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Kapitel 3

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Manfred steht mit einem gepackten Rucksack im Vorraum. Sein Vater Konrad sitzt an seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer und schreibt am Computer. Als er Manfred durch die offene Tür sieht, winkt er ihm zu. “Möchtest du noch etwas essen?”

Manfred schüttelt den Kopf und späht aus dem Fenster. Ein Auto bleibt draußen stehen, und Manfred’s Mutter Elina (29, groß, blond, in einem langen fließenden Kleid und bunter Halskette) steigt aus. Sie ist hochschwanger.

“Aber dann beklag’ dich nicht wieder bei deiner Mutter, dass du Hunger hast!”

Er verlässt das Arbeitszimmer, gesellt sich zu Manfred hin und kneift ihn sanft in die blasse Wange. “Du weißt ja, wie sie ist. Sie missversteht immer alles.”

Er ordnet Manfreds Kleidung und schaut etwas streng. “Deine Frau Lehrerin hat angerufen.”

Manfred presst die Lippen zusammen.

“Weißt du, warum?” Konrad legt den Kopf schief und mustert Manfred aufmerksam. Manfred schaut verlegen zur Seite, aber Konrad ergreift seinen Arm und schüttelt ihn sanft. “Na?”

Manfred blinzelt schüchtern. “Das Schreiben?”

“Und das Lesen. Und das Rechnen.” (seufzt) “Kiddo, du bist doch smart. Und es geht dir doch gut, oder?”

Elinas Schritte nähern sich und landen vor der Tür, Manfred schaut hinüber. Konrad schüttelt ihn am Arm, dass er ihn wieder ansehen soll. “Ich sage deiner Mutter jetzt nichts davon, okay? Aber wenn du wieder zu Hause bist, müssen wir darüber reden, gut?”

Manfred zuckt die Schultern. Konrad bläst Atem aus, genervt. “Du könntest mich wenigstens anschauen, wenn ich mit dir rede.”

Manfred schaut seinen Vater an, der verhalten murmelt, “Du hast wirklich das Verstockte von deiner Mutter. Diese unheimlich ... anstrengende Art.”

Es klopft an der Tür; Vater Konrad schüttelt Manfred leicht. “Also dann, ich wünsche dir trotzdem ein schönes Wochenende!”

Elina klopft wieder und ruft von draußen. “Hallo? Jemand zu Hause?”

Vater Konrad rollt die Augen und murmelt, missmutig, “Nein, wir sind auf den Bahamas.” Er öffnet die Tür, und Elina steht mit vorwurfsvollen Gesichtsausdruck an den Türrahmen gelehnt, sich den Bauch haltend. Manfred eilt auf sie zu, und sie greift nach Manfreds Nacken und zieht ihn an sich, küsst seine Stirn. “Mein Süßer! Ich hab’s schon gedacht ...”

Sie schaut Konrad ärgerlich an. “Lustig, mich warten zu lassen?”

Konrad runzelt die Stirn und adjustiert den Rucksack auf Manfreds Rücken. “Dir auch einen schönen Tag, liebe Elina.”

Manfred will dem schwangeren Bauch seiner Mutter ausweichen, aber Elinas Hand drückt ihn an sich, während sie sein Haar krault und Konrad strafend anfunkelt. “Hat der Bub zu Mittag gegessen?”

Vater Konrad seufzt, ärgerlich. “Der Bub isst, wann er Hunger hat. Unregelmäßig. Und gelernt hat er das –“

Auf einmal zuckt Manfred mit einem Schrei vor Elina zurück, und sie zuckt zusammen und macht einen erschrockenen Schritt und schreit auch auf. “Was?”

Manfred deutet entsetzt auf den riesigen Bauch. “Er ... er hat mich gestoßen!” Er weicht zurück, und Konrad fängt ihn ein. “Langsam, du wird noch die Treppe hinunter fallen!”

Elina legt sich die Hand aufs Herz und atmet tief durch. “Du meine Güte! Du kannst mich doch nicht so erschrecken! Das ist doch normal, das das Baby in diesem Alter – “

Konrad schneidet ihr das Wort ab: “Manfred ist neun, und er sollte nicht unbedingt mit derlei Naturphänomenen erschreckt werden.”

Mutter Elina greift tröstend nach Manfred, aber er taucht unter ihrem Arm hindurch und läuft die Stufen hinunter in den Garten, zum Auto.

Konrad wendet sich herausfordernd Elina zu, die ihn streitlustig anfunkelt. “Ich habe keine Geheimnisse vor meinem Sohn.”

“Genau das ist das Problem. Er ist ein Kind, Elina. Er muss nicht bei jeder Geburt von irgend einer Katze in eurer Kommune dabei sein.”

“Er ist dabei, wenn er es will.”

Vater Konrad schnaubt. “Was weiß den schon ein Neunjähriger, was er will?”

Elina hebt die Hand, um weitere Konversation abzuschneiden, wendet sich ab und geht vorsichtig die Stufen hinunter. “Friede und Licht mit dir, Konrad.”

Konrad murmelt, missmutig. “Einsicht und Vernunft mit dir.” Er ruft Manfred nach. “Bis Montag, Fredo! Hab’ dich lieb.”

Er verschwindet schnell im Haus und schließt die Tür. Mutter Elina geht gereizt zum Auto. “Fredo ...” Sie schüttelt den Kopf über den Namen. “Kein Wunder ist er schwierig.”

Manfred sitzt bereits im Auto, die Arme verschränkt, geradeaus starrend und wischt sich heimlich eine Träne ab.


Manfred sitzt in seinem Zimmer auf Mutter Elinas Bauernhof und schaut aus dem offenen Fenster in den Wald, während er einen Apfel isst. Unten sind lachende Stimme zu hören und das Blöken von Schafen. Manfred schaut vom Wald zum Himmel. Er holt aus und wirft den Apfel aus dem Fenster. Draußen ist ein dumpfer Knall zu hören, und die lachenden Stimmen verstummen. Ein Hund bellt heiser.


Monkey, Monkey

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