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Prolog - Alles hat einen Anfang

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Ich bin unter dem Stahlhelm geboren. So oder so müssen die Menschen meiner Generation, die in Deutschland das Licht der Welt erblickten, sich mit dieser metaphorischen oder vielleicht - in dem einen oder anderen Fall tatsächlichen - Aussage auseinandersetzen.

Zum Zeitpunkt meiner Geburt herrschte in dem Land, in dem meine Eltern für meine Entstehung gesorgt hatten, Krieg. Sicherlich kann man nach den Lebensjahren, die ich bisher hinter mich bringen durfte, den einen oder anderen berechtigten, zumeist aber sicherlich unberechtigten, Vorwurf gegen mich erheben.

Aber eines kann ich beschwören. An dem Krieg, der nicht nur meine zukünftige Heimat, sondern ganz Europa und schließlich die ganze Welt in Atem hielt, trug ich keine Schuld.

Viele Menschen, die nicht nur das Geburtsjahr, sondern auch, wie soll ich es ausdrücken, das Geburtsterritorium mit mir teilen, gehen mit einem fast entschuldigenden Habitus durch ihr Leben, da sie der festen Überzeugung scheinen, dass es ein Frevel ist, zu jener Zeit im deutschen Reich ihren ersten Atemzug getan zu haben.

Ich persönlich nehme mir die Freiheit, zumindest mit diesen Gegebenheiten unverkrampft umzugehen.

Mich hat niemand gefragt, weder meine Eltern, noch die Hebamme, an deren ausgestreckten Arm ich baumelte, ob es mir recht sei, meinen ersten Schrei auf dieser Welt als deutscher Junge im Jahr 1941 erklingen zu lassen.

Nun war ich also da, ein strammer Bub. Vaters erster Sohn. Mutters zweites Kind.

Der Kohlenklau

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