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Prolog


SATAN

Nichts hatte sich jemals so gut angefühlt. Das warme Blut rann über meine Finger. Der metallische Geruch lag schwer in der Luft. Mein eigenes Blut rauschte in meinen Ohren. Mit einem diabolischen Grinsen schaute ich auf den Mann hinab, dessen Augen den Ausdruck eines Mannes hatten, der wusste, dass der Tod bereits auf der Schwelle stand. Der Sensenmann hatte unerwartet an die Tür geklopft. Da war Unglauben in Doktor Creeds Augen, als auch ein Ausdruck von Verweigerung, den Fakt seines herannahenden Endes zu akzeptieren.

„Irgendwelche letzten Worte, Doc?“, fragte ich zynisch.

Ein gurgelndes Geräusch war alles, was der Mann noch hervorbringen konnte. Hass blitzte mir aus blassgrauen Augen entgegen.

„Oh! Verzeihung, Doc. Das war eine wirklich dumme Frage. Du kannst mir ja gar nicht mehr antworten. Nicht möglich – ohne Zunge, hmm? Nun, ich würde ja gerne etwas Nettes zum Abschied sagen. Etwas wie: Es war ein Vergnügen, Sie kennengelernt zu haben. – Doch das wäre eine Lüge.“ Ich machte ein Gesicht, als müsse ich überlegen. „Ah! Ich hab’s. Ich weiß etwas Nettes zum Abschied zu sagen.“ Meine Hand legte sich um seine Kehle. „Es war eine Freude, Sie sterben zu sehen.“

Meine Krallen drangen durch Haut und Muskelmasse, und mit einem Ruck hatte ich Doktor Creeds Kehle heraus gerissen. Ich sah zu, wie das Licht in Doktor Creeds Augen ausging und ein Gefühl von Genugtuung erfüllte mich. Langsam erhob ich mich und warf einen Blick durch den Raum. Das Gemetzel, das hier Minuten zuvor stattgefunden hatte, hatte den Raum rot gefärbt. Blut bedeckte jede Oberfläche. Vom Boden über die Wände bis hin zur Zimmerdecke, alles war in Rot gesprenkelt. So wie meine Kleidung, mein Gesicht, meine Hände. Es gab keinen Spiegel in diesem Raum, doch ich konnte mir gut vorstellen, was für ein grausames Bild ich abgeben musste. Ich grinste breit und leckte mir über die Lippen. Der Geschmack von Blut auf meiner Zunge verlangte nach mehr. Mein Biest wollte mehr Blut. Mehr Tod und Zerstörung. Und es würde bekommen, wonach es verlangte. Sobald ich hier raus war. Da draußen war eine ganze Welt voller Menschen. Menschen hatten mich erschaffen. Hatten mich gefoltert und wie ein Stück Vieh behandelt. Die Zeit war gekommen, den Spieß umzudrehen. Nach einem letzten Blick über die zerfetzten Körper meiner Peiniger wandte ich mich ab und verließ den Raum. Ich konnte die Freiheit bereits riechen. Freiheit und Rache.

Satan

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