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Prolog

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»Victory!«

Den meisten der Trauernden kamen spätestens jetzt die Tränen. Dieses Lied hatte er selbst sich ausgesucht. »Victory is on our lips and in our life! For Jesus has surely been raised from the death!« Gespielt und gesungen wurde es von jungen Leuten zu Gitarre und Saxofon. Oliver war nur 66 geworden. Seinen zweiten Herzinfarkt hatte er nicht überlebt.

Maren, seine zehn Jahre jüngere Frau, trug ein schwarzweißes Kleid. Wie immer sah sie nicht nur gepflegt, sondern richtig gut aus. Diesmal allerdings trug sie Trauer im Gesicht. Tränen hatten unter ihren Augen schillernde Spuren hinterlassen. Dennoch sah sie gefasst auf den schlichten Sarg, der jetzt von vier Männern in Schwarz in die Grube gelassen wurde. Sie selbst hatte immer gesagt, sie wolle einmal »im Stück« beerdigt werden. Ihr Mann, dem auch Verbrennen Recht gewesen wäre, hatte zugestimmt und gemeint, er wolle dann auch im Tod an ihrer Seite bleiben.

Die Feier in der Kapelle des Himmelstaler Friedhofs war kurz aber eindrücklich gewesen. Sie hatten kräftig gesungen. Sowohl den alten Choral »Großer Gott wir loben dich!«, als auch das neuere Lied »Gott mein Herr«, kannten viele Mitglieder der Trauergemeinde und hatten von Herzen mitgesungen. An der Straße mögen sich Passanten gewundert haben, klang es doch aus der Kapelle eher nach Freude als nach Trauer.

»Vater unser«, auch das Gebet Jesu hallte laut aus vielen Mündern über dem noch offenen Grab. Zuerst der Pastor, dann Maren Bender, die beiden Kinder und ein Enkel, dann viele Freunde, alte Kollegen, Nachbarn und Dorfbewohner warfen Erde und Blumen auf den Sarg.

Dann war es vorbei.

Noch am Nachmittag wurde das Grab geschlossen. Auf den Erdhügel legte man einen Kranz und zwei Gestecke.

Das war’s mit Oliver Bender.

Die Auferstehung des Oliver Bender

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