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Kapitel 3

Weit weg von der Insel

In der Jugendakademie von Sporting Lissabon

„Es war die schwierigste Zeit in meiner sportlichen Laufbahn.“

Er hat noch nie in einem Flugzeug gesessen – er hat ja bisher noch nicht einmal die Insel verlassen. Es ist die härteste Herausforderung, der er sich jemals hat stellen müssen, und er ist so aufgeregt, dass er in der Nacht davor nicht schlafen kann.

Sein Patenonkel Fernão Sousa begleitet ihn nach Lissabon. Es ist 1997, es sind Osterferien, und Cristiano befindet sich auf dem Weg zu einem Probetraining bei Sporting Lissabon. Er wäre lieber zu Benfica gegangen, einer Mannschaft, die sowohl sein Vater als auch sein Bruder lieben. Doch seine Mutter ist stets ein Sporting-Mädchen gewesen, und sie hat so eine Vorahnung, dass ihr Sohn ebenso groß werden wird wie Luís Figo. Abgesehen davon kann man einem der größten Vereine der Hauptstadt nicht einfach einen Korb geben. Sporting hat die beste Jugendakademie in Portugal und zählt Größen wie Paulo Futre, Figo und Simão zum Kreis seiner Ehemaligen. Zu den aktiven Spielern gehören etwa João Pinto, Ricardo Quaresma, Hugo Viana und Nani.

Cristiano ist sich sicher, dass er dort einen guten Eindruck hinterlassen kann. Er weiß, dass er gut ist, und er glaubt, dass er die grün-weißen Trainer überzeugen kann, dass er gut genug ist. Allerdings ist er erst zwölf Jahre alt, und als er schließlich auf dem Trainingsgelände der Jugendabteilung ankommt, ist alles unglaublich überwältigend. Die Trainer Paulo Cardoso und Osvaldo Silva sind vor Ort, um ihn beim Spielen zu beobachten. Von Ronaldos Körperbau sind sie nicht sonderlich beeindruckt – er ist ein dürres Kind. Doch sobald sie ihn in Aktion erleben, sieht die Sache vollkommen anders aus. Der Junge aus der Quinta do Falcão schnappt sich den Ball und tritt gegen zwei oder drei Gegner an. Er ist unermüdlich und liefert eine One-Man-Show: Er täuscht an, dribbelt und treibt den Ball auf dem Feld nach vorne.

„Ich drehte mich zu Osvaldo und sagte: ‚Der hier ist anders. Der ist etwas Besonderes‘“, erinnert sich Cardoso. „Und wir waren nicht die einzigen, die das so sahen. Am Ende der Trainingseinheit umringten ihn all die anderen Jungs. Die wussten, dass er der Beste war.“ Die Trainer bei Sporting sind von dem Probetraining beeindruckt. Sie wollen ihn am nächsten Tag noch einmal spielen sehen, und zwar auf dem Trainingsgelände neben dem alten Stadion José Alvalade. Dieses Mal will auch der Direktor der Jugendakademie, Aurélio Pereira, dabei sein.

„Er war talentiert, er konnte beidfüßig spielen, er war unglaublich schnell, und wenn er spielte, dann wirkte der Ball wie eine Erweiterung seines Körpers“, sagt Pereira. „Aber was mich mehr beeindruckt hat, war seine Entschlossenheit. Seine Charakterstärke schimmerte durch. Er war beherzt – mental war er unverwüstlich. Und er war furchtlos und ließ sich von älteren Spielern nicht beeindrucken. Er hatte diese Art von Führungsqualität, wie sie nur die größten Spieler haben. Einzigartig. Als sie zurück in die Umkleide gingen, schrien die ganzen anderen Jungen wie wild, um sich mit ihm zu unterhalten und ihn kennenzulernen. Er hatte alles, und es war klar, dass er nur noch besser werden konnte.“

Am 17. April 1997 unterschreiben Paulo Cardoso und Osvaldo Silva Cristianos Spieler-Identifikationsbogen. Dort heißt es: „Spieler mit außergewöhnlichem Talent und hervorragender Technik. Besonders bemerkenswert ist seine Fähigkeit zum Antäuschen und Vorbeiziehen, sowohl aus dem Stand als auch aus der Bewegung.“ Neben dem Wort „Aufnahme in den Verein“ ist das Kästchen „Ja“ angekreuzt. Er spielt als zentraler Mittelfeldspieler oder als hängende Spitze. Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro hat die Prüfung bestanden – er darf bei Sporting spielen. Doch vorher muss man sich noch mit Nacional de Madeira einig werden.

Nach einer Woche in Lissabon kehrt Ronaldo wieder nach Hause auf die Insel zurück. Nun ist es an den Trainern, die letzten Details des Transfers zu regeln. Nacional schuldet Sporting noch 4.500 portugiesische Contos, also etwa 22.500 Euro, für Franco, einen jungen Spieler, der von Sporting dorthin gewechselt war. Im Gegenzug für Cristianos Verpflichtung könnten nun diese Schulden erlassen werden. Allerdings sind 22.500 Euro für einen zwölfjährigen Jungen ein Wahnsinnspreis. „Das gab es noch nie“, meint auch Simões de Almeida, der ehemalige Sportdirektor des Vereins. „Sporting hatte noch nie etwas für einen Jugendspieler bezahlt.“

Aurélio Pereira und die übrigen Trainer müssen dem Management nun klarmachen, dass sich eine so hohe Investition in einen Jungen lohnt. Am 28. Juni 1997 verfasst Pereira einen neuen Bericht und fügt folgenden Nachtrag hinzu: „Auch wenn es absurd erscheinen mag, für einen zwölfjährigen Jungen so viel auszugeben, so hat er doch enormes Talent. Das hat er beim Probetraining und unter den Augen der Trainer unter Beweis gestellt. Es wäre eine großartige Investition in die Zukunft.“ Diese dürren Zeilen reichen aus, um den Finanzdirektor des Vereins zu überzeugen, und der Transfer wird besiegelt.

In der letzten Augustwoche verlässt Cristiano Ronaldo Madeira und zieht in die Jugendakademie von Sporting. Es ist eine äußert schwierige Zeit für den Zwölfjährigen. Er kann sich immer noch an den emotionalen Tag erinnern, an dem er Abschied von seiner Familie nehmen musste. „Meine Schwestern und meine Mutter haben geweint. Ich habe geweint“, erinnert er sich. „Sogar als ich schon im Flugzeug saß und wir gerade gestartet waren, musste ich an meine Familie denken, die wegen mir weinte, und fing wieder an zu heulen.“

Ronaldo zieht im Sporting-Wohnhaus für junge Spieler aus anderen Teilen des Landes ein. Es besteht aus sieben Schlafsälen und einem Wohnzimmer und befindet sich im Inneren des Alvalade-Stadions, gleich neben den drei Trainingsplätzen. Ronaldo ist der jüngste Bewohner und wird sich ein Zimmer mit Fábio Ferreira, José Semedo and Miguel Paixão teilen. Andere Mitbewohner kommen aus Mosambik (einer ehemaligen portugiesischen Kolonie), von der Algarve und aus der Stadt Vila Real in Nordportugal. Sie alle haben einen straffen Tagesplan: Schule bis fünf Uhr nachmittags und danach Training.

Der erste Tag in der Schule ist ein traumatisches Erlebnis für den Jungen. Er kommt zu spät in den Unterricht, und der Lehrer nimmt bereits die Namen auf. Er ist als Fünfter an der Reihe. Als er aufsteht und seinen Namen sagt, hört er, wie sich einige Schüler im hinteren Teil des Klassenzimmers über seinen madeirischen Dialekt lustig machen. Der Dialekt unterscheidet sich sehr stark von dem Portugiesisch, das in der Hauptstadt gesprochen wird, und ist beinahe eine vollkommen andere Sprache. Er klingt wie ein Insulaner, und niemand kann ihn wirklich verstehen. Cristiano verliert die Beherrschung und droht seinem Lehrer mit einem Stuhl.

Er wird zum Gespött der Klasse und kommt sich wie ein Idiot vor. Ein paar Tage darauf beschimpft er einen Trainer, der ihn bat, die Kabine aufzuräumen. „Ich bin ein Spieler von Sporting und muss nichts vom Boden aufheben“, meint er. Das ist nicht besonders klug von ihm. Zur Strafe muss er bei einigen Spielen aussetzen. Und natürlich muss er weinen – fast jeden Tag. Er hat Heimweh nach seiner Familie, seiner Insel und seinen Freunden.

Er kauft sich eine Telefonkarte mit 50 Einheiten und geht hinunter zur Telefonzelle. Es macht ihn traurig, die Stimme der Mutter zu hören. Es bringt ihn zum Weinen, und er vermisst sie noch mehr. Dolores versucht, ihn aufzumuntern. Sie rät ihm, die Witzbolde in der Schule gar nicht zu beachten. Sie muss ihn oftmals trösten und ihn überzeugen, dass sein Leben und seine Zukunft in Lissabon liegen, in der Jugendakademie von Sporting. Am Ende muss sie in die Hauptstadt einfliegen, weil Cristiano ihr sagt, dass er es nicht mehr aushält. Er will abbrechen, seinen Traum sausen lassen und wieder auf die Insel zurückkehren, um bei seiner Familie sein zu können.

„Ohne seine Mutter wäre Cristiano nicht der geworden, der er heute ist“, bestätigt Aurélio Pereira. „Sie hat oftmals Partei für uns gegenüber ihrem Sohn ergriffen. Sie hat uns geholfen, und sie hat Cristiano geholfen.“ Als der Junge die Heimat besucht und nicht mehr nach Lissabon zurückkehren will, greift auch sein Patenonkel ein und sorgt dafür, dass er auf der Akademie bleibt. Das erste Jahr ist eine Tortur. Doch allmählich fängt er an, sich einzugewöhnen. „In schwierigen Zeiten lernt man eine Menge über sich selbst“, wird er Jahre später sagen. „Man muss stark bleiben und sich auf das konzentrieren, was man wirklich will.“

„Er hatte sein Leben lang einen Traum – er wollte jemand sein“, sagt Paulo Cardoso. „Er wollte von ganzem Herzen Profifußballer sein.“ Während dieser harten Anfangsjahre hat er einen madeirischen Tutor, Leonel Pontes, der ihn zum Training und zur Schule begleitet. „Ronaldo war entschlossen bei allem, was er tat“, erinnert er sich. „Er wollte bei allem – Tischtennis, Tennis, Pool-Billard, Kickern, Darts, Leichtathletik – der Beste sein, er wollte jeden Gegner schlagen beziehungsweise der Schnellste sein. Er musste gewinnen, völlig egal, welche Sportart er gerade ausübte. Dass er immer mehr wollte, ist, glaube ich, einer der Gründe dafür, dass er es dorthin geschafft hat, wo er heute ist.“

Sie finden ihn um ein Uhr morgens im Kraftraum vor, wo er ohne Erlaubnis Gewichte stemmt. Auf dem Zimmer macht er Liegestütze und Sit-ups, und er trainiert mit Gewichten an den Fußknöcheln, um sein Dribbling zu verbessern. Wenn seine Mannschaftskameraden sich nach den Trainingseinheiten in Richtung Dusche aufmachen, bleibt er noch auf dem Platz und übt Freistöße gegen eine Mauer aus lebensgroßen Zielscheiben. Er isst bei jeder Mahlzeit zwei Schüsseln Suppe, weil man ihm gesagt hat, dass er zwar gut spiele, aber zu dünn sei.

Wenn Sporting am Sonntag zu Hause spielt, ist er Balljunge und holt den Ball zurück, wenn dieser ins Aus geht. Er sieht einige der besten Spieler des Vereins aus nächster Nähe, spürt die Atmosphäre im Stadion und verdient sich gleichzeitig fünf Euros. Nach jedem Spiel werfen er und seine Mannschaftskameraden ihr Geld zusammen und gehen in die Pizzeria. Sie kaufen eine Pizza und nehmen außerdem noch zwei mit nach Hause.

Sein erstes Gehalt bei Sporting beträgt zehn Contos pro Monat, also etwa 50 Euro. Das reicht, um Klamotten, Schulbücher, Schulhefte und den Rucksack zu kaufen, den er für die Schule braucht. Außerdem deckt es die täglichen Ausgaben. Doch eines Tages ruft Dolores beim Verein an und informiert ihn, dass „Ronaldo sich nicht sein Essen in der Kantine gekauft, sondern sein ganzes Geld für Schokolade ausgegeben hat“. Er ist halt doch immer noch ein Kind, obwohl er gezwungenermaßen seine Kindheit zurücklassen und schnell erwachsen werden musste. „Ich bedauere es schon, dass ich meine Kindheit nicht wirklich genießen konnte“, wird er einige Jahre später in einem Interview kurz vor der WM 2010 in Südafrika sagen.

Man erwartet von ihm, dass er sich wie ein Erwachsener verhält, eigenständig lebt und sich um seine Wäsche und das Bügeln kümmert. Er ist ja hier als Fußball-Azubi, nicht als Kind. Dazu kommen die Probleme in seiner Familie, mit denen er sich auseinandersetzen muss. Mit 14 Jahren ist Cristiano klar, dass sein Vater Dinis chronischer Alkoholiker und sein Bruder Hugo drogenabhängig ist. Er ist geschockt, aber er kann sich davon auch nicht erdrücken lassen. Sein älterer Bruder wird in eine Entziehungsklinik in Lissabon eingewiesen und schafft es nach diversen Rückfällen schließlich, clean zu werden. Sein Vater dagegen schafft es nicht.

Glücklicherweise bessert sich das Leben in der Akademie. „Dank seines außerordentlichen Talents und harter Arbeit passte er sich schließlich an sein neues Leben an und wurde zum Mittelpunkt der Mannschaft“, sagt sein Tutor Pontes. „Die anderen spielten den Ball immer öfter zu ihm, weil sie wussten, dass er der Beste ist.“ Er ist auf und abseits des Platzes ein Anführer. In der Dokumentation Planet Ronaldo, die vom portugiesischen Fernsehkanal Sic gesendet wurde, erzählt Pontes, dass Cristiano und drei Mannschaftskameraden einmal auf einer Straße in Lissabon überfallen wurden. Cristiano war der einzige, der nicht wegzulaufen versuchte, obwohl er der Jüngste war. Er wehrte sich und wollte das wenige Geld verteidigen, das sie in ihren Portemonnaies hatten. Die Straßenräuber zogen schließlich ohne Bares wieder ab.

Die Jugendakademie von Sporting kümmert sich nicht nur auf dem Trainingsplatz um ihre vielversprechenden jungen Spieler. Sie stellt ihnen auch einen Tutor zur Seite, damit sie sich in der nahe gelegenen Ganztagsschule Crisfal hervortun können. Ronaldo liebt zwar den Fußball, aber die Schule läuft eher nebenher. Naturwissenschaften mag er, kann aber Englisch nicht leiden. Er ist ein ordentlicher Schüler, macht jedoch nur das Nötigste. Fußball, Freunde und die Arbeit als Balljunge lenken ihn vom Lernen ab. Schlussendlich muss er sich zwischen dem Sport und der Schule entscheiden. Er redet mit seiner Mutter darüber und trifft eine Entscheidung: Er wird nach der neunten Klasse abgehen.

Das Vereinsmanagement versucht, den jungen Spielern zu helfen, sich einzuleben, und bietet Beratung durch einen Psychologen an. Gleichzeitig herrscht strenge Disziplin. Ronaldo hat bis heute nicht vergessen, wie er einst in der Nachwuchsmannschaft die volle Wucht dieser Disziplin zu spüren bekommen hat. Am letzten Spieltag der Meisterschaft trifft Sporting auf Marítimo, die Mannschaft aus Cristianos Heimatstadt. Es ist die Gelegenheit, auf seine Insel, in seine Stadt und in das Stadion zurückzukehren, wo er seine ersten Spiele absolvierte, und seine ganze Familie und seine Schulfreunde wiederzusehen. Das ist mehr, als er zu hoffen gewagt hat. Doch Cristiano hat sich in der Schule danebenbenommen, und das Management beschließt, ihn dort zu bestrafen, wo es wirklich weh tut. Er wird nicht mit ihnen nach Madeira kommen. „Ich habe die Liste gesehen und stand nicht drauf,“ sagt er. „Ich habe sie viermal geprüft und … nichts. Ich habe angefangen zu weinen und bin ins Trainingszentrum gestürmt, wo ich wütend eine Erklärung verlangt habe. Es war ziemlich heftig, aber ich habe eine wichtige Lektion gelernt.“

Die Akademie erwartet von den Spielern, dass sie sich an strikte Vorgaben halten. Gemeinsam mit dem Mannschaftsarzt kümmert sich das Management um die körperliche Entwicklung jedes einzelnen Spielers. Im Falle Cristianos beobachtet man seine Knochendichte, um herauszufinden, welche Körpergröße er am Ende erreichen wird. Es sieht vielversprechend aus – wenn alles gut läuft, sollte er es auf 1,85 Meter bringen. Doch als er 15 Jahre alt ist, entdeckt man ein ernsthaftes Problem.

„Der Verein teilte uns mit, dass sein Ruhepuls zu hoch war“, offenbarte seine Mutter dem britischen Boulevardblatt The Sun. „Ich musste Berge von Papierkram ausfüllen, damit er die Zulassung bekam und sie ein paar Untersuchungen machen konnten. Schließlich hat man sich für eine Operation entschieden. Es ist ein Laser zum Einsatz gekommen, um die beschädigte Zone in seinem Herzen zu reparieren, und nach ein paar Tagen Erholung hat man ihn wieder entlassen. Bevor ich wirklich genau wusste, was los war, habe ich mir schon ziemlich Sorgen gemacht, dass er vielleicht mit dem Fußball aufhören müsste.“ Er hatte einen angeborenen Herzfehler. Deshalb war sein Pulsschlag höher als normal, aber seine Karriere hat das nicht beeinflusst. „Ein paar Tage nach dem Eingriff war er wieder zurück beim Training mit seinen Mannschaftskameraden“, sagt seine Mutter. „Er konnte sogar noch schneller rennen als vorher.“

Er läuft nicht nur schnell, sondern klettert auch mit unglaublichem Tempo die Karriereleiter nach oben. Mit 16 ist Ronaldo ohne jede Frage der Starspieler der Akademie. Er ist der einzige Spieler in der langen Geschichte des Vereins, der in einer einzigen Saison für die U16, die U17, die U18, die 2. und die 1. Mannschaft angetreten ist. Im August 2001 unterschreibt er seinen ersten Profivertrag: Laufzeit vier Jahre, 2.000 Euro pro Monat und eine festgeschriebene Ablösesumme von 20 Millionen Euro. Er verlässt das Wohnheim der Akademie und zieht in eine Unterkunft in der Nähe des Platzes Marquês de Pombal im Herzen von Lissabon. Dort bleibt er, bis er eine Wohnung findet, wo auch seine Familie ihn öfter besuchen kann. Der Junge ist erwachsen geworden. Er ist jetzt eigenständiger und beschließt, sich einen neuen Berater zu suchen. Er trennt sich von Luis Vega, dem Mann, der auch Figo berät, und legt die Zukunft seiner Karriere in die Hände von Jorge Mendes.

Im August 2001 bekommt die Profimannschaft von Sporting einen neuen Trainer. László Bölöni ist ein Rumäne ungarischer Abstammung und ehemaliger Mittelfeldstar von Steaua Bukarest, wo er 1986 den Europapokal der Landesmeister gewann. Er trainierte sechs Jahre den französischen Klub AS Nancy und nahm nach einem kurzen Intermezzo als rumänischer Nationaltrainer das Angebot von Sporting an. In seinem ersten Jahr gewinnt er die Meisterschaft und den portugiesischen Pokal und wird auf Spieler wie Cristiano, Ricardo Quaresma und Hugo Viana aufmerksam. Er setzt alles daran, Cristiano so schnell wie möglich in die Profimannschaft zu holen. Gelegentlich darf Cristiano sogar schon mit den Starspielern trainieren. Die Mediziner raten vorerst jedoch von diesem Schritt ab, weil er sich noch im Wachstum befindet. Allerdings ist klar, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis der Junge von Madeira sein Profidebüt gibt.

Ronaldo

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