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3. Ursprung des Namens Crottendorf.

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(Herm. Grimm, Das sächs. Erzgebirge, Dresden 1847, S. 204. Ziehnert, Sachsens Volkssagen, Annaberg 1838–39. III. S. 201. Segnitz, Sagen, Legenden etc., Meißen 1839–54. II. S. 73.)

Der Name des Dorfes Crottendorf würde richtiger »Crodendorf« zu schreiben sein, da der Ort seinen Namen dem Götzen Crodo verdankt, welcher am östlichen hohen Gebirge, auf den Klippen der Wolfs- und Liebensteine, lange nach Einführung des Christentums noch verehrt worden ist. Denn als man im Orte eine Kirche bauen wollte, suchte dies der Heidengott in Gestalt des Teufels zu verhindern. Er riß das am Tage aufgeführte Mauerwerk in der Nacht wieder ein und das Bauholz schleppte er weit bis an das andere Ende des Dorfs. Da ging einst ein frommer Priester zu derselben Zeit vorüber, als die Bauleute eben beschäftigt waren, den angerichteten Schaden wieder gut zu machen. Derselbe segnete das sämtliche Holz und Baumaterial und nun mußte der Götze dasselbe in Ruhe lassen, so daß der Bau bald vollendet werden konnte.

In der Einleitung ist bereits auf die unhistorische Gottheit Crodo hingewiesen worden. Von späteren Schriftstellern wurde dieselbe als ein Mann mit entblößtem Haupte, barfuß auf einer Säule stehend und mit einem leinenen Schurze umgürtet, in der linken Hand ein Rad, in der rechten einen Wassereimer haltend, dargestellt. Anders bildet Großer in seinen Merkwürdigkeiten der Ober- und Niederlausitz den Gott ab. Hier erscheint er als ein bekleideter Mann ohne Kopfbedeckung; in der einen Hand trägt er einen Korb mit Früchten (?), in der andern erhobenen ein Rad; er steht auf einem Fische, welcher auf einer Säule liegt.

Sagenbuch des Erzgebirges (Johann August Ernst Köhler) (Literarische Gedanken Edition)

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