Читать книгу Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand: Ein Schauspiel - Johann Wolfgang von Goethe - Страница 3

Erster Akt
I. Akt, Szene 3

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Weislingen. O daя ich aufwachte! und das alles wдre ein Traum! In Berlichingens Gewalt! von dem ich mich kaum losgearbeitet habe, dessen Andenken ich mied wie Feuer, den ich hoffte zu ьberwдltigen! Und er – der alte treuherzige Gцtz! Heiliger Gott, was will, will aus dem allen werden? Rьckgefьhrt, Adelbert, in den Saal! wo wir als Buben unsere Jagd trieben – da du ihn liebtest, an ihm hingst wie an deiner Seele. Wer kann ihm nahen und ihn hassen? Ach! ich bin so ganz nichts hier! Glьckselige Zeiten, ihr seid vorbei, da noch der alte Berlichingen hier am Kamin saя, da wir um ihn durcheinander spielten und uns liebten wie die Engel. Wie wird sich der Bischof дngstigen, und meine Freunde. Ich weiя, das ganze Land nimmt teil an meinem Unfall. Was ist's! Kцnnen sie mir geben, wornach ich strebe?

Gцtz (mit einer Flasche Wein und Becher). Bis das Essen fertig wird, wollen wir eins trinken. Kommt, setzt Euch, tut, als wenn Ihr zu Hause wдrt! Denkt, Ihr seid einmal wieder beim Gцtz. Haben doch lange nicht beisammengesessen, lang keine Flasche miteinander ausgestochen. (Bringt's ihm.) Ein frцhlich Herz!

Weislingen. Die Zeiten sind vorbei.

Gцtz. Behьte Gott! Zwar vergnьgtere Tage werden wir wohl nicht wieder finden als an des Markgrafen Hof, da wir noch beisammenschliefen und miteinander umherzogen. Ich erinnere mich mit Freuden meiner Jugend. Wiяt Ihr noch, wie ich mit dem Polacken Hдndel kriegte, dem ich sein gepicht und gekrдuselt Haar von ungefдhr mit dem дrmel verwischt?

Weislingen. Es war bei Tische, und er stach nach Euch mit dem Messer.

Gцtz. Den schlug ich wacker aus dazumal, und darьber wurdet Ihr mit seinem Kameraden zu Unfried. Wir hielten immer redlich zusammen als gute brave Jungen, dafьr erkennte uns auch jedermann. (Schenkt ein und bringt's.) Kastor und Pollux! Mir tat's immer im Herzen wohl, wenn uns der Markgraf so nannte.

Weislingen. Der Bischof von Wьrzburg hatte es aufgebracht.

Gцtz. Das war ein gelehrter Herr, und dabei so leutselig. Ich erinnere mich seiner, so lange ich lebe, wie er uns liebkoste, unsere Eintracht lobte und den Menschen glьcklich pries, der ein Zwillingsbruder seines Freundes wдre.

Weislingen. Nichts mehr davon!

Gцtz. Warum nicht? Nach der Arbeit wьяt ich nichts Angenehmers, als mich des Vergangenen zu erinnern. Freilich, wenn ich wieder so bedenke, wie wir Liebs und Leids zusammen trugen, einander alles waren, und wie ich damals wдhnte, so sollt's unser ganzes Leben sein! War das nicht all mein Trost,, wie mir diese Hand weggeschossen ward vor Landshut, und du mein pflegtest und mehr als Bruder fьr mich sorgtest? Ich hoffte, Adelbert wird kьnftig meine rechte Hand sein. Und nun-Weislingen. Oh!

Gцtz. Wenn du mir damals gefolgt hдttest, da ich dir anlag, mit nach Brabant zu ziehen, es wдre alles gut geblieben. Da hielt dich das unglьckliche Hofleben und das Schlenzen und Scherwenzen mit den Weibern. Ich sagt es dir immer, wenn du dich mit den eiteln garstigen Vetteln abgabst und ihnen erzдhltest von miяvergnьgten Ehen, verfьhrten Mдdchen, der rauhen Haut einer Dritten, oder was sie sonst gerne hцren: "Du wirst ein Spitzbub", sagt ich, "Adelbert."

Weislingen. Wozu soll das alles?

Gцtz. Wollte Gott, ich kцnnt's vergessen, oder es wдr anders! Bist du nicht ebenso frei, so edel geboren als einer in Deutschland, unabhдngig, nur dem Kaiser untertan, und du schmiegst dich unter Vasallen? Was hast du von dem Bischof? Weil er dein Nachbar ist? dich necken kцnnte? Hast du nicht Arme und Freunde, ihn wieder zu necken? Verkennst den Wert eines freien Rittersmanns, der nur abhдngt von Gott, seinem Kaiser und sich selbst! Verkriechst dich zum ersten Hofschranzen eines eigensinnigen neidischen Pfaffen!

Weislingen. Laяt mich reden.

Gцtz. Was hast du zu sagen?

Weislingen. Du siehst die Fьrsten an, wie der Wolf den Hirten. Und doch, darfst du sie schelten, daя sie ihrer Leut und Lдnder Bestes wahren? Sind sie denn einen Augenblick vor den ungerechten Rittern sicher, die ihre Untertanen auf allen Straяen anfallen, ihre Dцrfer und Schlцsser verheeren? Wenn nun auf der andern Seite unsers teuern Kaisers Lдnder der Gewalt des Erbfeindes ausgesetzt sind, er von den Stдnden Hьlfe begehrt, und sie sich kaum ihres Lebens erwehren: ist's nicht ein guter Geist, der ihnen einrдt, auf Mittel zu denken, Deutschland zu beruhigen, Recht und Gerechtigkeit zu handhaben, um einen jeden, Groяen und Kleinen, die Vorteile des Friedens genieяen zu machen? Und uns verdenkst du's, Berlichingen, daя wir uns in ihren Schutz begeben, deren Hьlfe uns nah ist, statt daя die entfernte Majestдt sich selbst nicht beschьtzen kann.

Gцtz. Ja! ja! Ich versteh! Weislingen, wдren die Fьrsten, wie Ihr sie schildert, wir hдtten alle, was wir begehren. Ruh und Frieden! Ich glaub's wohl! Den wьnscht jeder Raubvogel, die Beute nach Bequemlichkeit zu verzehren. Wohlsein eines jeden! Daя sie sich nur darum graue Haare wachsen lieяen! Und mit unserm Kaiser spielen sie auf eine unanstдndige Art. Er meint's gut und mцcht gern bessern. Da kommt denn alle Tage ein neuer Pfannenflicker und meint so und so. Und weil der Herr geschwind etwas begreift, und nur reden darf, um tausend Hдnde in Bewegung zu setzen, so denkt er, es wдr auch alles so geschwind und leicht ausgefьhrt. Nun ergehn Verordnungen ьber Verordnungen, und wird eine ьber die andere vergessen; und was den Fьrsten in ihren Kram dient, da sind sie hinterher, und gloriieren von Ruh und Sicherheit des Reichs, bis sie die Kleinen unterm Fuя haben. Ich will darauf schwцren, es dankt mancher in seinem Herzen Gott, daя der Tьrk dem Kaiser die Waage hдlt.

Weislingen. Ihr seht's von Eurer Seite.

Gцtz. Das tut jeder. Es ist die Frage, auf welcher Licht und Recht ist, und eure Gдnge scheuen wenigstens den Tag.

Weislingen. Ihr dьrft reden, ich bin der Gefangne.

Gцtz. Wenn Euer Gewissen rein ist, so seid Ihr frei. Aber wie war's um den Landfrieden? Ich weiя noch, als ein Bub von sechzehn Jahren war ich mit dem Markgrafen auf dem Reichstag. Was die Fьrsten da fьr weite Mдuler machten, und die Geistlichen am дrgsten. Euer Bischof lдrmte dem Kaiser die Ohren voll, als wenn ihm wunder wie! die Gerechtigkeit ans Herz gewachsen wдre; und jetzt wirft er mir selbst einen Buben nieder, zur Zeit da unsere Hдndel vertragen sind, ich an nichts Bцses denke. Ist nicht alles zwischen uns geschlichtet? Was hat er mit dem Buben?

Weislingen. Es geschah ohne sein Wissen.

Gцtz. Warum gibt er ihn nicht wieder los?

Weislingen. Er hat sich nicht aufgefьhrt, wie er sollte.

Gцtz. Nicht wie er sollte? Bei meinem Eid, er hat getan, wie er sollte, so gewiя er mit Eurer und des Bischofs Kundschaft gefangen ist. Meint Ihr, ich komm erst heut auf die Welt, daя ich nicht sehen soll, wo alles hinaus will?

Weislingen. Ihr seid argwцhnisch und tut uns unrecht.

Gцtz. Weislingen, soll ich von der Leber weg reden? Ich bin euch ein Dorn in den Augen, so klein ich bin, und der Sickingen und Selbitz nicht weniger, weil wir fest entschlossen sind, zu sterben eh, als jemanden die Luft zu verdanken, auяer Gott, und unsere Treu und Dienst zu leisten, als dem Kaiser. Da ziehen sie nun um mich herum, verschwдrzen mich bei Ihro Majestдt und ihren Freunden und meinen Nachbarn, und spionieren nach Vorteil ьber mich. Aus dem Wege wollen sie mich haben, wie's wдre. Darum nahmt ihr meinen Buben gefangen, weil ihr wuяtet, ich hatt' ihn auf Kundschaft ausgeschickt; und darum tat er nicht, was er sollte, weil er mich nicht an euch verriet. Und du, Weislingen, bist ihr Werkzeug!

Weislingen. Berlichingen!

Gцtz. Kein Wort mehr davon! Ich bin ein Feind von Explikationen; man betriegt sich oder den andern, und meist beide.

Karl. Zu Tisch, Vater.

Gцtz. Frцhliche Botschaft! – Kommt! ich hoffe, meine Weibsleute sollen Euch munter machen. Ihr wart sonst ein Liebhaber, die Frдulein wuяten von Euch zu erzдhlen. Kommt! (Ab.)

Im bischцflichen Palaste zu Bamberg Der Speisesaal Bischof von Bamberg. Abt von Fulda. Olearius. Liebetraut. Hofleute.

An Tafel. Der Nachtisch und die groяen Pokale werden aufgetragen.

Bischof. Studieren jetzt viele Deutsche von Adel zu Bologna?

Olearius. Vom Adel- und Bьrgerstande. Und ohne Ruhm zu melden, tragen sie das grцяte Lob davon. Man pflegt im Sprichwort auf der Akademie zu sagen: "So fleiяig wie ein Deutscher von Adel." Denn indem die Bьrgerlichen einen rьhmlichen Fleiя anwenden, durch Talente den Mangel der Geburt zu ersetzen, so bestreben sich jene, mit rьhmlicher Wetteiferung, ihre angeborne Wьrde durch die glдnzendsten Verdienste zu erhцhen.

Abt. Ei!

Liebetraut. Sag einer, was man, nicht erlebet. So fleiяig wie ein Deutscher von Adel! Das hab ich mein Tage nicht gehцrt.

Olearius. Ja, sie sind die Bewunderung der ganzen Akademie. Es werden ehestens einige von den дltesten und geschicktesten als Doktores zurьckkommen. Der Kaiser wird glьcklich sein, die ersten Stellen damit besetzen zu kцnnen.

Bischof. Das kann nicht fehlen.

Abt. Kennen Sie nicht zum Exempel einen Junker? – Er ist aus Hessen-Olearius. Es sind viel Hessen da.

Abt. Er heiяt – er ist – Weiя es keiner von euch? – Seine Mutter war eine von – Oh! Sein Vater hatte nur ein Aug – und war Marschall.

Liebetraut. Von Wildenholz?

Abt. Recht – von Wildenholz.

Olearius. Den kenn ich wohl, ein junger Herr von vielen Fдhigkeiten.

Besonders rьhmt man ihn wegen seiner Stдrke im Disputieren.

Abt. Das hat er von seiner Mutter.

Liebetraut. Nur wollte sie ihr Mann niemals drum rьhmen.

Bischof. Wie sagtet Ihr, daя der Kaiser hieя, der Euer "Corpus Juris" geschrieben hat?

Olearius. Justinianus.

Bischof. Ein trefflicher Herr! er soll leben!

Olearius. Sein Andenken!

(Sie trinken.)

Abt. Es mag ein schцn Buch sein.

Olearius. Man mцcht's wohl ein Buch aller Bьcher nennen; eine Sammlung aller Gesetze; bei jedem Fall der Urteilsspruch bereit; und was ja noch abgдngig oder dunkel wдre, ersetzen die Glossen, womit die gelehrtesten Mдnner das vortrefflichste Werk geschmьckt haben.

Abt. Eine Sammlung aller Gesetze! Potz! Da mьssen wohl auch die Zehn Gebote drin sein.

Olearius. Implicite wohl, nicht explicite.

Abt. Das mein ich auch, an und vor sich, ohne weitere Explikation.

Bischof. Und was das Schцnste ist, so kцnnte, wie Ihr sagt, ein Reich in sicherster Ruhe und Frieden leben, wo es vцllig eingefьhrt und recht gehandhabt wьrde.

Olearius. Ohne Frage.

Bischof. Alle Doctores Juris!

Olearius. Ich werd's zu rьhmen wissen. (Sie trinken.) Wollte Gott, man sprдche so in meinem Vaterlande!

Abt. Wo seid Ihr her, hochgelahrter Herr?

Olearius. Von Frankfurt am Main, Ihro Eminenz zu dienen.

Bischof. Steht ihr Herrn da nicht wohl angeschrieben? Wie kommt das?

Olearius. Sonderbar genug. Ich war da, meines Vaters Erbschaft abzuholen; der Pцbel hдtte mich fast gesteinigt, wie er hцrte, ich sei ein Jurist.

Abt. Behьte Gott!

Olearius. Aber das kommt daher: Der Schцppenstuhl, der in groяem Ansehn weit umher steht, ist mit lauter Leuten besetzt, die der Rцmischen Rechte unkundig sind. Man glaubt, es sei genug, durch Alter und Erfahrung sich eine genaue Kenntnis des innern und дuяern Zustandes der Stadt zu erwerben. So werden, nach altem Herkommen und wenigen Statuten, die Bьrger und die Nachbarschaft gerichtet.

Abt. Das ist wohl gut.

Olearius. Aber lange nicht genug. Der Menschen Leben ist kurz, und in einer Generation kommen nicht alle Kasus vor. Eine Sammlung solcher Fдlle von vielen Jahrhunderten ist unser Gesetzbuch. Und dann ist der Wille und die Meinung der Menschen schwankend; dem deucht heute das recht, was der andere morgen miяbilliget; und so ist Verwirrung und Ungerechtigkeit unvermeidlich. Das alles bestimmen die Gesetze; und die Gesetze sind unverдnderlich.

Abt. Das ist freilich besser.

Olearius. Das erkennt der Pцbel nicht, der, so gierig er auf Neuigkeiten ist, das Neue hцchst verabscheuet, das ihn aus seinem Gleise leiten will, und wenn er sich noch so sehr dadurch verbessert.

Sie halten den Juristen so arg, als einen Verwirrer des Staats, einen Beutelschneider, und sind wie rasend, wenn einer dort sich niederzulassen gedenkt.

Liebetraut. Ihr seid von Frankfurt! Ich bin wohl da bekannt. Bei Kaiser Maximilians Krцnung haben wir Euern Brдutigams was vorgeschmaust. Euer Name ist Olearius? Ich kenne so niemanden.

Olearius. Mein Vater hieя цhlmann. Nur, den Miяstand auf dem Titel meiner lateinischen Schriften zu vermeiden, nenn ich mich, nach dem Beispiel und auf Anraten wьrdiger Rechtslehrer, Olearius.

Liebetraut. Ihr tatet wohl, daя Ihr Euch ьbersetztet. Ein Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande, es hдtt' Euch in Eurer Muttersprache auch so gehen kцnnen.

Olearius. Es war nicht darum.

Liebetraut. Alle Dinge haben ein paar Ursachen.

Abt. Ein Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande!

Liebetraut. Wiяt Ihr auch warum, hochwьrdiger Herr?

Abt. Weil er da geboren und erzogen ist.

Liebetraut. Wohl! Das mag die eine Ursache sein. Die andere ist:

Weil, bei einer nдheren Bekanntschaft mit den Herrn, der Nimbus von Ehrwьrdigkeit und Heiligkeit wegschwindet, den uns eine neblichte Ferne um sie herumlьgt; und dann sind sie ganz kleine Stьmpfchen Unschlitt.

Olearius. Es scheint, Ihr seid dazu bestellt, Wahrheiten, zu sagen.

Liebetraut. Weil ich 's Herz dazu hab, so fehlt mir's nicht am Maul.

Olearius. Aber doch an Geschicklichkeit, sie wohl anzubringen.

Liebetraut. Schrцpfkцpfe sind wohl angebracht, wo sie ziehen.

Olearius. Bader erkennt man an der Schьrze und nimmt in ihrem Amte ihnen nichts ьbel. Zur Vorsorge tдtet Ihr wohl, wenn Ihr eine Schellenkappe trьgt.

Liebetraut. Wo habt Ihr promoviert? Es ist nur zur Nachfrage, wenn mir einmal der Einfall kдme, daя ich gleich vor die rechte Schmiede ginge.

Olearius. Ihr seid verwegen.

Liebetraut. Und Ihr sehr breit.

(Bischof und Abt lachen.)

Bischof. Von was anders! – Nicht so hitzig, ihr Herrn. Bei Tisch geht alles drein – Einen andern Diskurs, Liebetraut!

Liebetraut. Gegen Frankfurt liegt ein Ding ьber, heiяt Sachsenhausen-Olearius (zum Bischof). Was spricht man vom Tьrkenzug, Ihro Fьrstliche Gnaden?

Bischof. Der Kaiser hat nichts Angelegners, als vorerst das Reich zu beruhigen, die Fehden abzuschaffen und das Ansehn der Gerichte zu befestigen. Dann, sagt man, wird er persцnlich gegen die Feinde des Reichs und der Christenheit ziehen. Jetzt machen ihm seine Privathдndel noch zu tun, und das Reich ist, trotz ein vierzig Landfrieden, noch immer eine Mцrdergrube. Franken, Schwaben, der Oberrhein und die angrenzenden Lдnder werden von ьbermьtigen und kьhnen Rittern verheeret. Sickingen, Selbitz mit einem Fuя, Berlichingen mit der eisernen Hand spotten in diesen Gegenden des kaiserlichen Ansehens-Abt. Ja, wenn Ihro Majestдt nicht bald dazu tun, so stecken einen die Kerl am End in Sack.

Liebetraut. Das mьяt ein Kerl sein, der das Weinfaя von Fuld in den Sack schieben wollte.

Bischof. Besonders ist der letzte seit vielen Jahren mein unversцhnlicher Feind, und molestiert mich unsдglich; aber es soll nicht lang mehr wдhren, hoff ich. Der Kaiser hдlt jetzt seinen Hof zu Augsburg. Wir haben unsere Maяregeln genommen, es kann uns nicht fehlen. – Herr Doktor, kennt Ihr Adelberten von Weislingen?

Olearius. Nein, Ihro Eminenz.

Bischof. Wenn Ihr die Ankunft dieses Mannes erwartet, werdet Ihr Euch freuen, den edelsten, verstдndigsten und angenehmsten Ritter in einer Person zu sehen.

Olearius. Es muя ein vortrefflicher Mann sein, der solche Lobeserhebungen aus solch einem Munde verdient.

Liebetraut. Er ist auf keiner Akademie gewesen.

Bischof. Das wissen wir. (Die Bedienten laufen ans Fenster.) Was gibt's?

Ein Bedienter. Eben reit Fдrber, Weislingens Knecht, zum Schloяtor herein.

Bischof. Seht, was er bringt, er wird ihn melden.

(Liebetraut geht. Sie stehn auf und trinken noch eins. – Liebetraut kommt zurьck.)

Bischof. Was fьr Nachrichten?

Liebetraut. Ich wollt, es mьяt sie Euch ein andrer sagen. Weislingen ist gefangen.

Bischof. Oh!

Liebetraut. Berlichingen hat ihn und drei Knechte bei Haslach weggenommen. Einer ist entronnen, Euch's anzusagen.

Abt. Eine Hiobspost.

Olearius. Es tut mir von Herzen leid.

Bischof. Ich will den Knecht sehn, bringt ihn herauf – Ich will ihn selbst sprechen. Bringt ihn in mein Kabinett. (Ab.)

Abt (setzt sich). Noch einen Schluck.

(Die Knechte schenken ein.)

Olearius. Belieben Ihro Hochwьrden nicht eine kleine Promenade in den Garten zu machen? Post coenam stabis seu passus mille meabis.

Liebetraut. Wahrhaftig, das Sitzen ist Ihnen nicht gesund. Sie kriegen noch einen Schlagfluя.

Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand: Ein Schauspiel

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