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Die Arena

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Wundervolles Prachtgebäu,

Das in herrlicher Vollendung,

Edlen Ebenmaßes, leichter Schönheit

Groß und würdig den Zeitläuften trotzt.

Als wärst du ewig,

So fest, gediegen, dir selbst genug.

Wie die Harmonie des Werkes

Mich erhebt und froh befriedigt,

Muss ich still doch in Verwundrung

Jene alte Zeit bedenken,

Da es Sitte und Bedürfnis war,

Wilde Tiere, Gladiatoren,

Sich im wilden Kampf zerfleischen

Und ihr Blut vermischt zu sehn,

In so edlem Gefäße fließen.

Und wir!

Sind bei uns nicht auch die Bühnen

Schon von Fürst und Staat geschützt,

Aufgetürmt und kostbar reich?

Zwar nur Schatten dieser Pracht,

Aber wie viel Leinwand, reich bemalt,

Seidenzeug und Gold und Flitter, –

Um die Armut

Unsers Lebens

Abgespiegelt dort zu sehn.

Ist der Römer uns zu grausam,

Sind wir ihm gewiss zu kindisch,

Wenn er Blut in Freuden fließen sah,

Rinnt uns schwächlich Trän’ auf Träne,

Über wenig, über gar nichts,

Und wir nennen uns gebildet.

Ludwig Tieck

Bella Italia

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