Читать книгу Warum tut er das? - Lundy Bancroft - Страница 25

Auseinandersetzungen und Entscheidungsfindung

Оглавление

In einer Paarbeziehung müssen immer wieder Entscheidungen getroffen, unterschiedliche Bedürfnisse abgestimmt sowie Geschmäcker und Wünsche ausbalanciert werden. Wer räumt das Chaos in der Küche auf? Wie viel Zeit wollen wir allein miteinander verbringen und wie viel mit anderen Freunden? Wie passen unsere anderen Hobbys und Interessen zu unseren sonstigen Prioritäten? Wie gehen wir mit Ärger oder verletzten Gefühlen um und wie klären wir sie? Welche Regeln haben wir für unsere Kinder?

Die Geisteshaltung, die ein missbräuchlicher Mann in diese Entscheidungen und Spannungen einbringt, kann dazu führen, dass es unmöglich ist, mit ihm auszukommen. Bedenken Sie, wie herausfordernd es ist, sich mit einem Mann auseinanderzusetzen oder Kompromisse zu schließen, der sich an folgenden Grundsätzen orientiert (unabhängig davon, ob er sie jemals laut ausspricht oder nicht):

1. „Eine Auseinandersetzung sollte meine Geduld nicht überstrapazieren. Wenn ich genug habe, ist die Diskussion vorbei, und es ist Zeit, dass du den Mund hältst.“

2. „Wenn das Thema, über das wir streiten, wichtig für mich ist, sollte ich bekommen, was ich will. Wenn du nicht nachgibst, tust du mir Unrecht.“

3. „Ich weiß, was das Beste für dich und für unsere Beziehung ist. Wenn du weiterhin nicht mit mir übereinstimmst, nachdem ich dir klar gemacht habe, welcher Weg der richtige ist, verhältst du dich dumm.“

4. „Wenn meine Kontrolle und Autorität zu schwinden scheint, habe ich das Recht, Schritte zu unternehmen, um die Durchsetzung meines Willens wiederherzustellen, gegebenenfalls auch durch Misshandlung.“

Der letzte Punkt auf dieser Liste ist derjenige, der den Misshandelnden am meisten von anderen Menschen unterscheidet: Vielleicht hat jeder von uns mal Gefühle wie die in den Punkten eins bis drei genannten, aber der Misshandelnde gibt sich selbst die Erlaubnis, auf der Grundlage seiner Überzeugungen Maßnahmen zu ergreifen. Bei ihm haben die oben genannten Aussagen nichts mit Gefühlen zu tun; es sind eng gefasste Überzeugungen, an denen er sich bei seinen Handlungen orientiert. Deshalb führen sie zu so viel schikanierendem Verhalten.

Warum tut er das?

Подняться наверх