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Vorwort

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Dieses ist nun der dritte- und vermutlich auch der letzte Teil jener Geschichte, die einst mit „Der Villa“ anfing, dann auf dem stürmischen „Parcours d`amour“ Fortsetzung fand, und sich nun, abschließend, in der „Stippvisite“ einen guten und seriösen Abgang verschaffen möchte.

Ob ich von vornherein eine Trilogie geplant hatte? Nun, die Frage ist eher unbedeutend, man wird ja auch immer nur in dieser Art und Weise von Leuten angesprochen, die „von mir“ so gut wie „gar nichts“ gelesen haben. Es soll dadurch, durch diese Frage, so eine Stimmung von Bildung vermittelt werden, die der angebliche Leser, diverser anderer Literaten, für sich beansprucht, damit man mit „diesen anderen“ verglichen werden kann. Der Nutzen solcher Gespräche ist jedoch recht zweifelhaft. Überflüssige Diskussionen, gerade, wenn es sich um die Lage der Nation, um Amerika, um Europa oder um die Kunst handelt, verfallen eigentlich immer in Gegensätzen. Meinungen werden heute nicht nur gemacht, sie werden auch durch Ansichten der Vergangenheit, aus den sonderbarsten Gründen, bewusst am Leben erhalten.

Wer heute mithalten will, wer mitgestalten will, wer sich schon als Kind wichtig und unentbehrlich vorkam, derjenige kann natürlich nicht mehr umdenken, weil er sich selber mit einbringen will in etwas Bedeutsames. Die tolerante 68iger Generation, jene: Damals so wilden, unbeugsamen, strebsamen, gelehrigen Schüler und Studenten der großen Vordenker, die selber Thesen sowie mannigfaltige Entwürfe zur Gesundung der Überflussgesellschaft entwarfen; diese, teilweise, militanten Intellektuellen, schreiben nun selber Geschichte, indem sie die Fehler, die sie anderen unterstellten, selber begehen. Von Hartz IV bis hin zu Nebeneinkünften, Solidaritätsbekundungen, Skandalen, sexuellen Aus- und Abschweifungen aller Art, - man hat sich mit dem Establishment arrangiert, weil es schöner ist, und weil die eigene Dummheit dann hin- und her geschoben werden kann, ohne direkt Stellung beziehen zu müssen. Die ostdeutschen Politiker lernten schneller als man es sich ganz zu Anfang gedacht hatte, das war ein erster, sichtbarer Erfolg der Wiedervereinigung, der im Westen, von den West-Politikern, wohlwollend registriert wurde.

Was aber war mit den Wählern geschehen? In wie weit folgten sie einer boshaften, in Reichtum, Armut und auch Depression lebenden Gesellschaft, die von einem Team geldgeiler Schwachköpfe geleitet wurde? - Man kann so etwas nicht mit einem abgedroschenen Spruch beantworten, nein, das wäre zu oberflächlich, zu banal. Man muss zurück zu den Wurzeln.

Und so flogen ich und Bianca, aus Santa Monica kommend, auf eine Stippvisite in unsere alte Heimat – Hamburg. Wir konnten nicht anders, weil wir neugierig waren...

Die Stippvisite

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