernehmen. „Scheißkonstruktion, alles Schrott, ich muss mit dem alten Plunder arbeiten, kein Wunder, dass alles zusammenbricht.“ Julian tat völlig überrascht und betrat ebenfalls den Raum, in dem er in der Nacht so wild gewütet hatte. Innerhalb weniger Augenblicke sah er, dass seine kunstvollen Aufbauten und der vorgetäuschte Zusammenbruch ihm vortrefflich gelungen waren.

Der Totengräber wuchtete den Sarg auf einen kleinen ziehwagenähnlichen Karren, dann versuchte er vergeblich, die Leiche der jungen Frau ebenfalls hinein zu befördern. Jeder, der mit Leichen zu tun hat, wird es bestätigen können: So etwas Instabiles und Schwabbeliges wie ein Toter lässt sich nur unter größten Mühen irgendwohin transportieren. Schon gar nicht alleine in einen Sarg hinein, eigentlich ein Unding. Was lag also näher, Julian zu seinem Hilfstotengräber zu engagieren. Unter größeren Anstrengungen und unter Schmerzen für den Verursacher, eben Julian, gelang es den beiden Männern, das junge Mädchen in den Sarg zu befördern. Nachdem die Frau aus ihrer Lagerung in der knienden Position, mit dem Hintern in die Luft, nackt und frei schwebend, aber diesmal auf dem Rücken, in den Sarg befördert wurde, ergoss sich ein Schwall Sekret aus ihrer Vagina. „Sperma“ sagte der Totengräber mit Kennermiene. „Hätte ich nicht gedacht von dem Mädchen, die doch aus gutem, ja vornehmem Hause kommt. Nun ja, die Jugend von heute kann mit dem Ficken nicht früh genug beginnen, da waren wir doch ganz anders.“

Die Jugend von damals war nicht anders, es fehlte ihr nur an der entsprechenden Gelegenheit. Die allgegenwärtige Kontrolle tat das Übrige dazu. Dies galt aber nur für die einfachen Leute, die hatten der Herr Pastor und die Allgemeinheit unter ständiger Knute, niemals jedoch die hochgestellten Damen und Herren. Auch nicht den Herrn Pastor und die Nonnen. Alle frönten dem perversen Sex mit Kindern und ihren Schutzbefohlenen, aber das ist schließlich etwas ganz, ganz anderes. Kleine Mädchen und Frauen waren damals sowieso keine richtigen Menschen, und der Papst in Rom verbreitet heute immer noch dieses Glaubensdogma.

Gemeinsam bewältigten Schubert und Julian die Arbeit und betteten die Frau in ihre letzte Kiste. Schubert ordnete nicht erst alles an seinem Platz wie vorgesehen. Nein, die Frau blieb nackt, und alle losen Teile, die auf dem Boden umher lagen, wurden einfach nur in den Sarg gelegt, nicht gelegt, geworfen. Fertig war das Ganze. Nichts Pietätvolles, die Arbeit war gemacht und das war wichtig, in den Sarg sah sowieso keiner mehr hinein. In diesem Gewerbe ist tarnen und täuschen alles. Und manches Krematorium entsorgt auf diese Weise den Müll aus der Umgebung gleich mit. Julian ging doch nicht mit zur Beerdigung, er wollte nicht ansehen müssen, wie dieses schöne Geschöpf für immer unter der Erde verschwand und dort allmählich vergammelte. Eine wahre Schande, dachte Julian. Aber ändern konnte er es sowieso nicht.

Julian setzte sich in sein Auto und fuhr nachhause, zufrieden mit den letzten Ereignissen. Einmal Sex ohne Beleidigungen und ohne herabwürdigende Behandlung. Sex auf diese Weise würde er ab sofort den Vorzug geben. Er musste es wohl, auf normalem Wege bei einer normalen Frau konnte er nicht zum Zuge kommen. Der Weg war angelegt für ein Sexualleben am Rande der Gesellschaft und in der Illegalität.

Nekrophilie scheint nach außen hin von der Allgemeinheit nicht akzeptiert zu sein, ist jedoch weiter verbreitet, als sich die Gesellschaft dies jemals eingestehen würde, und doch, sie ist allgegenwärtig und akzeptiert wird sie in gewissen Kreisen sehr wohl. Wer anderer Meinung ist, muss sich fragen lassen, warum all die Vampirfilme und Fürst Dracula immer noch ein Millionenpublikum in die Kinos locken. Es gibt noch die Zombies und andere unterirdische Gestalten, auch diese lassen sich mit viel Profit vermarkten, und der Bedarf scheint riesig zu sein, na bitte!

Die verstörende Lebensgeschichte des Julian M

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