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Eine sportliche Chance „Adventure Racer sind nicht normal.“ Örnsköldsvik, November 2015

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Es ist schon fast Mitternacht, als sich das Dickicht der E-Mails, das sich in meinem Postfach angesammelt hat, allmählich zu lichten beginnt. Nur noch ein paar Tage, dann geht es zur Adventure-Racing-Weltmeisterschaft nach Brasilien – jedes Jahr der Höhepunkt für alle Racer. Tausend Dinge sind zu organisieren, mein Schreibtisch quillt über vor Listen mit Sachen, die eingepackt und erledigt werden müssen, ehe mein Team und ich aufbrechen können.

Draußen heult der Wind, und es hat angefangen zu regnen, aber hier oben im Büro ist es warm. Warm, gemütlich – und es riecht ein ganz kleines bisschen nach nassem Hund. Meine Füße sind zwar nicht kalt, aber wenn sie es wären, müsste ich sie nur ein paar Zentimeter weiter vorschieben, dann könnte ich sie behaglich unter ein vertrautes Fell stecken.

Arthur.

Er döst in seiner typischen Arthur-Komforthaltung unter dem Schreibtisch, und immer, wenn ich die Augen schließe sehe ich ihn in genau dieser Lieblingshaltung vor mir. Sein langer Rumpf hebt und senkt sich leicht, sein großer Löwenkopf schaut erwartungsvoll zu mir auf, und eine seiner Vorderpfoten hat er untergeschlagen, vielleicht für später. Ich muss gar nicht unter den Tisch schauen, um zu wissen, was er gerade tut. Aus dem Schnuffeln und dem zufriedenen Seufzen höre ich heraus, dass er es sich dort gemütlich macht, solange ich arbeiten muss.

Unten schlafen Helena und die Kinder bereits. Es ist selten so still in diesem Haus, das sonst voller Leben und Lärm ist. Meine zweijährige Philippa, für die ich wirklich alles tun würde, ist ein richtiger Schatz, aber auch so begierig auf neue Abenteuer und neue Spiele, dass sie dabei manchmal ihren kleinen Bruder aufweckt. Thor ist erst drei Monate alt. Da kann man natürlich nicht erwarten, dass er weiß, wann es Zeit zum Spielen und wann es Schlafenszeit ist. Meistens ist er ganz brav – er trinkt und schläft und trinkt und schläft, viel mehr ist es nicht –, aber auch er macht manchmal Krach. Bei zwei Kindern unter drei Jahren sind Lärm und ein bisschen Chaos wahrscheinlich ganz normal.

Aber inmitten von alldem gibt es einen ruhenden Pol, und als ich unter dem Schreibtisch nachsehe, was Arthur macht, schaut er mit einem vertrauensvollen Blick, an dem ich mich nie sattsehen werde, zu mir auf. Ich kraule ihn am Kopf, hinter dem Ohr. Sein Fell ist größtenteils goldbraun, aber durch die einzigartige hundegenetische Mixtur, die Arthur ausmacht, haben seine Ohren einen zarten Orangeton. Ich mag diese Ohren, wie sie auf und ab flattern, wenn er über die Berge rennt.

Jetzt wird aber nicht gelaufen, sondern zufrieden gedöst. Er freut sich, dass ich in seiner Nähe bin, legt seinen großen Kopf zurück auf die Pfote und schließt die Augen.

Während ich die letzten Vorbereitungen für die diesjährige Weltmeisterschaft treffe, muss ich doch ein bisschen staunen, wenn ich Arthur so vor mir sehe. Letztes Jahr um diese Zeit hatte ich nicht einmal gewusst, dass es ihn gibt, geschweige denn, dass er ein Teil meines Lebens und meiner Familie werden sollte. Angesichts all der Widrigkeiten, die sich uns in den Weg stellten, ist es eigentlich unfassbar, dass wir heute hier zusammen sein können …

Arthur

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