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Lied für die »Armen Frauen« von San Damiano

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Die Legenda Perusina enthält einen ausführlichen Bericht, wonach Franziskus zur gleichen Zeit und an demselben Ort, wo er den Lobgesang Gottes für die Geschöpfe gedichtet (und komponiert) hatte, anschließend »auch einige heilige Worte mit Melodie dichtete, zum größeren Trost für die armen Frauen des Klosters San Damiano, vor allem weil er wußte, daß sie über seine Krankheit überaus betrübt waren.«77 Da er selbst wegen seiner Krankheit die Schwestern nicht aufsuchen konnte, schickte er ihnen durch seine Gefährten die Worte, mit welchen er ihnen auch seinen Willen in bezug auf ihre Lebensführung (Einmütigkeit in der Liebe!) kundtun wollte. Sein Hauptmotiv war das Mitgefühl (pietas) mit den Armen Damen, da er wußte, daß sie sowohl freiwillig wie aus Notwendigkeit (et volumptate et necessitate) ein beengtes und ärmliches Leben führten. Es folgt dann eine genaue Inhaltsangabe des Liedes.78

GIOVANNI BOCCALI fand 1976 nach einem Hinweis von CHIARA AUGUSTA LAINATI den bis dahin verschollenen Originaltext des Liedes in einer Handschrift des 14. Jahrhunderts, die sich im Klarissenkloster San Fidenzio in Novaglie bei Verona befindet. Es wurde inzwischen mehrfach, u.a. von C.A. LAINATI in ihrer Einleitung zu den Schriften der heiligen Klara in den »Fonti Francescane«, veröffentlicht.79 Wir haben damit, neben dem Sonnenlied, einen zweiten Text des Franziskus im Volgare des 13. Jahrhunderts wiedergewonnen. (Leider sind die von Franziskus komponierten Melodien unwiederbringlich verloren). Der Vergleich des Textes mit der Inhaltsangabe der Legenda Perusina ist ein Beweis für die Altertümlichkeit der in letzterer festgehalteten Traditionen.80

Franziskus von Assisi

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