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Johann Wilhelm Kinau – alias Gorch Fock

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Dieser Johann Wilhelm Kinau ist uns eher bekannt unter seinem Schriftsteller-Pseudonym als Gorch Fock.

Der Vater Heinrich Wilhelm Kinau war ein in Finkenwerder lebender Hochseefischer, der seinen ältesten Sohn Johann Wilhelm wegen seiner körperlichen Konstitution für nicht seetauglich hielt und ihn daher nach seinem Schulbesuch in Finkenwerder zu einem Onkel nach Geestemünde schickte, wo er eine kaufmännische Lehre durchlief.

Von 1897 bis 1898 besuchte er die Handelsschule in Bremerhaven. Ab 1899 war er jeweils kurzzeitig als Buchhalter und Kontorist in Meiningen, Bremen und Halle (Saale) tätig. In Meiningen besuchte er oft das Hoftheater. Das inspirierte ihn zur Schriftstellerei.

Er veröffentlichte seit 1904 unter den Pseudonymen Gorch Fock, Jakob Holst und Giorgio Focco zahlreiche Gedichte und Erzählungen, die in den Hamburger Zeitungen erschienen. Der Vorname Gorch ist eine lokaltypische Abwandlung von Georg. Fock war eine Linie großelterlicher Vorfahren.

Er schrieb meist in seiner Muttersprache, einem breiten finkenwerderischen Plattdeutsch.


1904 kam er nach Hamburg zurück und arbeitete bei der Zentraleinkaufsgesellschaft deutscher Kolonialwarenhändler. 1907 wurde er Buchhalter bei der Hamburg-Amerika-Linie.

Er heiratete 1908 Rosa Elisabeth Reich, mit der er drei Kinder hatte. „Des Mannes bester Kamerad ist die Kameradin“. Seine Muse und Seelengefährtin war während der schriftstellerischen Jahre hingegen die Schauspielerin Aline Bußmann.

Sein bekanntestes Werk, der hochdeutsche Roman mit plattdeutschen Dialogen „Seefahrt ist not!“, in dem er das Leben der Hochseefischer auf Finkenwerder in heroisierender Weise beschrieb, erschien 1913. Robert Wohlleben zeigte die verborgene Abhängigkeit von Leitmotiven aus dem Schimmelreiter von Theodor Storm auf.

1915 wurde Gorch Fock zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg eingezogen und kämpfte als Infanterist (im Reserve Inf.-Rgt. 207) in Serbien und Russland, später dann in Frankreich bei Verdun. Im März 1916 ließ er sich auf eigenen Wunsch vom Heer zur Marine kommandieren.


Dort tat Dienst als Ausguck auf dem vorderen Mast des 1915 auf der Vulkan-Werft in Stettin gebauten Kleinen Kreuzers SMS „WIESBADEN“ mit 474 Mann Besatzung.


In der Seeschlacht am Skagerrak ging er am 31. Mai 1916 mit seinem Schiff unter. Seine Leiche wurde bei Väderöbod nahe Fjällbacka (nördlich von Göteborg) angetrieben und am 2. Juli 1916 auf der unbewohnten schwedischen Insel Stensholmen östlich der Insel Kalvö auf einem kleinen Soldatenfriedhof zusammen mit weiteren deutschen und britischen Seeleuten beigesetzt. Auf seinem Grab befindet sich ein Anker. Sein Grabstein trägt seinen Namen, seine Lebensdaten und den Titel seines Buches „Seefahrt ist not!


Das Vorpostenboot „GORCH FOCK“ wurde 1917 nach ihm benannt.

Das Boot wurde von der Stülcken-Werft in Hamburg auf eigene Rechnung unter der Baunummer 532 noch 1916 auf Kiel gelegt und im November 1916 von der Kaiserlichen Marine übernommen. Der Stapellauf erfolgte am 17. Juli 1917, die Ablieferung an die Marine am 20. September 1917.



Zwei Segelschulschiffe der deutschen Marine erhielten ebenfalls seinen Namen, die 1933 gebaute „GORCH FOCK“ und die 1958 gebaute „GORCH FOCK“.


Die 1933 gebaute GORCH FOCK 1934

in der Seeschleuse Wilhelmshaven


Die 1933 gebaute GORCH FOCK

Das Schiff kam 1949 unter dem Namen „Товарищ“

(„TOVARISCHTSCH“) in den Besitz der Sowjetunion und liegt heute als Museumsschiff in Stralsund.


Die „GORCH FOCK“ der Bundesmarine im Mai 1915 vom Herausgeber vor Hamburg-Rissen auf der Elbe fotografiert


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