Читать книгу Suizid im Hirn - Manfred Behrend - Страница 6

VORWORT

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Die Frage ist richtig und wichtig, weshalb dieser Titel für ein Buch? Man ist erschrocken. Wir sind doch ewig auf der Suche nach diesem Warum und Weshalb. Ich denke, dieses Buch versucht Antworten zu geben bzw. zumindest sich selbst und seine Gedanken darüber versuchen zu ordnen. „Suizid im Hirn“ mit Untertitel „Alkohol, Drogen & Co.“. Warum dieser Titel? Von den ca. 60000 Gedanken, die wir täglich im Kopf haben, sind die meisten,, mit denen wir uns beschäftigen, negativ. Wenn wir diese negativen Gedanken zu sehr beachten und das Gute in anderen Gedanken vernachlässigen, haben wir ein Problem. Ich meine damit nicht dieses einfach wegschalten oder verdrängen, sondern ein Verhältnis schaffen, das uns nützt. Oftmals verdrängen wir. Jedoch die negativen Anlässe oder Gedanken schaffen diese Probleme der Unzufriedenheit, auch Verzweiflung. Wir schaffen sie kaum mit Verdrängung beiseite. Nennen wir es doch langsamer Suizid bzw. erlauben wir uns dieses Wort. Ein hartes Wort oder Satzgebilde. Lasst uns auch damit umgehen. Ist es nicht so, dass eine Gesellschaft ohne Alkohol „trist“ oder „langweilig“ wäre? Kaum Spaß haben oder mal über die Stränge schlagen dürfen? Wir können doch nur lernen durch dieses mal „anders sein“. Mal umdenken oder, ich benutze gerne den Gedanken, das Gehirn defragmentieren, wie es der Computer im Programm selbständig kann. Seltsames raus werfen, neu ordnen. Wenn eine Gesellschaft, aus welchen Gründen auch immer, Alkohol verbietet oder er verpönt ist, macht ja auch das Verbotene Spaß.

Zunächst sollten wir nachdenken und, sehr wichtig, Fragen sollten und müssen erlaubt sein. Es ist unwichtig, welche Gesellschaft, welche Religion-es geht um uns als Spezies Mensch. Gerade Fragen helfen und lassen uns über uns selbst nachdenken. Es ist nicht so sehr schwer, durch Fragen anderer zu lernen. Zu diesem Thema die wahrlich einfache Frage: „Warum trinkst du mehr als andere?“ Lasst es hierbei nicht zu, wie Friedrich Nietzsche es sagte:

„Man hört nur die Fragen, auf welche man

imstande ist, eine Antwort zu finden.“

Alle Fragen müssen zugelassen und eigentlich auch beantwortet werden. Unbequeme Fragen müssen erlaubt sein. Es ist eine Aufgabe. Warum glaubst du an diesen Gott, an jenen Gott oder überhaupt? Siehst du es nicht als Manipulation? Warum glaubst du dieses oder jenes? Wie sagt es uns Baruch de Spinoza (1632-1677)

„Glauben ist leichter als denken.“

Es ist nicht beleidigend, es ist sogar sehr komfortabel. Denken ist oft anstrengender. Wenn wir dann dazu gehören, was macht der Glaube mit uns? Ich meine in diesem Buch nicht so sehr den Alkohol, sondern ebenso Drogen und auch die Manipulationsmaschinerie in sämtlichen Bereichen des Daseins als Einheit zur Beeinflussung unseres Hirns und damit unseres Denkens. Wir fühlen uns oftmals auch sehr wohl, wenn wir manipuliert werden. Die Manipulationsmaschinerie ist wohl interessant und sehr intelligent. Sie verstehen uns, die Psychologen der Manipulation. Es sind sehr fähige Leute. Bier, Cognac, Whisky usw. bedeuten fröhlich sein und feiern. Stimmt ja auch. Rauchen, wird uns vorgegaukelt, bedeutet Entspannung. Irgendwie passt ja alles. Diamanten bedeuten unvergängliche Liebe. Es gefällt uns und diese Industrie kann juristisch immer sagen, selbst Schuld, wenn ihr in Übermaßen trinkt, raucht oder euch verschuldet der Diamanten wegen. Eine schwierige Geschichte. Da muss unser vernünftiges ICH gefordert werden. Es strengt eventuell an, lohnt sich aber. Das Abgleiten in eine Sucht ist immer selbst verschuldet. Es hört sich hart an, da wir ja nicht wissen können, was unser Hirn mit uns macht. Welche biochemischen Prozesse bringen unsere Hirnstränge oder Synapsen irgendwie schädlich durcheinander. Es geht doch nur darum, wie bemerken wir Veränderungen bei uns bzw. bemerken wir es überhaupt? Dieses Lockersein, sich vom Hintergrund manchmal in den Vordergrund stellen, auch mutig sein, tapfer usw. bewirken ja diese Stimuli. Chemiker im Auftrag des Staates zur Kriegsführung haben es erkannt. Wir fühlen uns wunderbar, sogar bei schrecklichen Dingen wie eben Krieg. Wenn es jedoch Hierarchien im Ablauf des Tages bewirkt und verstärkt Einfluss nimmt in unserem Dasein, dann sollten wir aufpassen. Ich nenne es eben „Suizid im Hirn“. Doch, es passiert. Wir wenden uns doch vom positiven Dasein ab und begreifen es nicht einmal. Süchte nehmen einen Platz ein, den wir eigentlich nicht wollen. Oder doch? Es passiert. Das Erkennen ist wichtig! Jedoch niemals in Disharmonie mit sich selbst verfallen. Ich muss mich selbst lieben und ertragen können. Auch ohne Alkohol. Es klappt.

Kritisch möchte ich auch provokant benennen, dass es viele Süchte gibt, die die Medien aufsaugen, um zum Beispiel Zuschauerquoten zu erhöhen. Eine erschreckende Richtung des digitalen Kapitalismus. Das Alkoholproblem wird seltener benannt, hat wohl nicht so viele Zuschauer, da es jeder für sich wohl verdrängt oder nicht ernst nimmt. Es bleibt im „Schatten“. Es treten aber so etwas wie … Hilfe, ich bin arbeitslos, habe kein Geld, bin aber kaufsüchtig … usw. auf. Ach wie traurig. Viele Psychiater, Lebenslehrer beschäftigen sich damit und wollen uns weismachen, es ist ein Riesenthema. Das erklärt mal einem Süchtigen, der ehrlich aus diesem Milieu herauskommen will und Hilfe braucht. Oder einem von 60 Millionen Flüchtlingen weltweit. Aber auch diese Menschen dürfen wir nicht fallen lassen, die normale Zusammenhänge von Konstruktionen des täglichen Lebens nicht erfassen. Ja, wir sind schon komisch in der Verkennung von Primär-Problemen und beim Thema Geld verdienen. Nun gut, ich weiß nicht, ob zum Beispiel die genannte Kaufsucht wirklich ein medizinisches Problem ist und nicht ein Problem der Erziehung oder des Blickes in die Geldbörse.

Ich möchte in diesem Buch nur sozusagen etwas anschneiden, da wir uns oftmals mit einer Situation abfinden, auch akzeptieren. Kaum Hinweise oder Fragen stellen, erliegen den negativen Dingen der Manipulation oder falschen Reizen, die uns die Medien vorgeben und denken kaum über unser wichtiges Ich nach. Egoistisch, wie man landläufig sagt und kaum nachdenken, dass es auch ein positiver Egoismus sein könnte, der hilft.

Selbstverständlich gebe ich in diesem Buch vieles von mir, wie man so sagt, preis. Wer mich kennt liest es anders, als derjenige, dem ich unbekannt bin. Bitte, nicht so sehr dieses Buch als meine Geschichte nehmen. Es sind primär Gedanken für das Allgemeinthema. Immerhin sterben nach vorsichtigen Schätzungen ca. 74000 Menschen im Jahr an den Folgen durch Alkoholmissbrauch in Deutschland. Wir haben ca. 1,5 Millionen Süchtige. Gefährdete werden wohl mit ein paar Millionen mehr angegeben. Die Angehörigen, die wohl beim Missbrauch eines Süchtigen leiden, wenn dieses Trinken außer Kontrolle gerät, müssen wir auch nennen. Es sind nach Schätzungen 8 Millionen Angehörige. Nehmen wir es doch bitte als Ausmaß, wie es oft bei Demenzkranken genannt wird. Demenz ist oft bzw. in den meisten Fällen keine Krankheit für den Betroffenen, sondern für die Angehörigen. Kann es sein, dass es bei Angehörigen eines Suchtkranken ebenso ist? Eindeutig „Ja “ . Es hat aber in der Gesellschaft einen anderen Stellenwert, da Demenz eben „passiert“. Beim Alkoholkranken wird die Schuldfrage primär gestellt. Ich hoffe doch, dass keiner böse ist, da von mir der Vergleich Demenz und Alkoholkrankheit keinerlei Anspruch besitzt und nur einer Veranschaulichung dient. Das Betroffensein oder das gewisse Leid ist gleichsam.

Jeder Bürger trinkt ca. 12 Liter reinen Alkohol im Jahr. Wie viel davon mögen wohl die 1,5 Millionen Süchtigen „benötigen“? Nun gut, es nennt sich Statistik. Ebenso sterben laut Statistik mehr Menschen auf der Welt durch herabfallende Kokosnüsse als durch Flugzeugabstürze. Ebenso hat jeder Bürger so und so viele tausende Euros auf dem Konto, unabhängig von den wahren Reichen der Gesellschaft. Ich erlaube mir mal, das Problem sinnbildlich zum Verständnis zu benennen. Als Laie selbstverständlich.

„Stellen wir uns einen Raum, sprich Zelle im Hirn vor. Wir nehmen Drogen zu uns. Insbesondere die heute „moderne“ Droge Crystal Meth dringt sofort ins Hirn. „Klopft“ an diesen Raum oder Zelle. Es wird aufgemacht, sie setzt sich hinein und wirft mit Zustimmung der anderen Anwesenden die „Guten“, sprich Dopamin hinaus. Dopamin sind Wohlfühl-Hormone, ja Glücks-Hormone. Man fühlt sich aufgeweckter, ja glücklicher. Diese sind raus aus dem Raum und dringen woanders ein. Sofort erleben wir als Gesamt-Konstrukt Mensch ein tolles Gefühl von Glück, auch Stärke und wir sind die größten. Wir wollen mehr davon. Das eigentlich verwerfliche ist, dass die Droge sich dort festgesetzt hat in diesem „Raum“ des Hirns und sehnsüchtig wartet, sich in diesem Raum des Dopamins zu entledigen. Bei erneuter Einnahme von Drogen beginnt das Spiel von vorn und … immer so weiter, bis wir irgendwie k.o. sind. Die Droge verlässt den Raum bis Nachschub kommt. Die Zelle während unserer Lebenszeit nie. Kann warten auf den Nachschub. Tage, Wochen, Jahre und Jahrzehnte.“

Nun gut, ich versuche mit einfachen Worten ein Problem zu erläutern. Dasselbe sagen wohl profilierte, studierte, sich mit diesem Thema befassende Doktoren und Professoren. Nur mit 550 Seiten und 3000 lateinischen Wörtern. Bitte lächeln sie jetzt und keiner sollte mir böse sein. Verstehen sie jetzt, warum ich nicht sage … ich war mal Alkoholiker …? Nein, ich bin es. Zwar Jahrzehnte trocken. Da oben auf dem Kopf, 1-2 cm hinter der Stirn wartet bestimmt „jemand“. Das Wichtigste ist, wenn wir dies erkennen, sollten wir eine Strategie entwickeln, dass wir es unter Kontrolle haben. Sarkastisch sage ich mal. Uns gefällt ja der Dopamin-Ausstoß und es ist uns im Moment völlig egal, was später sein wird. Das müssen wir erkennen, dass es uns nicht egal sein darf. Hab ich den Leser bildlich irgendwie weiter gebracht? Ist es nicht oft so und keinesfalls meine ich das lustig, dass wir etwas „hinauswerfen“, um für anderes Platz zu machen? Auch wenn wir wissen, es hat Nachwirkungen, die wohl nicht so gut sind.

Nehmen wir es als interessant hin. Lassen sie sich in diesem Buch nicht verwirren, sondern nehmen es als interessant auf, dass ich öfter Zitate, Aphorismen und Erfahrungen der Denker in kurzen prägnanten Sätzen nehme, die viel aussagen. Beginnen wir als Erklärung mit diesem von Gabriel Laub (1928-1998) genanntem Satz:

„Zitate sind besser als Argumente.

Mit Zitaten kann man einen Meinungsstreit gewinnen, ohne den

Gegner zu überzeugen.“

Es ist im kleinen und großen Rahmen des Miteinanders so. Das wahrlich eigentlich Traurige ist, dass unser Hirn es nicht oder kaum schafft, aus übermäßig Alkohol trinkenden Menschen, also Süchtigen, einen normal Trinkenden, dem Genuss entsprechend trinkenden Menschen umzuwandeln. Die Kraft der Sucht ist zu groß. Kontrolliertes Trinken ist sehr selten möglich. Ebenso kann man warnen vor alkoholfreien Sachen. Es ist, wie genannt, ich muss mich für etwas entscheiden, gleichzeitig gegen etwas entscheiden und das ist gut so in diesem Themenkomplex. Alkoholfreie Getränke wie Bier oder so sind wie ein Placebo und das Gehirn hat Schwierigkeiten, es so zu akzeptieren. Es ist ein Kampf. Als Metapher vom irgendwie richtigen Kämpfen gegen etwas oder gar gegen den eigenen Suizid im Hirn durch Drogen und Alkohol. Fragen wir mal das Tierreich. Mäuse können uns eine gute Geschichte erzählen.

„Zwei Mäuse fallen in ein Fass mit Sahne.

Die eine gibt auf und ertrinkt.

Die andere strampelt wie verrückt,

bis aus der Sahne Butter wird und krabbelt heraus.“

Warum lernen wir nicht von der zweiten Maus, wenn uns ein Problem ereilt. Strampeln ist doch gleichzusetzen mit Kampf, auch nachdenken, was wir noch erwarten vom Leben. Eine gute nachvollziehbare, als Szene vorstellbare und anzueignende gute Geschichte. Dieses multiplizieren wir mit vielen Menschen. Das Leben ist doch oft ein Strampeln in allen Bereichen. Der Kopf muss immer oben bleiben. Nicht der Fall ist oft das schlimme Ereignis, sondern die Landung. Selbstverständlich hört sich das verrückt an. Wir wollen ja nicht fallen. Im übertragenen Sinne meine ich wirklich das Fallen. Falle ich auf die Nase, falle ich und purzle einen Berg runter oder ins Wasser? Habe ich mir etwas gebrochen? Dieses Fallen passiert sehr oft. Wo komme ich auf, wo lande ich ist die Frage und sehr wichtig. Hier beweist es sich. Komme ich allein wieder hoch, brauche ich Hilfe? Bin ich gefallen am Tag oder in der Nacht? Nur mal so als Gedankengang. Wir haben bestimmt Glück gehabt beim Fallen und eben diesem wichtigen Landungsort. Das Glück herauszufordern ist ebenso ein ungültiger Gedanke. Wenn es uns gut geht, sollten wir nicht provozieren. Mit dem nicht provozieren des Glücks meine ich das, was uns Goethe sagt als sozusagen Anleitung bzw. darüber nachdenken sollten wir:

„Willst du immer weiter schweifen?

Sieh, das Gute liegt so nah.

Lerne nur das Glück ergreifen:

Denn das Glück ist immer da.“

Nun gut. Man würde uns egoistisches Handeln nachsagen, wenn wir nur das Glück versuchen, zu ergreifen (wenn dies überhaupt möglich erscheint).

Abstreiten können wir jedoch nicht, dass das Glück immer da ist. Wenn auch oft im Verborgenen und wenn wir überhaupt wissen, was Glück ist und auch bedeutet. Es wird divers definiert. Jedoch wäre es nie vermessen, diesen Goethe-Spruch zu verinnerlichen als Aufgabe mit der Sentenz, uns nicht abzukoppeln. Man mag sich in diesem Buch wundern, dass ich viele Dinge nenne, bei denen man eventuell keinen direkten Zusammenhang zum Thema Alkohol sofort erkennt. Jedoch „spielen“ diese Dinge wie Politik, der Glaube, Dinge der Evolution und allgemeine, jeden Tag zu lesende Missverhältnisse der Weltpolitik, zum Verständnis untereinander eine wesentliche Rolle. Es ist meine gefestigte Meinung.

Suizid im Hirn

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