Читать книгу Blut zu Blut - Janaina Geismar - Страница 10

Kapitel 8

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Ryu blickte sich im Klassenzimmer um, einfache, mit Tintenflecken übersäte hölzerne Tische mit jeweils zwei Stühlen davor standen dicht an dicht, sie ließen nur Platz für einen Mittelgang, der zu einem Lehrerpult führte. Dahinter stand eine große Schreibtafel. Es herrschte tiefes Schweigen, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Alle Köpfe der Schülerinnen und Schüler hatten sich zu Ryu umgedreht und starrten sie an. Einige hatten die Münder weit geöffnet und die Augen noch weiter aufgerissen, so als wollten sie sich im nächsten Moment auf den Neuankömmling stürzen, aber kein Laut kam über ihre Lippen. Ryu ließ sich nicht einschüchtern, sie lächelte tapfer, stakste durch den Mittelgang in den Raum und setzte sich auf einen freien Platz in der zweiten Reihe.

Sie sah furchtbar aus, ihre Haare waren zerzaust, strähnig und rochen unangenehm, die letzte Dusche war sehr lange her. Ihr fiel sofort ein molliger Junge auf. Er saß vor ihr, um ihm herum erklang ein Plätschern und Rauschen und an seinen Stuhlbeinen bildete sich eine Pfütze. Auch aus seinem Hemd lief Wasser und tröpfelte zu Boden. Ryu rutschte mit ihren Stuhl etwas nach hinten. Ihr Banknachbar drehte sich ihr zu und Ryu fiel vor Schreck fast vom Stuhl. Er hatte gelbe Augen und blondes Haar, aus seinen Haaren ragten hellbraune Federn. Er lächelte Ryu an und gab lange und spitze Eckzähne preis, die eher zu einem Raubtier passten als zu einem Menschen.

Am liebsten wäre sie aufgesprungen und schreiend aus dem Klassenzimmer gerannt. Aber sie war sicher, dass da draußen dieser furchtbare Mann im schwarzen Mantel wartete, um sie zu töten. Sie schloss die Augen und versuchte, ihre strapazierten Nerven in den Griff zu bekommen. Als sie sich etwas beruhigt hatte, lächelte sie zurück, was ihr unendlich schwer fiel.

„Mein Name ist Kronos Divorus, es freut mich, dich kennen zu lernen“, stellte sich ihr Banknachbar vor und ließ seine spitzen Eckzähne blitzen.

„Ähm, Ryu Etoile“, sagte Ryu und wurde verlegen.

Die Tür flog auf, ein Mann rauschte in den Klassenraum und schmetterte schwungvoll seine Tasche auf das Pult. „Guten Morgen, mein Name ist Balios Mori, ich bin euer Klassenlehrer und unterrichte Klassenteilung. Für alle, die es noch nicht wissen, Klassenteilung ist ein Fach, in dem ihr viel über die verschiedenen Familien und Schichten kennen lernen werdet. Heute hättet ihr eigentlich Artenkunde, aber ich werde euch heute zur Einführung in euer neues Schulleben etwas über den Schulalltag erzählen. Ihr habt ja alle euren Lageplan bekommen, dort könnt ihr die Kantine und die jeweiligen Klassenräume finden. Der Trakt 666 darf nur mit besonderer Erlaubnis betreten werden. Das Verlassen des Schulgeländes ist auf keinen Fall gestattet. Hier auf der Schule werdet ihr Disziplin lernen, das heißt: keine Schwäche zeigen, ihr werdet niemals und unter keinen Umständen zu spät kommen und müsst immer am Unterricht teilnehmen. Krankheit gilt nicht als Entschuldigung. Apropos zum Unterricht erscheinen: Wer fehlt denn da?“, fragte er und deutete mit seinem Zeigefinger auf den freien Platz. Ryu überlegte, Larea war nicht aufgestanden, vielleicht schlief sie ja noch immer. Sie blickte sich im Klassenzimmer um und konnte Larea nicht entdecken.

Balios Mori war aufmerksam geworden und schaute Ryu streng an „Weißt du, wer fehlt?Ist es vielleicht deine Zimmergenossin?“, schrie er Ryu an.

Ryu duckte sich unwillkürlich unter diesem infernalischen Gebrüll, doch da war sie nicht die Einzige, auch vorne in der ersten Reihe hatte sich ein Schüler genauso erschreckt.

„Larea fehlt, denke ich, sie ist heute morgen nicht aufgestanden“, flüsterte Ryu

„Larea, diese kleine schamlose Schlampe!“, kreischte Balios.

Der Junge in der ersten Reihe fiel vor Schreck von seiner Bank und kullerte über den Boden. Der Lehrer versetzte ihm einen Tritt, der den Jungen gegen die Klassenzimmerwand schmetterte. Dann packte er ihn am Kragen und hob den zitternden Jungen bis vor sein Gesicht. „Heißt du etwa Larea?“, schrie er den Jungen an, der wie Espenlaub zitterte und vor Angst mit den Zähnen klapperte.

„Nein“, flüsterte der Junge kläglich.

„Und wie heißt du? Du hast doch einen Namen? Oder bist du so nichtsnutzig, dass man dir keinen gegeben hat?“, brüllte der Klassenlehrer und warf den Jungen angeekelt auf den Stuhl zurück.

„Rey Larsa, Sir“, flüsterte der Junge, dem der Angstschweiß über die Stirn perlte.

„Wie hast du mich genannt? SIR? Wir sind doch hier nicht im Kinofilm! Hier bei uns auf der Schule heißt das: Herr Lehrer!“ Brummend und missgelaunt fixierte er den Jungen noch eine Weile, dann wandte er seine Blick von Rey ab. „Immer dieses ängstliche Raubtierfutter“, schimpfte Balios. Jetzt stierte er Ryu minutenlang an, wobei seine Backenmuskeln sich krampfartig zusammenzogen und mit leisem Knall wieder lockerten, wobei eine große dunkel violette Ader auf seiner Stirn heftig pulsierte. Schließlich, als Ryu schon glaubte, er würde sich auf sie stürzen und sie mit Fausthieben traktieren, machte er auf dem Absatz kehrt und stapfte zum Pult zurück.

Ryu sah sich verstohlen um, sie musste hier irgendwie weg, nicht nur die Schüler waren eigenartig und unheimlich, auch der Lehrer. Er schien ihr bösartig und gewalttätig, und bewegte sich irgendwie schleichend. Auf den ersten Blick fiel ihr eine junge Frau auf, die direkt hinter ihr saß. Sie war dunkelhäutig und hatte Katzenaugen. Auf ihren Armen und am Hals waren Tattoos, die Tribals sehr ähnlich waren.

Die junge Frau fixierte Ryu aus ihren wimpernlosen Augen herausfordernd und ihre Lippen, die dünn wie ein Strich waren, zogen sich zu einem aggressiven Grinsen auseinander. „Was starrst du mich an?“, fragte sie zischend, wobei eine gespaltene schwarze Zunge aus ihren Mund hervor züngelte.

Ryu zuckte zurück, die Gesichter, die sie jetzt wieder alle anstarrten, sie hatten so wenig Menschliches, die Blicke, die sie umkreisten, waren erbarmungslos und voller Gier. Stan hatte wohl mit seiner Warnung Recht gehabt. Sie musste aufpassen, auf der Hut sein, vor jedem. Denn das waren bestimmt keine Menschen, sondern andere gefährliche Wesen, die sie zerreißen würden, wenn sie herausfänden, dass sie keine von ihnen war. In Gedanken stellte sie sich vor, wie sich alle Klassentüren öffneten und eine riesige Meute dieser grässlichen Mitschüler sie durch die endlosen Gänge und Flure hetzte.

Ihr Blick fiel auf einen Jungen ganz hinten in der letzten Reihe. Seine rechte Gesichtshälfte war die einer Hyäne. Als er bemerkte, dass Ryu zu ihm hinüber schaute, rann ihm der Seiber aus dem Mund, und Ryu war sicher, dass er sie am liebsten gefressen hätte.

Ryu war fest entschlossen, keine Sekunde länger als nötig in dieser Schule zu bleiben. Sie würde schon eine Möglichkeit finden, von hier abzuhauen. Bis dahin musste sie mitspielen und wollte um keinen Preis auffallen.

Balios schwadronierte endlos über Disziplin, Regeln, Anordnungen, Befehle und Strafen, immer wieder von Strafen aller Art und Schwere, die man bekäme, wenn man sich nicht an die Regeln hielt. Manchmal redete er sich so in Wut, dass ihm weißer Schaum vom Mund flog und seine Glubschaugen weit aus den Höhlen traten. Und je mehr Informationen aus Balios hervor sprudelten, desto leerer wurde Ryus Kopf. Sie konnte sich immer schlechter konzentrieren, denn ständig zischelte die gespaltene Zunge der Schülerin hinter ihr und berührte manchmal ihren Nacken. Ihr Banknachbar Kronos hatte den Kopf auf die Tischplatte gelegt, die Augen geschlossen und atmete gleichmäßig. Während er schlief, krampften sich seine Hände zu Fäusten und öffneten sich in immer schnellerem Takt. Zwei andere Schüler bissen sich ständig spielerisch in den Nacken. Nur zuhören, das schien in diesem Klassenzimmer niemand. Das war wohl das Einzige, was diese Schüler mit normalen Schülern gemeinsam hatten.

Links neben Ryu saß eine junge Frau mit feuerroten Haar, sie schien genervt zu sein und klimperte immer hektischer mit den Wimpern und hämmerte ihre langen, krallenartigen Fingernägel permanent auf die Tischplatte. Der Kerl neben ihr bekam ständig Lachanfälle, er besaß ebenfalls rote Haare und eine so spitze dünne Nase, dass man Angst bekam, man könne sich daran schneiden.

Der undichte Typ vor ihr gluckste nun unüberhörbar laut und spuckte großen Mengen Wasser, wenn Ryu sicher gewesen wäre, dass er ein normaler Mensch sei, würde sie sofort den Notarzt geholt haben.

Der Einführungsunterricht war endlich vorbei und die Schüler stürzten unter Fauchen, Knurren und Gekreisch wie ein wilde Meute aus dem Klassenzimmer. Ryu legte ihre Hände in den Schoß und verschränkte ihre Finger ineinander, sie war sich unsicher. wie sie sich verhalten sollte, denn Gekreisch und Gezappel waren nicht ihr Ding.

„Hey, sollen wir zusammen essen gehen?“, fragte Kronos, der wie sie noch auf seinen Platz saß.

„Äh, ja von mir aus“, antwortete Ryu, stand auf und folgte Kronos, der in einen merkwürdigen Zuckeltrab verfiel und dabei seltsam mit den Armen schlackerte.

In der Caféteria herrschte ein ohrenbetäubender Lärm, mehr als hundert Schülerinnen und Schüler tummelten sich an den Tischen und vor der Theke, von der von Ryus Klassenlehrer so viel gepriesenen Disziplin war wenig zu spüren. An einem der Tische riss sich ein Rudel halbwüchsiger Schüler an den Hundeohren und bissen sich in den Nacken, während andere ihre Münder tief in ihre Teller gesteckt hatten und Essensbrocken zur Seite spritzten. An anderen Tischen stahlen sich Schüler das Essen aus den Mündern, Teller und Tassen wurden umgestoßen, man watete ständig durch Pfützen und Essensreste.

Kronos schien das alles nicht sonderlich zu stören. Er umkurvte elegant alle Hindernisse, wobei er Ryu an der Hand hinter sich her zur Verkaufstheke zog. Dort steckte er den Kopf in die großen Töpfe und schnüffelte. Ryu fand die Speisen, die in den Töpfen staken, so ekelig, dass ihr Anblick allein sie würgen ließ. In einigen Töpfen schwappte glitschige stinkende braune Soße, in der blutige Fleischklumpen schwammen, in anderen war gelber Glibber, in dem fingerdicke weiße Maden steckten, in Kesseln dampfte ein Brei aus wurmartigen Gebilden, in Schüsseln häuften sich grüne Schneckenköpfe mit langen blauen Fühlern. Und es gab auf vorgewärmten Tellern gefüllte Augen, gebratene Ohren oder in langen Kupferschalen ganze blutige Gliedmaße von Tieren wie Arme und Beine. Und ganz am Ende der Theke lag auf einem ovalen Silbertablett ein riesiger marinierter Büffelkopf, in dessen leeren Augenhöhlen zwei panierte Käfer steckten.

Der Anblick dieser Gerichte und ihre Gerüche waren so schlimm, dass Ryu ihre ganze Konzentration und Willensstärke brauchte, um sich nicht auf die Theke zu übergeben. Selbst wenn die Alternative Verhungern gewesen wäre, sie hätte keinen Bissen davon heruntergebracht. Kronos hingegen leckte sich hungrig die Lippen und schnippte aufgeregt mit den Fingern. Eine fette Frau in einem geblümten schmuddeligen Kittel, um den Kopf ein blutbeflecktes Handtuch zum Turban gebunden, watschelte aus der Küche zur Theke. Sie hatte eine breite Schweinenase und aus ihren Backen und unter ihrem Kinn sprossen dicke graue Borsten. Sie hielt sich mit dem Daumen ein Nasenloch zu und prustete aus dem anderen einen dicken Schleimbrocken hervor, der in einen der Töpfe mit gelbem Glibber platschte. „Was darf es sein, junger Mann?“, grunzte sie und wischte die Kelle an ihrer dreckigen Kittelschürze ab.

„Die Suppe“, sagte Kronos knapp. Dabei zog er ein Gesicht, als würde er nicht alle Angebote auf der Theke appetitlich finden.

„Alles klar“, grunzte die fette Frau, tunkte die Kelle in den Topf mit der braunen Brühe und füllte damit einen verkrusteten Teller randvoll, der wahrscheinlich noch nie Wasser, geschweige denn Spülmittel gesehen hatte. Kronos nahm sich einen Löffel und balancierte seine Portion vorsichtig durch das Chaos.

Ryu war ihm voraus geeilt und setzte sich auf einen von zwei freien Plätzen an einen der Tische und winkte Kronos zu sich her. Aber bevor er den Tisch erreicht hatte, nahm ein anderer Kerl neben ihr Platz. Er stützte den Ellbogen auf die Tischplatte, legte den Kopf in die Hand und blickte Ryu tief in die Augen, so als sei er sich seiner Wirkung auf Mädchen bewusst. Er hatte rotbraune Augen und seine Haare hatten die selbe Farbe. Seine Augen glänzten so stark, als brenne in ihnen ein Feuer. Seine Haut war leicht gebräunt und makellos rein. Ryu wollte sich eigentlich von ihm weg drehen, aber eine unwiderstehliche Anziehungskraft ging von ihm aus, die sie zwang, in seine Augen zu schauen.

„Hey, wie heißt du?“, fragte er mit einer sanften Stimme, die sofort jede Sorge verfliegen ließ und Ryus Herz leicht wie eine Feder machte.

„Ryu...“, flüsterte sie und wäre am liebsten in seine Arme gesunken und hätte alle Sorgen vergessen, den Krankenhausaufenthalt, die Amnesie, diese Schule, Stan... einfach alles. „Ryu... ein schöner Name, er klingt wie Musik. Ich heiße Kitsune“, sagte der Junge und setzte ein betörendes Lächeln auf, das vielleicht eine winzige Spur zu weibisch war. Plötzlich wurde Ryu aus ihren Träumen gerissen, etwas knallte neben ihr auf den Tisch und braune Spritzer bekleckerten Kitsunes Gesicht. Kronos war zurückgekommen und hatte seinen Teller unsanft auf dem Tisch abgestellt. Er starrte Kitsune finster an und ballte die Fäuste.

Kitsune schien keine Spur beeindruckt, wischte die Spritzer brauner Soße aus dem Gesicht und lächelte spöttisch. „Diese furchtbare Suppe zeugt nicht gerade von gutem Geschmack. Aber was soll man von einem Hybrid wie dir schon anderes erwarten?“, sagte Kitsune und kicherte, wobei er sich ziemlich geziert wie ein Mädchen die Hand vor den Mund hielt. Dann wandte er sich wieder Ryu zu und tätschelte gönnerhaft ihre Hand.

„Was will denn ein solch reines wunderschönes Wesen wie du mit einem Hybrid, der ärmer als ein menschlicher Penner ist?,“ fragte er Ryu und streichelte sanft mit einem Finger Ryus Wange. Ryu fühlte sich wie das Meer, über das ein lauer Sommerwind weht. Ryu war sich zwar bewusst, dass Kitsune offensichtlich ein ziemlich aufdringlicher Aufreißer war, trotzdem konnte sie ihm keinen Korb geben, und seine magische Anziehungskraft zwang sie, sein zuckersüßes Lächeln zu erwidern.

Endlich schien Kronos seine Fassung wiedergefunden zu haben. „Ryu, pass lieber auf, dass dir dieses pelzige Vieh nicht zu nah auf die Pelle rückt! Bestimmt hat dieser widerwärtige Schleimer Flöhe oder sogar die Räude“, fauchte Kronos, stemmte beide Hände auf den Tisch, kniff die Augen bis auf einen Spalt zusammen und fixierte Kitsune angriffslustig. „Wer weiß, vielleicht ist er noch nicht einmal gegen Tollwut geimpft“, fügte Kronos hinzu.

„Wenn ich du wäre, würde ich lieber aufpassen, dass meine Federn nicht von Federlingen befallen werden, die dich bei lebendigem Leibe auffressen!“, keifte Kitsune in Richtung des aufgebrachten Kronos, worauf sich dessen Kopffedern senkrecht stellten.

„Hey, Moment, hört auf zu streiten“, ging Ryu dazwischen und versuchte die beiden mit beschwichtigenden Gesten zu beruhigen. Wie die sich benahmen, würden sie sich bestimmt die Köpfe einschlagen. Das hätte Ryu gerade noch gefehlt und würde ihre Situation gewiss nicht leichter machen.

Die beiden Streithähne wurden still und beschränkten sich darauf, ihren Kampf per Augenkontakt auszutragen. Ryu jedenfalls fand, egal ob Mensch oder Monster oder ganz andere Wesen, sie benahmen sich wie pubertierende Jungs. Kronos löffelte schweigend seine Suppe, die eher aussah wie Jauche und auch so ähnlich roch, was Kitsune schadenfroh grinsend beobachtete. Er weidete sich offensichtlich daran, wie angeekelt Kronos mit dem Fraß in seinem Teller kämpfte.

Kitsune und Ryu waren die Einzigen in der Caféteria, die nichts aßen. Zu ihrem Glück schien das niemandem aufzufallen. Die meisten anderen futterten mit großer Inbrunst oder beträchtlicher Gier, sie hatten offensichtlich nichts an den Speisen auszusetzen, und ihr Schmatzen und Rülpsen bewies, dass es ihnen vorzüglich schmeckte. Als Ryu bemerkte, wie eine Gruppe von Schülern an einem der Nachbartische ihre Zähne in den großen Büffelkopf schlugen und Fleischfetzen heraus rissen, wandte sie ihre Blicke schnell ab, damit ihr nicht wieder schlecht wurde.

„Wir haben gleich Sport und sollten uns umziehen“, sagte Kronos mit vollem Mund. „Stimmt, wir müssen uns umziehen“, pflichtete ihm Kitsune bei und sah Ryu mit einem verführerischen Blick tief in die Augen.

Das war Kronos nicht entgangen. Er warf seinen Löffel auf den Tisch, alle Farbe wich aus seinem Gesicht, bis er leichenblass war und aussah, als würde er im nächsten Moment ohnmächtig. Vielleicht lag das an der furchtbaren Suppe, die er gegessen hatte, glaubte Ryu. Vielleicht war sie ja das pure Gift.

„Uns bleibt noch eine süße halbe Stunde bis zum Unterrichtsbeginn. Ich würde sagen, wir ziehen uns um und treffen uns draußen an der Nordseite“, schlug Kitsune vor und sah Ryu mit einem Blick an, als würde er sie am liebsten gleich hier am Tisch vernaschen . „Nordseite, also an der Statue, okay, dann sollten wir uns beeilen“, keuchte Kronos und kam nur mit Mühe auf die Füße.

Blut zu Blut

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