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Unsere Kinder

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„Unsere“ Kinder ist eigentlich falsch ausgedrückt, aber wir betrachtet sie als die unseren und sagen: „Das ist mein Sohn“, oder „das ist meine Tochter“, betont auf „meine“. Die Kinder dieser Erde gehören uns ganz und gar nicht. Man kann etwas Materielles besitzen, aber niemals ein Lebewesen.

Die Kinder unserer Zeit sind zu uns gekommen, damit wir endlich lernen. Nicht die Kinder sollen von uns lernen, nein, wir müssen von ihnen lernen! Ich erkläre nun, warum das so ist.

Die heutigen Kinder lassen sich gar nicht mehr so einordnen, wie wir das gerne hätten. Es werden immer mehr. Wir bemühen uns sehr hart, damit sie in das System passen. Wir zwingen ihnen unsere Lebensphilosophie auf, dabei wissen die Kinder ganz genau, dass das nicht die ihren sind. Sie sehen die Lügen, sie spüren, dass wir nicht ehrlich zu ihnen sind. Sie werden es euch nie sagen, aber sie werden es euch zeigen. Es muss euch nur bewusst werden.

Ihr habt Angst, wahnsinnige Angst, dass eure Kinder als Versager und somit ihr als Versager dasteht. Den Kindern macht dies nichts aus, bei euch sieht die Sache anders aus. Und das müsst ihr lernen, ihr müsst eure Masken fallenlassen, ihr müsst es zugeben, dass es nicht funktioniert hat. Ihr müsst ehrlich sein, in euch gehen und es euch eingestehen, dass ihr das immer nur für andere getan habt. Ihr müsst die Wahrheit sagen. Die Wahrheit tut weh, sehr weh, aber wenn ihr die Wahrheit sagt, wird sie euch heilen, das verspreche ich euch. Wie lange wollt ihr noch den Schein wahren? Wie lange noch, ihr zerbrecht daran. Seid doch stolz auf eure Kinder, denn sie sind eure Geschenke. Was hat man an einem Geschenk? Freude. Unterstützt eure Kinder, was sie auch tun wollen. Nehmt es an und lernt von ihnen. Gebt ihnen die Werkzeuge, die sie brauchen.

Ich war auch nicht besser, aber ich habe es erkannt. Es ist mir egal, mit welchen Noten die Kinder nach Hause kommen, ich gewähre ihnen das, was sie wollen. Wenn mein Sohn lieber E-Gitarre übt als Rechnungsaufgaben löst, dann freue ich mich. Der Junge wird einen Job haben, einen Job, an welchem er Spaß hat. Er wird nicht Anwalt oder Arzt werden, vielleicht „nur“ Gitarrist in einer Band, aber es ist sein Leben. Denn seine Fantasie, die Träumerei, die soll er bewahren, und ich unterstütze ihn dabei.

Im Grunde genommen ist mein Sohn mein Spiegelbild. Alle Kinder sind unsere Spiegelbilder. Sie zeigen es euch ja. Je mehr ihr die Kinder zwingt, etwas zu tun, was ihr wollt, desto heftiger werden sie reagieren. Denn was ihr ihnen antut, tut ihr euch selbst an! Sie können es euch nur so zeigen, sie können das niemals in Worte ausdrücken. Worte sind Worte, man muss etwas tun, nur so bewirkt man etwas. Und vor allem sollt ihr den Kindern zuhören, sie ernst nehmen, ehrlich sein, sie unterstützen, egal wie absurd ihre Ideen wirken. Es gibt keine absurden Ideen. Es ist die Fantasie und die Fantasie ist das Universum. Und im Universum gibt es nichts, was es nicht gibt. Alles ist wahr!

Wenn ihr ein Kind habt, das sich dem System wiedersetzt, dann seid stolz! Ihr dürft lernen, und lernen macht Spaß! Ein Kleinkind fragt doch immer nach dem Warum. Es möchte euch verstehen, nur begreift es noch nicht alles. Ihr sagt dann einfach: „Weil es so ist. Man kann halt nichts ändern.“ Doch, kann man, lasst euch nicht immer aufschwatzen, was ihr tun sollt, im Innersten handelt ihr schon richtig. Zwängt eure Kinder nicht in Muster und Formen. Sie wollen selbst bestimmen und sind schlau. Ihr solltet sie unterstützen und nicht erziehen.

Jugendliche habe so tolle Ideen, aber winken immer ab, das könne man sowieso nicht verwirklichen. Manchmal sehe ich meiner Tochter zu, wie sie mit ihren Fingern auf den Tisch klopft und mir sagen möchte: „Wann werde ich endlich akzeptiert, wann bin ich endlich erwachsen, damit man mich für voll nimmt!“

Alle Kinder gehen uns was an, ob sie bei uns wohnen oder nicht. Ihr sollt alle Kinder akzeptieren, jedes einzelne so, wie es ist. Liebe, Vertrauen, Hoffnung solltet ihr euren Kindern auf den Weg geben. Es sollte Schulen geben, in welchen jedes Kind das lernen kann, was ihm Spaß macht. Jedes sollte die Möglichkeit erhalten, das zu lernen, was es möchte. Manche wissen das schon sehr früh, andere müssen zuerst herausfinden, was sie machen wollen. Und wenn sie zehn Dinge beginnen, egal, wie gesagt, sie müssen zuerst herausfinden, was sie wollen.

Schaut euch an, wo steht ihr? Wolltet ihr das so? Habt ihr euren Traumberuf, macht euch eure Arbeit Spaß? Wolltet ihr nicht Surfer werden, Basketballspieler, Fußballspieler, Musiker oder so was? Warum habt ihr es nicht getan? Ich sage euch warum. Ihr habt euch das nicht zugetraut, weil die Gesellschaft sagte, dass ihr dies nicht tun könnt. Ihr müsst Geld verdienen, viel Geld – und viel Geld verdient man nur, wenn man Anwalt, Arzt, oder sonst was ist. Alles andere ist nur ein Hobby. Und was ist ein Hobby? Etwas, was euch Spaß macht. Und warum macht man sein Hobby nicht zum Beruf oder auch andersrum?

Wenn du zum Beispiel Maurer bist, dich aber auch für Gesetze, für die Wirtschaft interessierst und deine Meinung vertrittst, warum bist du nicht Politiker oder Richter geworden? Wolltest du das nicht? Warum hast du es nicht getan? Richtig, weil die Gesellschaft dir immer wieder eingetrichtert hat, dass du das nie werden kannst, da du in der Schule nicht aufgepasst hast. Warum hast du nicht aufgepasst? Warum hast du nicht gelernt? Weil es dich einfach nicht interessiert hat. Und genau da will ich hin. Ist das richtig, was wir in der Schule lernen? Wenn dich etwas interessiert, dann willst du lernen und dann macht lernen Spaß. Du wärst ein toller Politiker geworden, aber die Gesellschaft ließ dich nicht gewähren, weil du kein Studium absolviert hast. Du musst dich vor jedem beweisen, du musst es allen zeigen, dass du das kannst. Du engst dich ein. Die Gesellschaft stempelt dich zu dem, was du bist. Im Grunde genommen weißt du ganz genau, dass du das kannst, nur zweifelst du an dir.

Lest dieses Kapitel noch mal genau durch. Eigentlich sollten die Kinder die Lehrer sein und wir Erwachsenen die Schüler. Seid ehrlich und sagt die Wahrheit. Ich werde das euch immer und immer wieder sagen. Es muss euch bewusst werden. Einsicht und Eingeständnis sind nur Wörter. Euch müssen die Wörter bewusst werden. Ihr alle habt eine Aufgabe hier auf Erden. Nehmt eure Aufgaben wahr! Ich werde euch fortan überall Rätsel einbauen, ihr könnt sie lösen. Dazu müsst ihr euer Hirn gebrauchen. Das könnt ihr. Aber ihr dürft es nur für euch tun. Ihr dürft niemanden fragen. Das müsst ihr ganz alleine lösen. Was ich aufschreibe, ist ein Spiel. Ich spiele mit dir.

Gott ist ein DJ

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