Читать книгу Stressbewältigung: Wie Du Schluss machst mit Stress und Burnout und ein ruhiges, entspanntes und stressfreies Leben führst - Mira Salm - Страница 8

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Höre auf, wenn Deine Grenze erreicht ist

Sobald Du nun beginnst, Deine innere Stimme wieder zu hören und zu spüren, wann Dir etwas zu viel wird, musst du Dich entgegen Deiner Konditionierung überwinden und Dich langfristig dazu verpflichten, auf Deine Stimme auch zu hören. Wir müssen uns dazu durchringen, unserer angeborenen Stimme, die uns und unseren Körper schützen und uns vor Schädlichem bewahren und warnen möchte den Vorrang zu geben vor unserer zweiten, anerzogenen Stimme, die uns sagt „so kannst du das aber nicht abgeben“, „was sollen denn die anderen denken“, „es ist ja nicht mehr lang“, „reiß Dich zusammen“, „wie sieht das denn sonst aus“, „erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ und so weiter und so fort.

Wir können unserer anerzogenen Stimme immer nur so lange folgen, bis sich unsere innere Stimme zu Wort meldet. Dann jedoch ist sie es, auf die wir hören und der wir nachgeben müssen.

Das hat natürlich gewisse Konsequenzen. Unsere Wohnung wird vielleicht an manchen Tagen nicht mehr ganz so sauber und unsere Arbeitsleistung nicht mehr ganz so perfekt sein. Wir werden vor dem Chef nicht mehr ganz so glänzend dastehen oder könnten sogar feststellen, dass unser Job gar nicht das richtige für uns ist. Wir werden es vielleicht in manchen Jahren nicht schaffen, unseren Kindern die Geburtstagstorte selbst zu backen und das Auto wird womöglich auch einmal für einige Wochen schmutzig herum gefahren, bis wir dazu kommen, es in die Waschanlage zu fahren. Wir werden nicht mehr jeden Tag gut gelaunt auftreten und auf andere vielleicht an manchen Tagen nicht mehr ganz so sympathisch wirken, werden vielleicht nicht mehr ganz so viel Bewunderung oder Komplimente bekommen.

Aber erstens sind die Konsequenzen in der Realität meistens viel kleiner, als wir uns ausgemalt haben. Und zweitens ist der Preis den wir für unsere Perfektion zahlen schlicht und einfach zu hoch! Verzichten wir also auf Perfektion und nehmen die Nachteile daraus in Kauf, aber gewinnen wir dafür unsere innere Balance, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit und unsere Gesundheit und langfristige Leistungsfähigkeit wieder zurück.

Solltest Du es nicht schaffen, Dich über Deine anerzogene Stimme hinweg zu setzen und das Gefühl haben, ihr nicht widerstehen und nach kurzem inneren Ringen stets doch nachgeben zu „müssen“, dann solltest du Dir überlegen, einmal heraus zu finden, woran das liegen könnte. Ein guter Therapeut kann Dir dabei helfen.

Wenn das bei Dir der Fall ist, hast du wahrscheinlich Angst davor, dass etwas Schlimmes passieren könnte, Du zum Beispiel die Kontrolle verlieren und fallen oder Du von anderen abgelehnt und ausgeschlossen werden könntest, wenn Du es Dir erlaubst, Deine anerzogene Stimme zu übergehen. Und um das zu verhindern, übergehst Du stattdessen lieber Deine eigenen Kraftgrenzen.

Vielleicht hast du auch früher bereits erleben müssen, dass es schlimme Konsequenzen für Dich hatte, die anerzogene (und in der Kindheit noch von außen kommende) Stimme nicht zu befolgen. Du solltest in jedem Fall in Deinem eigenen Interesse lernen, Dich von dieser anerzogenen Stimme unabhängig zu machen und Dich in eine Situation bringen, in der Du immer selbst entscheiden kannst, ob und bis wohin Du der anerzogenen Stimme folgen möchtest – und ab wann nicht mehr.

Neben unserer Gewohnheit hat die Frage, ob wir aufhören wenn unsere Grenze erreicht ist, oder ob wir trotzdem weiter machen auch damit zu tun, wie wichtig wir uns selbst nehmen. Wir sollten uns darüber bewusst sein, dass wir selbst für uns das Wichtigste sind, das wir haben. Dass wir in unserem eigenen, aber auch im Interesse unserer Kinder und Familien dafür sorgen müssen, dass es uns gut geht.

Kein anderer kann das im Alltag für uns tun. Wir müssen uns wichtig genug nehmen, um unsere Grenzen stets zu spüren und zu beachten, müssen UNS im Zweifel den Vorrang vor äußeren Notwendigkeiten geben und lernen, unsere Bedürfnisse bei anderen durchzusetzen. Wir müssen uns selbst Priorität geben.

Grundsätzlich kann es helfen, Dir in Deiner Auszeit eine kleine Liste anzufertigen mit den Einwänden und Befürchtungen die Du hast für den Fall, dass du Dir erlaubst, einfach auf Dich zu hören und Deiner angeborenen Stimme zu folgen, Dich ab einem gewissen Punkt Dir selbst zuzuwenden, die Außenwelt auszublenden und Dich vorübergehend ausschließlich um Dich zu kümmern. Teste es anschließend einfach einmal in der Praxis aus und kümmere Dich in Situationen, zu denen Du Befürchtungen notiert hast, trotzdem um Dich – und warte dann ab was passiert. Meist ist es gar nicht so schlimm wie Du vorerst dachtest.

Stressbewältigung: Wie Du Schluss machst mit Stress und Burnout und ein ruhiges, entspanntes und stressfreies Leben führst

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