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Kapitel 1 Psychische Gesundheit – ein lebenslanger Entwicklungsauftrag

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Der psychischen Gesundheit kommt im Rahmen der Lehrergesundheit eine besondere Rolle zu (siehe dazu auch Rothland 2007; Sieland & Heyse 2010b; Heyse 2011; SchulVerwaltung 2008).

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert psychische Gesundheit folgendermaßen:

»Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen« (EU-Kommission 2005).

Das Grünbuch der Europäischen Kommission führt weiter aus: »Psychische Erkrankungen umfassen psychische Gesundheitsprobleme und -belastungen, Verhaltungsstörungen in Verbindung mit Verzweiflung, konkreten psychischen Symptomen und diagnostizierbaren psychischen Störungen wie Schizophrenie und Depression.«

Welche maßgebliche Rolle psychische Gesundheit für das reibungslose Ausüben des Lehrerberufs spielt, zeigt eine Totalerhebung der Frühpensionierungen (N = 5548) in der Lehrerschaft von 1996 bis 1999 in Bayern (Weber u. a. 2004). Der Erhebung zufolge wurden schon damals 52 Prozent der Frühpensionierungen wegen Beeinträchtigungen im Bereich Psyche/Verhalten ausgesprochen. (Zum Vergleich: 2015 beruhten nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung 43 Prozent der Frühverrentungen auf psychischen Störungen und Erkrankungen.)

Psychische Gesundheit gilt als Voraussetzung für Leistungsfähigkeit. Leistungsfähigkeit wiederum steht in einem Interdependenzverhältnis mit Arbeitszufriedenheit, die ihrerseits einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat. So ist psychische Gesundheit eine unverzichtbare Grundlage, um im modernen Arbeitsleben zu bestehen und sich fachlich wie persönlich entwickeln zu können.

»Die psychische Gesundheit ist die emotionale und spirituelle Widerstandskraft, die es uns ermöglicht, das Leben zu genießen und gleichzeitig Schmerzen, Enttäuschungen und Traurigkeit zu überwinden. Sie ist eine positive Lebenskraft und ein tiefer Glaube an unsere eigene Würde und unseren Selbstwert« (INQA 2012).

Für Schaarschmidt und Kieschke ist ein Mensch psychisch gesund, »dem es im Alltag gelingt, sich engagiert und doch entspannt den Anforderungen zu stellen, der über eine positive Einstellung zu sich selbst und zu den eigenen Wirkungsmöglichkeiten verfügt, der Ziele verfolgt, in seinem Tun Sinn erfahren kann und sich sozial aufgehoben fühlt« (Schaarschmidt & Kieschke 2007, S. 29).

Was Lehrerinnen und Lehrer stark macht (E-Book)

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