Читать книгу Malik Mantikor: Die Liebe ist ein Lichtermeer - I. Tame - Страница 6

Kapitel 2

Оглавление

Als die anderen endlich gemeinsam am Feuer sitzen, um Kato und Kess Gelegenheit zu geben, sich miteinander auszutauschen, will Yassin Fynn gar nicht mehr loslassen. Eine geraume Zeit lang sitzen sie im Schneidersitz nebeneinander, während Yassin seine muskelbepackten Arme um den schmaleren Freund schlingt. Immer wieder wiegt er ihn leicht und drückt ihn an sein Herz. Schließlich löst sich Fynn von seinem bärenstarken Freund und rutscht ein Stück beiseite.

„Gib mir Luft zum atmen, Yassin“, hustet er lachend. „Mir scheint, du bist hier noch stärker als zu Hause.“

Er betrachtet den strahlenden Yassin und in der Tat sieht dieser überhaupt nicht mehr aus wie ein Dreißigjähriger. Man würde ihn höchstens auf Mitte Zwanzig schätzen.

„Sieh' mich nicht so erstaunt an“, frotzelt Yassin. „Auch du hast dich verändert. Wir werden jünger!“ Er hebt begeistert beide Arme. „Ist das nicht toll?! Meine Muskeln bauen sich auf, ohne dass ich großartig trainieren müsste.“

„Du trainierst doch“, ärgert Packh ihn. „Jeden Tag!“

„Da möchte ich drauf wetten“, gackert Malik zustimmend.

Yassins Wangen röten sich leicht. „Blödmann!“, murmelt er verlegen.

Packh zieht ihn mit seinem Raubtierblick aus.

„Ist er nicht unglaublich?“, knurrt er begeistert.

„Das musst du mich nicht fragen“, lacht Fynn. „Yassin war schon immer der Größte für mich!“

Und so lachen und ärgern sie sich weiter, unterbrochen von gelegentlich ausgetauschten Küssen und Schmusereien.

Kess' gebrülltes „Ich seh' dich“ registriert Fynn voller Genugtuung. Hat er sich doch endlich getraut, stellt er wohlwollend fest und führt sich gleichzeitig vor Augen, dass er ganz nebenbei Maliks Fluch durch seinen eigenen Willen ausgehebelt hat. So ganz kann er seine neue Seite selbst noch nicht begreifen. Die Lichtermeer-Gene in ihm scheinen ein Eigenleben zu entwickeln. Auch sein eigenes Verhalten verunsichert ihn. So wusste er zum Beispiel einfach, dass Kess mehr für seinen Bruder empfindet, obwohl er den Hetero-Macho nach außen kehrt … ähnlich wie sein Bruder. Dieses Wissen nimmt Fynn intuitiv an und kann damit umgehen, doch dass er – ähnlich wie Malik – von seiner neuen Seite regelrecht benutzt wird, gefällt ihm nicht.

Ich mag es nicht ferngesteuert zu werden, denkt er kleinlaut. Fast gleichzeitig überkommt ihn ein beruhigendes Gefühl und er weiß, dass ihm lediglich zu Beginn seiner Änderung „unter die Arme gegriffen“ wird. Er seufzt zufrieden, denn er kann Maliks Unmut bezüglich seines dominanten Mantikors gut verstehen. Wie eine Puppe benutzt zu werden ist ein unangenehmes Gefühl.

Er spürt Maliks Finger, die sanft seinen Nacken kraulen.

„Weißt du eigentlich, wie geil du aussiehst, wenn deine Augen so glitzern?“, flüstert er ihm zu. „Ach was, dein ganzer Körper hat geglänzt. Du sahst aus wie ein außerirdisches Wesen … unbegreiflich schön. Ich liebe dich so sehr!“ Maliks Stimme versagt, als er seinem Liebhaber ins Ohr flüstert.

Ein warmer Schauer läuft Fynn über den ganzen Körper. Maliks Liebesbekenntnis ist immer noch etwas Seltenes und Kostbares für ihn. Er dreht sich zur Seite.

„Und ich liebe dich, Malik Mantikor!“ Wenn er ihn so nennt, fühlen sich beide Seiten dieses exotischen Mannes wahrgenommen. Lange versinken ihre Blicke ineinander.

„Ähm … darf ich mal stören?“

Die beiden Verliebten lächeln sich nochmals kurz an.

„Ungern“, mault Malik, doch Packh hat noch nie so ein Strahlen auf seinem Gesicht gesehen.

„Wie soll es weiter gehen?“, kommt Packh sofort zur Sache.

„Alle Mantikore müssen sich mit mir vereinen!“, erwidert Fynn ohne Umschweife.

„Hah!“ Packh lacht frustriert auf und wirft einen weiteren Holzscheit ins Feuer. „Wie willst du die beiden da drüben denn davon überzeugen?! Ich wette mit dir, dass Karess ihnen den Himmel auf Erden versprochen hat, damit sie dich und Malik ausliefern. Nur weil du sie jetzt in der Hand hast, bedeutet das noch lange nicht, dass sie sich dir anschließen. Sie sind anders … eigenwilliger. Zumindest Kato … und Kess … naja, der hat schon immer getan was sein Bruder wollte.“

Fynn zuckt gleichmütig mit den Achseln.

„Wir werden sehen. Ich kann sie nicht zwingen … also, ich könnte es vielleicht, doch ich verzichte darauf.“

Yassin reißt überrascht die Augen auf.

„Du könntest die zwingen? Alle beide? Wow!“ Er fährt sich mit den Fingern durch die dicken Haare. „Alter, weißt du eigentlich was du da gerade gesagt hast?“

„Ich denke schon, dass er das weiß“, antwortet Malik nachdenklich. „Du darfst nicht vergessen, dass er bereits die Macht zweier Mantikore in sich vereint. Und seine Gene … nun ja, keiner von uns weiß, wie mächtig er genau ist … oder noch wird.“

Fynn starrt in die aufflackernden Flammen.

„Ich bin KEIN Mantikor“, betont er ernst. „Ich werde weder die Menschen noch die Mantikore unterdrücken. Ihr müsst das verstehen!“ Sein Blick hebt sich und taxiert jeden einzelnen seiner Freunde. „So bin ich nie gewesen und so werde ich nie sein!“

„Und Karess?“, hakt Packh nach. „Du wirst sie zwingen müssen! Niemals wird sie sich dir unterwerfen.“

„Niemand SOLL sich mir unterwerfen“, erwidert Fynn. „Selbst die Hohe Rätin wird ihre eigene Entscheidung treffen dürfen.“

„Das glaubst du doch selbst nicht!“, murrt Packh leise zurück und presst unwillig die Lippen aufeinander. „Ich bin auch kein Freund von Gewalt, doch Karess ist aus einem anderen Holz geschnitzt, glaub' mir! Frag' Malik! Er kann dir genug Geschichten erzählen; weitaus mehr als ich! Ich weiß nur, dass sie noch immer bekommen hat was sie wollte. Jetzt ist sie schwanger. Die Gerüchte darüber überschlagen sich. Die Menschen befürchten das Schlimmste!“

Fynn seufzt ratlos. „Ehrlich, Packh! Hätte ich ein Rezept zur Lösung der ganzen Situation, ich würde es dir sagen. Doch ich weiß es selbst nicht. Ich muss versuchen, Schritt für Schritt meinen Weg zu gehen.“

„Unseren“, wirft Malik ein.

„Genau“, bestätigt Yassin prompt.

„Du kannst auf mich zählen“, verspricht Packh bei der Gelegenheit.

„Jetzt überlegt doch mal, wie viel Macht wir schon vereinen!!“ Yassin strahlt in die Runde. „Da bist ja nicht nur du mit deinen neuen Kräften, sondern auch Packhs Mantikor und auch noch Malik!“

Er breitet die Arme aus und blickt nach Zustimmung heischend die anderen an. „Das ist doch schon eine ganze Menge würde ich meinen!“

„Und nicht zu vergessen: Yassin, der Große!“, dröhnt Maliks Mantikor als dieser kurz das Ruder übernimmt, während Malik sein Bier erhebt und in die Runde prostet.

Mit gequälter Miene blickt Malik zu Fynn hinüber.

'Ich hasse es', haucht er ihm lautlos zu. Seine Stirn liegt dabei genervt in Falten. Fynn könnte ihn auffressen, so sehr liebt er diese andere, menschliche Seite an Malik … wenn er eben nicht so überheblich daher kommt. Er entwickelt sich immer mehr zu einem süßen normalen Typen. Diese Tatsache lässt sein Herz höher schlagen.


Irgendwann wird ihre Unterhaltung durch erbostes Gebrüll unterbrochen.

„Hau ab!! Und lass' mein Bein in Ruhe! - Malik!! Gehört dieses Riesenvieh zu dir??“

Wie auf ein Kommando blicken die Vier in Katos Richtung. Cool liegt vor den beiden Männern und hangelt verspielt nach den Fransen an Katos Lederhose. Empört versucht er dem Kater eine hinter die Ohren zu verpassen, doch seine Bewegungen sind so langsam, dass sein Versuch grotesk anmutet. Es ist nicht zu übersehen. Cool findet das Spiel toll.

Kato mault genervt herum, doch Kess reißt geschockt die Augen auf. Was macht so ein riesiges Raubtier in diesem Wald? Natürlich weiß er von den eigenartigen Wachstumsschüben, die die Tiere in der Wildnis haben können, doch wie konnte diese Hauskatze nur so groß werden??

Malik und Fynn lachen laut.

„Cool! Komm' her! Sei ein braver Kater, hörst du?“ Malik zuckt mit den Achseln. „Er hört nicht auf mich. Tut mir echt Leid!“

„Er weiß genau, dass ich mich nicht bewegen kann!“, mault Kato weiter. „Der denkt, ich bin 'ne verdammte Maus! Nimm' ihn weg!“

In der Zwischenzeit hat sich Yassin langsam erhoben.

Mit vor Staunen geöffnetem Mund geht er langsam auf den Kater zu.

„Cool? Bist du das? - Ach, du meine Güte!“

Fast andächtig bleibt er neben Cool stehen. Als er Yassin mit seinen großen grünen Augen fixiert, lächelt dieser.

„Der Wahnsinn“, haucht er und streckt seine Hand aus um ihn zu kraulen. Er wird mit einem tiefen lauten Schnurren belohnt. Yassin mochte er schon immer gut leiden und jetzt strahlt der große Mann selbst etwas von einer Katze aus. Kein Wunder! Er hat sich ja auch mit dem Katzen-Mann gepaart. Cool liebt diese Welt.

„Komm mit ans Feuer“, lockt Yassin ihn. „Da gibt's was Leckeres zu futtern. Na, komm!“

Cool steht auf, schüttelt sich und trottet ihm hinterher. Am Feuer angekommen, drängt er sich dicht an Fynn heran, nicht ohne Malik zuvor einen verächtlichen Blick zuzuwerfen.

„Hoffentlich hast du es dir nicht mit ihm versaut, Kato“, lacht Malik hämisch. „Cool verzeiht nicht so schnell!“

„Kommt doch auch zu uns ans Feuer“, fordert Fynn die beiden Männer auf. Kaum hat er seine Bitte ausgesprochen, können sie sich bewegen. Natürlich hat er seine Macht über sie nicht ganz aufgehoben, damit sie nicht in der Lage sind, zu fliehen. Ein wenig eingerostet rappeln sie sich auf und schlendern in sehr gemächlichem Tempo auf den Lagerplatz zu.

In sicherer Entfernung von Cool lassen sich die beiden nieder und nehmen mit einem dankbaren Nicken ein kühles Bier entgegen. Ihre Flaschen klacken aneinander, bevor sie sich bedienen. Erst nachdem das erste Bier ausgetrunken wurde, wenden sie den restlichen Männern ihre Aufmerksamkeit zu.

„Wie sieht's aus? Sind wir jetzt für immer deine Gefangenen?“, fragt Kato lakonisch.

Fynn mustert ihn eine Weile, bevor er antwortet.

„Ich brauche deine Hilfe“, setzt er ruhig an. „Deine und die von Kess.“

Übertrieben schlägt Kato die Hand vor die Brust.

„Im Ernst? Der große Lichtermeer braucht unsere Hilfe? Wie das?“

Fynn lächelt, obwohl Malik bereits angesäuert den Mund verzieht.

„Ich weiß, dass ihr Karess Treue geschworen habt, doch ...“

„Außer meinem Bruder schwöre ich niemandem die Treue!“, unterbricht Kato ihn aufgebracht.

„Erzähl' keinen Quatsch, ihr seid ihre neuen Handlanger“, provoziert Malik weiter.

„Na, du kennst dich ja bestens aus, mein Lieber“, poltert Kato zurück. „Wann bist du denn aus ihrem Arschloch raus geklettert? Ist noch nicht so lange her, wenn ich recht überlege, oder?“

Er beugt sich zornig vor. „Und nicht nur, dass du auf einmal die Seiten wechselst, nein, du tust es ohne Ankündigung … hinterhältig … so bist du schon immer gewesen und es würde mich mächtig wundern, wenn du dich plötzlich geändert hättest, Malik!“

Fynn greift zur Seite und legt Malik warnend eine Hand auf den Oberschenkel.

„Er hat mir das Leben gerettet … aus Liebe“, erklärt Fynn eindringlich. Er blickt zu Malik hinüber. Soll ich es ihnen überhaupt schon sagen?

Du brauchst ihre Hilfe, erwidert Malik, du wirst es ihnen sowieso sagen müssen.

Fynn wendet sich wieder an Kato.

„Maliks Mantikor hat sich geteilt und mit mir vereinigt.“

„Pfff“, entfährt es Kato ungläubig. „Wie soll das denn gehen? Die Mantikore suchen sich ihre Menschen oft schon vor deren Geburt aus. Klar, unser kleiner Punker hier wurde erst als Teenager ausgewählt, doch was soll's … auf jeden Fall kann ein Mantikor nicht mehrere Wesen benutzen.“

„Kann er wohl!“, unterbricht Malik ihn herrisch. „Auch wenn du meinst, das ganze Wissen des Universums in dir zu vereinen, gibt es sehr wohl Dinge, von denen du keine Ahnung hast. Andererseits ...“ Er zuckt mit den Achseln und grinst hämisch. „Ich bin fast überzeugt davon, dass dein Mantikor viel zu schwach ist, um vom Lichtermeer geteilt und aufgenommen zu werden. Würde mich nicht wundern, du Maulheld!“

Katos Augen flackern gelblich auf, doch noch hat er sich im Griff.

„Was in meiner Macht liegt oder nicht, das binde ich dir ganz sicher nicht auf die Nase“, ranzt er beleidigt zurück.

„Das musst du auch nicht, da ich sowieso über die drei Murmeln Bescheid weiß, die statt eines Gehirns in Zeitlupe in deinem Schädel kreisen“, grinst Malik gemein.

„Warum hat er sich geteilt?“, fragt Kess leise und sieht Fynn nachdenklich an.

„Er hat mir geholfen, zu fliehen“, erklärt dieser. „Ohne Maliks Opfer wäre ich immer noch gefangen. Und es war ein großes Opfer, denn zu diesem Zeitpunkt wussten wir beide nicht, wohin uns diese Sache führt.“

„Und jetzt sollen wir uns teilen, damit du noch mehr Macht erhältst?“, hakt Kess besonnen nach.

Fynn nickt und sieht ihn fast schon entschuldigend an.

„Ich weiß, dass ihr mir sehr großes Vertrauen schenken müsst, doch anders komme ich gegen Karess nicht an. Ich brauche eure Kraft.“

„Du hast wohl 'ne Schraube locker!“, fährt Kato auf. „Erst machst du diesem Monster-Weib ein Kind. Dann schwafelst du über deine Liebe zu einem anderen Mann und dabei handelt es sich auch noch um einen Mantikor! Nicht gerade glaubwürdig, mein Freund. – Ich kenne auch die Sagen um das Lichtermeer und es war nie ein Freund der Mantikore. Unsere Fähigkeiten oder Gene waren nie gut genug, um von diesem Wesen anerkannt zu werden. Wir sind nicht so 'edel' und 'gut'. Weißt du was? Scheiß drauf! Scheiß auf deine hehren Absichten! Scheiß auf alles!! Wir kommen sehr gut ohne dich klar! Mit Karess kommt man aus, wenn man sie zu nehmen weiß und alles andere kümmert uns nicht!“ Vor Wut schnaufend wirft er seine leere Bierflasche über die Schulter ins Gebüsch.

„Wie hast du es geschafft, dich zu teilen?“, fragt Kess neugierig in Maliks Richtung.

„Er hat mich geküsst“, lacht Malik verschmitzt.

„Das war alles?“

Malik nickt. „Kurz und schmerzlos.“

Kato glaubt nicht richtig gehört zu haben. Empört starrt er Kess an.

„Das ist doch jetzt wohl scheißegal!“, insistiert er. „Wir machen bei dem Schwachsinn bestimmt nicht mit, da braucht es uns doch nicht zu interessieren, wie sich Maliks Mantikor angeblich geteilt hat.“

„Halt doch einfach mal die Klappe, Kato!“, schaltet sich nun auch Packh ein. „Kess kann seine eigene Entscheidung treffen.“

„Kann er nicht!“ Katos Stimme überschlägt sich vor Empörung. „Wir entscheiden alles gemeinsam. Wir sind Brüder!! Was der eine will, gilt auch für den anderen!“

„Ich mach's!“, stößt Kess entschlossen hervor. Yassin und Fynn klatschen sich vor Begeisterung spontan auf die Oberschenkel.

Sprachlos starrt Kato ihn an. Kess senkt den Blick, bevor er leise weiter spricht.

„Karess wird Tod und Verderben in diese Welt bringen … noch mehr als jetzt schon, Kato … und tu' bitte nicht so, als wäre dir das nicht bewusst. Hast du nicht bemerkt, dass ihr Bauch bereits leicht angeschwollen ist? Ihre Schwangerschaft verläuft nicht so wie die der Menschen. Sie kann es steuern und sie brennt darauf, ihr Kind zur Welt zu bringen. Sie hat schlimme Dinge vor, ich spüre das. Dieses Kind wird mehr Macht in sich vereinen als alle Mantikore zusammen. Wir brauchen Fynn!!“ Er greift nach der Hand seines Bruders. „Kato! Du weißt, dass ich dich liebe, doch diese Entscheidung muss ich einfach treffen. Es geht nicht anders!“

„Er hat Recht!“, fügt Fynn hinzu. „Es geht nicht anders. Wir müssen zusammen halten! Ich schwöre dir, Kato, dass ich niemals so sein werde wie sie. Ich werde niemanden unterdrücken!“

Doch Kato scheint in seinen eigenen Gedanken gefangen. „Du liebst mich?“, presst er schließlich hervor und entzieht Kess seine Hand. „Wenn du mich lieben würdest, kämst du mit mir und wir könnten unser eigenes Leben weiter führen. Ohne die Einmischung von irgendjemandem … von mir aus auch in einer anderen Dimension. Doch du entscheidest dich für … die da?“ Mit einer fahrigen Geste unterstreicht er seine Worte. „Ich kann das einfach nicht glauben, du ...“

„Er wird es tun“, knarzt die Dämonenstimme von Kess' Mantikor. „ICH werde es tun! Deine Dummheit ist mal wieder kaum zu überbieten, Kato Mantikor. Sei einmal ein Mann und kein Dummkopf! Es geht hier nicht um dich, sondern um etwas Größeres!“

Kato klappt der Mund zu. Wie ein gescholtenes Kind weiß er nicht, wie er reagieren soll. Sein Blick schweift rastlos über die schweigenden Männer und bleibt schließlich auf Kess hängen. Er ist ein Teil von dir und er liebt dich. Du kannst ihn unmöglich alleine lassen, ergänzt nun sogar sein Mantikor. Außerdem werden wir gemeinsam mit dem Lichtermeer mächtiger als Karess es jemals sein wird. Schließlich seufzt Kato tief und nickt langsam.

„Also gut“, lenkt er ein, greift nach einer weiteren Flasche Bier und öffnet sie. „Im Kerle knutschen bin ich ja sowieso bald ganz groß!“ Ein letztes Achselzucken folgt, bevor er die Flasche ansetzt und sie unter dem ausgelassenen Gegröle der anderen Männer in einem Zug leert. Sein Bruder strahlt ihn an und Kato hätte nie gedacht, dass ihm dieses Lächeln einmal so wichtig sein würde.

Malik Mantikor: Die Liebe ist ein Lichtermeer

Подняться наверх