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Achtes Kapitel: Almah

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Da, wo der Fluß sich busenartig erweitert, um seine Wasser mit den Wogen des Meeres zu vermählen, liegt Tremona, der Haupthafen von Süderland. Am Fuße der Höhe, an welcher sich die Stadt amphitheatralisch emporzieht, dehnen sich die Außenwerke der Festung aus, während die beiden rechts und links vom Flusse liegenden Forts wie drohende Wächter von dem Berge herunterblicken und weit hinaus in die offene See schauen. Unter ihnen und an ihren Flanken dehnen sich zahlreiche Weinberge und Fruchtgärten hin, zwischen deren Grün verschieden stilisirte Villas, Lustschlösser dienen.

Unter diesen Gebäuden zeichnet sich besonders eines durch seine prächtige Lage wie unübertreffliche Architektonik aus. Es ist ein im maurischen Stile gehaltenes Schloß, welches sonderbarer Weise keinem Süderländischen Unterthanen, sondern einem Fremden gehört, nämlich dem Fürsten Viktor von Sternburg, General z.D. Sr. Majestät des Königs von Norland. Allerdings ist der General nur selten auf dieser seiner Besitzung anwesend, und auch sein Sohn, der Prinz Arthur, welcher als wirklicher Kapitän zur See in Norländischen Diensten steht, kann den Reiz dieser herrlichen Besitzung nur höchst selten und auf kurze Zeit genießen, da sein Beruf ihn oft Jahre lang vom Lande fern hält und er in der Frist eines etwaigen Urlaubs zu sehr in der Heimath in Anspruch genommen wird, als daß er auf den Gedanken kommen sollte, eine Besitzung zu besuchen, welche im Nachbarstaate liegt, dessen Intentionen zum Vaterlande nie sehr freundliche genannt werden konnten. —

Auf der Veranda von Sternburg, wie das erwähnte Schloß nach seinem Besitzer genannt wird, saßen mehrere in Civil gekleidete Herren, deren Exterieur die Vermuthung nahe legte, daß sie trotz dieser Kleidung den militärischen Kreisen angehörten. Sie hatten die substanzielleren Theile des Frühstücks überwunden und schauten nun vergnügt auf eine Batterie feurigen Sizilianers, welcher ihnen rothgolden durch das Glas entgegenglänzte.

»Sagen Sie, Kapitän, auf wie lange werden Sie Ihren gegenwärtigen Aufenthalt ausdehnen?« frug der eine von ihnen. »Sie dürfen erwarten, daß wir wünschen, Sie so lange als möglich hier festhalten zu können.«

Der Gefragte war ein junger Mann von wohl nicht über zweiundzwanzig Jahren. Sein ernstes, männlich schönes Angesicht war sehr stark von der Sonne gebräunt und trug den Charakter einer milden aber unerschütterlichen Energie, welche durch nichts dahin zu bringen ist, einen einmal für rechtlich erkannten Entschluß wieder aufzugeben. Seine Kameraden waren ausnahmslos älter als er, und dennoch schien er ihnen an Reife und Würde überlegen zu sein, wenigstens bildete ihrer Lebhaftigkeit gegenüber die Ruhe und Gleichmäßigkeit seiner Worte und Bewegungen einen Kontrast, welcher nur zu seinem Vortheile ausfallen konnte.

»Leider ist die Dauer meines Aufenthaltes hier eine sehr von den Umständen abhängige,« antwortete er. »Sie kann einige Wochen währen, aber auch schon binnen einer Stunde ihr Ende erreicht haben. Allerdings habe ich meine Fregatte dem Werfte übergeben müssen, aber es kann leicht sein, daß man mir während der dadurch entstehenden Vakanz einstweilen das Kommando eines anderen Fahrzeuges anvertraut. In diesem Falle werde ich telegraphisch abberufen und hätte dann nicht einmal Zeit, mich von Ihnen zu verabschieden, meine Herren.«

»Ein Grund mehr, uns an die Gegenwart zu halten,« meinte ein anderer der Gäste. »Laßt uns den eventuellen Abschiedstrunk gleich jetzt mit schlürfen!«

Die Gläser erklangen.

»Wo waren Sie zuletzt stationirt, Kapitän?« tönte dann die Frage.

»Im indischen Archipel.«

»Donnerwetter, ein wenig entfernt von hier! Nun ist mir auch der famose Teint erklärlich, durch welchen Sie sich so vortrefflich auszeichnen. Aber ich glaube, von Ihnen als in Egypten anwesend gehört zu haben.«

»Ich war auf dem Rückwege nach der Heimath mit der Abgabe von Depeschen an den Vizekönig beauftragt.«

»Ah! So ward Ihnen das Glück zu Theil, die Khedive‘sche Majestät Auge in Auge zu sehen?«

»Natürlich.«

»Ja, ein zweiundzwanzigjähriger Kapitän zur See besitzt ganz verteufelte Meriten. Aber, im Vertrauen, haben Sie auch Einblick in die liebenswürdigen Verhältnisse des vizeköniglichen Harems erhalten?«

Der Gefragte blickte mit einem sinnenden Lächeln vor sich nieder.

»Einblick? Nein!«

»Aber Anblick – ein Anblick ist Ihnen geworden, Sie Glücklicher? Gestehen Sie!«

»Ich gestehe!«

»Genügt nicht. Beichten!«

»Ich habe nichts zu beichten, meine Herren!«

»Nun wohl, dann haben Sie desto mehr zu erzählen oder zu berichten. Nicht?«

»Höchstens eine Kleinigkeit.«

Kapitän!«

Er griff zum Glase, that einen kleinen, langsamen Zug aus demselben und begann mit einer Miene, in welcher sich deutlich das Widerstreben kund gab, eine persönliche Erfahrung dem weiteren Wissen preis zu geben.

»Ich hatte meine Pflicht gethan und war vom Vizekönig auch bereits verabschiedet worden, beschloß aber doch, noch einige Tage in Kairo zu verweilen. Man muß diese Stadt gesehen haben, um diesen Entschluß als etwas ganz und gar Selbstverständliches anzuerkennen. Kairo heißt nicht ohne Grund Kahira, die Siegreiche; sie besiegt mit ihren tausend Wundern und Reizen jeden Abendländer, welcher zum ersten Male sich in den Zauberkreis des orientalischen Lebens wagt.«

»Auch Sie wurden natürlich von diesem Zauber gefangen genommen?«

»Vor Jahren, ja, als ich den Boden des Morgenlandes zum ersten Male betrat.«

»Vor Jahren! Alle Teufel, Kapitän, Sie haben freilich an einer ganz bedeutenden Summe von Jahren zu tragen! Doch, apropos, Sie sind wirklich ein ganz ungewöhnlich bevorzugtes Schoßkind des Glückes. Während andere sehr tüchtige Männer es kaum mit vierzig Jahren bis zu Ihrem Range bringen, waren Sie mit vierzehn Jahren bereits Midshipman, mit zwanzig Decklieutenant und jetzt Kapitän, notabene nicht Korvetten- sondern Fregattenkapitän. Warten wir noch ein Jährchen, meine Herren, so werden wir erfahren, daß diesem Herrn Arthur von Sternburg als Kommodore eine Eskadre anvertraut worden ist, und dann ist es nicht mehr weit bis zu einem fünfundzwanzigjährigen Admiral. Doch bitte, Herr Kamerad, fahren Sie fort!«

»Mit oder ohne weitere Unterbrechungen?«

»Ohne —« lachte der Gefragte.

»Also, wir waren in Kahira, der Siegreichen, und sahen uns gezwungen, den Einflüssen des Klimas gerecht zu werden. Des Tages verträumte ich, wenn nicht gerade eine Audienz oder ein nothwendiger Besuch vorlag, die Zeit bei einer Pfeife feinem Assuan, und ging nur des Abends aus, um manches Abenteuer zu erleben oder zu beobachten, von welchem die Erinnerung zu zehren vermag. Aufgefallen war mir die Schönheit der Fellahmädchen. Diese schlanken und dabei doch so vollen, reizenden Glieder, der warme Ton der dunklen, sammetnen Haut, die liebliche Regelmäßigkeit der Züge, die jungfräuliche Fülle und Festigkeit derjenigen Formen, welche man bei uns künstlich zu stützen pflegt, die Anmuth der Bewegungen – das Alles, bei diesen Bauernmädchen gesehen, ließ die Frage aufkommen, welchen Grad von Schönheit erst die Damen höherer Stände besitzen müßten.«

»Donnerwetter, Kapitän, denken Sie daran, daß Sie gegenwärtig zu außerordentlich gefühlvollen Wesen sprechen!«

»Ohne Unterbrechung, meine Herren —!«

»Bon! Sprechen Sie weiter. Wir sind natürlich gespannt auf Ihren ethnographischen Essay. Natürlich erhielten Sie Gelegenheit, den Grad dieser letztgenannten Schönheit zu bewundern.«

»Allerdings. Es war an einem Abende – —«

»Ah, der Anfang ist reizend: an einem Abende – fahren Sie weiter fort!«

»Ich hatte mir ein Boot genommen und fuhr den Fluthen des Niles entgegen, das heißt, ich saß und träumte, wie man es in jenen Breiten zu thun pflegt, und ließ mich rudern. Wir hatten nach kurzer Zeit die Stadt hinter uns, fuhren einsam stromauf und sahen nur eine einzige Gondel vor uns, welche von vier schwarzen Sklaven fortbewegt wurde —«

»Ich ahne! In dieser Gondel saß ein – — —«

»Nein – saßen zwei tief verschleierte Frauengestalten, welche jedenfalls gerade so wie ich die Kühle des Abends in der Einsamkeit genießen wollten. Unwillkürlich wurden meine Augen von den zarten feinen Hüllen magnetisch angezogen; es gab ja so Vieles hinter ihnen zu ahnen und zu vermuthen. Wer waren diese Frauen? Waren sie alt, so daß die Schleier nichts als Runzeln zu verbergen hatten, oder pulsirte das Blut heiß durch Herz und Adern zweier Gestalten, wie sie die Phantasie sich malt, wenn man an das Harem eines orientalischen Herrschers denkt? Wem gehören sie, und – durfte man es hier in dieser Entfernung von der Stadt wagen, sie anzusprechen? Nein, das ging nicht, denn die Schwarzen hätten dies jedenfalls verrathen. Ich fuhr ihnen also langsam nach, dem weißen Schleier ihrer Gewänder wie einem Polarsterne folgend, nach welchem der Seefahrer den Lauf seines Fahrzeugs bestimmt.«

»Schwärmer! Ich an Ihrer Stelle hätte sie angesegelt, geentert und als gute Prise an Bord genommen.«

»Ich wünsche Ihnen von Herzen eine solche Gelegenheit, Ihre —«

»Alle Teufel, jetzt kommt die Pointe: ein Retter – eine wundervoll schöne Göttin – Liebe – Geständniß – Hochzeit – — habe ich recht, Kapitän?«

»Pah! Die beiden Frauen hatten natürlich ihre Fassung vollständig verloren. Sie zeterten und schrien um Hülfe. Die Eine von ihnen hatte die Hände vom Bord genommen, eine Woge riß die Gondel zu sich empor – die Dame verlor das Gleichgewicht und stürzte in das auf- und abwogende Wasser. Ich hatte so Etwas vermuthet und das Steuer ergriffen. Im Nu war ich zur Stelle und sprang über Bord. Es gelang mir, die Verunglückte zu fassen. Bei dem unruhigen Wasser war es eine Unmöglichkeit, mit ihr in das Boot zu kommen, ich legte mich auf den Rücken, nahm ihren Oberkörper quer über mich herüber und schwamm nach dem Ufer, welches ich noch vor den Kähnen erreichte. Dort legte ich sie nieder und entfernte den Schleier, welcher den Kopf und die Schultern bedeckte.«

Der Kapitän machte jetzt eine Pause und blickte über die vor ihm liegende Landschaft hinaus weit in die Ferne, als suche er den Ort zu erschauen, auf welchen er damals die Errettete gebettet hatte.

»Fast erschrocken fuhr ich zurück – —«

»Was – erschrocken? War sie so häßlich, Kapitän?«

»Häßlich? Pah! Können Sie sich nicht denken, daß es einen Grad von Schönheit gibt, welcher dieselbe Wirkung hat? Den Beschauer überkommt das Gefühl, als habe er eine Entweihung begangen, als sei er unberufen in ein Heiligthum eingetreten, welches er bei Todesstrafe nicht betreten dürfe. So war es auch hier. Ich sah in ein Gesicht, in ein Gesicht – doch, warum davon sprechen, da es geradezu unmöglich ist, solche Wunder zu beschreiben. Aber wenn eine jener Feen, von denen wir uns in der Jugend erzählen ließen, vom Himmel herabgestiegen wäre, um den Sterblichen die Schönheit in ihrer herrlichsten Inkarnation zur Offenbarung zu bringen, sie hätte sich mit dem Mädchen, welches vor mir lag, nicht messen können. Die dünnen, durchsichtigen Gewänder waren von den oberen Theilen dieser unvergleichlichen Gestalt zurückgewichen, und da, wo sie dieselbe noch verhüllten, schienen sie bestimmt zu sein, mehr zu verrathen als zu verbergen. Und über dem Allem lag ausgebreitet der zauberische Mondesglanz Egyptens – pah, ich glaube gar, ich werde poetisch!« wäre!«

»Ich wurde aus meinem Entzücken gerissen. Mein Ruderer hatte gelandet, und auch die Gondel war herbeigekommen. Die zweite Verschleierte setzte den Fuß auf das Land und kam herbeigeeilt.«

»Almah! O Fatime, heiligste Frau des Himmels, hilf, daß sie nicht todt ist!«

Erst durch diesen Ruf wurde ich aus das Nöthigste aufmerksam gemacht. Ich legte die Hand auf das Herz der Verunglückten und fühlte einen leise schlagenden Puls.

»Sie lebt. Die Hand des Todes war nicht schnell genug, die herrlichste Blume Kahiras zu brechen.«

»Sie lebt?«

Mit diesen jubelnden Worten warf sie sich auf die Liegende nieder, zog sich den Schleier vom Gesicht und küßte die Bewußtlose auf Stirn, Wange und Lippe.

»Ja, sie lebt. Dank Dir, Fremdling! Du wird!«

Auch sie war schön, doch einige Jahre älter als die Andere. Noch kniete ich an der Seite der Letzteren und hatte ihren Kopf auf meinem Arme liegen, von welchem das aufgelöste, reiche schwarze Haar in lockiger Fülle herniederfloß.«

»Wer ist sie? Wer seid Ihr?« frug ich, mehr unwillkürlich als mit bestimmter Absicht.

»Ich bin Aimée, die Lieblingsfrau des Vizekönigs, und diese hier heißt Almah. Wer bist Du? Ein Franke?«

Sie sprach italienisch, um von den Dienern nicht verstanden zu werden; ich durfte also annehmen, daß sie lesen könne. Noch immer kniend griff ich mit der freien Hand in meine Tasche und nahm eine Karte hervor.

»Nimm und lies, wer ich bin!

Ich wollte weiter sprechen, wurde aber verhindert. Derjenige, welcher am Steuer der Barke gesessen hatte, trat herbei.

»Warum lässest Du gehörst?«

Diese Worte klangen streng. Sie wandte sich ab und ließ den Schleier fallen.

»Lebe wohl, Fremdling. Aimée sagt Dir Dank; sie wird ihre Freundin auch ohne Hülfe pflegen.«

»Ist Almah auch ein Weib?«

»Nein.«

Jetzt durfte ich es wagen, ohne der Herrlichen zu schaden. Ich hob ihr schwer auf meinem Arme liegendes Haupt empor und drückte Kuß um Kuß auf die halb geöffneten Lippen, zwischen denen das reine Elfenbein der Zähne hindurchschimmerte. Dann erhob ich mich.

»Wessen Tochter ist sie?«

»Ich darf es Dir nicht sagen. Hab Dank und lebe wohl!«

»Sie reichte mir ihre Hand, allerdings ein großes Wagniß. Ich drückte meine Lippen auf die zarten Spitzen ihrer Finger und schritt wie im Traume nach meinem Kahne – —«

»Verdammt! Das war ein Fehler! Das hätte ich nicht gemacht! Ich wäre sicher nicht eher fortgegangen, als bis ich erfahren hätte, wer sie war. Doch, Sie haben sie wiedergesehen?«

»Nein.«

»Was? Nein? Das ist ja vollständig unmöglich!«

»Es ist einfach wirklich. Ich nahm mir allerdings vor, nach ihr zu forschen, erhielt aber bereits am nächsten Tage den Befehl, nach Algier zu gehen – tout voila; ich bin zu Ende!«

»Zu Ende? Wirklich? Sie wollen nicht längeren Urlaub nehmen und hinübergehen, um nach ihr zu forschen?«

»Ich bin nicht Phantast genug, um solch einen Entschluß fassen zu können, und der Dienst —«

»Ja, der leidige Dienst! Und doch! Treten Sie mir Ihre Egypterin ab, Kapitän! Ich werde hinübergehen und den Vizekönig interpelliren. Er muß mich mit seiner Aimée sprechen lassen, und von dieser ist es ja zu erfahren, wer die Unvergleichliche ist.«

Der Kapitän lächelte.

»Ich kann nicht ein Gut abtreten, welches ich nicht besitze.«

»So nehme ich es mir selbst. Kapitän, ich schwöre es Ihnen bei allen Liaisons der Erde, daß ich bei nächster Gelegenheit nach Egypten gehe, um Ihre Bekanntschaft fortzusetzen. Aber, meine Herren, vergessen wir nicht, daß wir für jetzt weiter engagirt sind; es bleibt uns nur noch eine Viertelstunde für unseren Wirth übrig. Vivat alle Aimées und Almahs; Pereat alle Dahabies und Sandals, und vor allen Dingen lebe der Entdecker des schönsten Weibes im Lande der Pharaonen. Hoch!«

Die Gläser klangen; die Flaschen entleerten sich, und als die Letzte unter der Tafel verschwunden war, erhoben sich die Herren. Der Kapitän blieb allein zurück.

Er war ernst geblieben trotz der launigen Gesellschaft. Jetzt lehnte er sich in den Sessel zurück und öffnete das Medaillon, welches an seiner Uhrkette befestigt war. Es enthielt einen Frauenkopf von jener Schönheit, welche nur unter den Gluthen des Orientes zu finden ist.

»Almah! Sie ist das erste Weib, welches ich liebe, und wird auch das letzte sein. Sie ist vor mir aufgetaucht und verschwunden, wie ein Phänomen, welches mir nie wieder erscheinen wird; aber ich habe ihre Züge festgehalten und werde von dieser süßesten meiner Erinnerungen zehren, so lange mein Herz schlägt und meine Brust athmet!«

Er trat aus der Veranda in das anliegende Zimmer und klingelte. Ein alter Mann erschien, welcher mit einer tiefen Verneigung vor der Thür stehen blieb.

»Haben Sie die Zimmer für den Pascha in Bereitschaft gesetzt?«

»Ja, Durchlaucht. Wann wird der Gast eintreffen?«

»Ich weiß es nicht. Sie werden für die nothwendige Dienerschaft sorgen müssen. Hoffentlich bleibt Ihnen bis zu seinem Eintreffen noch so viel Zeit, Alles zu arrangiren. Gestern kam der Brief des Vaters; es ist also anzunehmen, daß der Pascha vor Anfang nächster Woche nicht eintreffen wird. Für jetzt bitte ich um meinen Matrosenanzug!«

Der alte Kastellan trat einen Schritt näher.

»Durchlaucht wissen, wie lieb ich Sie habe und wie glücklich es mich macht, meinen hohen jungen Herrn nicht so stolz zu sehen wie Andere, welche weder die Geburt noch die Verdienste des Kapitän von Sternburg aufzuweisen haben. Aber – — dieses Inkognito, dieses Herniedersteigen zu den untersten Klassen der Bevölkerung, könnte es nicht einmal mit Gefahren verbunden sein, denen man nicht gewachsen ist, weil sie unerwartet hereinbrechen?«

Der Prinz reichte dem treuen Manne die Hand entgegen.

»Ich kenne Sie, Horn, und bin weit entfernt, mich durch Ihre so gut gemeinte Warnung verletzt zu fühlen. Darum will Anzug!«

Der Kastellan entfernte sich und brachte nach einigen Augenblicken die verlangten Kleidungsstücke. Arthur legte sie an, verwirrte sich das wohlfrisirte Haar, gab dem sorgfältig gepflegten Schnurrbärtchen eine weniger kühne Haltung, und glich nun einem Matrosen in sonntäglicher Bekleidung. Horn war ihm bei dieser Metamorphose behülflich gewesen und betrachtete mit wohlgefälligem Lächeln die prächtig gebaute Gestalt seines jungen Gebieters.

»Und dennoch, Durchlaucht, sieht man es Ihnen an, daß Sie keine gewöhnliche Theerjacke sind.«

»So? Hm! Wollen sehen! Ein wenig Staub und Schmutz wird diesen Übelstand beseitigen. Adieu, Horn!«

Er ging.

Von der Veranda zum Schloßgarten niedersteigend, verließ er den Letzteren durch eine kleine Seitenpforte, schritt zwischen einigen Weinbergen hindurch und befand sich bald auf einem Wege, welcher in regelmäßigen Windungen zur Stadt hinabführte. Dort angekommen suchte er den Hafen auf. Hier schlenderte er scheinbar zwecklos auf und ab, doch ließen die scharfen Blicke, mit welchen er selbst die geringste Kleinigkeit beobachtete, errathen, daß diesem harmlosen Spaziergange dennoch eine bestimmte Absicht zu Grund liege.

Später trat er in eine jener Restaurationen, welche meist von Seefahrern besucht werden. Der vordere Raum derselben war für gewöhnlichere Gäste bestimmt, und von hier aus führte eine Thür nach einem Nebenzimmer, in welches sich die Kapitäne und Steuerleute zurückzuziehen pflegten. Hier war es jetzt vollständig leer, und Arthur nahm in der Gaststube auf einem Stuhle Platz, welcher am offenen Fenster stand. Von hier aus hatte er einen offenen Blick auf das Treiben des Hafens und auf die See, welche von dem letzteren aus den ganzen Raum bis zum Horizont erfüllte.

Nicht weit von ihm saßen einige Matrosen beim Kruge, deren ganzes Äußere dafür sprach, daß sie manches Jahr ihres Lebens auf dem Meere zugebracht hatten. Sie befanden sich in einem lebhaften Gespräche, welchem auch die sämmtlichen andern Gäste mit Interesse zuhörten.

»Und ich sagen Euch dennoch, daß der »Tiger« ein Dreimaster ist, der es mit der größten Fregatte aufzunehmen vermag. Ich habe mit Einem gesprochen, der diente auf einer Brigg, welche von dem Korsaren genommen wurde. Er hat also das Schiff genau betrachten können,« meinte einer der Leute.

»Hast nicht nothwendig, es ihm zu glauben, Wilm,« antwortete ein Anderer. »Der Tiger ist eine Korvette mit neun Kanonen. Ich habe sie selbst gesehen, und das ist genug!«

»Wirklich?« frug ein Dritter. »Ich kann es Euch ganz genau sagen, was der Tiger für ein Fahrzeug ist. Er ist eine zweimastige Brigg mit lateinischem Segelwerke. Als ich vor sechs Monaten mit der »Schwalbe« fuhr, sind wir ihm begegnet und wollten ihn ansprechen; er aber ging an uns vorüber, wie der Mond an dem Mopse, der ihn anbellt.«

»Sonderbar,« brummte der Vierte. »Ein Dreimaster, eine Korvette, eine Brigg mit lateinischem Segelwerke – daraus werde der Teufel klug! Was mich betrifft, so habe ich das Piratenschiff noch nicht gesehen und bin auch gar nicht begierig darauf, ihm zu begegnen. Nur wissen möchte ich, ob sein Kapitän wirklich ein Neger ist, wie man sich erzählt.«

»Natürlich ist er ein echter und richtiger Neger, weshalb man ihn auch nicht anders nennt, als den »schwarzen Kapitän.« Übrigens ist er der einzige Pirat, welcher kein Menschenblut vergießt. Ich kenne mehrere Fälle, in denen er ein Schiff hätte entern können, und dennoch hat er, um die Menschenleben zu schonen, davon abgesehen und die Prise davongehen lassen.«

»Aber nur um sie später durch List zu bekommen!«

»Das ist keine Schande für ihn, sondern das gerade Gegentheil. Aber habt Ihr auch beobachtet, daß er es meist auf Norländische Schiffe abgesehen hat?«

»Besonders auf die Fahrzeuge der Kolonialkompagnie.«

»Daher macht Norland so große Anstrengungen, seiner habhaft zu werden, aber stets ohne Erfolg. Die Sache liegt nämlich so, daß der Tiger einmal als Drei-, dann als Zweimaster und vielleicht dann gar als Dampfer erscheint. Wer will ihn festhalten? Und dazu ist sein Kapitän ein befahrener Kerl, der Haar auf den Zähnen hat. Ich habe davon sprechen hören, daß der Pirat vor dem Winde gegangen ist mit vollem Segelwerke; wer macht ihm das nach? Ein andermal haben sie ihn getroffen, daß er mit halbem Segelwerke dem Winde in die Zähne lenkte; das ist ein Kunststück, welches man für unmöglich halten möchte. Bei vollem Sturme haben.«

»Pah, es gibt anderwärts auch noch Leute, welche ein Schiff zu lenken verstehen. Ich kenne Einen, den sollte man gegen den »Tiger« schicken; der würde ihn bald erwischen.«

»Meinst Du? Wer könnte das wohl sein? Der müßte schon einige Haare auf den Zähnen haben!«

»Hast Du noch nichts von dem Sternburg gehört?«

»Der Sternburg? Alle Wetter, das ist wahr; das ist ein Kerl, der es wohl mit dem »Schwarzen« aufnehmen könnte. Wo steckt er denn wohl jetzt?«

»Ich glaube in Ostindien oder auf der Südsee. Der Junge ist wohl kaum über zwanzig Jahre alt und hat so viele Teufel im Leibe, daß man ihn nur immer dahin schickt, wo sich ein Anderer nicht hingetrauen würde. Denkt an den letzten Krieg, was er da als Volontär geleistet hat.«

»Er ist vom höchsten Adel, denn in den Adern der Sternburgs soll sogar königliches Blut fließen, und das mag mit zu der außerordentlichen Schnelligkeit beitragen, mit welcher er im Avancement vorgeschritten ist; aber man muß doch sagen, daß er seinen Platz verdient hat. Ich möchte ihn doch einmal sehen. Wer kennt ihn?«

»Keiner von uns!«

»O doch,« meinte Einer, welcher am nächsten Tische saß. »Ich habe ihn gesehen, doch allerdings nur von Weitem.«

»Wenn ist das gewesen und wo?«

»Eben im letzten Kriege, als er uns den Dreimaster entgegenbrachte.«

»Alle Teufel, das war ein Meisterstück! Ich habe davon erzählen hören, aber nicht recht klug aus der Sache werden können. Wie ging es denn eigentlich zu?«

»Sehr einfach. Nach dem Siege über die feindliche Flotte verfolgten wir dieselbe bis an die Küste, wo sie in der Flußmündung Schutz suchte, welche von einem festen Fort vertheidigt wurde. Ihr zu folgen, war unmöglich; wir mußten sie einfach blockiren. Das war eine langweilige Geschichte, und wäre wohl noch langweiliger geworden, wenn nicht hier oder da ein kleiner Coup unternommen worden wäre, der etwas Leben in das Nichtsthun und Hinwarten brachte. Bei Allem aber, was geschah, war dieser Lieutenant ersten Ranges Arthur von Sternburg, welcher dann Kapitän wurde, dabei. Einst verlautete, daß der Kommandant des Forts den Seeoffizieren einen Ball oder so etwas Ähnliches gebe. Sternburg war es selbst, der diese Nachricht brachte. Wenn sie sich bewahrheitete, so war die Gelegenheit geboten, dem Feinde einen Streich zu spielen, und daher entschloß man sich, einen kühnen und listigen Mann an die Küste zu setzen, welcher nachforschen sollte, ob das Gerücht die Wahrheit sage.«

»Natürlich wählte man Sternburg?«

»Er meldete sich selbst. Es war bereits Nachmittag, als das Boot, welches ihn an die Küste setzen sollte, mit ihm abging. Man fuhr natürlich zunächst in die See hinaus, schlug dann einen Bogen und landete einige Stunden abwärts an einer einsamen, unbewohnten Stelle des Landes. Sternburg hatte nur einen Revolver und ein Messer mit und trug die Kleidung eines gewöhnlichen Handelsschiffmatrosen. Es gelang ihm, sich glücklich bis an den Fluß zu schleichen, wo er erfuhr, daß das beabsichtigte Fest wirklich stattfinde. Es war während dem Abend geworden, und sämmtliche Flottenoffiziere hatten sich nach dem Fort begeben.«

»Alle Teufel, nun kam er doch mit seinem Berichte zu spät! Ehe er zurückgelangen konnte, mußte ja bereits der Morgen anbrechen.«

»Dasselbe sagte auch er sich, und daher beschloß der kühne Mann, auf eigene Faust zu handeln.«

»Bravo! Wie fing er das an?«

»Sehr einfach. Er begab sich an Bord des Flaggenschiffes und – —«

»Des Flaggenschiffes? Der Kerl war verrückt!«

»Nicht ganz. Man wußte sehr genau, daß wir uns nicht stromaufwärts wagen konnten; daher hatte man sich vollständig sicher gefühlt und allen Offizieren außer dem jüngsten Schiffsfähndrich Erlaubniß gegeben, den Ball zu besuchen. Der Fähndrich hatte natürlich nichts zu thun, als sich zu ärgern, daß er hatte zurückbleiben müssen. Zur Entschädigung war ihm eine Ration Rum und Zucker zur Verfügung gestellt worden, um für die Mannschaft einen tüchtigen Extragrog zu brauen. Man war eben mit dieser Arbeit beschäftigt, als Sternburg von seinem Kahn aus um wolle.«

»Der ist nicht an Bord,« war die Antwort.

»So bringt mich zum ersten Lieutenant!«

»Ist auch von Bord.«

»Zum Zweiten!«

»Auch mit fort. Nur der Fähndrich ist da. Komme herauf zu mir, Bursche!«

Sternburg schwang sich am Eimertaue empor und stand vor dem Fähndrich. Dieser frug ihn nach den gewöhnlichen Punkten und war mit den Antworten so zufrieden, daß er gar nicht begehrte, die Papiere des neuen Mannes zu sehen; das war übrigens auch nur Sache des Kapitäns.

»Kannst gleich an Bord bleiben, bis der Kapitän zurückkehrt,« lautete sein Bescheid; »ich meine sehr, daß er Dich behalten wird. Geh vor zu den Mannen und stelle Dich dem Bootsmann vor!«

Sternburg that dies und wurde, da er sich zu geben wußte, nicht übel aufgenommen. Besonders erregte seine Idee, einige Flaschen Rum als Einstand zu geben, ungeheure Theilnahme. Der Fähndrich, welcher stolz darauf war, einmal angegangen werden zu müssen, gab mit stolzem Tone seine Erlaubniß, und der Koch stieg in den Raum hinab, um das Getränk heraufzubugsiren.

»Die Idee war zwar gefährlich aber nicht schlecht!«

»Meine es auch, denn nach Verlauf von einigen Stunden hatten Grog, Rum und Tabak das Ihrige gethan. Zwar gab es keinen eigentlichen Rausch, denn dazu war die Mannschaft zu fest und die Portionen zu klein, aber schlafen wollten sie Alle, schlafen mußten sie, und sogar der junge Fähndrich stieg hinab und legte sich ein wenig in die Hängematte. Man befand sich ja in vollständiger Sicherheit.«

»Was wird Sternburg jetzt thun!«

»Die Sternwache hatte sich auf eine Taurolle gesetzt und schlummerte, die Sprietwache lehnte an einer Lafette und schnarchte, und der Oberbootsmann, welcher eigentlich zum Rechten sehen mußte, saß mit dem Koche in der Kambüse und zerarbeitete sich mit dem Grogreste, welcher vor ihnen stand. Da ließ sich Sternburg wieder am Eimertau hinab, zog sein Messer, pagayete sich auf dem zur Disposition gesetzten Boote nach hinten und zerschnitt das große Ankertau. Jetzt hing das Schiff nur noch an den beiden Nothankern; auch diese wurden gekappt, und es begann sich langsam zu bewegen.«

»Alle Teufel! Ob die Mannen das bemerken werden?«

»Sogleich jedenfalls nicht. Sternburg hing das Boot wieder an und schwang sich an Bord zurück. Er fand noch Alles, wie er es verlassen hatte, und eilte zum Steuer. Dieses war natürlich angebunden. Er löste das Tau, gab dem Hebel die nothwendige Richtung und befestigte ihn dann wieder. Nun legte er sich in die Nähe der Vorderluke auf ein zusammengelegtes Segel, um das Kommando zu erwarten.«

»Bin selbst auch begierig, was folgen wird!«

»Nicht viel. Das Wetter war nicht freundlich. Ein dichter Nebel lag auf dem Flusse, und ein leiser Sprühregen näßte auf das Deck nieder. Das Schiff wurde natürlich mit der Schnelligkeit des Wassers mitgenommen, doch waren seine Bewegungen so ruhig und gleichmäßig, und die Dünste so dick, daß man hätte beschwören können, daß es sich noch fest vor Anker befinde. So ging es an die zwei Stunden fort. Jetzt wurde das Glas ausgerufen und die Wache gewechselt. Die Mannen waren alle schlaftrunken. Die abgelösten Posten schliefen sofort, und die neu aufgezogenen wickelten sich ein und legten sich hinter ein Segel oder sonst etwas, wo sie Schutz vor dem Regen fanden.«

»Und Niemand merkte etwas?«

»Kein Mensch!«

»Beinahe unmöglich, aber bei einem solchen Nebel – und dem Grog und dem Rum! Hm, soll mich verlangen, wie es jetzt noch kommt!«

»Weiter nichts, als daß das Fahrzeug ruhig der See entgegen geht. Mittlerweile wurden die Nebel etwas leichter, und der Mann am Spriete schaute über den Mantelkragen hervor, um zu sehen, wie dick der Regen fiel. Da erblickte er vor sich am Steuerbord ein Licht und am Backbord ein zweites. Er machte Lärm und der Fähndrich erschien.«

»Was gibts?«

»Zwei Lichter hier und dort!«

»Fahrzeuge, die auf uns zukommen. Es wird doch nicht etwa gar der Feind sein, der uns überrumpeln will. Holla, alle Mann – — —«

Er konnte den Befehl nicht vollständig aussprechen, denn Sternburg thun.«

Der Erzähler nahm einen Schluck aus seinem Glase und fuhr dann fort:

»Der Sprietwache ging es natürlich ebenso wie dem Fähndrich, und Beide waren im Augenblicke gebunden, so daß sie sich nach dem Erwachen nicht zu rühren vermochten. Der Mann am Steuerbord hatte von dem Vorgange gar nichts gemerkt; er schlief, ebenso auch der Mann auf der Backbordseite. Sie zu überwältigen war ein Leichtes, und ebenso erging es auch der Steuerwache. Jetzt war er Herr auf dem Decke geworden, und zwar ganz zur richtigen Zeit, denn soeben erscholl der Ruf von vorn:

»Schiff ahoi, leg klar!«

»Feindliches Flaggenschiff, genommen und kommandirt von Lieutenant von Sternburg!« antwortete er.

»Teufelei! Stopp oder wir geben die volle Ladung!«

Die Sache war nämlich so, daß das Flaggenschiff jetzt die Blockadelinie erreicht hatte und im Begriffe stand, zwischen zwei Fahrzeugen unserer Flotte hindurchzutreiben. Sternburg wußte, daß der entscheidende Moment nahe sei, rief die Parole hinüber und gebot dann:

»Werft die Enterhaken hinüber; werde Bord an Bord herangehen, aber schnell!«

»Die Parole hatte ihn legitimirt. Er sprang an das Steuer, riß das Tau los und trieb das Schiff hart an den Bord des andern. Im Nu fielen die Enterhaken ein, und es sprangen einige dreißig Mann herüber, die er mit Freuden begrüßte, denn Ihr könnt es Euch doch recht gut denken, daß es ihm nicht gar wohl gewesen ist bei dem Gedanken, es ganz allein mit der Bemannung eines dreimastigen Orlogschiffes zu thun zu haben. Das Übrige könnt Ihr Euch denken. Der Lärm weckte die Mannen unten im Raume, sie wollten empor und konnten nicht. Nach langer Anstrengung sprengten sie die Luke, wurden aber sofort richtig in Empfang genommen, denn auch das nächste Schiff der Linie war herbeigekommen und hatte sich an die andere Seite der Prise gelegt, so daß Männer genug vorhanden waren, den Feind zu überwältigen. Am Sonnenaufgang stand Sternburg schon vor dem Admiral, der ihm die Führung des eroberten Schiffes übergab; er hatte dasselbe heimwärts zu bringen und erhielt außer einem Orden den Rang eines Korvettenkapitäns für den Streich, den mancher andere wackere Offizier wohl unterlassen hätte. Als er mit der Prise an uns vorübersegelte, habe ich ihn von Weitem gesehen, ob ich ihn aber wiederkennen würde, wenn er mir jetzt begegnete, das weiß ich nicht. So, das ist meine Geschichte!«

Arthur hatte während der ganzen Erzählung zum Fenster hinausgeblickt, und keine seiner Mienen verrieth den Antheil, welchen er an dem Berichte nehmen mußte.

»Ein Meisterstück, fürwahr!« klang es rundum. »Schade, daß er in norländischen Diensten steht und damals nur als Volontär bei uns eintrat. Solche Offiziere sollte man zu gewinnen suchen!«

»Geht nicht, zumal bei dem Wege, den die jetzige Politik einzuschlagen scheint.«

»Welcher Weg?«

»Der Krieg mit Norland.«

»Paperlapapp! Unser Kronprinz ist ja Gast in Norland, sogar mit der Prinzeß Asta; sie würden sicherlich nicht dort sein, wenn ein Krieg in Aussicht stände.«

»Begreife ich auch nicht; aber wozu die fürchterlichen Rüstungen, welche mit so großer Heimlichkeit betrieben werden?«

»Habe nichts davon gehört.«

»So halte die Augen offen! Wißt Ihr, daß unsere Offiziere heimlich Norland bereisen, um das Material zu einem Feldzugsplan zu sammeln?«

»Das ist Rederei, weiter nichts. Ich weiß nur, daß wir uns wegen des Zolles mit dem Nachbar streiten; von dem Übrigen mag ich nichts wissen. Dinge, für welche man nicht gelehrt genug ist, soll man Klügeren überlassen; das ist so meine Meinung. Ich bekümmere mich den Teufel darum, ob Krieg werden soll oder nicht; geht es aber los, nun, da schlage ich mit zu, wie es ja auch meine Schuldigkeit ist. Und wer ein wackerer Seemann ist, der denkt gerade ebenso wie ich. Kommt, laßt uns trinken und die Politik über Bord werfen!«

Auch Arthur griff zum Glase, um es auszutrinken, und verließ dann das Lokal. Sein scharfes Auge hatte draußen auf der Rhede ein Segel bemerkt, welches sich mit solcher Schnelligkeit war.

Das Segel, welchem seine Aufmerksamkeit galt, wurde immer größer; nach einiger Zeit unterschied man die einzelnen Leinen, dann den Rumpf, und endlich war er sich im Klaren, daß er in dem Fahrzeuge eine Yacht erkannte, welche ein so eigenthümliches Takelwerk besaß, daß er die Art desselben unmöglich zu bestimmen vermochte. Das kleine, schlanke Schiff war höchsten vierzig Fuß lang und besaß eine entsprechende Breite; dabei war es so scharf auf dem Kiel gebaut, daß bei diesem Segelwerke die Gefahr des Kenterns eine außerordentliche war. Es mußte von einem ungewöhnlich kühnen und ebenso geschickten Manne geführt werden.

Endlich hatte es den Hafen erreicht, steuerte einen anmuthigen Bogen und hielt dann gerade auf die Stelle des Quai zu, an welcher Arthur stand. Als er sich genugsam genähert hatte, erblickte er auf dem Hinterdecke einen hochgewachsenen Mann in türkischer Kleidung, nach dessen Befehlen vier Matrosen von derselben Nationalität die Segel und das Ruder bedienten. Neben ihm lag in einer grünseidenen Hängematte eine vollständig in Schleier gehüllte Frauengestalt, deren aufmerksame Haltung das Interesse erkennen ließ, mit welchem sie die neue Umgebung begrüßte.

Da, gerade vor Arthur, fielen die Segel, und der Anker rasselte in die Fluth. Straff an der Ankerkette ziehend, folgte das Fahrzeug dem Wasser und legte seinen Bord hart an die steinerne Mauer, auf welcher Arthur stand.

»Mann, ahoi!« rief der Türke. rief:

»Brandauer! Freund, ists – — —«

Er hielt mitten in der Rede inne und fuhr sich mit der Hand an die Stirne.

»Halt, das ist ja nicht möglich! Und doch – sein Sohn kann er sein – — – Wie ist Dein Name?«

»Bill Willmers,« antwortete Arthur unter einer instinktiven Eingebung. Er wollte sein Inkognito nicht aufgeben und womöglich nach der Art und Weise forschen, wie dieser Türke zur Kenntniß des Namens Brandauer komme.

»So bist Du Amerikaner?«

»Nein.«

»Was dann?«

»Norländer.«

»Ah, doch! Kennst Du die Hauptstadt des Landes?«

»Ich bin da geboren.«

»Und den Namen, welchen ich aussprach?«

»Brandauer?«

»Ja.«

»Es giebt nur einen Brandauer dort, welcher Hofschmied Seiner Majestät des Königs ist.«

»Richtig! Ich hielt Dich für seinen Sohn, weil Du genau so siehst, wie er in seiner Jugend aussah. Du bist Matrose?«

»Seemann, ja.«

»Auf welchem Schiff?«

»Auf keinem. Bin jetzt ohne Dienst.«

»Willst Du in meinen Dienst treten? Du gefällst mir.«

»Wo und wie?«

»Für die Zeit meines hiesigen Aufenthaltes. Ich werde auf Sternburg wohnen.«

»Keine Miene Arthurs verriet, daß er jetzt den Mann erkannte.

»Wenn Sie gut bezahlen, ja.«

»Wirst mit mir zufrieden sein. Abgemacht, topp?«

»Topp!«

Die Hände klangen in einander. Dann frug der Türke: »Bist Du hier bekannt?«

»Leidlich.«

»Wo ist Schloß Sternburg?«

Arthur deutete nach der Höhe.

»Dort oben.«

»So steige hinauf und melde mich! Hier ist meine Karte. Wir werden Dir auf dem Fuße folgen.«

Er nahm das feine Couvert in Empfang, sprang über das Bord wieder hinüber und eilte auf dem nächsten Wege der Höhe zu. Er befand sich mit einem Male in einer eigenthümlichen Stimmung, welche man beinahe Aufregung hätte nennen können. Er hatte hart neben der duftigen Frauengestalt gestanden, deren Gewand ein leiser Wohlgeruch entströmte, der ihm vertraut vorgekommen war, trotzdem er keine Zeit gehabt hatte, sich zu fragen, wo er denselben schon einmal bemerkt habe. Durch den dünnen Gesichtsschleier hatte er ein dunkles, großes Augenpaar bemerkt, welches mit eigenthümlichem Ausdrucke auf ihm zu ruhen schien; sonst aber war von der Gestalt nichts weiter zu sehen gewesen, als das kleine, mit feinen levantirten Stiefeletten bekleidete Kinderfüßchen. Wie kam dieser Muselmann, den er jetzt noch gar nicht erwartete, dazu, eine seiner Frauen, denn das war sie jedenfalls, auf eine Reise in das Ausland mitzunehmen? Er mußte weder eifersüchtig noch von denjenigen Vorurtheilen befangen sein, welche den Moslem bestimmen, seine Frauen und Töchter von dem öffentlichen Leben auszuschließen. Und dabei schien er während seiner Reise alle gewohnten Ansprüche fallen lassen zu wollen, da er vollständig ohne Dienerschaft war, denn die Matrosen konnten als solche nicht betrachtet werden, da sie an das Schiff gebunden waren.

Er öffnete unterwegs das Couvert und zog die Karte hervor; sie enthielt auf feinstem Pergamente in goldener Schrift den einfachen Namen »Nurwan Pascha«.

»Wirklich anspruchslos!« meinte Arthur. »Ein Anderer an seiner Stelle hätte hinzugefügt: »Admiral a.D., Liebling des Sultans, Vertrauter des Schah-in-Schah von Persien« und tausend Anderes noch.«

Auf Sternburg angekommen sucht er den Kastellan auf. Er fand ihn in seiner Wohnung.

»Horn, eilen Sie, laufen Sie, springen Sie – — alle Wetter, schöpfen!«

»Aufgeregt? Mein lieber, junger Herr!« rief die alte Kastellanin, indem sie die Hände zusammenschlug. »Durchlaucht sind ja stets so ruhig, daß etwas ganz Außerordentliches passirt sein muß, um Sie aufzuregen.«

»Das ist es auch, meine gute Mama Horn. Denken Sie sich, der Pascha kommt!«

»Der Pascha? Herr Jesses, da muß ich fort, fort, fort – —!«

Sie huschte eilfertig in der Stube umher, als suche sie etwas höchst Nothwendiges, was doch nicht zu finden sei.

»Nur sachte, sachte, Alte!« ermahnte der Kastellan. »Der Pascha kommt; das ist gar nicht gefährlich, zumal wenn er nicht gleich kommt.«

»Das ist es ja eben,« fiel Arthur ein, »er kommt; er ist ja bereits da!«

»Bereits da? Das ist allerdings schlimm. Wo ist er denn bereits?«

»Unterwegs nach hier.«

»Himmel, das ist ja böser, als ich dachte! Wir sind ja noch gar nicht mit unseren Vorbereitungen fertig, und da ist es nothwendig, daß wir schleunigst – — na, vorwärts, Alte, was stehst Du denn noch hier herum! Durchlaucht, bitte, empfangen Sie ihn! Wir werden unterdessen – — —«

»Halt, Horn, dableiben!«

Die beiden eilfertigen Leute befanden sich bereits unter der Thür; auf den Zuruf des Kapitäns wandten sie sich zurück.

»Ich kann ihn nicht empfangen!«

»Nicht? Warum nicht, gnädiger Herr?«

»Weil ich verreist bin.«

»Verreist? Hm, wieso?«

»Er frug mich, wer ich sei; ich wollte mein Inkognito bewahren, denn ich hatte noch keine Ahnung, daß ich den erwarteten Gast vor mir habe, und antwortete, daß ich ein Matrose sei und Bill Willmers heiße.«

»Ein Matrose und Bill Willmers! Mein Gott, jetzt sehen Sie, Durchlaucht, daß bei einem solchen Inkognito nichts Gutes herauskommt. Nun können Sie nichts anderes thun, als sich blamiren, indem Sie dem Türken die Wahrheit gestehen!«

»Nein, das kann ich nicht, denn er hat mich gemiethet.«

»Gemiethet? Ich begreife nicht – —!«

»Das heißt, ich stehe für die Zeit seines hiesigen Aufenthaltes als Domestike in seinen Diensten.«

»Domestike – in seinen Diensten – — ? Höre ich recht, Durchlaucht? Ein hochfürstlich Sternburgischer Prinz, Ritter vieler Orden und Fregattenkapitän, im Dienste eines Türken?«

»So ist es, lieber Horn, und dabei muß es auch einstweilen bleiben. Sehen Sie also ja darauf, daß mein Inkognito streng bewahrt bleibe. Mein Bild entfernen Sie aus dem Salon; es würde mich verrathen. Und wenn wir beobachtet sind, behandeln Sie mich als Fremden und Untergebenen.«

»Das ist ja ganz und gar unmöglich, mein lieber, junger Herr,« protestirte die Kastellanin. »Herr Jesses, wie könnte ich mich unterstehen, Euer Durchlaucht – —!

»Sie sollen sich aber unterstehen!« fiel er ihr in die Rede. »Sie weisen mir hier unten in Ihrer Nähe ein Zimmer an, damit Sie es leicht haben, sich in zweifelhaften Fällen meine Anweisungen zu holen. Der Pascha bekommt die Gemächer meines Vaters, und seiner Dame werden die Thurmzimmer zur Verfügung gestellt.«

»Seiner Dame?« frug die Kastellanin erschrocken. »Hat er denn eine Dame mit?«

»Ja; jedenfalls seine Lieblingsfrau.«

»Herr Jesses, das fehlt nun gerade noch, daß wir hier Haremswirthschaft bekommen; denn so eine Frau verlangt alles Mögliche und Unmögliche: Bäder, Seifen, Pommaden, Odeurs, Zahnpulver, Schönheitswasser, Henna für die Fingernägel und Ruß für die Augenbrauen. Und was für ein Schwarm von Dienstvolk wird dabei sein! Ein Mustapha mit einer Fatime, ein Jussuf mit einer Suleika, ein Achmet mit einer – — —«

»Gar keine Dienerschaft bringen sie mit. Ich glaube gar, sie werden nicht einmal per Wagen oder Sänfte, sondern einfach zu Fuß kommen. Sorgen Sie für die nöthige Lohndienerschaft, Horn, und empfangen Sie jetzt die Herrschaften, während ich hinauf gehe, um nachzusehen, was in den Zimmern noch zu vervollständigen ist.«

»Wir – die Türken empfangen? Das geht nicht, Durchlaucht! Dazu fehlt uns das Geschick. Ich weiß ja nicht einmal, wie man so einen Pascha titulirt! Wie viele Roßschweife hat er denn eigentlich?«

»Die Roßschweife sind gleichgültig. Tituliren Sie ihn gerade so wie einen hiesigen Minister. Hier ist die Karte des Pascha, welche »

»Alle Wetter,« rief der Kastellan; »dort kommen sie bereits durch die Gartenpforte! Rasch, Alte! Na, ich bin neugierig, wie das werden wird.«

»Durch die Gartenpforte?« frug die angsterfüllte Frau, indem sie an das Fenster eilte. »Wahrhaftig, und seine Frau ist gleich mit dabei. Herr Jesses, wie soll ich sie tituliren, Durchlaucht? Na, da ist der junge, gnädige Herr bereits verschwunden. Horn, sage mir in aller Welt, wie man eine Haremsfrau zu tituliren hat?«

»Weiß auch nicht, Alte. Habe mein Lebtage kein Harem gehabt! Rasch jetzt; wir müssen in den sauren Apfel beißen!«

»Ja, wir sind leider gezwungen, hinein zu beißen. Aber Alter, bitte, geh Du voran!«

Der Pascha kam mit seiner Begleiterin langsamen Schrittes durch den Garten. Er hatte jedenfalls die Absicht, durch die Veranda Entree zu nehmen, was die beiden alten Leute bewog, sich schleunigst nach der Letzteren zu begeben.

Der Türke war eine wirklich imposante Erscheinung. Seine hohe, breitschulterige Figur ragte um einen halben Kopf über Leute gewöhnlichen Schlages hinaus; auf dem Kopfe trug er den bekannten rothen Fez, welcher mit einer schwer goldenen Quaste verziert war; die eng anliegende Kleidung, über welche er den weiten Mantel nur leicht geworfen hatte, zeigte eine höchst ebenmäßige, kraftvolle Gestalt, um deren schlanke Taille sich der glänzende Gurt schlang, an welchem der historische krumme Säbel befestigt war. Das edel geschnittene Gesicht, aus welchem zwei dunkle, kühne Augen blitzten, wurde von einem dichten Vollbarte geschmückt, welcher bis auf die Brust herniederreichte, und wie dieser Mann so durch den Garten herbeigeschritten kam, machte er den Eindruck eines Charakters, dessen unerschütterliche Festigkeit durch die physischen Vorzüge eines kraftvollen Körper auf das Vollkommenste unterstützt wird.

Jetzt erstieg er die Stufen der Veranda, und der Kastellan trat ihm zögernd entgegen.

»Excellenz – — —«

»Das Auge des Pascha fixirte ihn mit einem raschen Blicke.

»Wer sind Sie?«

»Ich bin der Kastellan von Schloß Sternburg, und das hier ist meine Frau.«

»Melden Sie mich Seiner Durchlaucht, dem Prinzen von Sternburg. Ich werde bereits erwartet!«

»Excellenz entschuldigen. Seine Durchlaucht sind nicht anwesend und – —«

»Auf wie lange?«

»Auf unbestimmte Zeit. Daher mögen Excellenz mir und meiner Frau gütigst gestatten, uns Ihnen zur Verfügung zu stellen. Schloß Sternburg steht Ihnen offen.«

»Schön! Doch – hat der Prinz den Brief von Durchlaucht, seinem Vater erhalten?«

»Allerdings, doch der junge Herr glaubten, daß noch einige Zeit bis zu Ihrem Erscheinen verstreichen werde. Ich glaube sogar, er entfernte sich nur, um Vorbereitungen für den Empfang so hoher Gäste zu treffen.«

»War nicht nothwendig. Ich bin ein Seemann und zufrieden, wenn ich eine kleine Koje habe, von welcher aus ich in die See hinausblicken kann.«

»O eine solche Koje wird hier wohl zu finden sein, Excellenz,« meinte die Kastellanin, welche es jetzt an der Zeit hielt, auch ein Wort zu sprechen. »Und für Madame auch, wenn sie es liebt, auf das Meer hinauszuschauen. Bitte, treten die Herrschaften nur ein!«

Man betrat das Zimmer des Prinzen.

»Wer wohnt hier?«

»Der junge Herr. Hier und nebenan.«

»Blos?« frug der Türke verwundert.

»Ja, blos!« antwortete die Kastellanin, welche Muth zu fassen begann. »Er ist ja auch Seemann und liebt es, nur eine Koje zu haben.«

Jetzt trat Arthur ein. Nurwan Pascha wandte sich sofort an ihn.

»Du kennst die hiesigen Formalitäten beim Ankerwerfen eines Fahrzeuges?«

»Ja.«

»Besorge mir das. Die Schiffspapiere befinden sich in meiner Kajüte. Und sage den Leuten, daß ich mein Gepäck sofort erwarte; den Weg herauf kannst Du ihnen beschreiben.«

»Alles richtig, Excellenz!« antwortete Arthur in strammer Haltung und verließ das Zimmer.

Als er die Yacht erreichte, fand er die Effekten auf dem Verdecke bereits bereit gelegt. Die vier Matrosen hockten dabei und meinte:

»Sprich die Sprache Deines Landes, Bruder; der Arab-el-Bahr wird Dich verstehen!«

Drei von ihnen stiegen nach dem Schlosse empor, und der Vierte blieb zurück. Arthur stieg die schmale Treppe hinab und befand sich zwei Thüren gegenüber, deren eine er öffnete. Er befand sich in einer kleinen Kajüte, welche, wie er auf den ersten Blick erkannte, der Türkin zum Aufenthalte gedient hatte. Auch hier bemerkte er den feinen Duft, welcher ihm bereits aufgefallen war; es konnte nichts Anderes sein als Reseda, vermischt mit einem andern leisen orientalischen Parfüm. Wo war er demselben nur begegnet? Er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, denn über ihm verfinsterte sich die Luke und der herabblickende Araber meinte:

»Die Kajüte des Kapitäns befindet sich am Steuerbord!«

Er betrat den bezeichneten Raum und fand die Papiere; dann wollte er nach oben zurückkehren, fühlte sich aber durch einen höchst auffälligen Umstand aufgehalten. Den beiden Kajüten gegenüber befand sich eine Eisenwand, welche bei einer zufälligen Berührung mehr Wärme zeigte, als die Temperatur der äußeren Luft mit sich brachte. Er eilte nach oben und trat hastig auf den Araber zu.

Scepter und Hammer

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