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Der Umbruch

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Natürlich gibt es nach wie vor Leute, die jammern, die in unsäglicher Weinerlichkeit einerseits behaupten, das Alter wäre ein Massaker, nichts für Feiglinge, um andererseits sich damit zu brüsten, diese Lebensphase habe in Wahrheit etwas Heroisches an sich. Was gilt jetzt?

Die Realität sieht nüchterner aus. Wir werden älter, der eigentliche Altersknick tritt um Jahre später ein. Viele arbeiten, wenn auch in Maßen, weiter, sei es, weil sie es müssen, sei es, weil sie es wollen. Gewerkschaften versuchen immer noch, daraus ein Drama zu machen, während woanders längst damit angegeben wird, eben kein Auslaufmodell zu sein.

Früher war man mit Sechzig alt, heute muss man bei 70-Jährigen und Älteren mit dieser Einordnung schon vorsichtig sein. Man denke nur an den Heiligen Vater, an Mick Jagger und Keith Richards von den Rolling Stones oder an den unnachahmlichen Karl Lagerfeld. Besonders gern werden Start-ups, also neue Unternehmen, gegründet. Seit 1996 wagen z.B. in den USA jährlich mehr 55- bis 64-Jährige als 20- bis 34-Jährige einen Neuanfang.

Das wiederum lässt darauf schließen, dass man möglicherweise doch irgendwie mit dem ewigen Leben rechnet -"Wenn ich einmal sterben sollte"-, dass man aber in jedem Fall begriffen hat, 10, 15 oder 20 ungelebte Jahre gähnen uns an.

Nicht ohne meine Zähne!

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