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Marvin und die Tiere

Als Marvin am nächsten Morgen erwachte, grübelte er noch lange, ob er das mit der Schlange nur geträumt hätte. Er war ziemlich verwirrt und überlegte, ob er nicht doch besser seinen Eltern die ganze Geschichte erzählen sollte. Doch dann dachte er daran, dass ihm die Schlange erzählte, dass man ihm doch nicht glauben würde und er außerdem die Sprache der Tiere nie wieder verstehen würde, deshalb beschloss er, die Geschichte für sich zu behalten.

Nach dem Frühstück machte er sich auf den Weg zur Schule. Unterwegs schaute er allen Tieren, denen er begegnete neugierig entgegen. Aber der Hund vom Nachbarn bellte nur kurz, eine Katze, die seinen Weg kreuzte, miaute leise und die Vögel in den Bäumen zwitscherten fröhlich.

Offensichtlich verstand er die Sprache der Tiere jetzt nicht mehr.

Die Zweifel wurden bei ihm immer größer. Vielleicht hatte er ja doch alles nur geträumt.

Nach der Schule saß Marvin zuhause ungeduldig über seinen ungeliebten Hausaufgaben. In Mathe hatte er eine Menge aufbekommen.

»Bloß gut, dass morgen der letzte Schultag ist. Danach haben wir endlich Ferien«, freute er sich und beugte sich wieder über die Hausaufgaben. Er rechnete und rechnete und ihm fiel auf, dass er sich nicht richtig konzentrierte. Als er auf sein Blatt schaute, merkte er schon, dass sein Krickelkrakel nur ganz schwer zu lesen war, aber die Neugier auf die Verabredung am Waldrand war riesig groß. Er beschloss, ein paar Rechenfehler noch zu korrigieren, aber neu schreiben würde er sein Geschmiere nicht.

Endlich war er fertig und da seine Mama gerade zum Einkaufen gefahren war, schrieb er einen Zettel:

»Bin auf dem Spielplatz«, legte den Zettel auf den Wohnzimmertisch und verließ dann die Wohnung.

Er rannte die Straße hinunter bis zum Ende der Mauer und flitzte dann vorbei an der Unkrautwiese Richtung Grünwald. Er lief auf dem Feldweg etwas vorsichtiger, denn viele Fahrspuren machten den Weg sehr uneben und holperig. Oder war es doch ein wenig die Angst vor dem, was ihn erwartete, die ihn in seinem Schwung bremste?

Marvin sah, dass die Sonne den Baumschatten schon ein wenig am Wald vorbei scheinen ließ und er beschleunigte seine Schritte wieder. Als er dann den Waldrand erreichte, blieb er stehen und schaute sich um.

Es war niemand zu sehen, keine Menschenseele aber auch kein Tier.

Marvin setzte sich auf einen Stein, nahm sein Taschenmesser aus der Hose und begann damit an einem Ast, den er aufgenommen hatte zu schnitzen.

Er wusste nicht, was er machen sollte, hier warten oder wieder heimgehen, als er plötzlich das Zischen wieder vernahm.

»Zischsch, hallo Marvin, zischsch, du bist zu spät, zischsch, aber du bist da, zischsch, das ist gut.«

»Hallo Sieglinde«, freute sich Marvin, als er die Schlange erblickte, »wo sind denn die anderen Tiere?«

»Doch nicht hier vorne am Waldrand, komm mit, ich bringe dich hin.«

Marvin folgte der Schlange und er war erstaunt, wie schnell sie sich auf dem Waldboden bewegte.

»Ist er das?«, krächzte etwas neben ihm. Marvin erschrak, zuckte zusammen und entdecke einen großen schwarzen Vogel, der neben ihm in Kopfhöhe flog.

»Das ist Rudi«, sprach die Schlange und zu Rudi sagte sie: »Ja, das ist er, das ist Marvin, von dem ich euch erzählt habe.«

»So ein Winzling, wie soll der uns denn helfen können?«, krächzte erneut der Vogel, »ich dachte, du bringst uns einen erwachsenen Menschen mit.«

»Du weißt doch, dass die meisten Erwachsenen nicht mehr unsere Sprache sprechen können, dazu sind sie zu alt und Marvin hat ein paar ganz besondere Fähigkeiten, die wir gut gebrauchen können«, versuchte die Schlange zu erklären. Doch Rudi ließ nicht locker.

»Wir brauchen einen der kämpfen kann und dieser Winzling ist doch viel zu schwach.«

»Was bist du denn für ein komischer Vogel?«, versuchte Marvin die Partei von Sieglinde zu ergreifen.

»Ich bin ein Rabe, Sieglinde, hast du das mitbekommen?«, empörte sich Rudi, »dieser Winzling weiß nicht mal, dass ich ein Rabe bin. Dabei sind wir Raben doch ganz besonders kluge Tiere.«

»Du Zwerg, du!«, krächzte sie an Marvins Ohr und schwang sich bis hoch in die Baumwipfel und verschwand.

Inzwischen hatten Sieglinde und Marvin schon eine größere Strecke zurückgelegt und da Marvin, bedingt durch die Auseinandersetzung mit dem Raben, nicht genau aufgepasst hatte, welchen Weg sie gegangen waren, war er doch sehr unsicher.

Sie erreichten eine Lichtung mitten im Wald und Marvin erschrak erneut, denn da waren sie, die Tiere.

Ganz viele unterschiedliche Lebewesenwarteten dort, lagen auf dem Boden oder hockten auf einem umgefallenen Baumstamm.

Ein großer Hirsch kam langsam auf Marvin zu und blieb unmittelbar vor ihm stehen. Marvin bemerkte das riesige Geweih und wollte die Enden an der Stange nachzählen, als Sieglinde sprach.

»Ich will euch mal miteinander bekannt machen. »Hagen«, sagte sie zum Hirsch, »das ist Marvin. Marvin, das ist Hagen, Hagen ist unser Boss!«

»Früher war ich das mal«, brummte eine tiefe Stimme vom Baumstamm herüber und Marvin entdeckte einen großen Bären. »Ich war viele Jahre hier der Boss, aber im letzten Jahr haben die anderen den Hagen zum Boss gewählt«, brummte der Bär und seine Stimme klang irgendwie beleidigt.

»Das ist Bruno«, erklärte Sieglinde, »Bruno war ein toller Boss und wir brauchen auch heute immer noch seinen Rat.«

»Ja, das stimmt«, brummte Bruno und jetzt klang er gleich wieder versöhnt.

»Das ist ein Winzling, ein Winzling, wie soll der uns helfen können?«, krächzte es oben von einem Ast herunter und Marvin erkannte unschwer Rudi den Raben wieder.

»Sei ruhig Rudi«, sagte Hagen, der Hirsch, »komm bitte mal her Romy.«

Ein wunderschönes Reh löste sich aus der Gruppe der Tiere. »Das ist Romy, meine Frau«, sagte Hagen zu Marvin.

Marvin ging auf Romy zu und wollte ihren Rücken streicheln, doch Romy sprang erschrocken zur Seite. Hagen wandte sich an Marvin und wollte ihm die Situation erklären.

»Du musst das verstehen, Romy hat Angst vor Menschen, wenn sie dich besser kennt, wird sie sich nicht mehr vor dir fürchten. Sieglinde, bitte mach weiter und stell auch die anderen dem Marvin vor.«

»Das hier sind Felix, der Fuchs und hier der Hase, das ist Hansi. Da oben auf dem Baum, neben Rudi, sitzt Ulrich, das ist ein Uhu, er wird von allen nur Glotzi, genannt.«

»Und zu mir sagst du nichts?«, rief ein Wildschwein und rannte auf Marvin zu, »ich bin Willy.«

»Hallo Willy«, sagte Marvin, »und hallo an euch alle. Aber hier war doch vorhin noch eine Maus, wo ist die denn geblieben?«

Aus einem kleinen Loch im Boden schaute plötzlich eine Maus heraus und sagte: »Hier bin ich, ich heiße Manni.«

»Und warum versteckst du dich im Mauseloch?«, wollte Marvin wissen.

»Ich habe Angst vor Felix, dem Fuchs, ich weiß nicht, ob er den Frieden, den wir geschlossen haben, wirklich einhalten wird«, rief Manni aus einem Loch heraus.

»Den halte ich ganz bestimmt ein!«, zischte Felix und machte einen Satz in Richtung des Mauselochs. Manni, der gerade herauskommen wollte, erschrak und verschwand schnell wieder im Loch.

Felix musste lachen und rief: »Komm schon raus, ich tue dir nichts, versprochen!«

Vorsichtig blickte Manni aus seinem Loch. Er schaute nach links, dann nach rechts und kam dann mit einem Satz blitzschnell aus dem Loch und rannte zu Willy, dem Wildschwein und versteckte sich hinter seinem Rücken.

Jetzt mussten alle lachen und ihr Gelächter hallte durch die Bäume.

»Wie kann ich Euch denn helfen?«, wollte Marvin wissen und schaute sich in der Runde um.

Hagen ergriff erneut das Wort: »Lass mich dir ein paar Dinge erklären. Wir hier sind der Rat der Tiere. Hier sind natürlich nicht alle Tiere aus dem Grünwald versammelt. Es ist so, jede Tierart hat einen Vertreter in den Rat geschickt und wir entscheiden hier, was im Grünwald passiert. Im Rat der Tiere gibt es einen Friedensvertrag.

Kein Tier darf hier ein anderes jagen oder gar fressen, wie es sonst üblich ist. Also der Felix zum Beispiel frisst natürlich Mäuse, aber eben nicht Manni, die Maus.«

»Wenn er sie überhaupt erwischt, der lahme Heini«, tönte Manni die Maus.

Sie kam sich hinter dem Rücken von Willy ziemlich sicher vor

»Ich erwische jede Maus, du kleiner Feigling!«, keifte Felix in Mannis Richtung. »Du kannst froh sein, dass ich mich an den Vertrag halte.«

Hagen schritt ein: »Jetzt ist aber Ruhe hier, was soll der Marvin von uns denken, wenn wir uns hier streiten.«

Er drehte sich wieder zu Marvin herum und erzählte weiter.

»Also, normalerweise frisst der Felix schon Mäuse, aber eben nicht den Manni, das ist im Vertrag geregelt. Und bisher haben sich alle Tiere hier Rat an den Vertrag gehalten.«

»OK«, sprach Marvin, »aber wenn ihr doch hier im Wald alles geregelt habt, wozu braucht ihr mich denn?«

»Du weißt, was hinter unserem Wald ist?«

»Hinter dem Grünwald?«, wollte Marvin wissen.

Hagen nickte. »Nein«, sagte Marvin, »da war ich noch nie, das ist doch viel zu weit weg und ich kenne keinen hier bei uns im Ort, der wüsste, was hinter dem Grünwald ist.«

»Hinter dem Grünwald liegt das Buschland«, brummte Bruno vom Baumstamm herüber, auf dem er inzwischen Platz genommen hatte.

»Und ich war ja viele Jahre lang hier der Chef, bevor die anderen Tiere den Hagen gewählt haben. Ich war ein sehr guter Chef. Das könnt ihr doch alle bestätigen? Oder?«

Bruno schaute sich in der Runde der Tiere um, doch die erhoffte Zustimmung der anderen blieb aus.

Hagen rettete die Situation und sprach laut, so dass alle ihn hörten.

»Ja, Bruno, du warst ein guter Boss, ein sehr guter sogar, aber darum geht es jetzt nicht. Wir müssen Marvin genau erklären, was hier bei uns los ist.«

Er machte eine kurze Pause, in der er nachdachte und sprach dann weiter.

»Also, als der Bruno noch der Chef war, hatten wir Frieden mit den Tieren im Buschland. Das sind nämlich ganz andere Tiere, als hier im Wald. Da gibt es Elefanten, Löwen, Giraffen und so.«

»Und mit denen hattet ihr Frieden?«, staunte Marvin.

»Ja, einen natürlichen Frieden. Natürlich, das heißt, dass der Umgang aller Tiere miteinander normal ist. Einige fressen andere und einige werden gefressen. Aber jetzt ist seit ein paar Jahren eine andere Situation entstanden.

Die Tiere aus dem Buschland wollen uns aus dem Wald verjagen.

Sie haben sich zusammengetan und bedrohen uns. Sie wollen alle hier zukünftig im Wald leben und wir müssen raus. Das haben sie beschlossen. Aber wo sollen wir denn hin? Wir sind auf unseren Grünwald angewiesen.«

Alles war still, alle Tiere schauten mit traurigen Augen in Richtung Marvin.

»Wie kann ich euch denn helfen?« fragte Marvin zögernd in die Runde.

»Das sage ich ja die ganze Zeit«, krächzte Rudi, der Rabe aus dem Baum, »ich habe es doch gleich gewusst. Dieser Winzling weiß ja selbst nicht, wie er uns helfen kann. Wir brauchen einen starken Kämpfer…«

»Ruhe!« grunzte Willy, das Wildschwein in Richtung von Rudi. »Halt endlich deine Klappe, du bist ein alter Meckerkopf.«

»Wie du uns helfen kannst?«, schaltete sich Hagen wieder ein.

»Von Sieglinde haben wir gehört, dass du ganz besondere Fähigkeiten besitzt.«

»Ich?«, Marvin wusste nicht, was er sagen sollte. »Welche Fähigkeiten soll ich denn haben?«

»Du bist ein Friedensstifter, du bist ein Versöhner!« rief Sieglinde, die Schlange.

»Was meint ihr mit Friedensstifter? Was ist ein Versöhner?«, wollte Marvin wissen.

»Ich habe dich lange beobachtet, auf dem Schulhof, auf dem Spielplatz, bei dir im Garten, wenn du mit deinem Bruder Timo spielst und auch beim Fußball. Immer wenn sich andere Kinder streiten, wenn sie Krach haben miteinander, dann schaffst du es, dass nach kurzer Zeit wieder Frieden herrscht.«

Sieglindes Augen strahlten und ihre Stimme klang ganz begeistert.

»Ich habe zum Beispiel gesehen, als du neulich Fußball spieltest, hat dich dein Gegenspieler gefoult und du bist hingefallen. Dann bist du aufgestanden und ihr habt euch beide die Hand geschüttelt und dann weitergespielt. Das fand ich toll, ihr habt euch miteinander versöhnt.«

»Das mache ich beim Fußball immer«, sagte Marvin. »……..«

Doch Sieglinde ließ ihn gar nicht ausreden: »Oder dein Bruder Timo und du. Ich sehe, dass ihr euch oft gegenseitig ärgert, aber dann, wenn einer ein richtiges Problem hat, dann hilft ihm der Andere sofort und ihr seid ein Herz und eine Seele.«

Marvin nickte: »Das machen doch alle, oder?«

»Nein, das ist nicht so, « sagte Sieglinde, »Viele Kinder können das, aber die Erwachsenen meistens nicht.

Du kannst das, du lebst hier in der Nähe und deshalb wünschen wir uns, dass du uns hilfst!«

»Das kann dieser Winzling doch nie!«, krächzte Rudi vom Baum herunter, doch keiner reagierte darauf.

»Ja, was soll ich denn machen? Wie kann ich Euch denn versöhnen?«, fragte Marvin verzweifelt.

»Geh ins Buschland und sprich mit den Tieren dort. Die haben auch einen Rat der Tiere«, antwortete die Schlange.

»Aber das sind doch alles Idioten und Verbrecher, die da im Buschland!«, schrie Felix der Fuchs und Willy rief: »Die wollen uns doch hier vertreiben!«

»Mit denen kann man doch gar nicht reden«, piepste Manni, die Maus hinter Willys Rücken.

»Ich glaube nicht, dass die da im Buschland sich drauf einlassen.«

Bruno schüttelte den Kopf. Er wirkte sehr traurig und resigniert.

Es war eine große Unruhe und Verzweiflung bei den Tieren im Wald zu spüren. Nachdem das Geschimpfe auf die Tiere im Buschland nachließ, kehrte Ruhe ein.

Minutenlang sagte keiner ein Wort und diese Stille wirkte sehr bedrückend auf Marvin.

Er griff in seine Hosentasche und entdeckte dort die Banane, die er morgens mit in die Schule genommen, aber noch nicht gegessen hatte, schälte sie und biss kräftig hinein. Die Banane war noch nicht völlig aufgegessen, als Marvin merkte, dass oben im Baum ein Rabe krähte und dass Willy, das Wildschwein grunzte, Erschrocken sah er hoch und hörte Bruno, den Bären, wie er brummte.

Als er dann noch entdeckte, dass Hagen der Hirsch offensichtlich zu ihm sprach. Er konnte aber nichts hören, sondern nur wahrnehmen, dass Hagen die Lippen bewegte.

Was war passiert? Wieso verstand er jetzt die Sprache der Tiere nicht mehr.

Marvin war verwirrt und ratlos. Er stand auf und gab Sieglinde ein Zeichen. Beide verließen die Lichtung. Marvin gab Sieglinde Zeichen, deutete auf seinen Mund und schaute hilflos auf Sieglinde.

Sieglinde reagierte sofort, denn sie hatte Marvins Problem erkannt.

»Zischsch, zischsch«, machte die Schlange, »zischsch, gleich wirst du uns wieder verstehen, zischsch!«

Das erste was Marvin von der Lichtung her hörte, war das Krächzen von Rudi: »Wie soll der Winzling uns helfen, wenn er nicht immer unsere Sprache versteht, das kann doch dieser Schwächling nie.

Was ist, wenn er unterwegs die Sprache der Tiere verliert? Und dann….alles vorbei. Hört auf, der kann das nicht, schickt lieber mich!«

Marvin war irritiert und fragte Sieglinde: »Wie kam das, dass ich eure Sprache plötzlich nicht mehr verstand?«

Sieglinde schüttelte ihren Kopf: »Das weiß ich auch nicht genau. Hast du irgendetwas Besonderes gemacht?«

Marvin zuckte die Schultern.

Beide gingen auf die Lichtung zu den Tieren zurück und der Rabe meckerte immer noch. Marvin interessierte sich jedoch nicht für das Geschwätz von Rudi, er war froh, die Tiere wieder zu verstehen.

Zum ersten Mal meldete sich jetzt Hansi, der Hase zu Wort. Er trommelte mit seinen Pfoten auf einen Baumstumpf, wackelte mit seinen langen Ohren.

Dann fragte er: »Wie soll das denn gehen, Sieglinde? Ich finde, der Rudi hat doch Recht, oder?«

»Es gibt eine Lösung«, sprach Sieglinde und lächelte. »Ich werde bei ihm sein und wenn das passiert, dass er unsere Sprache nicht mehr versteht, dann zische ich einfach.«

»So ein Quatsch!«, krächzte Rudi wieder, schwang sich vom Baum herunter und landete mitten auf der Lichtung. »Wie soll das denn gehen? Kannst du mir das verraten?«, schrie er und seine Stimme überschlug sich förmlich.

»Ganz einfach«, sagte Sieglinde, aber man merkte ihr an, dass ihr das Gezeter von Rudi gewaltig auf den Geist ging.

»Ich schlüpfe einfach unter den Pullover oder die Jacke von Marvin und dann kann ich immer bei ihm sein.«

Und zu Marvin gewandt fragte sie: »Das geht doch, oder?«

»Ich habe eine bessere Idee«, antwortete Marvin, »ich nehme meinen Rucksack mit, da ist viel mehr Platz, dann ist es für dich auch viel bequemer.«

»Super Idee«, rief Sieglinde, »dann können wir ja starten!«

»Wie? Starten?«, Marvin schaute irritiert von einem zum anderen. »Wann soll es denn losgehen?«

»Morgen früh, gleich, wenn du gefrühstückt hast. Geht das bei dir?«, fragte Sieglinde.

Marvin schüttelte den Kopf: »Nein, morgen, das geht nicht, morgen ist der letzte Schultag, da muss ich doch hin. Aber übermorgen, das ginge, da haben wir Ferien.«

»Gut, also in zwei Tagen. Wir treffen uns wieder am Waldeingang, wie heute.

Aber komm nicht wieder zu spät und vergiss deinen Rucksack nicht.«

Marvin nickte stumm. Dass es so schnell gehen würde, hätte er nicht gedacht.

Marvins Abenteuer

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